Kreuzfahrten & mehr

18-Tage Kreuzfahrt MS Hamburg Indischer Ozean vom 01.02.-18.02.2014

Reisebericht Teil 7 Mombasa, Kenia

 

Tag 9: 10.02. 2014 in Mombasa, Kenia - Kreuzfahrt MS HAMBURG im Indischen Ozean vom 01.-18. Februar 2014 mit Mauritius, Madagaskar, Kenia, Sansibar und den Seychellen

Der Tag begann mit der Morgendämmerung und mal wieder grau in grau. Pünktlich um 06:00 Uhr hat die MS HAMBURG den Lotsen übernommen und nahm mit langsamer Fahrt Kurs auf den Tiefwasserhafen an der Westseite der Insel. Ja, richtig, das Zentrum der Stadt bildet Mombasa Island, eine 13 km2 große Insel die von Meeresarmen umschlossen ist! Die New Nyali Bridge verbindet die Insel mit der Nordküste Kenias und die der Makupa Causeway schafft eine Verbindung mit dem westlichen Festland.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: MS HAMBURG nimmt Kurs auf den Hafen von Mombasa

Der Verkehr nach Süden wird über Autofähren, der Likoni Ferry, abgewickelt. Diese Fährverbindung besteht bereits seit dem Jahr 1937 und sollte mehrfach durch eine Brücke ersetzt werden. Das Projekt scheiterte immer wieder an fehlenden, finanziellen Mitteln. Die Fähren überqueren auf ihrer kurzen Fahrt zwischen den Anlegern den Kilindini Harbour. Betrieben werden die zum Teil recht betagten Doppelendfähren vom Kenya Ferry Services und verkehren im 10-60 Minuten-Takt rund um die Uhr. Fußgänger sind kostenfrei, Autos und andere Transportgüter sind dagegen kostenpflichtig.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: MS "Likoni" wurde 2010 in Dresden gebaut und auf der Elbe in Hamburg getestet

Unmittelbar nach dem Erreichen der Hafeneinfahrt passieren wir mit der MS HAMBURG die Fähranleger und beobachten aus unserer Sicht wirklich abenteuerliche Szenen. Der Platz an Bord wird scheinbar bis auf den letzten Millimeter ausgenutzt und so stehen die Menschen nicht nur auf den dafür vorgesehenen Passagierplätzen beidseitig der Fähre sondern auch noch dicht an dicht auf der Ladefläche für Autos. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu dramatischen Szenen aufgrund überladener Fähren und die beiden ältesten sind nach über 50 Jahren Dienstzeit immer wieder durch technische Defekte ausgefallen. Täglich nutzen ungefähr 170.000 Menschen und 3.000 PKW diese Verbindung.

Die eigentliche Besonderheit dieser Fähren liegt aber ganz woanders. Die neuesten Einheiten MV „Likoni“ und MV „Kwale“ haben eine enge Verbindung nach Deutschland und zum Hamburger Hafen! Am 25. Februar 2010 – also vor fast genau vier Jahren – haben die beiden Schwesterschiffe die Schiffs- und Yachtwerft in Dresden verlassen und wurden Anfang Mai im Hamburger Hafen auf die „Beluga Singapore“ verladen. Zuvor absolvierten sie auf der Elbe umfangreiche Tests. Anfang Juni 2010 trafen die beiden, jeweils 1.550 Personen fassenden, 75 m langen, 16,28 m breiten Neubauten in Mombasa ein und pendeln seither zuverlässig zwischen beiden Ufern in Mombasa und Likoni. Ein echtes Stück „Made in Germany“ also zur Begrüßung in Mombasa.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: bis zu 170.000 Menschen nutzen täglich die Fähren in Mombasa

Mombasa ist zweifelsfrei eine der interessantesten Städte in Ostafrika und die zweitgrößte nach Nairobi. Insgesamt leben ungefähr 1 Mio. Menschen im Großraum Mombasa. Das historische Stadtzentrum „Old Town“ mit seinen verwinkelten Gassen ist von arabischer Architektur und Kultur geprägt. Am Rande der Altstadt liegt als Zeugnis der Geschichte Mombasas das Fort Jesus, eine Festung, die im Laufe der Geschichte von Portugiesen, Arabern und Briten genutzt wurde, um Stadt und Hafen zu beherrschen. Ein weiteres Wahrzeichen Mombasas sind die überdimensionalen Elefantenstoßzähne, die von beiden Seiten über die Moi Avenue ragen. Aufgrund der derzeit vorherrschenden, unsicheren politischen Lage in Kenia haben wir uns jedoch dazu entschlossen, die Innenstadt von Mombasa zu meiden und einen Ausflug in den Tsavo-East Nationalpark zu unternehmen.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: großer Bahnhof mit Funk und Fernsehen bei der Ankunft der MS HAMBURG in Mombasa

Unsere MS HAMBURG nahm derweil weiterhin Kurs auf den vorgesehenen Liegeplatz im Kilindini Harbour, welchen sie kurz darauf erreicht hat. Auf dem Weg dorthin bestaunten hunderte Einheimische das Schiff und machten Fotos mit ihren Handys. Ein solches Aufsehen erregt in Hamburg nur die Ankunft der „Queen Mary 2“. Den Empfang an der Pier kann man ohne Übertreibung als pompös bezeichnen, denn Vertreter aus Funk und Fernsehen säumten den Anlegeplatz ebenso wie Mitarbeiter des Fremdenverkehrsamtes die allen Kreuzfahrtgästen der MS HAMBURG beim Verlassen des Schiffes eine rote Rose und Infomaterial zu Kenia überreicht haben.

Damit aber noch nicht genug, denn eine Massai-Folklore-Gruppe sorgte für eine sagenhafte Einstimmung und nur wenige Meter weiter erhielten alle Kreuzfahrtgäste frischen Kokossaft direkt aus der Kokosnuss oder alternativ frisch gepressten Fruchtsaft. Schnell wurde klar, dass wir zu den sehr wenigen Touristen gehören, die dieses Land aktuell besuchen. Der Empfang zählt in jedem Fall zu den herzlichsten den wir seit vielen Jahren erlebt haben.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: auch das Fremdenverkehrsamt von Kenia war vor Ort

Direkt hinter dem Sicherheitsbereich warteten die Ausflugbusse.

Neben dem Tsavo-East Nationalpark ist auch der Haller-Park eine Empfehlung. Der Haller Park (auch Bamburi Naturpark genannt) liegt nur wenige Kilometer nördlich von Mombasa und grenzt an die Bamburi Zementfabrik. Auf dem ehemaligen Gelände eines Steinbruchs der Zementfabrik wurde ein einzigartiger, naturnaher Park geschaffen. Zu den dortigen Tierarten gehören Antilopen, Giraffen, Flusspferde, Affen und Krokodile sowie Landschildkröten, Echsen und andere Reptilien. Der Park wurde im Jahr 1970 vom Schweizer Dr. Rene Haller gegründet.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: die Ausflugsbusse warten auf die Abfahrt

Noch vor der geplanten Startzeit der Ausflüge haben wir mit 25 Kleinbussen, die jeweils in Gruppen zu 3 Autos abgefahren sind, das gesicherte Hafengelände verlassen und Kurs auf den 2 ½ Stunden entfernten Tsavo-East Nationalpark genommen.

Unmittelbar nach dem Verlassen des Hafengeländes durchquerten wir auf unserem Weg in Richtung Norden unterschiedliche, kleinere Ortschaften und Wohngebiete. In diesem Zusammenhang wurde auch schnell klar, weshalb die Einwohnerzahlen von Mombasa so stark schwanken bzw. ungenau sind. Ein Großteil der einheimischen Bevölkerung wohnt außerhalb des Stadtzentrums in groß angelegten Wohngebieten aus Holzhütten und zeltähnlichen Behausungen. Nur erahnen lassen sich die vielen Menschen in diesem undurchschaubaren Gewirr.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: typisches Straßenbild am Rande der Hauptstraße in Richtung Tsavo Nationalpark

Ein aus unserer Sicht ähnliches Chaos zeigt sich in den kleinen Ortschaften durch deren Ortsmitte die Hauptstraße „Mombasa Road“ verläuft und zu dessen Seiten ein ungeordnetes Treiben herrscht. Die Plätze und Wege neben der Hauptstraße sind unbefestigt und staubig bzw. nach Niederschlägen entsprechend schlammig. In der Nacht zuvor regnete es und die entstandenen Pfützen dienten nun als LKW-Waschanlage und Tränke für Ziegen, Hunde und Katzen. Flüsse eignen sich ebenfalls als Waschanlage für Autos und Wäsche bzw. sind Badeplatz für Kinder und zugleich Quelle für Frischwasser. Wer nicht in Flussnähe wohnt, erhält sein Frischwasser an Sammelstellen aus einem Tankwagen.

Als auffälligstes Bauwerk auf dieser Fahrt fällt eine islamische Moschee ins Auge. In den einzelnen Dörfern und Orten hat man genügend Zeit das Treiben an den Straßenrändern zu beobachten, denn die Geschwindigkeit wird jeweils durch mehrere, überdimensionale „speed bumps“ drastisch gebremst. Beim Überfahren dieser kaputten Steinwälle machen sich die fehlenden oder defekten Stoßdämpfer am Auto bemerkbar. Auch der Zustand der Hauptstraße, der Mombasa Road, ist eher abenteuerlich. Die Schlaglöcher erreichen eine beachtliche Tiefe und tauchen zum Teil urplötzlich in der flimmernden Luft vor einem auf. Nun kann man diese Krater aufgrund ihrer Tiefe aber nicht immer durchfahren und zwingen die Fahrer zu riskanten Fahrmanövern auf die andere Fahrbahnseite. In Schlangenlinien bewegen sich die schweren LKWs und PKWs nun mit bis zu 80 km/h über die marode Löcherpiste und nicht selten trennen nur wenige Millimeter die Autos beider Fahrtrichtungen. Es grenzt an ein Wunder, dass bei diesen Fahrmanövern offenbar verhältnismäßig wenige Unfälle passieren. Als Reisender sollte man starke Nerven haben und den Fahrkünsten der Einheimischen vertrauen.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: Moschee am Rande der "Mombasa Road" auf dem Weg in den Tsavo Nationalpark

Liebhaber alter Autos werden in Mombasa ein Automuseum erkennen, in dem die Autos munter seit 50 Jahren treue Wegbegleiter sind. Nicht selten erblickt der staunende Betrachter Exemplare aus den 60er Jahren im Straßenverkehr. Insbesondere LKWs der Marke Mercedes Benz sind noch in großer Anzahl unterwegs, leider meist in erbärmlichen Zustand. Aber immerhin fahren sie noch und begeistern durch ihre scheinbare Unverwüstlichkeit.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: keine Seltenheit in Mombasa sind diese Mercedes Benz LKW aus den 60er Jahren

Gut 2 ½ Stunden dauerte die 120 km lange Anreise zum südlichen Eingang des Tsavo-East Nationalpark. Nach einer kurzen Einweisung setzten wir unsere Fahrt im selben Kleinbus, nun aber mit geöffnetem Faltdach, fort. Voller Erwartungen starteten wir zu unserer kurzen Safari. Die Sonne weigerte sich auch heute mal wieder standhaft, ihren Dienst zu verrichten und die Sicht war leider auch nicht sonderlich gut. So blieb uns der Blick auf den 5.895 m hohen, in Tansania befindlichen, Mt. Kilimanjaro leider verwehrt. Einen bedeutenden Vorteil sollten der bedeckte Himmel und die gemäßigten Temperaturen an diesem Tag aber haben, stellte sich später heraus. Das Wort „Safari“ bedeutet übrigens „Reise“ in der Landessprache Kisuaheli.

Unsere Safari im Tsavo-East Nationalpark wurde lange Zeit von einer kargen Steppenlandschaft geprägt. Immer wieder zogen Greifvögel ihre Bahnen am Himmel, in Wasserlöchern löschten Sekretäre, Störche und Schlangenhalsvögel ihren Durst. Die Zeit verging und noch immer war nichts zu sehen von Zebras, Elefanten oder Giraffen. Lediglich am Horizont meinte es ein Strauß gut mit uns und lief munter in unsere Richtung, drehte dann aber doch wieder ab.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: die erste "richtige" Tiersichtung auf unserer Safari - ein Strauß stolziert einsam durch die karge Landschaft

Natürlich ist in Tagesausflügen auf Kreuzfahrten ja immer ein Mittagessen integriert. Das ermöglicht dem verwöhnten Kreuzfahrtgast daheim dann spannende Berichte über das Leben in anderen Restaurants oder eröffnet ihm eine Bühne für die Verwirklichung seiner größten Gedankenergüsse in Zusammenhang mit landestypischem Essen und fehlenden Klimaanlagen auf dem afrikanischen Kontinent. Man mag es kaum glauben aber in anderen Bussen wurde tatsächlich Kritik laut, warum nicht zur im Programm angegebenen Uhrzeit das Mittagessen vor der Nase stand. Natürlich ist es verständlich, dass der kurz vor seiner Abmagerung stehende, dickbäuchige und behäbige Kreuzfahrttourist zu einer Safari startet und schon vor der ersten Tiersichtung Dank knurrendem Kleinhirn die Segel streicht. Genau dieser von unvergleichbarer Abenteuerlust geprägte Kreuzfahrttourist ist es dann auch, der sich am Abend lauthals an der Rezeption darüber beschwert, warum denn nun keine Elefanten, Zebras, Giraffen und anderes Getier vor dem Eingang zum Restaurant im Nationalpark gewartet und freundlich in die Kamera gelächelt hat… Es ist aber auch wirklich schlecht organisiert, dass die wilden Tiere nicht wie Pappschilder aus dem Boden klappten und für die heimische Abenteuergeschichte einer „abenteuerlichen Safari“ fertig frisiert in die Linse lugten…

Nun, die Teilnehmer in unserem Bus hätten gerne auf das Mittagessen verzichtet. Leider war eine solche Regelung aufgrund vertraglicher Vereinbarungen nicht möglich.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: die bekannten, "roten" Elefanten vom Tsavo meinten es an diesem Tag sehr gut mit uns...

Wir gaben unsere Hoffnungen nicht auf und wurden wie aus heiterem Himmel, dann Schlag auf Schlag dafür belohnt. Die berühmten, roten Elefanten vom Tsavo… erst einer , dann zwei, dann eine ganze Herde! Nicht etwa am Horizont sondern in greifbarer Nähe, direkt an der Sandpiste vor unserem Kleinbus. Eine Herde mit insgesamt ungefähr 25 Tieren, darunter Kühe, Bullen und Kälber bewegten sich gemächlich und völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit durch die karge Landschaft des Tsavo. Den Namen „rote Elefanten“ verdanken diese beeindruckenden Tiere der roten Erde im Nationalpark. Mit dieser pudern sie sich zum Schutz vor Ungeziefer und der Sonne komplett ein und leuchten daher auffallend rot.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: so nah konnten nur wenige Teilnehmer der Safari (3 Busse) die Elefanten bestaunen

Die Elefantenpopulation im Tsavo Nationalpark ist heute wieder die größte in Kenia. Einst war dieser Teil Ostafrikas das Land der Elefanten, doch massive Wilderei führte dazu, dass ihre Population erheblich dezimiert wurde. Seit 2004 wildert der David-Sheldrick-Wildlife-Trust, eine gemeinnützige Tierschutzorganisation, Elefantenwaisen im nördlichen und nicht öffentlichen Teil des Tsavo aus. Von Kenias Hauptstadt Nairobi aus werden die Elefanten im Alter von zwei Jahren mit dem Lkw hierher transportiert. Nun beginnt für sie ein jahrelanger Prozess, an dessen Ende ein Leben in Freiheit steht. Unser engagierter, deutschsprachiger Reiseführer sorgte immer wieder für den besten Fotostandort und rangierte mit dem Kleinbus auf der sandigen Piste. Wie wir später erfahren haben, gehörten wir zu den wenigen Ausflugteilnehmern, die eine so nahe Begegnung mit den Elefanten hatten.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: eine Herde mit Kühen, Bullen und Kälbern

Kurz darauf setzten wir unsere Fahrt in Richtung der Voi Safari Lodge fort. Immer wieder zeigten sich weitere Elefanten und auch Zebras, Kaffernbüffel, Giraffen, Antilopen und Impalas tauchten in beachtlicher Nähe zu uns auf. Die ebenfalls zahlreich im Tsavo Nationalpark lebenden Großkatzen waren dagegen offenbar fotoscheu und zogen es vor sich nicht zu zeigen. Die im Jahr 1989 durch Wilderei fast ausgerotteten Spitzmaulnashörner findet man derzeit nur im nördlichen Teil des Nationalparks. Zwischen den Jahren 1970 und 1980 wurden 95 % des gesamten kenianischen Bestands gewildert. Heute hat sich die Population wieder weitgehend erholt.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: dieses Exemplar zeigte sich in besonders kräftiger Färbung :-)

Der Tsavo Nationalpark weist eine Gesamtfläche von 21.812 km² auf und ist unterteilt in den Tsavo-East und Tsavo-West Nationalpark. Der östliche Teil ist mit einer Fläche von 11.747 km² etwa 2.000 km² größer als der westliche. Der Park wird insgesamt durch Gras- und Buschsavannen sowie durch halbwüstenartige Steppen geprägt. Teile des im Jahr 1948 eingerichteten Parks sind vulkanischen Ursprungs. 

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: Mittagessen mit phantastischem Ausblick in der Voi Safari Lodge

Mit einiger Verspätung durch unseren längeren Aufenthalt bei der Elefantenherde trafen wir in der Voi Safari Lodge ein, die wunderschön auf einer Anhöhe über einem Tal thront. Dort wartete ein reichhaltiges Buffet auf alle Teilnehmer. Das Gelände um die Lodge ist geprägt von üppigem Pflanzenbewuchs, Felsen und einer sehr gepflegten Außenanlage mit Bar und wunderbarer Sicht auf ein Wasserloch am Fuße des Tals.  

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: eine männliche Siedleragame auf ihrem Beobachtungsposten

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: die weibliche Siedleragame ist dagegen eher unscheinbar gefärbt

Wer zu diesem Zeitpunkt noch keine Elefanten gesehen hat, der konnte nun am Wasserloch noch welche beobachten. Das Gelände der Lodge, insbesondere die warmen Felsen, entpuppten sich als Revier für die Siedleragamen von denen die Männchen sehr farbenfroh sind. Ein Graukopfliest, ein auf dem afrikanischen Kontinent beheimateter Eisvogel mit insgesamt fünf Unterarten, sowie Webervögel, flatterten zusätzlich vor die Kameralinse.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: der Graukopfliest, eine in Afrika beheimatete Eisvogelart

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: ein Webervogel auf Futtersuche

Entgegen des ursprünglichen Programms führte die Fahrt zurück von der Voi Lodge nach Mombasa leider nicht mehr durch den Nationalpark sondern über die Hauptstraße, die Mombasa Road. In aller Ruhe beobachteten wir nun nochmals das Treiben links und rechts der Straße; an den Fahrstil des Fahrers haben wir uns längst gewöhnt. Die Ausbeute in Form der heute gesehenen Tiere kann sich aber durchaus sehen lassen und insbesondere in der Kürze der Zeit haben wir sehr viele Eindrücke einfangen können.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: Massai-Giraffen beim Mittagsmahl, sie werden bis zu 6 m hoch

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: die Impala ist eine mittelgroße, afrikanische Antilope

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: der Sekretär ist ein auf dem afrikanischen Kontinent beheimateter Greifvogel mit bis zu 2,10 m Flügelspannweite

Eine besondere Erwähnung findet heute auch unsere Reiseleiterin Tatjana, die sowohl schon im Nationalpark als auch auf der kompletten Rückfahrt die persönliche Betreuung für unseren Sohn gewesen ist und ihm auch noch schlafend im Auto eine Kopfstütze war. Alle Versuche unsererseits, sie von unserem anhänglichen Filius zu „befreien“ prallten an ihr ab. Ein „Service“ der weit über alle offiziellen Kinderbetreuungen hinausgeht, von uns überhaupt nicht erwartet wurde und ihrerseits von Herzen gekommen ist. Das ist unbezahlbar und verdient diese besondere Erwähnung in unserem Bericht vom heutigen Tag.

Da wir den Tsavo Nationalpark über den nördlichen Ausgang verlassen haben, die Strecke dadurch 30 Fahrtminuten länger dauerte, erreichten wir nach ca. 3 Stunden wieder den Hafen von Mombasa und somit die MS HAMBURG.

Kreuzfahrt MS HAMBURG, Mombasa, Kenia

Foto: auf der Rückfahrt nach Mombasa zur MS HAMBURG

Pünktlich um 18:00 Uhr hieß es wieder „Leinen los“ und Kurs auf Sansibar, Tansania. Die Entfernung war mit 127 sm bzw. 235 km relativ kurz. Aufgrund des ausgefallenen Hafens von Moroni wurde die Liegezeit im Hafen von Sansibar um 5 Stunden verlängert. Daher sollte nun ein ganzer, erlebnisreicher Tag für diese schöne Insel zur Verfügung stehen.

Nach dem Verlassen des Liegeplatzes im Kilindini Harbour und einem Wendemanöver säumten wieder unzählige „Sehleute“ die Ufer in Richtung Hafenausfahrt. Die Verabschiedung der MS HAMBURG war eben so emotional wie die Begrüßung. Würde Herzlichkeit den Wohlstand fördern, dann wären die Kenianer sicherlich Millionäre.

.

.

zurück zu den Reiseberichten