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MS Hamburg Südostasien-Kreuzfahrt: Muara Harbour (Brunei), Seetag, Kuching (Malaysia) und Seetag

Reisebericht Teil 8: Plantours Kreuzfahrten MS Hamburg Südostasien-Kreuzfahrt Tag 25-28

 

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Tag 25: 18. Februar 2016 – Muara Harbour, Brunei, Borneo

Es ist 08:30 Uhr und unsere Hamburg nähert sich langsam der Nordküste der Insel Borneo im Südchinesischen Meer. Borneo klingt nach Exotik und Abenteuer, nach wilden Tieren und Dschungel. Mit einer Fläche von 751.936 km² ist sie nach Grönland und Neuguinea die drittgrößte Insel der Welt und die größte Insel Asiens. Borneo teilt sich in drei Staaten auf: Indonesien, Malaysia und Brunei. In Indonesien wird die gesamte Insel auch Kalimantan genannt. Selbst wenn wir heute sicherlich nur einen winzigen Eindruck von dieser auf dem Äquator liegenden Tropeninsel erhalten werden, so sind die Wetterbedingungen zumindest wieder ideal. Die Sonne brennt bereits am Morgen mit aller Kraft vom Himmel und treibt die Temperaturen in die Höhe.

Nachdem unsere Hamburg an der Pier im nördlich gelegenen Hafen Muara festgemacht hat, beginnen sogleich die Ausflüge. Wir haben heute kein individuelles Programm geplant sondern sind beim Ausflug „Höhepunkte Bruneis“ dabei. Muara ist übrigens die malaysische Bezeichnung für Flussmündung – die Stadt befindet sich am Ende des Brunei Rivers.

Prunk, Protz und Las Vegas mit sehr viel Charme und Stil

Das Sultanat Brunei, amtlich Brunei Darussalam, liegt im Norden der Insel Borneo und wird von Malaysia umgeben. Das heutige Staatsgebiet von Brunei stellt den Rest eines in historischer Zeit weit größeren Sultanates dar, das zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert etwa die komplette Nordküste von Borneo dem Herrschaftsbereich des Sultans von Brunei zuordnete. In Brunei herrscht ein tropisches Regenwaldklima mit ganzjährigen Temperaturen von mindestens 27 Grad, einer hohen Luftfeuchtigkeit und ebenso hohen Niederschlägen. Eine Trockenzeit gibt es nicht. Wir haben heute aber Glück, die Sonne scheint.

Nach etwa 40 Minuten Fahrt mit dem Bus erreichen wir den Bootsanleger in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan, direkt am Brunei River gelegen. Mit einer Länge von nur 41 Kilometern ist dieser Fluss recht klein und mündet ca. 10 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt in die Bucht von Brunei. Zu den touristischen Attraktionen des Flusses zählen das Wasserdorf Kampong Ayer sowie der von Regenwald umgebene Flusslauf.

Mit relativ kleinen Holz-Motorbooten fahren wir einige Kilometer den Brunei River bzw., im weiteren Verlauf einen Seitenarm von diesem, hinauf. Eigentlich auf der Suche nach Affen. Wir sehen aber weder Affen noch andere Tiere. Nicht einmal ein Geräusch irgendwelcher Insekten oder von Vögeln ist aus dem grünen Dickicht zu vernehmen. Das haben wir am Amazonas deutlich anders erlebt.

auf dem Muara River in Brunei 18.02.2016

Foto: auf dem Muara River in Brunei 18.02.2016

Im weiteren Verlauf der Bootsfahrt sehen wir mehrere Gebäude, welche im Besitz der Sultanfamilie sind sowie auch das Grab von Sultan Hussein Kamal Uddin, die genaue Bezeichnung lautet: Royal Tomb of "Makam Di Luba" Sultan Hussein Kamal Uddin.

Royal Tomb of Makam Di Luba Sultan Hussein Kamal Uddin in Brunei 18.02.2016

Foto: Royal Tomb of Makam Di Luba Sultan Hussein Kamal Uddin in Brunei 18.02.2016

Nach unserer Bootsfahrt durch den stillen Dschungel von Brunei schauen wir uns das berühmte Wasserdorf Kampong Ayer an, welches eine eigene Insel gegenüber der Hauptstadt Bandar Seri Begawan bildet. In diesem Water Village leben etwa 39.000 Menschen, was rund zehn Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht. Alle Gebäude von Kampong Ayer sind auf Stelzen mitten im Brunei River erbaut. Das Dorf entstand aus 42 kleinen Einzeldörfern und verfügt heute über eigene Geschäfte, Schulen, Moscheen sowie ein Krankenhaus. Ein Gewirr aus 36 Kilometern Holzstege verbindet alle Gebäude miteinander.

Kampong Ayer und Duli Pengiran Muda Mahkota Pengiran Muda Haji Al-Muhtadee Billah Mosque 18.02.2016

Foto: Kampong Ayer und Duli Pengiran Muda Mahkota Pengiran Muda Haji Al-Muhtadee Billah Mosque 18.02.2016

Das Hauptverkehrsmittel in diesem Dorf ist, wie könnte es anders sein, das Boot. Wer keines hat, der kann eines der vielen Wassertaxis nutzen, die in einem Affentempo durch die engen Kanäle düsen und für einen schnellen Transport sorgen. Auf den ersten Blick sieht das Dorf aus wie die Slums anderer Großstädte, doch bei diesen Stelzenhäusern handelt es sich quasi um die Luxusvariante dieser Art zu wohnen. Die Häuser verfügen über mehrere, große Zimmer, sind schmuckvoll ausgestattet, haben meist eine Klimaanlage, Satellitenfernsehen, Internetzugang sowie Sanitäreinrichtungen. Von verschiedenen Stellen des Wasserdorfes aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf die prunkvollen Bauten der Hauptstadt am anderen Flussufer.

Kampong Ayer Water Village in Bandar Seri Begawan 18.02.2016

Foto: Kampong Ayer Water Village in Bandar Seri Begawan 18.02.2016

Nach einem Besuch in einem der Holzhäuser setzen wir mit unserem Boot auf die andere Seite des Brunei River über bzw. fahren zurück zum Ausgangspunkt unserer Flussfahrt. Nun steht offiziell das Mittagessen im Radisson Hotel in Bandar Seri Begawan auf dem Programm. Wir entschließen uns jedoch dazu, auf das Mittagessen und auch den anschließenden Besuch auf dem Markt zu verzichten.

Unser individuelles Ziel ist das Wahrzeichen der Stadt, die Sultan Omar Alio Saifuddien Moschee, welche als eine der eindrucksvollsten und schönsten im gesamten asiatisch-pazifischen Raum gilt. Die Moschee ist nach dem 28. Sultan von Brunei benannt und als höchstes Symbol des islamischen Glaubens in Brunei angesehen. Die im Jahr 1958 fertig gestellte Moschee ist sowohl von islamischer als auch von italienischer Architektur beeinflusst, was daran liegt, dass sie von einem italienischen Architekten geplant wurde. Die Moschee, dessen Hauptdom komplett mit Blattgold bedeckt ist, wird von einer künstlichen Lagune umrundet und kann über mehrere Wege erreicht werden. Eine lange Brücke verbindet die Moschee auch mit dem Wasserdorf Kampong Ayer.

Masjid Sultan Omar Ali Saifuddien Moschee Bandar  Seri Begawan 18.02.2016

Foto: Masjid Sultan Omar Ali Saifuddien Moschee Bandar Seri Begawan 18.02.2016

Die Minarette der Moschee sind zum Großteil aus Marmor gefertigt, das prachtvolle Gebäude ist von zahlreichen Höfen, Gärten und Springbrunnen umgeben, welche dem islamischen Glauben nach den Himmel darstellen. Die goldene Kuppel der Moschee ist aufgrund ihrer Höhe von 52m überall in der Stadt zu sehen, was ihre Wichtigkeit noch einmal unterstreicht. Kaum eine andere Moschee der Welt strahlt eine solche Eleganz und Schönheit aus. Für Besucher sehr interessant sind die zahlreichen Wege und Brücken um die Moschee herum, die zum größten Teil öffentlich zugänglich sind. Auch die Moschee selbst kann zu bestimmten Zeiten von nicht muslimischen Besuchern betreten werden. Wir erhaschen, obwohl gerade keine Besuchszeit ist, einen kurzen Blick durch eine Hintertür in das Gebäude. Beeindruckend ist nicht nur der große Innenraum sondern auch die in der Moschee herrschende Temperatur von gefühlten -10 Grad Celsius.  

Masjid Sultan Omar Ali Saifuddien Moschee Bandar Seri Begawan

Foto: Masjid Sultan Omar Ali Saifuddien Moschee Bandar Seri Begawan

Nach dem Besuch bei dieser großartigen Moschee durchlaufen wir weitere Teile der wunderbar sauberen und gepflegten Stadt. Es gibt zahlreiche Grünanlagen und Parks sowie weitere prunkvolle Gebäude zu bestaunen. Direkt in der Innenstadt finden wir auch das Hauptpostamt sowie eine Bücherei, Hotels, den Hauptsitz der Royal Brunei Airlines, Banken, Restaurants, eine Shopping Center und verschiedene Tempel. Es gibt Mitreisende und Kritiker, welche die Stadt eben gerade wegen der prunkvollen Bauten als „Stadt voller Prunk und Protz aber ohne Charme und Seele“ bezeichnen. Das sehen wir nicht so, denn auch wenn die Stadt ein wenig „Las Vegas Style“ versprüht, so ist es gerade dieser Charme der ihr ein unverwechselbares Gesicht verleiht und sie weltweit einzigartig macht.

Innenstadt Bandar Seri Begawan

Foto: Innenstadt Bandar Seri Begawan

In keiner anderen Stadt weltweit liegen mit Gold verzierte Prunkbauten in so unmittelbarer Nähe zu traditionellen Pfahlbauten und Wohnhäusern die sich im Inneren nicht minder luxuriös zeigen wie die Paläste und Moscheen in der Stadt. Bandar Seri Begawan mag nun gefallen oder nicht, einzigartig und unverwechselbar ist die Hauptstadt von Brunei allemal.

In Sichtweite der Innenstadt liegt eine weitere Moschee, die zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt, es ist die Duli Pengiran Muda Mahkota Pengiran Muda Haji Al-Muhtadee Billah Mosque.

Am Nachmittag besuchen wir das Royal Regalia Building, welches ein Museum darstellt und eine Fülle an Ausstellungsstücken aus der 25-jährigen Sultan Hassan al Bolkiah Herrschaft in Zusammenhang mit weiteren Exponaten aus der Herrschaft früherer Sultane von Brunei zeigt.

Royal Regalia Bulding Bandar Seri Begawan, Brunei

Foto: Royal Regalia Building, Bandar Seri Begawan, Brunei

Bevor wir die Rückfahrt zur Hamburg antreten, führt der Weg vorbei am Palast des Sultans von Brunei, der Istana Nurul Iman, der mit mehr als 1.800 Zimmern und 200.000 Quadratmetern überbauter Fläche als größter Palast der Welt gilt. Leider ist er von keiner Seite her richtig einsehbar, so dass man sich die unglaubliche Größe nur schwer vorstellen kann.

Letzter Halt im Rahmen unseres heutigen Ausflugs ist die Jame Asr Hassanil Bolkiah Moschee, welche die größte des Landes ist.

Jame Asr Hassanil Bolkiah Moschee Bandar Seri Begawan 18.02.2016

Foto: Jame Asr Hassanil Bolkiah Moschee Bandar Seri Begawan 18.02.2016

Die Taschen voll mit neuen Eindrucken kehren wir kurz vor der Abfahrt der MS Hamburg wieder an Bord zurück. Der heutige Ausflug zählt in jedem Fall zu den interessantesten der gesamten Kreuzfahrt, denn auch wenn die Stadt Bandar Seri Begawan zunächst einen leicht plastischen und künstlichen Eindruck auf die Besucher erweckt, so ist sie in jedem Fall einzigartig und unverwechselbar. Man mag uns nun rügen für die Aussage, aber Hongkong hat mit seiner nüchternen Hochhausfassade und den gestohlenen Sehenswürdigkeiten inzwischen weniger Charme!  

Den musikalischen Abschluss des Abends liefert heute Gmixt Emotions, das charmante Duo Claudia und Volker, welches mit zwei Stimmen und einer 12-saitigen Gitarre Gefühl pur und Gänsehaut liefert. Das Duo könnte am Ende das Rennen machen in unserer persönlichen Bewertung der besten Künstler an Bord. Zwei ausdrucksvolle Stimmen in Kombination mit einer Gitarre lassen diese Musikdarbietung, jeden Auftritt zu einem besonderen Erlebnis werden. Auf ihrer Webseite werben sie selbst mit Gefühl pur und Gänsehaut, was selbstverliebt klingen mag, doch keineswegs Hochstaplerei ist. Dieses Duo ist spitze und sorgt bei jedem Auftritt für den größten Beifall unter den Reisegästen.

Bis zu unserem nächsten Hafen Kuching auf Borneo sind es 391sm bzw. 724km.

 

Tag 26: 19. Februar 2016 – ein Tag auf See

Hier ein kleiner Auszug aus unserem heutigen Programm an Bord der MS Hamburg auf dem Weg nach Kuching.

  • 08:30 Uhr: Frühsport mit Olga auf dem Pooldeck
  • 09:00 Uhr: Smovey mit Olga auf dem Pooldeck
  • 09:00 Uhr: Skaat-Turnier mit Kapitän Vorobyov in der Weinstube
  • 10:30 Uhr: Serviettenfalten – ein kleiner Kurs im Palmgarten
  • 11:30 Uhr: Shuffleboard auf dem hinteren Pooldeck
  • 16:30 Uhr: Yoga mit Olga in der Lounge
  • 18:30 Uhr: Repeater-Cocktail in der Lounge

 

Tag 27: 20. Februar 2016 – Kuching, Malaysia, Borneo

Noch immer befinden wir uns auf der großen Insel Borneo. Heute läuft die Hamburg den Hafen Kuching an. Kuching ist die Hauptstadt des malaysischen Bundesstaates Sarawak, mit ca. 700.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt auf der Insel Borneo. Kuching befindet sich einige Kilometer oberhalb der Mündung des Flusses Sarawak ins Südchinesische Meer. In Kuching herrscht das ganze Jahr über ein feuchtheißes, tropisches Klima. Die Niederschlagsmengen in Kuching sind extrem, betragen durchschnittlich 4.000 Millimeter im Jahr. Zum Vergleich: In Hamburg fallen jährlich etwa 770 Millimeter Niederschlag, etwas mehr als in Kuching alleine im Monat Januar vom Himmel fällt! Es vergeht kaum ein Tag an dem es hier nicht regnet, der meiste Regen allerdings fällt während des Monsuns zwischen Dezember und Februar.

Der Name Kuching bedeutet in der malaysischen Sprache Katze, weshalb in der gesamten Stadt überall Statuen, Skulpturen und Denkmäler von Katzen zu finden sind. Kuching ist eigentlich Ausgangsort für Reisen zu den Naturwundern in den dichten Regenwäldern Borneos. Diese sind allerdings inzwischen stark bedroht und fallen mehr und mehr der Brandrodung zum Opfer. Der so gewonnene Platz wird für den Anbau von Pflanzen zur Gewinnung von Biosprit und Palmöl benötigt. Mit dem Verschwinden der Urwälder von Borneo ist auch der Lebensraum von Nashornvögeln, Orang-Utans, Nasenaffen und vielen endemischen Tier- und Pflanzenarten bedroht.

Völlig an den Haaren herbeigezogen ist die Namensgebung von Kuching übrigens nicht, denn Borneo ist die Heimat vieler Wildkatzenarten wie der extrem seltenen Borneo-Goldkatze oder der Leopardenkatze.

Unsere Hamburg fährt den Sarawak River so weit wie möglich hinauf, macht dann ca. 20 Autominuten vor der Stadt an der Pier fest. Aufgrund einiger, niedriger Brücken kann die Hamburg nicht bis in die Stadt hinein fahren. Die restlichen Kilometer müssen wir mit dem Shuttlebus zurücklegen. Für heute haben wir wieder einen individuellen Aufenthalt geplant.

Immerhin bietet die Stadt eine enorme Fülle an Sehenswürdigkeiten und punktet mit einen ganz besonderen, eigenen Flair.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören:

  • das Sarawak Museum
  • das Katzen Museum
  • das Fort Margherita
  • die Kuching Waterfront
    das Chinesische Museum
  • der buddisthische Tua Pek Kong Tempel
  • der Wet Market
  • die Katzenstatuen in der Stadt
  • die Masjid Bandaraya Moschee
  • die India Street
  • der Sen Wang Kong Tempel
  • das auffällige Sarawak State Legislative Assembly Building (Parlamentsgebäude)
  • Astana (ehemalige resistenz der Rajas) auf der anderen Flusseite

In der nahen Umgebung von Kuching, zu denen an Bord der Hamburg auch geführte Ausflüge angeboten werden, zählen die Langhäuser der Iban im Landesinneren, das Museumsdorf Sarawak Cultural Village, Jong´s Crocodile Farm und das Orang Utan Wildlife Sancturay. Der weltberühmte Gunung-Gading-Nationalpark mit den weltgrößten Blüten der Rafflesias liegt etwa zwei Stunden entfernt von Kuching.

Durch den Monsun

Einen Eindruck von den immensen Niederschlagsmengen sollen wir heute bekommen. Schon am frühen Morgen fällt eine Regenmenge, wie wir sie vielleicht von Sommergewittern aus Deutschland kennen. Mit dem Unterschied, dass diese Regenmenge hier ununterbrochen über mehrere Stunden fällt. Wir entschließen uns dennoch, den Transferbus in die Stadt zu nehmen, um wenigstens einen kleinen Eindruck von Kuching zu erhalten. Ausgestattet mit Regenschirmen und einem Plastiksack zum Schutz der Kamera geht es los.

Der Bus setzt uns in der Nähe der Waterfront ab, weshalb wir hier unseren Rundgang beginnen. Sofort fällt das markante Parlamentsgebäude ins Auge, welches sich zwischen dem Fort Margherita und Astana befindet. Das Gebäude ist 125m hoch und ca. 200m breit, die goldene Dachkonstruktion erinnert an eine geöffnete, umgedrehte Blüte oder auch an eine Rakete.

Sarawak State Legislative Assembly Building Kuching 20.02.2016

Foto: Sarawak State Legislative Assembly Building Kuching 20.02.2016

Aufgrund des kaum nachlassenden Regens bleiben wir auf der Seite der Kuching Waterfront und fahren nicht mit den kleinen Fährbooten nach Astana. Die kleinen Boote, mit denen man auf die andere Flussseite fahren kann, sind in sofern interessant als dass sie zwar mit einem Motor angetrieben aber mit zwei großen Paddeln vom Bootsführer gesteuert werden.

Unsere nächste Station ist die Stadtmoschee von Kuching, die Masjid Bandaraya Kuching Moschee, die von einem Friedhof eingerahmt wird.

Masjid Bandaraya Kuching Moschee 20.02.2016

Foto: Masjid Bandaraya Kuching Moschee 20.02.2016

Wir laufen vorbei an einer kleinen Werft mit Trockendock in Richtung India Street bzw. Wet Market. Auf der India Street, man mag es vermuten, reichen sich diverse indische Restaurants und Shops nebeneinander, der Wet Market bietet dazu den – ebenfalls stark indisch geprägten – Markt mit vielen Obst- und Gewürzhändlern. Die Preise für Lebensmittel liegen hier deutlich unter den uns bekannten aus Deutschland. Insbesondere Gewürze lassen sich in größeren Mengen zu sehr günstigen Preisen erwerben.

Gewürzhändler am Kuching Waterfront Bazaar 20.02.2016

Foto: Gewürzhändler am Kuching Waterfront Bazaar 20.02.2016

Nicht weniger interessant ist es im chinesisch geprägten Stadtteil von Kuching, in dem es noch eine Menge typischer Straßenrestaurants mit offener Garküche gibt. Nach einer kurzen Regenpause erleben wir nun einen echten Wolkenbruch. Die Straßen stehen unter Wasser, die bis zu 50cm tiefen Abflussrinnen dagegen sind gerade einmal wenige Zentimeter gefüllt und lassen erahnen was hier zeitweise an Wassermengen vom Himmel fällt. Wie uns ein Stadtbewohner wissen lässt, ist das heute ein ganz normaler Regen, nichts Besonderes. Für uns scheint hier die Welt unterzugehen. Wir laufen nun mitten durch den Monsun in der Stadt umher. Es ist zwar weiterhin sehr warm, eine große Freude macht es dennoch nicht. Der Schirm hält die enormen Wassermassen kaum ab, es dauert nicht lange bis wir komplett durchnässt sind. Wenigstens der große Müllsack hält wacker stand und schützt unsere Technik. Die Regentropfen schlagen auf der Straße auf wie kleine Meteoriten, unglaublich welche Größe sie hier erreichen. Auf dem folgenden Foto lassen sich die „Krater“ auf der nassen Straße ganz gut erkennen.

Wayang Street Kuching im Monsun

Foto: Wayang Street Kuching im Monsun

Nach einer 4-stündigen Stadtwanderung durch den Dauerregen treten wir den Rückweg zum Busparkplatz an, biegen zuvor aber noch zum Sen Wang Kong Tempel ab, der besonders durch seine üppigen Verzierungen in Form bunter Vögel und Drachen auf dem Dach auffällt. Nicht weniger beeindruckend ist der unweit entfernte Tua Pek Kong Tempel. Die Figuren auf beiden Tempeln sind die farbenfrohsten und schönsten die wir im Laufe dieser Reise gesehen haben. Leider lassen die Wetterverhältnisse keine Detailaufnahmen zu.

Sen Wang Kong Temple Kuching 20.02.2016

Foto: Sen Wang Kong Temple Kuching 20.02.2016

Zum anhaltenden Dauerregen gesellt sich nun auch noch der Wind und sorgt dafür, dass auch das letzte trockene Fleckchen an der Kleidung nass wird. Für uns bekommt das Wort „Regen“ heute eine ganz neue Bedeutung. Der Norddeutsche Landregen wird künftig vermutlich gar nicht mehr auffallen und nicht einmal ein Sommerunwetter dürfte noch beeindrucken. Wie wir uns nachher mitteilen lassen, sind in Kuching am heutigen Tag weniger als 60 Millimeter Regen gefallen, ein ganz normaler Tag also. Für Hamburg wäre das die Menge in einem Monat. Der Regen läuft den Sehenswürdigkeiten tatsächlich fast den Rang ab und bleibt Gesprächsthema Nummer 1, zumindest hat er es uns heute nicht leicht gemacht diese zu erkunden.

Monsun in Kuching 20.02.2016

Foto: Monsun in Kuching 20.02.2016

Wenngleich der heutige Tag nun ins Wasser gefallen ist und unsere gesamte Schönwetter-Statistik dieser Kreuzfahrt durcheinander bringt, so fällt unser Fazit zu Kuching sehr positiv aus. Die Stadt bietet jede Menge Highlights, liegt besonders bevorzugt an einem Fluss und überzeugt dazu mit vielen interessanten Sehenswürdigkeiten.

Um 16:30 Uhr heißt es zum letzten Mal während dieser Kreuzfahrt „Leinen los“! Wir nehmen Kurs auf unseren Zielhafen Singapur. Vor uns liegt ein letzter Seetag an Bord der Hamburg.

In der Lounge kommen heute Nachmittag alle Liebhaber süßer Versuchungen auf ihre Kosten, denn es wird zur eleganten Kaffeezeit geladen. Der Unterschied zum „normalen“ Kuchenbuffet während der Kaffeezeit liegt auf der Hand – hier werden Auswahl, Darbietung und Qualität noch einmal gesteigert.

elegante Kaffeezeit MS Hamburg 20.02.2016

Foto: elegante Kaffeezeit MS Hamburg 20.02.2016

Am Abend zeigt die Hamburg-Crew noch einmal im Rahmen der Crewshow ihr Können und begeistert die Passagiere abermals durch versteckte Talente.

Bis Singapur verbleibt eine Strecke von 450sm bzw. 833km

 

Tag 28: 21. Februar 2016 – ein Tag auf See

Hier haben wir noch einmal einen kleinen Auszug aus dem heutigen Bordprogramm an Bord der Hamburg.

  • 08:30 Uhr: Frühsport mit Olga auf dem Pooldeck
  • 09:00 Uhr: Smovey mit Olga auf dem Pooldeck
  • 09:00 Uhr: Skat Turnier mit Kapitän Vorobyov
  • 10:30 Uhr: Dartspieler treffen sich auf dem Pooldeck
  • 11:30 Uhr: musikalischer Frühschoppen auf dem Pooldeck
  • 18:45 Uhr: Abschieds-Cocktail in der Lounge, das Plantours Kreuzfahrten Team verabschiedet sich
  • 19:00 Uhr: Abschieds-Dinner im Restaurant
  • 21:15 Uhr: Abschieds-Show in der Lounge, die Künstler der Reise verabschieden sich

Crew Verabschiedung MS Hamburg 21.02.2016

Foto: Crew Verabschiedung MS Hamburg 21.02.2016

Auch wir verabschieden uns nun und beenden Reisebericht Teil 8 an dieser Stelle.