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MS Hamburg Südostasien-Kreuzfahrt: drei Tage Hongkong und zwei Seetage

Reisebericht Teil 5: Plantours Kreuzfahrten MS Hamburg Südostasien-Kreuzfahrt Tag 16-20

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Tag 16: 09. Februar 2016 – Hongkong, China

Heute ist der große Tag in China, es findet das Chinesische Neujahrsfest statt. Der Termin für den Neujahrstag wird nach dem traditionellen, chinesischen Lunisolarkalender berechnet und fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und 21. Februar. Das Jahr des Affen begann gestern, am 08. Februar 2016. In diesem Zusammenhang finden schon seit Wochen in vielen Ländern mit einem hohen Anteil an Chinesen, was meist in Ostasien der Fall ist, umfangreiche Vorbereitungen statt. In China umfasst das Neujahrsfest drei gesetzliche Feiertage, meist nimmt man sich aber die gesamte Woche lang frei. Es werden Häuser und Straßen gereinigt, dekoriert und sogar neu gestrichen. Das Neujahr wird mit großen Feuerwerken, Drachen- und Löwentänzen begangen. Gestern fand in Hongkong bereits eine große Parade statt, heute soll das weltweit größte, chinesische Neujahrs-Feuerwerk gezündet werden. Die genauen Traditionen und Abläufe zu beschreiben, würde hier jetzt den Rahmen sprengen. Wichtig zu wissen ist aber, dass das Neujahrsfest jeweils auf unterschiedliche Tage fällt und stets nach dem zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende gefeiert wird.

Vereinfacht gesagt könnte man als Europäer nun behaupten, die Chinesen drehen während dieser Tage komplett durch und sind in Dauerfeierlaune. Das Fest vereint eine Mischung aus Karneval und Silvester an einem Tag. Es herrscht der absolute Ausnahmezustand, insbesondere in Hongkong, wo sich mehrere Millionen Menschen gleichzeitig zu den Feierlichkeiten treffen. Und wir sind nun mittendrin im Geschehen bzw. live dabei. Den Gästen an Bord der Hamburg wird offiziell davon abgeraten, sich in dieses Getümmel zu stürzen, auch ein Ausflug kann nicht angeboten werden. Für uns absolut verständlich, denn es gibt weder Busparkplätze, noch Toiletten in Reichweite oder irgendeine Sitzmöglichkeit. Mehr dazu später.

Um 11:00 Uhr tauchen hinter einer Bergkette, die sich später als Hong Kong Island herausstellt, die ersten Hochhäuser auf. Wir passieren zuvor die Inseln Lantau Island, Lamma Island und Tung Lung Chau.

Nun heißt es, im Schleichtempo von 5 Knoten in Richtung Hafen zu driften, denn der Lotse kann trotz gezielter Anfrage seitens Kapitän Vorobyov nicht früher an Bord kommen als ursprünglich vereinbart. Wir freuen uns auf eine spektakuläre Einfahrt in den Hafen von Hongkong als schließlich auch der Lotse an Bord ist. Langsam schiebt sich der Bug unserer Hamburg in Richtung der spektakulären Hochhauskulisse von Hongkong und seinen Vororten. Der Himmel ist klar, die Sonne scheint und die Temperaturen pendeln sich bei knapp über 20 Grad ein. Perfekter könnte eine Ankunft in Hongkong mit dem Kreuzfahrtschiff nicht sein.

MS Hamburg einlaufend Hongkong am 09.02.2016

Foto: MS Hamburg einlaufend Hongkong am 09.02.2016

Hongkong zählt mit seinen über sieben Millionen Einwohnern auf einem Gebiet von 1.104km² und einem sehr bedeutenden Wirtschafts- und Finanzsektor zu den Weltmetropolen. Viele internationale Firmen haben in Hongkong ihren Asien-Hauptsitz, denn Hongkong ist für Firmen der ideale Stadtpunkt für eine Abwicklung aller Asien-Geschäfte. Zu den besonders dicht besiedelten Gebieten zählen die Halbinsel Kowloon und der Norden von Hong Kong Island, welche durch die schmale Meerenge Victoria Harbor getrennt sind. Zu den New Territories gehören das ursprüngliche Hinterland nördlich von Kowloon, das die größte Fläche Hongkongs ausmacht sowie ein Großteil der 263 Inseln Hongkongs. Die größte Insel ist Lantau Island, in deren Nähe sich auch der Hong Kong International Airport auf der Insel Chek Lap Kok befindet. Da nutzbare Landfläche in Hongkong praktisch nicht mehr verfügbar ist, wird eine großflächige Landgewinnung durch Aufschüttung erreicht.

MS Hamburg vor dem Kai Tak Cruise Terminal 09.02.2016

Foto: MS Hamburg vor dem Kai Tak Cruise Terminal 09.02.2016

Hongkong zählt zu den Städten mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten. In der Kowloon Bucht vor Hongkong liegen zahlreiche, uns bekannte Kreuzfahrtschiffe. Diese sind allerdings nicht mehr im aktiven Dienst auf weltweiter Kreuzfahrt sondern dienen hier in Hongkong als schwimmende Kasinoschiffe und verlassen für maximal eine Nacht den Ankerplatz. Zu diesen Kreuzfahrtschiffen zählen alte Bekannte, wie die ehemalige Radisson Diamond oder die Song of Norway.

Die große Freude einer spektakulären Einfahrt nach Hongkong findet ein plötzliches Ende. Unsere Hamburg fährt nicht bis zum Ocean Cruise Terminal in Victoria Harbour sondern bleibt in der Kowloon Bay am Kai Tak Cruise Terminal liegen. Dieser befindet sich rund 30 Autominuten außerhalb von Hongkong. Uns bleibt der grandiose Blick auf die Wolkenkratzer damit verwehrt. Das Kai Tak Cruise Terminal wurde genau an jener Stelle errichtet, an der früher der gleichnamige, internationale Flughafen von Hongkong lag. Die alten Landebahnen sind heute Zufahrtsstraßen oder Pieranlagen. Der alte Flughafen Kai Tak war bekannt für seine Einflugschneise zwischen den Wolkenkratzern hindurch, welche immer wieder atemberaubende Landeanflüge erforderte. Diese Zeiten sind aber lange vorbei.

Obwohl beste Wetterbedingungen für einen Besuch auf Hongkongs Hausberg, dem Victoria Peak, herrschen, begeben wir uns heute auf die gegenüberliegende Seite mitten in das große Getümmel zum Feuerwerk, vor der von bunter Leuchtreklame illuminierten Hochhauskulisse auf Hong Kong Island. Eine Kombination aus Victoria Peak und Feuerwerk ist nicht möglich, da die Stadt hoffnungslos überfüllt und verstopft ist. Wir benötigen mehr als eine Stunde, um mit dem Auto zum Fähranleger am Victoria Harbour zu gelangen. An der gesamten Wasserfront ist praktisch schon am Nachmittag kein Durchkommen mehr. In der ersten Reihe zum Wasser sind gefühlte 20.000 Stative von Fotografen aufgestellt, die alle auf das abendliche Feuerwerk warten. Kurz nach unserer Ankunft wird die gesamte Wasserfront gesperrt, weitere Besucher dürfen nicht auf das Gelände.

Durch einen Tipp und mit etwas Glück ergattern wir aber tatsächlich noch einen Platz in der allerersten Reihe, genau gegenüber dem Hong Kong Convention and Exhibition Centre. Dieser Standpunkt gilt als zentraler Mittelpunkt und als bester Landstandort für das Feuerwerk. Nun heißt es geduldig sein, denn es sind noch 4 Stunden bis zum großen Spektakel.

Hongkong Skyline 09.02.2016

Foto: Hongkong Skyline 09.02.2016

Hongkong lässt es krachen

Auch die längste Wartezeit ist irgendwann vorbei, in diesem Fall erscheint sie uns am Ende recht kurzweilig, denn es ergeben sich interessante Gespräche mit Stadtbewohnern und Fotografen vor Ort. Pünktlich um 20:00 Uhr wird ein Countdown eingeleitet, 3 – 2 – 1 – und „Happy Chinese New Year. Was dann genau 23 Minuten lang folgt, übertrifft alles, was wir an Großfeuerwerken in Hamburg, Madeira oder in den USA bisher gesehen haben. Von drei Pontons auf dem Wasser aus werden großkalibrige Salven in den Himmel geschossen, die mit einem ohrenbetäubenden Knall in riesigen Sternen, Blumen, Tieren oder Figuren zerplatzen. Eine perfekt abgestimmte Musikuntermalung garantiert ein Spektakel der obersten Güteklasse. Im Vergleich zu anderen Großfeuerwerken sorgt die Skyline von Hongkong, in Kombination mit drei Abschusspositionen und der immensen Feuerkraft, für die Einzigartigkeit. Das Chinesische Neujahrsfeuerwerk endet in einem furiosen Finale nach genau 23 Minuten.

Happy Chinese New Year 09.02.2016

Foto: Happy Chinese New Year 09.02.2016

Wir sind begeistert und überwältigt von der Kombination aus Feuerwerk und der Stimmung, welche die Chinesen vor Ort verbreiten. Es ist ein unglaubliches Erlebnis, sich mitten zwischen, wie wir später erfahren, 500.000 Chinesen an der Wasserfront beim Chinesischen Neujahrsfest in Hongkong zu befinden. Live dabei ist die eine Sache aber live dabei in der ersten Reihe als offensichtlich einziger, europäischer Tourist macht dieses Erlebnis perfekt. Da aber weder Toiletten verfügbar waren und die Menschenansammlung derart groß gewesen ist, hätte der allgemeine Kreuzfahrtgast anschließend mit der Beschwerde über einen mangelnden Komfort an der Rezeption gestanden.

Nun gilt es, wieder zurück zu unserer Hamburg zu kommen. Dafür lassen wir uns jede Menge Zeit, denn es ist einfach zu turbulent sich unter die abfließenden Menschenmassen zu mischen. Die Situation ist zwar zu jeder Zeit völlig ruhig und entspannt, was wir von ähnlichen Veranstaltungen in Europa nicht kennen, wir genießen aber lieber noch etwas die Stimmung, die Musik und die Atmosphäre vor Ort. Kurz nach Mitternacht entspannt sich die Situation deutlich und es sind wieder mehr und mehr Taxis verfügbar. Mit einem davon fahren wir zurück zum Cruise Terminal.

Übrigens: Wer in Hongkong einreist, wird unbemerkt einer Temperaturkontrolle unterzogen bzw. durchläuft diese im Terminalgebäude. Ein Wärmesensor misst die Körpertemperatur und schlägt im Falle einer erhöhten Temperatur sofort Alarm. In einem solchen Fall wird man sofort von den im Terminal befindlichen Gesundheitsbehörden festgehalten, die Einreise verweigert.

Tag 17: 10. Februar 2016 – Hongkong, China

Heute beginnt offiziell der zweite Teil unserer Südostasien-Kreuzfahrt mit der MS Hamburg. Es ist Ein- und Ausschiffungstag. Insgesamt fahren mehr als 100 Gäste auch auf dem folgenden Reiseabschnitt mit.

Für den heutigen Tag haben wir eigentlich ein umfangreiches Programm ausgearbeitet, welches wir dann aufgrund völlig veränderter Wetterbedingungen ändern. Der Regen am Morgen lässt zum Glück nach, so dass wir am Vormittag mit dem Taxi zum Star Ferry Anleger am Clock Tower fahren und von dort aus die Fähre zum Pier 8 auf Hong Kong Island nutzen. Es empfiehlt sich, schon am Fähranleger ein Ticket für die Fähre und auch den Hop On Hop Off Bus sowie die Peak Tram zu kaufen, denn das erspart später eine erhebliche Wartezeit vor Ort. Da heute ein offizieller Feiertag in China ist, sollte vor den Hauptattraktionen mit Wartezeiten von bis zu 140 Minuten gerechnet werden.

Hongkong Star Ferry vor Skyline 10.02.2016

Foto: Hongkong Star Ferry vor Skyline 10.02.2016

Auf der anderen Seite angekommen, haben wir Glück und können direkt einen der wartenden Hop On Hop Off Busse nutzen. Selbst auf dem oberen Freideck sind noch Plätze frei, was aber auch am Wetter liegen könnte. Die Fahrt führt uns quer über Hong Kong Island, in Stanley entscheiden wir uns für einen kleinen Rundgang entlang der Uferpromenade vom Stanley Beach und besuchen den Stanley Market.

Stanley Bay Hong Kong Island 10.02.2016 Foto: Stanley Bay Hong Kong Island 10.02.2016

Auf dem Stanley Market sind in erster Linie touristische Souvenirs sowie jede Menge Ramsch und Krams zu bekommen, der nichts mit landestypischer Handwerkskunst zu tun hat.

Die Rückfahrt mit dem Bus führt entlang malerischer Strandbuchten wie der Repulse Bay sowie durch atemberaubende Hochhausschluchten auf mehrstöckigen Straßen und ist äußerst facettenreich. Mit einer beschaulichen Rundfahrt hat eine solche Bustour hier allerdings wenig zu tun, denn die Fahrer scheinen alle Profifahrer in der Formel-1 zu sein und heizen in einem Mördertempo durch die Straßen. Im Stadtteil Aberdeen werden Rundfahrten mit traditionellen Sampan Booten angeboten, wir verzichten heute aber gerne darauf. Ein eiskalter Wind weht durch die Straßen, das Thermometer zeigt gerade einmal 14 Grad Celsius.

Zurück an der Tal Station der Peak Tram verlassen wir unseren Bus. Nun zeigt sich der große Vorteil, bereits im Besitz eines Tram Tickets zu sein, denn die Warteschlange endet am Hinweisschild „140 Minuten“. Wir können dagegen direkt in den Wartebereich für die abfahrenden Gäste zur Peak Tram durchgehen. Auch dort ist allerdings etwas Geduld gefragt. Nach 30 Minuten fährt das interessante Gefährt in den Bahnhof ein.

Peak Tram Hong Kong 10.02.2016

Foto: Peak Tram Hong Kong 10.02.2016

Die Peak Tram hat eine Streckenlänge von 1,365 Kilometern und eine Spurweite von 1520 mm. Die Peak Tram kann auf eine große Geschichte zurückblicken, denn bereits im Jahr 1881 nahm das Projekt Fahrt auf, als Alexander Findlay Smith die Bahn vorschlug und eine Konzession beantragte, die ihm im Jahr 1883 erteilt wurde. Im Jahr 1885 wurde mit dem Bau begonnen. Zuvor hat sich Smith Bahnen auf der ganzen Welt angesehen, die bereits existierten und eine ähnliche Steigung zu bewältigen hatten. Dazu zählen die San Francisco Cable Cars, die Drachenfelsbahn in Königswinter, die Funicolare del Vesuvio und andere. Eröffnet wurde die Peak Tram im Mai 1888 durch Gouverneur Sir George William des Voeux, die in ihrer ersten Version von einer Dampfmaschine angetrieben wurde. Seinerzeit galt sie als technisches Wunderwerk, beförderte am ersten Betriebstag ca. 800 Passagiere. Nach einem Jahr nutzten bereits 150.000 Personen die Bahn auf den Victoria Peak. Die Bahn diente zunächst den Anwohnern von Victoria Peak und hat stark zur Besiedelung des darunter liegenden Hanges beigetragen.

Peak Tram Hong Kong innen 10.02.2016

Foto: Peak Tram Hong Kong innen 10.02.2016

Damals war die Bahn in drei Wagenklassen unterteilt. Im weiteren Verlauf der Geschichte gab es große Veränderungen wie zum Beispiel der Umstieg von einem Dampfantrieb auf einen elektrischen. Außerdem wurde das Drei-Klassen-System abgeschafft. Nach einem Angriff der Japaner im Jahr 1941 haben Bombentreffer einen großen Teil der Strecke zerstört, erst nach der Rückeroberung am 25. Dezember 1945 nahm man den Betrieb wieder auf. Im Jahr 1948 wurden neue Fahrzeuge eingeführt, die nicht mehr aus Holz sondern aus Metall gefertigt waren. Einen erneuten Fahrzeugwechsel gab es 1959, die bis 1989 ihren Dienst versahen. Die letzte Kompletterneuerung wurde im Jahr 1989 vollzogen. Seither sind die Fahrzeuge aus Aluminium gefertigt, die Steuerung wird von einem Computer überwacht. Heute nutzen rund 4 Millionen Menschen die Peak Tram, welche von 07:00 Uhr bis 24:00 Uhr geöffnet hat und nach Bedarf im 8-15-Minuten-Takt zur Tal- oder Bergstation fährt. Auf dem Gelände der Peak Tram sind heute noch Nachbauten der historischen Ur-Generation dieser Bahn zu sehen. Ein Original Fahrzeug aus dem Jahr 1959 befindet sich im Freigelände vor der Bergstation.

Peak Tram Hong Kong Island Talstation 10.02.2016Foto: Peak Tram Hong Kong Island Talstation 10.02.2016

Die eingleisige Strecke hat in der Mitte ein Ausweichgleis, welches es ermöglicht, dass die bergwärts und talwärts fahrenden Bahnen sich begegnen können. Der Höhenunterschied, welchen die Peak Tram bewältigt, beträgt 368m, die Steigung variiert erheblich. Der steilste Abschnitt hat eine Steigung von 48%, was einem Winkel von 27° gegenüber der Horizontalen beträgt. Wer sich in der Bahn nicht festhält oder Gegenstände lose im Wagen stehen hat, der wird unweigerlich die Erfahrung machen, dass die Erdanziehungskraft stärker ist. Unterwegs gibt es zwei Zwischenhalte, welche in der Regel aber kaum genutzt werden.

Der Ausblick vom 552m hohen Victoria Peak ist phantastisch, vorausgesetzt die Sicht ist klar. In einem solchen Fall ist die komplette Stadt überschaubar. Wenn man noch nie in Hongkong war, so liegt die Vermutung nahe, dass sich auf dem Victoria Peak lediglich ein Aussichtspunkt befindet und ggf. noch der eine oder andere Touristen-Verkaufsstand. Was den Besucher dann erwartet, sprengt alle Vorstellungen. Auf dem Berg thront der Peak Tower, ein gigantischer Komplex mit Supermärkten, Shopping Center, Restaurants und Bars. Damals war es die kühlere Luft, welche die Reichen und Berühmten auf diesen Berg zog, heute sind es die Aussicht und das große Freizeitangebot. Die Aussicht zählt zu den spektakulärsten weltweit. Schon tagsüber verschlägt es dem Besucher beim Anblick der endlos erscheinenden Wolkenkratzerkulisse die Sprache. Nach Einbruch der Dunkelheit aber verwandelt sich die Kulisse in ein schillerndes Lichtermeer.

Der ambossförmige Peak Tower verfügt neben einer Vielzahl an Restaurants und Läden über die imposante Aussichtsplattform Sky Terrace 148. Diese liegt in einer Höhe von 379m und ist unverglast! Schafft man es, sich durch die Menschenmassen bis in die erste Reihe an der Terrassenecke vor zu kämpfen, dann öffnet sich dem Betrachter der wohl weltweit spektakulärste Blick auf eine Skyline. Die Aussicht ist unbeschreiblich, das Gefühl in einer solchen Höhe direkt am Abgrund zu stehen noch viel unglaublicher.

Blick vom Peak Tower in Hong Kong bei Nacht 10.02.2016

Foto: Blick vom Peak Tower in Hong Kong bei Nacht 10.02.2016

Nachdem wir uns einen Nachmittag lang auf dem Gelände des Peak Tower umgesehen haben, bahnen wir uns den Weg durch endlos erscheinende Warteschlangen zurück zur Peak Tram. Nach gefühlten fünf Stunden Wartezeit erreichen wir die Talstation, die Hop On Hop Off Busse haben den Betrieb bereits eingestellt. Der Weg zum Anleger der Star Ferry ist jedoch nur ca. 10 Fußminuten weit entfernt und führt den Berg hinunter durch eine ansprechende Gegend.

Wieder auf der anderen Seite am Victoria Harbour angekommen, entschließen wir uns zu einem Besuch auf dem bekannten Nachtmarkt in der Temple Street in Mong Kok, Kowloon. Wir laufen zu Fuß am bekannten Peninsular Hotel Hong Kong bis zur großen Haupteinkaufsstraße, der Nathan Road. Auf der Nathan Road reihen sich sämtliche internationale Modehäuser aneinander. Die Straße erinnert weniger an eine große Einkaufsstraße in Asien als an typische Straßenzüge in den USA. Besonders bedauerlich ist die Tatsache, dass ein großer Teil der chinesischen Neon-Leuchtreklame entweder ausgeschaltet oder gar abmontiert ist. Sie soll offenbar durch griechische Schriftzüge ersetzt werden.

Nachtmarkt Hongkong 10.02.2016

Foto: Nachtmarkt Hongkong 10.02.2016

Der Nachtmarkt in Hongkong öffnet zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr seine Pforten und hat bis weit nach Mitternacht geöffnet. Händler bieten hier in erster Linie kleinere, preiswerte Waren wie Mobiltelefonzubehör, Uhren, Bekleidung und örtliche Handwerkskunst an. Richtig interessant wird es in den Nebenstraßen, dort wo die Garküchen aufgebaut sind und sich die Restaurants befinden. Hier sitzen in erster Linie Einheimische an einfachen Tischen auf Klappstühlen oder Holzkisten und genießen landestypische Gerichte die vor Ort frisch zubereitet werden. Für uns mögen die Eindrücke, die wir dort als Europäer bekommen, befremdlich und zum Teil auch ekelhaft sein aber je unaufgeräumter ein Restaurant dort ist und je höher die Essensreste sich vor diesen Türmen, um so besser und frequentierter ist es. Natürlich sieht man nicht jeden Tag Lebensmittel und Essensreste auf der Straße liegen und dazwischen Menschen sitzen, die an mindestens ebenso unaufgeräumt erscheinenden Tischen ihre Gerichte verspeisen aber dies sind die letzten authentischen Eindrücke dieser Art in Hongkong. Die Garküchen sollen mit der Zeit ebenfalls abgeschafft werden, genau wie eine Menge anderer, traditioneller Gepflogenheiten in der Stadt. Als unhygienisch empfunden haben wir die Situation vor Ort keineswegs und nirgendwo hat es unangenehm gerochen. Die Begründung ist einfach, denn nach nur wenigen Stunden schließen die Restaurants und Geschäfte, dann werden die Straßen komplett gereinigt und am Morgen danach ist ein lupenreiner Zustand hergestellt - bis die Sonne wieder untergeht und die Restaurants erneut öffnen.

auf dem Nachtmarkt in Hongkong 10.02.2016

Foto: auf dem Nachtmarkt in Hongkong 10.02.2016

Für uns ist es nun Zeit, den Tag zu beenden. Wir ergattern eines der zahlreich in der Stadt umherfahrenden Taxis und kehren zurück zur Hamburg an das Kai Tak Cruise Terminal. Die Taxipreise für die einfache Fahrt in die Stadt hinein bzw. aus der Stadt hinaus belaufen sich auf 70,- bis 90,- Hongkong Dollar (HKD). Umgerechnet sind das etwa 8, bis 11,- EUR, was recht günstig und empfehlenswert ist.

Tag 18: 11. Februar 2016 – Hongkong, China

Auch das heutige Tagesprogramm, welches wir individuell zusammengestellt haben, fällt dem Wetter zum Opfer. Heute ist es nicht nur grau und dunstig, nein es kommen noch dicke Nebelschwaden dazu, die über Hong Kong Island ziehen. Wir besuchen die Nan Lian Gärten in Kowloon, die ca. 15 Minuten entfernt vom Kreuzfahrtterminal liegen.

Bei diesem Garten handelt es sich um einen klassischen, chinesischen Garten, der von kleinen Hügeln, Wasserfällen, Themenparks und kleinen Tempeln geprägt ist. In seiner Mitte befindet sich ein hübscher Teich in dem sich eine große Anzahl farbenprächtiger Kois tummeln. Der Nan Lien Garden ist der neueste Park Hong Kongs und wurde im Jahr 1998 im Stil der Tang Dynastie errichtet, die von 608-907 herrschte. Das Gelände des Gartens gehört zum nahegelegenen Chi Lin Nonnenkloster, das bereits 1930 erbaut wurde.

im Nan Lian Garden in Hongkong 11.02.2016

Foto: im Nan Lian Garden in Hongkong 11.02.2016

Immer wieder schaut im Laufe des Vormittags die Sonne zwischen den dichten Wolken und Nebelschwaden hindurch, für eine groß angelegte Panorama-Fototour reicht es aber leider am Ende nicht mehr. Da die Verkehrssituation insgesamt schwer zu überblicken ist, kaum verlässliche Planungen zulässt und das Zeitfenster bis zum Auslaufen der Hamburg immer enger wird, kehren wir letztendlich an Bord zurück.

Um 17:30 Uhr fällt die letzte Trosse und unsere Hamburg entschwindet in den dichten Nebel hinaus aus das offene Meer. Der Liegeplatz am Kai Tak Cruise Terminal soll in Zukunft öfter von Kreuzfahrtschiffen genutzt werden. Leider wird irgendwann also die spektakuläre Stadtdurchfahrt mit einem Kreuzfahrtschiff komplett der Vergangenheit angehören – wie viele traditionelle Dinge in Hongkong ebenfalls.

Die Entfernung bis nach Manila auf den Phillipinen beträgt 633sm bzw. 1.172km.

Tag 19: 12. Februar 2016 – ein Tag auf See

Ein Seetag in Richtung Manila auf den Philippinen liegt vor uns, die See ist ruhig, es weht kaum ein Lüftchen und die Temperaturen sind in den angenehmen Bereich geklettert, 25 Grad zeigt das Thermometer.

Zum Mittag dürfen wir uns heute auf einen frisch gegrillten Truthahn freuen, der gestern frisch eingekauft wurde.

Sous Chef Suresh und Team MS Hamburg 12.02.2016

Foto: Sous Chef Suresh und Team MS Hamburg 12.02.2016

Abends stellen sich Kapitän Vorobyov und das Plantours-Team den neuen Gästen in der Lounge beim Kapitäns-Cocktail vor, dem sich das Gala-Begrüßungs-Abendessen anschließt.

Cocktailempfang Willkommens-Gala MS Hamburg 12. Februar 2016

Foto: Cocktailempfang Willkommens-Gala MS Hamburg 12. Februar 2016

Tag 20: 13. Februar 2016 – ein Tag auf See

Langsam aber sicher nähern wir uns der Küste vor den Philippinen, 2/3 der Strecke haben wir heute Morgen bereits zurückgelegt.

Morgenstund hat Gold im Mund sagt sich in der Früh Olga vom Plantours-Team an Bord, die vor dem offiziellen Beginn der Arbeit eine kleine Auszeit nimmt und sich sowohl auf ihren Kurs der Morgengymnastik als auch auf die Yoga-Stunde mit den Gästen vorbereitet.

Olga Frühsport, Yoga, MS Hamburg 13.02.2016

Foto: Olga Frühsport, Yoga, MS Hamburg 13.02.2016