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MS Hamburg Südostasien-Kreuzfahrt: Coron (Philippinen), Puerto Princesa (Philippinen) und Kota Kinabalu (Malaysia)

Reisebericht Teil 7: Plantours Kreuzfahrten MS Hamburg Südostasien-Kreuzfahrt Tag 22-24

 

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Tag 22: 15. Februar 2016 – Coron, Busuanga Island, Philippinen

Es ist noch früh am Morgen, als sich unsere Hamburg an der Ostküste der zu den Philippinen gehörenden Insel Busuanga einen Weg entlang zahlreicher unbewohnter Inseln in Richtung des Liegeplatzes durch die Coron Passage bahnt. Wir gleiten vorbei an Coron Island, fahren eine Links- und eine Rechtskurve, bevor der kleine Hafen Coron vor unserem Bug auftaucht.

MS Hamburg in der Coron Passage, Philippinen, 15.02.2016

Foto: MS Hamburg in der Coron Passage, Philippinen, 15.02.2016

Es liegt ein Hauch von Seefahrerromantik in der Luft, denn dieses Fleckchen Land schaut beinahe aus wie zu Entdeckerzeiten. Kleine Holzhütten und Pfahlbauten schmiegen sich entlang der Wasserlinie, nur unterbrochen von zauberhaften Sandstränden. Fischer durchkreuzen auf ihren traditionellen Bangka Booten das spiegelglatte Wasser und werfen ihre Netze aus. Coron ist ein Hafen wie aus dem Bilderbuch, der von großen Megalinern nicht angelaufen werden kann. Dafür wäre die Infrastruktur auch gar nicht vorhanden.

Fischerdorf auf der Insel Coron 15.02.2016

Foto: Fischerdorf auf der Insel Coron 15.02.2016

Die traditionellen, zum Teil sehr großen und bunt bemalten Bankga Boote werden nicht nur zum Fischfang sondern auch für den Transport diverser, kleinerer Gütermengen genutzt. Die Bangka Boote sind ursprünglich balinesischer Herkunft, werden dort Jukung Boote genannt und sind auf den Philippinen in leicht abgewandelter Form als Bangka bekannt.

Was für ein wunderbarer Anblick, der sich uns heute Morgen bietet.

Der Liegeplatz für unsere Hamburg ist klein, mit Fingerspitzengefühl wendet Kapitän Vorobyov die Hamburg auf der Stelle und parkt rückwärts mitten zwischen malerischen Pfahlbauten und zwischen Bangka Booten am Tiefseepier in der Stadt Coron ein. Die einzige Hauptverbindungsstraße zwischen den kleinen Ansiedlungen ist die Coron – Busuanga Road, die wir nach Freigabe der Hamburg durch die örtlichen Behörden sogleich nutzen, um die auf einer Halbinsel gelegenen Fischerdörfer zu besuchen.

MS Hamburg in Coron, Philippinen, 15.02.2016

Foto: MS Hamburg in Coron, Philippinen, 15.02.2016

­Wir schauen uns bei einer Familie in einem der Dörfer um und erhalten einen Einblick in deren persönlichen Lebensablauf. Sie gehören zu den besser situierten Bewohnern, die sich in erster Linie von selbstgefangenem Fisch ernähern, diesen auch verkaufen und zusätzlich einen kleinen Shop im Dorf besitzen. Dort werden Gewürze, Obst und Gemüse angeboten, welches auf dem Markt im Hauptort Coron besorgt wird, um es den Dorfbewohnern anzubieten, welche den Markt nicht erreichen können. Umgerechnet verdient die Familie im Monat ca. 300,- EUR. Das Holz mit der gerade die Terrasse neu ausgelegt wird, stammt aus den nahe gelegenen Wäldern. Für solche Zwecke des Eigenbedarfs ist es wohl kostenfrei zu bekommen.

Essenszubereitung bei Familie im Fischerdorf bei Coron, Philipinen, 15.02.2016

Foto: Essenszubereitung bei Familie im Fischerdorf bei Coron, Philipinen, 15.02.2016

Für uns ein sehr interessanter Besuch und ein sehr informatives Gespräch, welches uns einen wunderbaren Eindruck darüber vermittelt, wie die Menschen auf dieser Insel leben. Eindrücke die wir nicht mehr vergessen werden.

Letztendlich brechen auch wir zu Fuß in Richtung Innenstadt von Coron auf, die deutlich belebter ist als die kleinen Vororte. Es gibt mehrere Schulen, eine Kirche, Restaurants und Geschäfte. Touristen verirren sich selten in diese Gegend. Der Tapyas Berg bietet eine nette Aussicht auf die komplette Bucht sowie die benachbarten Inseln. Auf den Berg hinauf führt eine Treppe mit 723 Stufen. Deutlich interessanter als die Aussicht erscheint uns der auf einer kleinen Landzunge gelegene Markt des Ortes. Abgesehen von der wunderbaren Aussicht von dort aus auf die Pfahlsiedlungen, ist das Warenangebot wieder recht interessant. Sämtliche Lebensmittel kommen aus der Region.

Markt in Coron, Philippinen, 15.02.2016

Foto: Markt in Coron, Philippinen, 15.02.2016

Busuanga ist die größte nördliche Insel des Distrikts Palawan auf den Philippinen und zählt zur Inselgruppe der Calamian. Die Insel hat eine Fläche von 890 km² Die höchste Erhebung der Insel ist der Tundalara mit einer Höhe von 640m. Die Insel verteilt sich auf die Gemeinden Busuanga (westliches Drittel) und Coron im Osten. Der Name Busuanga entstammt einer alten chinesischen Handelssprache. In der Hauptstadt Coron wohnen etwa 30.000 Einwohner. Beliebt ist die Insel aus touristischer Sicht durch 10 japanische Schiffswracks, welche vor der Insel liegen und für Taucher ein interessantes Revier bieten. Die Tauchplätze hier zählen zu den besten weltweit. In der Hauptstadt gibt es einige, wenige Hotels, welche in erster Linie Tauchurlauber beherbergen.

Pfahlbauten in Coron, Busuanga Island, Philippinen

Foto: Pfahlbauten in Coron, Busuanga Island, Philippinen

Wir entdecken auf dem Rückweg noch eine kleine Werkstatt in der in einem Hinterhof die beliebten Trishaws, die Motorroller mit Transportkabine für bis zu 4 Personen herstellt. Auch in diese werfen wir noch einen kurzen Blick und lassen uns in Kurzform die einfache Herstellung dieses Massenverkehrsmittels der Insel erklären.

Trishaw Herstellung in Coron auf Busuanga Island, 15.02.2016

Foto: Trishaw Herstellung in Coron auf Busuanga Island, 15.02.2016

Pünktlich 30 Minuten vor der Abfahrt unserer Hamburg sind wir wieder an Bord zurück und haben unvergessliche Eindrücke im Gepäck.

Um 15:00 Uhr wird die Gangway festgezurrt und das Bugstrahlruder drückt die Hamburg von der Pier. Bis zu unserem nächsten Hafen Puerto Princesa auf den Philippinen legen wir 199sm bzw. 368km zurück.

Der eindeutige Vorteil eines kleinen Kreuzfahrtschiffes

Ziele wie diese heute machen eine Kreuzfahrt aus unserer Sicht erst zu einer echten Kreuzfahrt wie man sie noch aus einer Zeit vor 20 Jahren kennt. Natürlich haben sich die Gegebenheiten inzwischen vollkommen geändert, Entwicklung und Fortschritt führten bei einer Vielzahl der weltweiten Länder zu Veränderungen und bei dieser Kreuzfahrt von einem Abenteuer mit Expeditionscharakter zu sprechen wäre nun auch übertrieben. Dennoch ist festzuhalten, dass es immer noch Destinationen gibt, die vom Massentourismus bisher weitgehend verschont geblieben sind und nur von kleinen Kreuzfahrtschiffen wie einer MS Hamburg angelaufen werden können. Ein Hauch von Abenteuer fährt hier also immer noch mit und wir sind gespannt auf unseren morgigen Zielhafen, Puerto Princesa auf der Insel Palawan, die zu den Philippinen gehört. Obwohl oder gerade weil wir uns vor Beginn der Reise über diese Destination informiert haben, sind die Erwartungen gering.

Tag 23: 16. Februar 2016 – Puerto Princesa, Palawan, Philippinen

Noch völlig begeistert von den gestrigen Eindrücken und Erlebnissen in Coron auf Busuanga Island blicken wir diesem Tag mit Spannung entgegen. Was wird uns wohl auf der Insel Palawan erwarten. Es ist 07:00 Uhr in der Früh, der Himmel ist von tief hängenden Regenwolken verhangen, es schüttet wie aus Eimern. Die Sicht auf das nahe gelegene Land und den Hafen Puerto Princesa ist beinahe komplett verdeckt.

Die Aussichten für einen heutigen Landgang sind zu dieser Zeit nicht ideal. Wir entdecken bei der Annährung an den Hafen in der näheren Umgebung eine Vielzahl der hübschen Bangka Boote und eine relativ große und malerisch in einer Bucht gelegene Ansiedlung der bei uns so beliebten Pfahlbauten.

Der Hafen von Puerto Princesa ist größer als der gestrige in Coron, kleine Fähren werden be- und entladen. Unsere MS Hamburg wird an ihrem Liegeplatz wieder von einer örtlichen Musikgruppe begrüßt. Der Regen lässt schon bald nach.

Die Insel Palawan liegt im Westen der Philippinen. Zusammen mit umliegenden, kleineren Inseln und Inselgruppen bildet sie die philippinische Provinz Palawan in der Region Mimaropa. Puerto Princesa stellt die größte Stadt dar und ist zugleich die Hauptstadt. Die Insel Palawan liegt zwischen dem Südchinesischen Meer im Nordwesten und der Sulusee im Südosten. Die Insel ist ca. 450km lang, durchschnittlich 40km breit und von einer Bergkette durchzogen. Die höchste Erhebung der Insel ist der Mount Mantalinganhan mit einer Höhe von 2.085m. Die engste Stelle zwischen der Ulugan Bucht und der Honda Bucht ist nur 8,5km breit. Die Honda Bucht ist auch eine der Hauptattraktionen der Insel und ein idyllisches Badeparadies. Die Bucht liegt 30km entfernt von Puerto Princesa und wird im Rahmen eines Ausflugs von Bord der MS Hamburg auch besucht. Die Stadt ist das touristische Drehkreuz der Provinz Palawan. Zu den Anziehungspunkten zählen in erster Linie die Honda Bay, die vorgelagerten Korallenriffe, das Palawan-Museum, eine Krokodilfarm und das Tubbataha-Riff. Kreuzfahrtschiffe laufen die Insel relativ selten an.

MS Hamburg in Puerto Princesa, Palawan, Philippinen 16.02.2016

Foto: MS Hamburg in Puerto Princesa, Palawan, Philippinen 16.02.2016

Da wir heute einen individuellen Landgang geplant haben, warten wir die sich andeutende Wetterbesserung ab und begeben uns sogleich in das nahe gelegene Stadtzentrum. Nach wenigen Minuten ist die Immaculate Conception Cathedral erreicht, auf deren Vorplatz gerade die Kinder der gegenüberliegenden Schule offensichtlich eine Tanzstunde oder auch Pause haben. Rhythmische Musik ertönt aus Lautsprechern und die Kinder tanzen unter der Anleitung einer Lehrerin ausgelassen und fröhlich dazu. Andere spielen miteinander oder beobachten einfach das fröhliche Treiben.

Kinder auf Vorplatz der Immaculate Conception Cathedral in Puerto Princesa, 16.02.2016

Foto: Kinder auf Vorplatz der Immaculate Conception Cathedral in Puerto Princesa, 16.02.2016

Wir laufen weiter durch die Straßen von Puerto Princesa und entdecken ein relative hohes Gebäude, welches uns ein wenig an ein gestrandetes Schiff erinnert. Es ist Dad´s Bayview Pension. Die Besonderheit der Pension ist die Dachterrasse auf dem 6. Stock, die vom 5. Stock aus durch eine enge Wendeltreppe zu erreichen ist. Wir dürfen uns im Gebäude und auf der Dachterrasse umsehen. Die Pension hat aus unserer Sicht eher Hotelstandard, schaut sehr sauber, wunderbar gepflegt und sehr maritim aus. Wir würden hier sofort einziehen: www.dadsbayviewpension.com

Blick von Dad´s Bayview Pension in Puerto Princesa 16.02.2016

Foto: Blick von Dad´s Bayview Pension in Puerto Princesa 16.02.2016

Von der Dachterrasse aus erhalten wir einen schönen Überblick auf die gesamte Bucht sowie die umliegenden Straßen.

Nächste Station ist das Fischerdorf welches wir beim Einlaufen in der nahen Umgebung bereits entdeckt hatten. Natürlich ist nicht zu vergessen, dass es sich hier um keine Touristenattraktion handelt sondern um die realen Wohnhäuser der Fischer aus dem Ort. Da diese jedoch keineswegs an Hungersnot leiden und eigenen Angaben nach einen relativ zufriedenstellenden Lebensstandard pflegen, bezeichnen wir die Szenerie jetzt einfach mal als malerisch. In der Bucht liegen hübsch lackierte, sehr gepflegte Bangka Boote, die Häuser befinden sich ebenfalls in einem sehr ansehnlichen Zustand und runden das aus unserer Sicht traumhaft schöne Bild dieses Dorfes ab. Eine Kulisse die an Abenteuer erinnert und uns gedanklich in eine Zeit längst vergangener Tage zurückkatapultiert.

Bangka Boote und Stelzenhäuser in Puerto Princesa 16.02.2016

Foto: Bangka Boote und Stelzenhäuser in Puerto Princesa 16.02.2016

Wir treffen einen Einheimischen, welcher auch ein Trishaw besitzt, damit Dorfbewohner und Gäste – überwiegend Tauchtouristen – befördert. Er verdient im Monat umgerechnet ca. 250-300 EUR, hat eine Frau und drei Kinder. Wir nehmen seine Einladung an und lassen uns zwei Stunden lang durch das Fischerdorf führen, erleben hautnah wie die Familien leben und wo genau sie wohnen. Wir dürfen in die Wohnzimmer und Küchen blicken, erfahren wie die Stelzenhäuser gebaut werden, laufen über die abenteuerlichen Stege und tauchen ab in eine andere Welt. Es gibt bisher kein fließend Wasser und keine Kanalisation. Trinkwasser wird aus einem nahe gelegenen Brunnen gefördert, gewaschen wird mit Meerwasser oder auch mit dem in ausreichender Menge vorhandenen Brunnenwasser. Gekocht wird auf offener Flamme, Strom fliest durch Leitungen die am örtlichen Stadtnetz angeschlossen sind. Aktuell wird das Dorf ans örtliche Wassernetz angeschlossen, dazu werden Rohre von der Hauptleitung bis zum Eingang des schwimmenden Dorfes gelegt. Langsam aber sicher hält auch hier der Fortschritt Einzug.

Pfahlhäuser in Puerto Princesa, Philippinen, 16.02.2016

Foto: Pfahlhäuser in Puerto Princesa, Philippinen, 16.02.2016

Bemerkenswert finden wir die Lebensfreude welche die Menschen hier ausstrahlen, ohne Luxus, ohne die damit verbundenen Probleme, ohne Neid und ohne Missgunst. Natürlich ist hier nicht alles rosarot und insbesondere in der medizinischen Versorgung bedarf es noch größeren Verbesserungen, aber die Lebensqualität ist durchaus als ordentlich zu bezeichnen. Wir vernehmen nirgendwo unangenehme Gerüche, entdecken keine Berge von Unrat und Abfall, treffen ausschließlich auf lächelnde und überaus freundliche Menschen. Touristen verirren sich eigentlich nie in diese Gegend, wie man uns mitteilt. Diese meiden solche Regionen, was sicherlich nicht verkehrt ist. Einmal abgesehen von den unwegsamen Holzstegen, bei denen wir oft den Eindruck hatten irgendwo abzustürzen oder einzubrechen, würde die Bevölkerung hier schnell den Eindruck erhalten „begafft“ oder bemitleidet zu werden. Beide Umstände wären falsch und einen solchen Tourismus braucht hier sicherlich niemand. Wir sind dankbar dafür, einen solchen Einblick erhalten zu haben und nehmen einmalig schöne Erinnerungen mit in die Heimat. Einen Teil davon in Form von Bilddaten auf der Speicherkarte, den anderen Teil abgespeichert im Gedächtnis.

Bangka Boote und Pfahlbauten im Fischerdorf bei Puerto Princesa 16.02.2016

Foto: Bangka Boote und Pfahlbauten im Fischerdorf bei Puerto Princesa 16.02.2016

Der Vollständigkeit halber treten wir den Rückweg zu unserer Hamburg nicht auf direktem Wege an sondern machen noch einen Abstecher zu dem für Touristen angelegten Puerto Princesa Baywalk Park sowie zur kleinen Anlegestelle der örtlichen Fähren. Die legen hier nicht etwa an einem richtigen Anleger an sondern mitten am Strand. Verladen wird über die große Klapprampe am Heck der Schiffe, über die sowohl Fahrzeuge als auch frei laufende Rinder, größere Gruppen von Passagieren und Waren verladen werden.

Puerto Princesa Baywalk Park 16.02.2016

Foto: Puerto Princesa Baywalk Park 16.02.2016

Wir gehen pünktlich mit den Gästen des letzten, zurückkehrenden Ausflugsbusses wieder an Bord der Hamburg. Ein Großteil der Passagiere hat heute die malerische Honda Bucht besucht und den Tag dort am feinsandigen, flach abfallenden Sandstrand verbracht.

Unser nächster Hafen wird Kota Kinabalu auf der Insel Borneo sein. Die Entfernung bis dahin beträgt 296sm bzw. 549km.

Tag 24: 17. Februar 2016 – Kota Kinabalu, Borneo, Malaysia

Der Tag beginnt mit der Teilnahme an der Kochvorführung für ein Original indisches Currygericht durch Sous-Chef Suresh.

Kochvorführung Indisches Currygericht MS Hamburg 17.02.2016

Foto: Kochvorführung Indisches Currygericht MS Hamburg 17.02.2016

Für den heutigen Tag haben wir wieder einen individuellen Landgang geplant. Um 14.00 Uhr hat unsere MS Hamburg am Cruise Terminal in Kota Kinabalu festgemacht und kurz darauf wird das Schiff von den örtlichen Behörden zum Landgang freigegeben.

Wir warten zunächst aber noch auf eine Lieferung großer Barrakudas, die um 15:00 Uhr fangfrisch eintreffen soll. Zeitgleich werden große Palmenblätter für die Dekoration der heutigen Poolparty angeliefert.

Anlieferung der Dekoration für Poolparty MS Hamburg 17.02.2016

Foto: Anlieferung der Dekoration für Poolparty MS Hamburg 17.02.2016

Voller Erwartungen öffnen Chefkoch Klaus Beverburg und Hoteldirektor Osman Ospolat den eingetroffenen Kühlcontainer und sind irritiert über die kleinen Kisten, die auf der Ladefläche stehen. Darin befinden sich keine großen Barrakudas sondern kleine Fische, dessen Namen wir wieder vergessen haben. Ohne große Diskussionen geht die komplette Lieferung zurück. „Das kann man den Gästen nicht anbieten“ sagt Klaus Beverburg und unterstreicht damit unsere Aussage, dass das Niveau an dargebotenen Speisen, Gerichten und Zutaten deutlich angehoben wurde.

Wir beginnen sogleich unseren Rundgang durch die Stadt und laufen entlang der Jalan Tun Fuad Stephen Road um die große Bucht von Kota Kinabalu herum. Kota Kinabalu ist die Hauptstadt des malaysischen Bundesstaates Sabah auf der Insel Borneo. Es leben etwa 200.000 Einwohner im Stadtgebiet von Kota Kinabalu. Dort, wo sich das heutige Stadtgebiet befindet, lag ursprünglich die Siedlung der Bajau. In dieser Region gab es größere Bestände des Baumes Avicennia, welcher von den Bewohnern Api-Api genannt wurde und der Siedlung selbigen Namen gab. Später wurde die Stadt in Jesselton umbenannt und im Jahr 1968 schließlich in Kota Kinabalu. Der heutige Stadtname setzt sich aus Kota, dem malaiischen Wort für Stadt und Kinabalu, einem östlich der Stadt gelegenen Berg, zusammen. Im Februar 2000 erhielt Kota Kinabalu, von den Bewohnern auch KK genannt, den Status einer Stadt.

Das Stadtbild wird geprägt von einer Vielzahl moderner Gebäude, darunter viele Hotels und Bürogebäude. Kota Kinabalu ist in erster Linie Ausgangspunkt für Rundreisen durch Borneo, bietet selbst aber auch einige Sehenswürdigkeiten. So werden im Rahmen der offiziellen Stadtrundfahrt z.B. das Sabah-Museum, die City Moschee und Heritage Village, ein Museumsdorf, besichtigt. Letzteres ist allerdings sehr touristisch geprägt, man läuft nicht über die typischen Holzstege sondern über einen für Touristen ausgebauten, mit einem Geländer versehenen Laufweg.

Wir sind gerade angekommen an der großen City Moschee, da geht ein großer Regenschauer über diesem Küstenabschnitt nieder. Die Planungen für die Kota Kinabalu City Mosque gehen in das Jahr 1989 zurück, Baubeginn war im Jahr 1992. Von 1993 bis 1994 gab es einen Baustopp aufgrund fehlender, finanzieller Mittel. Erst nachdem Kota Kinabalu der Stadt-Status verliehen wurde, ging der Bau weiter und es fand noch im selben Jahr die Eröffnung statt. Die Baukosten belaufen sich auf 34 Millionen malaysische Ringgit, was etwas mehr als 7 Mio EUR entspricht. Die Gestaltung basiert auf der Nabawi Moschee in Medina, Saudi Arabien. Die Kota Kinabalu City Moschee wird von einer künstlichen Lagune umgeben und daher auch „The Floating Mosque“ genannt, sie hat eine maximale Kapazität von 12.000 Gläubigen. Neben der City Moschee gibt es eine weitere Moschee in Kota Kinabalu.

City Moschee in Kota Kinabalu 17.02.2016

Foto: City Moschee in Kota Kinabalu 17.02.2016

Erst nach einer Stunde lässt der Regen wieder nach, sodass es bis zum Sonnenuntergang nicht mehr lange dauern wird und unser Zeitfenster zusammen schrumpft. Gerade so gelingt es uns noch, einige Aufnahmen der Moschee zu machen, dann entschließen wir uns dazu, den Rückweg entlang der Bucht zur MS Hamburg anzutreten, denn heute Abend findet am Pool die große asiatische Poolparty mit Abendbuffet und einer Folkloregruppe aus Borneo statt. Das wollen wir nicht verpassen. Auf einen Besuch am Atkinson Clock Tower und am Pu Toh Si Tempel, in der Nähe der Moschee, verzichten wir aus diesem Grunde. Damit hält sich unsere Ausbeute an besuchten Sehenswürdigkeiten diesmal in Grenzen. In diesem Fall wäre es sicherlich von Vorteil gewesen, an der offiziellen Stadtrundfahrt teilzunehmen, wobei Kota Kinabalu für unseren Geschmack ohnehin der uninteressanteste Hafen der Reise zu werden scheint.

Highlight des Tages – das asiatische Abendbuffet mit Poolparty

Nachdem der Tag aus unserer Sicht heute ein mittelmäßig interessanter war, freuen wir uns nun auf das angekündigte, asiatische Abendbuffet am Pool. Das Wetter bietet den passenden Rahmen mit Abendtemperaturen von 28 Grad Celsius und einem leicht bewölkten Himmel. Die Crew hat im Laufe des Tages beinahe eine Meisterleistung vollbracht und das gesamte Pooldeck mit zusätzlichen Tischen ausgestattet, die alle mit Decken und Servierten eingedeckt sind. Um die sonst übliche Sitzplatzanzahl zu erhöhen, wurden aus den anderen Räumen der Hamburg Stühle auf das Pooldeck geschafft.

Pool Dinner eingedeckte Tische MS Hamburg

Foto: Pool Dinner eingedeckte Tische MS Hamburg

Das Deck füllt sich und pünktlich mit Gongschlag 19:00 Uhr eröffnet Osman das asiatische Pooldinner. Die letzten Silben sind noch nicht ausgesprochen, da ist ein „Ah“ und „Oh“ seitens der Gäste zu vernehmen. Nicht aber aufgrund der Buffeteröffnung sondern weil die Überraschung groß ist, was sich unter den Hauben der gelieferten Behälter verbirgt.

MS Hamburg Asiatischer Abend am Pool 17.02.2016

Foto: MS Hamburg Asiatischer Abend am Pool 17.02.2016

Die Angebotsvielfalt reicht vom duftenden Currygericht über chinesische Spezialitäten bis hin zum philippinischen Fischgericht. Auch Vegetarier und Liebhaber von Obstspeisen und Salaten kommen auf ihre Kosten und können sich an einem scheinbar unerschöpflichen Angebot bedienen. In unseren letzten Reiseberichten haben wir nun schon mehrfach die deutliche Qualitätssteigerung bei den Speisen an Bord erwähnt. Das müssen wir an dieser Stelle noch einmal wiederholen. Vom ersten Tag an bis heute zieht sich diese Veränderung wie ein roter Faden durch die gesamte Kreuzfahrt.

Damit aber noch nicht genug, denn für die musikalische Unterhaltung wurde natürlich auch gesorgt. Die sieht heute so aus, dass das gesamte, technische Equipment auf das Pooldeck verfrachtet wurde und alle Künstler dieser Reise hintereinander am Pool auftreten. Den Höhepunkt stellt eine örtliche Folkloregruppe aus Borneo dar, welche ein Buntes Programm auf das Pooldeck zaubert, das für eine mitreißende Stimmung unter den Reisegästen sorgt.

Folkloregruppe Kota Kinabalu MS Hamburg 17.02.2016

Foto: Folkloregruppe Kota Kinabalu MS Hamburg 17.02.2016

Um 23:00 Uhr sticht die Hamburg in Richtung Muara Harbour, Brunei in See. Die Entfernung beträgt nur 109sm bzw. 202km.

Insgesamt ist der Abend als sehr gelungen zu bezeichnen, alle Plätze sind bis weit in die Nacht hinein besetzt, selbst um 02:00 Uhr treffen wir noch immer Gäste am Pool, die sich unter Sternenhimmel mit netten Mitreisenden unterhalten und einfach diese Kreuzfahrt genießen. Solche Szenen sind uns aus den letzten Jahren an Bord der Hamburg nicht bekannt. Was für eine wunderbare Veränderung und Aufwertung des Schiffes.

Ein wunderbarer Tag dieser Südostasien-Kreuzfahrt an Bord der Hamburg neigt sich dem Ende. Damit schließt auch Teil 7 unserer Reisebericht-Serie.