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MS Hamburg Südostasien-Kreuzfahrt: Singapur, Fazit und Details

Reisebericht Teil 9: Plantours Kreuzfahrten MS Hamburg Südostasien-Kreuzfahrt Tag 29-30

 

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Tag 29: 22. Februar 2016 – Singapur, Singapur

„Land in Sicht“ – das letzte Mal während dieser Kreuzfahrt nehmen wir in der Früh einen Lotsen an Bord. Diesmal bzw. noch einmal ist es der Hafenlotse von Singapur. Zuletzt haben wir hier am 30. Januar zu Beginn unserer Südostasien-Kreuzfahrt mit der Hamburg festgemacht.

Noch einmal passieren wir Bukom Island und steuern direkt auf das SSC Cruise Center Singapur, direkt vor Sentosa Island zu. Heute legen wir mit dem Heck voraus auf der Innenseite des Cruise Terminals an, denn hinter uns kommt ein weiteres Kreuzfahrtschiff, die Aegean Paradise. Deutschen Kreuzfahrtgästen ist sie noch als Delphin Voyager bekannt, die von 2007 bis 2011 auf dem deutschsprachigen Markt unterwegs war.

Singapur – eine der schönsten Städte der Welt

Genauer gesagt ist Singapur ein Insel- und Stadtstaat, zugleich flächenmäßig der kleinste Staat in Südostasien. Singapur zählt weltweit zwar zu den Städten mit den höchsten Lebenshaltungskosten, ist zugleich aber auch eine der saubersten und sichersten Städte. Singapur rangiert jährlich auch auf Platz 2 in der Liste der 10 Städte mit den meisten Touristen (Hongkong hält Platz 1 seit Jahren) und taucht immer wieder bei Leserumfragen von namhaften Reisemagazinen unter den „schönsten Städten der Welt“ auf.

Wir sind nun schon mehrfach in Singapur gewesen und kommen immer wieder zum gleichen Ergebnis – die Stadt steht auch bei uns ganz oben in der Hitliste der schönsten Städte. Warum aber ist das so? Sicherlich fallen hier viele Faktoren zusammen, denn auf den ersten Blick ist die Stadt eigentlich gar nicht schön, vielmehr ist es die sehr hohe Lebensqualität welche Singapur so besonders macht. Singapur ist sicher, Singapur ist eine Wirtschaftsmacht, hochentwickelt, sauber und weitgehend frei von Kriminalität. Das kommt nicht von Ungefähr, denn Singapur trägt zu Recht auch den Beinamen „The Fine City“, was doppeldeutig gelesen werden kann. Die Stadt ist schön aber die Strafen für kriminelle Handlungen, Sachbeschädigungen, das Missachten von Rauchverboten, Essen und Trinken in U-Bahnen sind extrem hoch! Mindestens 300,- EUR sind zu berappen, wenn in der Öffentlichkeit geraucht wird oder man gar seinen Abfall in einer U-Bahn entsorgt. In Singapur lässt sich wunderbar einkaufen, die Stadt hat unzählige Grünflächen und Parks, bietet somit auch einen enormen Erholungsfaktor.

Aber genug der Fakten und Zahlen, wir starten um 09:00 Uhr zu unserem letzten, individuellen Landgang. Das Wetter meint es heute noch einmal besonders gut mit uns, denn die Sonne scheint von einem nur leicht bewölkten Himmel. Als Fortbewegungsmittel wählen wir heute nicht eines der 15.000 Taxis in der Stadt, sondern die U-Bahn. Das Metronetz in Singapur ist sehr gut ausgebaut. Das Metrosystem, welches MRT genannt wird, verbindet nahezu alle Stadtteile und auch die für Touristen interessanten Gebiete. Alle U-Bahnen verkehren im 2-8 Minuten Takt, je nach Tageszeit und Frequentierung. Die Bahnen bewegen sich ohne Fahrer fort, sind durchgängig zu begehen, klimatisiert und befördern auf dem knapp 130km langen Streckennetz täglich mehr als 200.000 Fahrgäste.

Metrostation MRT und Zug in Singapur

Foto: Metrostation MRT und Zug in Singapur

Sowohl die Züge als auch die Bahnsteige sind blitzblank sauber, auf Hochglanz poliert und technisch auf dem neuesten Stand. Die Bahnsteige werden durch Glasbarrieren von den Schienen getrennt, die Türen öffnen parallel erst dann, wenn die Züge zum Stehen gekommen sind. Je nach Bahnsteig markieren Pfeile und Linien die Warte- und Laufbereiche für die ein- und aussteigenden Gäste. Ein System das perfekt funktioniert, denn es wird nicht geschubst, nicht geschoben und niemand drängelt sich vor. Sicherlich wird es ein Traum bleiben, solche geordneten Verhältnisse auch in Europa oder gar in Deutschland vorzufinden.

Die Nutzung der Metro ist einfach, es gibt fünf Linien die sich farblich unterscheiden und mehr als 100 Stationen anfahren. Es verwundert nicht, dass dieses Metronetz zu den modernsten der Welt zählt.

Metrostation und Zug in Singapur

Foto: Metrostation und Zug in Singapur

Die Nutzung der MRT in Singapur ist vergleichsweise günstig, es gibt zum Beispiel den Singapur Tourist Pass, welcher es ermöglicht für 10 SGD (Singapur Dollar) was umgerechnet 6,50 EUR entspricht, den ganzen Tag lang auf dem Streckennetz unterwegs zu sein. Auch die Busse in der Stadt können damit genutzt werden. Beim Erwerb wird ein Pfand in Höhe von 10,- SGD verlangt, welches nach Rückgabe der Karte wieder ausgezahlt wird. Nutzt man die Metro mehrere Tage, so staffeln sich die Beträge: 1 Tag 10,- SGD, 2 Tag 16,- SGD, 3. Tag 20,- SGD.

Wir besuchen noch einmal den  Singapore Flyer. Der Singapore Flyer ist mit einer Höhe von 165m aktuell das zweithöchste Riesenrad der Welt. Von März 2008 bis April 2014 hielt der Singapore Flyer sogar den Titel als größtes Riesenrad der Welt, verlor ihn dann aber an The High Roller in Las Vegas. Das Riesenrad in Las Vegas ist etwa 3m höher als der Singapore Flyer. Pro Gondel finden 28 Fahrgäste im Singapore Flyer Platz, wir haben heute das Glück eine Gondel für uns alleine nutzen zu können. Insgesamt ist das Riesenrad mit 28 Gondeln ausgestattet. Schon bald wird der Singapore Flyer seinen zweiten Platz auch verlieren, denn sowohl in Dubai als auch in Peking sind noch deutlich größere Konstruktionen in Planung bzw. in Bau.

Aussicht vom Singapore Flyer über die Skyline und das Marina Bay Sands Hotel

Foto: Aussicht vom Singapore Flyer über die Skyline und das Marina Bay Sands Hotel

Der Singapore Flyer dreht sich dauerhaft und hält beim Ein- und Aussteigen nicht an. Die  Konstruktion der Gondeln ist sehr kompliziert und ausgefeilt. Jede Gondel ist auf zwei Ringen gelagert und nicht an herkömmlichen Armen befestigt. Das garantiert in jeder Position des Rades und der Gondel eine komplett freie Sicht! Diese kann an schönen Tagen wie heute bis zu 45 Kilometer betragen. Die Gondeln sind voll verglast und erzeugen bei Sonneneinstrahlung einen Treibhauseffekt. Vier Klimaanlagen kühlen jede einzelne Gondel und sorgen für eine konstant niedrige Luftfeuchtigkeit. Eine Umdrehung des Rades dauert etwa eine halbe Stunde, in der bis zu 16 Liter Kondenswasser anfallen können, welches nach jeder Umdrehung abgelassen wird. Als weitere Herausforderung beim Bau galt es zu vermeiden, dass sich Kondenswasser auf der  Oberfläche der gekühlten Gondeln absetzt oder das Rad durch die ständigen Seewinde ins Schwingen gerät. Der Singapore Flyer ist also ein Meisterwerk der Technik und obwohl wir im Jahr 2012 bereits damit gefahren sind, wird diese zweite Fahrt nicht langweilig. Im Gegenteil, es gibt einige Veränderungen im Stadtbild zu entdecken und das Wetter ist heute auch deutlich besser als vor vier Jahren.

Blick vom Singapore Flyer auf Skyline

Foto: Blick vom Singapore Flyer auf Skyline

Vom Singapore Flyer aus laufen wir entlang der schön angelegten Promenade, unter der Helix Bridge hindurch bis zur Jubilee Bridge, die im Jahr 2013 fertiggestellt wurde und die Esplanade direkt mit dem Wahrzeichen, dem Merlion auf der anderen Seite der Bay verbindet. Diese Fußgängerbrücke vereinfacht die Überquerung des künstlichen Sees im Verlauf des Singapore Rivers, die zuvor nur über die kombinierte Auto- und Fußgängerbrücke des Esplanade Drive möglich war.

Fußgängerbrücke Jubilee Bridge in Singapur

Foto: Fußgängerbrücke Jubilee Bridge in Singapur

Auf der anderen Seite angekommen fällt direkt der Merlion ins Auge, das offizielle Wahrzeichen der Stadt. Die Bezeichnung Merlion ist ein Kunstwort, welches sich aus den Worten Mermaid (Meerjungfrau) und lion (Löwe) zusammensetzt. Er ist eine Sagengestalt und eine Mischung aus Löwe und Fisch und stellt den Schutzpatron der Stadt dar. Die Figur  des Merlion wurde im Jahr 1964 von Fraser Brunner im Auftrag der Tourismuskommission von  Singapur als Logo für die Stadt entwickelt.

Merlion und Teil der Peace Blume von Ana Tzarev in Singapur

Foto: Merlion und Teil der Peace Blume von Ana Tzarev in Singapur

Schön anzusehen ist der angrenzende Merlion Park, dem sich eine Reihe von Restaurants mit phantastischem Wasserblick anschließen. Das berühmte Fullerton Hotel befindet sich ebenfalls an dieser Stelle. Blickfang ist die rote Blume der Künstlerin Ana Tzarev, die sich im Merlion Park befindet.

Wir überqueren noch einmal die Jubilee Bridge und begeben uns am nördlichen Ufer des Singapore River in Richtung Clarke Quay. Auf dem Weg dorthin laufen wir vorbei an der 70m langen Fachwerk-Straßenbrücke aus dem Jahr 1910, der Anderson Bridge, dem Victoria Theatre, dem Asian Civilisations Museum und dem Parlament von Singapur. Auf der gegenüberliegenden Seite des Singapore River bieten die historischen, ehemaligen Wohn- und Handelshäuser (Godowns) am Boat Quay einen interessanten Kontrast zur modernen Hochhauskulisse. Heute befinden sich in den schönen Häusern in erster Linie Restaurants, Kneipen, Tanzlokale und Cafés. Der stilvolle Boat Quay ist Teil der lebendigen Partymeile von Singapur und zieht sich entlang des Singapore River bis zum Clarke Quay. Der Boat Quay ist als familienfreundlicher im Vergleich zum angrenzenden Clarke Quay zu bezeichnen. Hier treffen sich auch die Angestellten der nahegelegenen Börse auf einen Feierabend-Cocktail.

Blick auf den Boat Quay in Singapur

Foto: Blick  auf den Boat Quay in Singapur

Am Clarke Quay beginnt jeden Abend nach Sonnenuntergang die große Party, hier findet man angesagte Clubs und Kneipen, elegante Open Air Restaurants mit ausgezeichneter Küche und moderne Diskotheken in denen die neuesten Hits gespielt werden. Der Clare Quay wurde benannt nach dem zweiten Gouverneur von Singapur, Andrew Clarke und setzt sich aus fünf Blöcken restaurierter Lagehäuser zusammen. Die verschiedenen Blöcke sind dabei unterschiedlichen Kulturkreisen zuzuordnen in denen es entsprechend unterschiedliche Restaurants sowie auch Musik- und Tanzrichtungen - von indisch bis chinesisch - gibt. Der Clarke Quay ist Anziehungspunkt für junge Leute und besticht durch seine einmalige Lage, toller Atmosphäre und das elegante Ambiente.

Clarke Quay Singapur

Foto: Clarke Quay Singapur   

Vom Clarke Quay aus laufen wir weiter über die 1889 eröffnete, nach William Henry Macleod Read benannte und im Jahr 2008 restaurierte Read Bridge. Von dieser aus bietet sich ein interessanter Blick über die gesamte Häuserzeile des Clarke Quay. Nach ungefähr 30 Fußminuten erreichen wir Chinatown.

Chinatown Singapur ist eine beliebte Sehenswürdigkeit in Singapur und gleichzeitig ein idealer Ort zum Bummeln, Flanieren, Essen und Einkaufen. Chinatown Singapur zählt unserer Ansicht nach zu den attraktivsten und schönsten Gegenden dieser Art überhaupt. Vielerorts ist Chinatown wenig einladend und heruntergekommen, in Singapur ist das anders. Die historischen Häuser, deren Geschichte bis in das Jahr 1819 zurück reicht, als Sir Stamford Raffles Singapur gegründet hat, sind bestens gepflegt. Da abzusehen war, dass die Volksgruppe der Chinesen die zahlenmäßig größte werden würde, erhielten sie seinerzeit die gesamte Gegend südwestlich des Singapur Rivers. Bei unserem letzten Besuch vor vier Jahren entdeckten wir einige, kleine Nebenstraßen die unschön anzusehen waren – diese zeigen sich heute herausgeputzt in einem wunderschön anzusehenden Kleid. Man hat hier offenbar etwas getan, um Chinatown noch attraktiver und ansprechender zu gestalten. Die hübschen, alten Hausfassaden sind erhalten geblieben, sie wurden zum Teil aufwändig überdacht und beherbergen heute wunderbare, asiatische Restaurants und Souvenirläden. Ein interessantes Detail ist uns aufgefallen – die vielen Lampions sehen auf den ersten Blick noch aus wie vor vier Jahren, tragen aber alle die Aufschrift des Jahres 2016.

Chinatown Singapore Pagoda Street

Foto: Chinatown Singapore Pagoda Street

Chinatown selbst ist eine Sehenswürdigkeit, die aber weitere Sehenswürdigkeiten bereit hält. So sollte man sich unbedingt den Buddha Tooth Relic Temple anschauen, der inzwischen als Wahrzeichen von Chinatown gilt. In Chinatown Singapur gibt es viele alte, kleinere Tempel und einen neuen. Mitten im Zentrum von Chinatown entstand der Tempel für den Zahn Buddhas, dessen Architektur die Struktur des Mandala, Sinnbild des buddhistischen Universums, aufnimmt. Die Fertigstellung des Tempels erfolgte im Jahr 2005 und kostete 62 Millionen SGD. Der Tempel ist unbedingt sehenswert und kann sogar kostenfrei besichtigt werden. Schon rein äußerlich vermittelt der Tempel das Gefühl mehrere hundert Jahre an diesem Ort zu stehen und uralte Traditionen zu pflegen. Das ist zwar aufgrund seines jungen Alters nicht ganz der Fall aber eine Augenweide ist er allemal. Die hohen Baukosten erklären sich in erster Linie durch das viele Gold welches für die beeindruckenden Innenverzierungen verwendet wurde.

Buddah Tooth Relic Temple Chinatown Singapore Teilansicht innen

Foto: Buddha Tooth Relic Temple Chinatown Singapore Teilansicht innen

Nur einen Steinwurf entfernt vom Buddha Tooth Relic Temple befindet sich der älteste Hindu Tempel von Singapur, der Sri Mariamman Temple, der im Jahr 1827 erbaut wurde. Die erste Konstruktion wurde aus Holz gefertigt, schon 1862 entstand dann aber der heutige Tempel. Der Tempel erweckt den Eindruck als sei er deutlich neuer, was daran liegt, dass alle 12 Jahre eine große Weihezeremonie erfolgt und das Bauwerk in diesem Zusammenhang immer komplett renoviert und restauriert wird. Der Baustil des Sri Mariamman Temple gleicht dem anderer Hindu Tempel, da die Konstruktion und Anlage in religiösen Texten bereits vorgegeben wird. Den Tempeleingang erkennt man sofort an einem großen Turm mit dem Namen Rajagopuram, welcher mit Figuren aus der hinduistischen Mythologie verziert ist. 

Hindu Tempel Sri Mariamman in Singapur

Foto: Hindu Tempel Sri Mariamman in Singapur

In Chinatown kann man sich zweifelsfrei viele Stunden lang aufhalten, wir wollen jedoch als Tagesabschlusspunkt noch einmal einen Abstecher nach Little India machen, nutzen dazu erneut die Metro.

Little India haben wir bereits bei unserem letzten Aufenthalt in Singapur, am 30. Januar besucht. Dieser Besuch fand allerdings im Rahmen einer Stadtrundfahrt nur sehr kurz statt. Little India ist das indische Viertel in Singapur. Little India verkörpert indische Lebenskultur, indischen Lifestyle und indische Gewohnheiten wie man sie außerhalb Indiens wohl nirgends sonst so hautnah erleben kann. Little India erstreckt sich mit seinen indischen Restaurants, Geschäften, Tempeln und Henna-Studios von der Serangoon Road bis zur Lavender Road. Little India bietet seinen Besuchern eine farbenfrohe Welt mit typischen Restaurants, bunt bemalten Häuserzeilen und indischer Leuchtreklame. An jeder Straßenecke zieht der Geruch indischer Gewürze und Räucherstäbchen durch die Nase, untermalt von Fernsehlautsprechern aus denen die Musik der neuesten Bollywood Filme plärrt.

bunte Hausfassaden in Little India von Singapur

Foto: bunte Hausfassaden in Little India von Singapur

In Little India befindet sich der offenbar beliebteste Hundu-Tempel von Singapur, der Sri Veeramakaliamman Temple, der Kali geweiht ist, der Gemahlin Shivas und Göttin der Zerstörung und des Bösen. Der Hauptschrein enthält eine Statue der Göttin, neben ihr die Söhne Ganesh und Murugan. Die äußeren Tempelmauern werden geprägt von anderen Gottheiten geweihten Schreinen.

Sri Veeramakaliamman Temple in Little India Singapur

Foto: Sri Veeramakaliamman Temple in Little India Singapur

Nach so viel Kultur und Geschichte am heutigen Tag begeben wir uns nun zurück zur Hamburg, lassen dort den Tag bei einem Cocktail ausklingen und lauschen den letzten Musikklängen am Pooldeck bei Abendtemperaturen von 28 Grad. Auf eine weitere Exkursion durch Singapur bei Nacht verzichten wir heute, da für uns ohnehin nur die Dämmerung interessant wäre und wir zu dieser Zeit noch in Little India waren.

Den Singapore Tourist Pass haben wir vorher natürlich an der Endstation unserer Bahnfahrt wieder abgegeben, das Pfandgeld entsprechend erstattet bekommen.

Die Koffer für unsere morgige Abreise sind gepackt, alle Formalitäten erledigt. Die letzten Stunden in Singapur und an Bord der Hamburg brechen an. Morgen Früh um 05:30 Uhr klingelt der Wecker. Wir schließen unsere offizielle Serie der Reiseberichte an dieser Stelle und hoffen, allen Lesern einen kleinen Eindruck der faszinierenden Südostasien-Kreuzfahrt der MS Hamburg von Plantours Kreuzfahrten vermittelt zu haben.

Tag 30: 23. Februar 2016 – Abreise von Singapur via Dubai nach Hamburg

Nach einem kurzen Frühstück an Bord der Hamburg, wartet um 06:20 Uhr das bestellte Taxi am Cruise Terminal auf uns, die Transferzeit zum internationalen Flughafen Changi in Singapur beträgt etwa 30 Minuten. Die Rückreise haben wir, wie schon die Hinreise, mit der Emirates Airlines via Dubai gewählt. Die Morgenverbindung ab Singapur ist für uns sehr angenehm, da wir noch am Abend in Hamburg landen werden und keine unbequemen Nachtflüge bestreiten müssen. Beide Flüge werden wieder mit der Boeing 777-300 ER durchgeführt, welche ausreichend Platz und einen hohen Flugkomfort für Flüge dieser Länge aufweist. Unser Aufenthalt in Dubai beträgt nur eine Stunde, weshalb wir direkt nach der Landung schon in unsere Maschine für den Weiterflug steigen können. Beide Flüge sind pünktlich und bieten einen deutlich besseren Service als wir ihn vor einigen Jahren an Bord dieser Airline erleben mussten. Offenbar weist die Servicebereitschaft innerhalb der Airline allerdings große Unterschiede auf und ist abhängig vom jeweiligen, individuellen Flug.

Nachfolgend haben wir noch einige Zahlen und Fakten in Zusammenhang mit unserer Kreuzfahrt an Bord der Hamburg aufgeführt.  

Gesamtfazit der Südostasien-Kreuzfahrt mit der Hamburg 25.01.-23.02.2016

Die Künstler und Musik an Bord:

Künstler welche für die beste Stimmung an Bord sorgten: Das Musikduo gmixt emotions – bestehend aus Holger und Claudia – Webseite: http://www.gmixtemotions.at/index.htm Die zwei Stimmungskanonen führen am Ende unsere Rangliste klar an. Wir hätten es vorher nicht geglaubt und gingen wieder von einer langweiligen Einschlaf-Gesangsorgie aus, die meist von derartigen Künstlerpaaren fabriziert wird – doch weit gefehlt. Alle Künstler an Bord waren gut aber diese Zwei haben verdient das Rennen auf Platz 1 gemacht.

Bzgl. der Künstler auf der Hamburg wäre unser Verbesserungsvorschlag, dass diese sich mehr dem Altersdurchschnitt der Gäste an Bord anpassen und auch der Musikgeschmack jüngerer Reisender unter 60 Jahren berücksichtigt wird. Warum spielt ein Musiker im Palmgarten jeden Abend dieselben Titel in derselben Reihenfolge? Warum treten die Künstler bei besten Wetterbedingungen nicht am Pool sondern immer nur in der Lounge auf – von einer Ausnahme abgesehen? Warum läuft im Palmgarten 4 Stunden (!) ohne Unterbrechung derselbe Musiktitel von einer DVD?

Gute Stimmung an Bord während einer Kreuzfahrt bleibt in den Köpfen der Reisenden haften und sorgt zugleich für gute Laune, welche sicherlich auch den einen oder anderen Cocktail mehr über die Theke laufen lässt. Hier wird aus unserer Sicht nicht weitsichtig genug gedacht. Musik weckt Emotionen, Musik macht Laune. Das hat bei uns lediglich das Duo gmixt emotions im Laufe der letzten vier Wochen erreicht, wenngleich alle Künstler hochwertige und ansprechende Darbietungen abliefern. Wir und ein beachtlicher Teil der Mitreisenden hat die Altersgrenze 50plus noch nicht erreicht und fühlt sich durch manche Musikdarbietung eher dazu aufgefordert die Betten aufzusuchen als in Tanzlaune zu geraten.

Speisen und Mahlzeiten an Bord:

Wir haben es in allen Reiseberichten immer wieder erwähnt – die Steigerung in Qualität, Auswahl und Darbietung ist uns bereits am ersten Tag positiv aufgefallen und zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamten vier Wochen an Bord. Hier wurde große Arbeit geleistet, diesen Level zu erreichen. Ein besonderes Highlight sind die auf die jeweilige Destination bezogenen Themenschwerpunkte sowie die Poolparty in Kota Kinabalu. Weiter so!

Destinationen - top oder flop:

Interessant waren letztendlich alle Destinationen, keine stellte sich als echter Flop heraus. Wir haben dennoch unsere persönlichen Favoriten gekürt:

  • Interessanteste Großstadt und der interessanteste Hafen mit dem besten Mix aus Sehenswürdigkeiten, Erholung, Shopping, Kultur, Sauberkeit und Lebensqualität: Singapur

Kuala Lumpur hat Platz 1 knapp verfehlt, denn Singapur bietet insgesamt noch mehr Abwechslung als Kuala Lumpur.

Manila hätte Platz 1 als kontrastreichste, authentischste und chaotischste Großstadt gewonnen, verdient hier sicherlich einen Sonderplatz, aber es kann am Ende nur eine Nummer 1 geben.

  • Die interessanteste und ursprünglichste Insel ist Palawan bzw. der Hafen Puerto Princesa auf den Philippinen. Sicherlich sind wir hier in unserer Meinung durch den Besuch im Fischerdorf beeinflusst. Coron auf Busuanga Island hätte diesen Titel ebenfalls verdient.
  • Das interessanteste Land mit den unerwartet abwechslungsreichsten Landschaften, Häfen und Städten ist Vietnam
  • Die größte Vielfalt, Ursprünglichkeit und Exotik gab es insgesamt auf den Philippinen
  • Die freundlichsten Menschen bzw. Stadt- und Inselbewohner haben wir auf den Philippinen erlebt. Dicht gefolgt von Vietnam!

Die größten Erwartungen hatten wir an Hongkong, wurden hier aufgrund der im Reisebericht geschilderten Einzelheiten am Ende aber enttäuscht >>Link Reisebericht Teil 5 Hongkong<< Das Happy Chinese New Year Feuerwerk war definitiv ein Reisehöhepunkt, fällt aber aufgrund der Tatsache, dass es kein Bestandteil der Stadt ist, welchen der Besucher immer anschauen kann, aus der Bewertung raus. Hongkong ist die Stadt mit einer schillernden Fassade, hat das typische Gesicht aber verloren. Daher: der Flop der Reise!

Die geringsten Erwartungen und Vorstellungen hatten wir an die Ziele auf den Philippinen, wurden letztendlich vollkommen positiv überrascht.

Servicebereitschaft und Servicequalität der Mitarbeiter an Bord:

Hier unterscheiden wir zwischen dem Plantours-Team (Concierge, Kreuzfahrtdirektor, Ausflüge, Rezeption) und dem Servicepersonal in den Restaurants bzw. Bars.

Sind dem Plantours-Team grundsätzlich über die gesamte Länge der Kreuzfahrt beste Noten zu vergeben, so ist insbesondere im Bereich des Palmgartens mit Beginn der zweiten Reisehälfte ab Hongkong ein Abfall der Serviceleistung zu erkennen gewesen. Wurde auf der ersten Reise noch akribisch darauf geachtet, dass alle Gäste stets mit Getränken versorgt werden, so schauten diese zwischen Hongkong und Singapur auch schon mal eine Stunde lang in leere Gläser, mussten mehrfach selbst aktiv werden oder haben den Palmgarten mit trockenen Kehlen wieder verlassen. Natürlich haben wir dieses Problem bereits vor Ort angesprochen, eine deutliche Besserung ist bis zum Ende der Kreuzfahrt aber nicht erkennbar gewesen, wenngleich die Wartezeiten der Gäste trotz wenig Frequentierung dieses Bereiches immerhin verkürzt wurden. Wir sind auch der Meinung, dass die Mischung des jeweiligen Tagescocktails dem Servicepersonal bekannt sein sollte. Mehrfach vergingen viele Minuten bis diese Frage geklärt war.

Natürlich ist dies eine Kritik auf hoher Ebene, da aber Plantours Kreuzfahren die Messlatte selbst deutlich in die Höhe gesetzt hat, bewerten wir entsprechend kritisch.

Ansonsten ist der kompletten Crew - gleich ob gelbe Plantours-Engel, aus dem Restaurantbereich, die Schiffsleitung, Kabinenpersonal, Sportbereich oder aus dem Shop – eine ausgezeichnete Servicebereitschaft und Freundlichkeit zuzuschreiben. Ein so makelloses Bild haben wir in dieser Qualität bisher nicht vorgefunden. 

Es ist eine große Freude zu sehen, dass hinter den Kulissen offenbar deutliche Veränderungen erfolgt sind. Wir gehen von einer Fortführung dieses hohen Standards aus, der deutlich über dem des offerierten 3-Sterne-Produkts liegt. Der Gast bekommt mehr, als er erwartet, das ist klasse.

Schiffszustand und Technik

Da Kreuzfahrtschiffe regelmäßigen Kontrollen unterliegen und viele Häfen/Länder im Routenverlauf noch höhere Anforderungen an die Schiffstechnik stellen, erfüllt die Hamburg alle internationalen Richtlinien und Vorschriften. Lediglich die Klimaanlage kommt in Fahrtgebieten die besonders heiß und feucht sind immer mal wieder an ihre Grenzen. Hier wird mit Hilfe eines zusätzlichen Generators aber wohl in Kürze für eine Lösung des Problems gesorgt.

Die Sonnenliegen könnten in absehbarer Zeit mal komplettiert oder ausgetauscht werden. Kaputte Liegen werden zwar von den Decks entfernt aber offenbar nicht durch neue ersetzt, was die Anzahl mit der Zeit natürlich schrumpfen lässt. Einige Korbstühle im Palmgarten erfordern inzwischen eine doppelte Sitzauflage oder ein gut gepolstertes Gesäß.

Der Schiffszustand ist weiterhin makellos, kleine Schönheitsfehler, die uns auf vergangenen Kreuzfahrten aufgefallen sind, wurden beseitigt. Insgesamt würde der Hamburg natürlich eine Renovierung gut tun, die dem Schiff optisch weitere 10-15 Lebensjahre verleiht. Andere Möbel und ein neues Farbkonzept würden hier sicherlich schon Wunder bewirken.    

Reiselänge und persönlicher, neuer Kilometerrekord während einer Kreuzfahrt

Die 37.199 Kilometer unserer Reise von Hamburg nach Singapur mit Kreuzfahrt nach Sydney im Jahr 2012 wurden zwar nicht übertroffen aber mit einer Gesamtkilometerzahl von 30.307 Kilometern haben wir dennoch eine beachtliche Distanz zurückgelegt und den Kilometerrekord während einer Kreuzfahrt eingestellt. Lag der alte Rekord bei 8.536 Kilometern, so liegt der neue bei 8.909 Kilometern an Bord der MS Hamburg.