SY Star Flyer: Träumen unter Sternen auf einem Traumschiff unter Segeln

Reisebericht Teil 2 Segelkreuzfahrt im Mittelmeer: Calvi, Korsika & Monaco

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Tag 2: 20.09.2015:  Calvi, Korsika (Frankreich)

Unser erster Morgen an Bord

Es ist 06:30 Uhr, der Wind hat sich gelegt. Die Star Flyer treibt lautlos mit knapp 4 Knoten vor Korsika, die hohe Steilküste ist bereits in Sicht. Am Horizont türmen sich Regen- und Gewitterwolken, über uns ist der Himmel makellos blau. Die Sonne geht gleich auf. Die Decks sind leer, Kapitän Slastenin peilt die Bucht von Calvi an und sagt „Darum liebe ich diesen Beruf und dieses Schiff“. Was er meint, wird uns schnell bewusst. Es ist muxmäuschenstill, nur ein leichter Windzug ist in den Segeln zu hören, das Thermometer zeigt 17 Grad und der Himmel wechselt minütlich seine Farbe. Seevögel ziehen ihre Runden um das Schiff und schauen neugierig zu uns herunter. Richtig perfekt wird dieser Morgen als Backbord eine Delphinschule auftaucht und für wenige Minuten die Star Flyer begleitet. In diesem Moment bricht der erste Sonnenstrahl über den Horizont und die Sonne geht auf. Nein, das ist keine Fernsehromanze sondern unser erster Morgen an Bord der Star Flyer. Vielleicht ist das alles inszeniert? Irrtum, das würde auch Hollywood nicht hinbekommen.

Ein Großteil der Segel ist bereits eingeholt, lediglich Vorstagsegel, Innenklüver, Grosstagsegel und Kreuzstagsegel sorgen noch für den nötigen Vortrieb.

Foto: Sonnenaufgang an Bord der Star Flyer vor Korsika

In der Piano Bar steht seit 06:30 Uhr das Early Bird Breakfast, wir wissen es zu schätzen. Inzwischen füllen sich die Decks, um 08:00 Uhr ruft Michal zur Morgengymnastik vor der Tropical Bar. Um 10:00 Uhr findet eine weitere Sicherheitseinweisung für alle Gäste, ebenfalls vor der Tropical Bar, statt und um 11:00 Uhr lassen wir kurzzeitig die Seele in einem der beiden Sicherheitsnetze am Bugspriet der Star Flyer baumeln. Es ist eines der ganz wenigen Segelschiffe, auf denen dieser Bereich überhaupt betreten werden darf.

Pünktlich um 12:00 Uhr fällt der Anker im Golf von Calvi an der Nordspitze von Korsika.

Foto: SY Star Flyer vor Calvi, Korsika, 20.09.2015

Auf Erkundungstour in Calvi

Wir nehmen wenig später einen der jeweils im 30-Minuten-Takt verkehrenden Tender, der uns unmittelbar im malerischen Hafen von Calvi an Land setzt. Die in einer geschützten Bucht gelegene Stadt Calvi ist die viergrößte Stadt auf Korsika und beherbergt ungefähr 5.500 Einwohner. Calvi liegt ca. 95 Kilometer von Bastia entfernt und besteht aus einer Unter- und einer Oberstadt. In der Unterstadt liegen zum Beispiel das Rathaus, der Yachthafen, der Marktplatz und diverse Straßen die zu einem ausgedehnten Bummel einladen. Die Oberstadt wird dominiert von der Zitadelle und dem Gouverneurspalast. Von Calvi aus verkehren regelmäßig Fähren zum französischen und italienischen Festland.

Foto: Yachthafen und Altstadt von Calvi

Unser Weg führt zunächst in die Oberstadt, die eigentlich aus einem großen Granitfelsen besteht, der umbaut worden ist. Auf dessen Spitze thront die große, von weither sichtbare Zitadelle. Der weitläufige Platz am Eingang zur Festung ist nach Christoph Columbus benannt, an den ein kleines Denkmal erinnert. Calvi beansprucht, wie zum Beispiel auch die Stadt Genua den Titel, die Geburtsstadt von Columbus zu sein. Um die Zitadelle herum befinden sich massive Befestigungsmauern, die zu einem Rundgang einladen. Immer wieder erhascht man von ihnen aus einen wunderschönen Blick auf die Bucht und die dort vor Anker liegende Star Flyer.

Foto: Star Flyer ankert im Golf von Calvi

Gegenüber dem Gouverneurspalast befindet sich oberhalb des Place d´Armes die hübsche Kirche Saint-Jean-Baptiste, deren Grundmauern aus dem 13. Jahrhundert stammen. Es lohnt sich, die Hauptwege immer wieder zu verlassen und in die kleinen, beschaulichen Nebenstrassen bzw. Gassen abzubiegen. So entdeckt man laufend kleine, typische Restaurants und Cafés, die zum Verweilen einladen. Nach einem ausgedehnten Rundgang durch die Oberstadt sind es nur wenige Gehminuten bis die Unterstadt erreicht ist. Souvenirläden, Boutiquen, Restaurants und unzählige Cafés laden auch hier zum Flanieren und Entspannen ein. Besonders hübsch ist die kleine Hafenpromenade angelegt, an der es sich komplett entlanglaufen lässt. Im weiteren Verlauf gelangen wir an den sehr schönen Strand von Calvi. Dieser flach abfallende Sandstrand ist ca. sechs Kilometer lang und durchzieht die gesamte Bucht von Calvi.

Foto: Strand von Calvi mit SY Star Flyer vor Anker

Wie auch an der schönen Hafenpromenade reihen sich entlang des Strandes immer wieder Cafés, Bars und zusätzlich einige Surfschulen. Wer bis hierher noch keine Pause eingelegt hat, der sollte dies hier tun. Ein malerischeres Fleckchen wird man in Calvi kaum finden. Der Blick ist in unserem Fall dabei natürlich immer auf die in der Bucht vor Anker liegende Star Flyer gerichtet.

In weiterer Entfernung erkennen wir auf einem Hügel die Kirche Notre-Dame-de-la-Sera, die jedoch nur in Verbindung mit einem langen Fußmarsch oder mit dem Auto zu erreichen ist. Von dort aus bietet sich ein überwältigender Blick über die gesamte Bucht und die Stadt, so erzählt man uns in einer Strandbar.

Es ist bereits Nachmittag als wir den Rückweg in Richtung Tenderboot zur Star Flyer antreten. Das Vorhaben, zum Schiff zurück zu kehren, ändern wir kurzfristig noch einmal. Zu schön ist das Abendlicht und zu verlockend der Anblick unserer weißen Star Flyer, die nun in perfektem Fotolicht posiert. Also noch mal hinauf in die Oberstadt auf die Befestigungsmauern. Das vorletzte Tenderboot ist unseres.

Foto: Star Flyer im Abendlicht vor Calvi

Kaum wieder an Bord, vernehmen wir um 18:30 Uhr auch schon wieder das uns nun bekannte Klingeln – der Anker wird gelichtet. Eine Stunde später läutet die Glocke zum Dinner. Die Star Flyer hat inzwischen lautlos Kurs auf Monaco genommen, der Wind weht schwach aus Nord-West, der Himmel ist klar, die See ruhig. Es ist ein entspannter Abend an Bord. Die Entfernung nach Monaco beträgt ca. 93 Seemeilen.

Foto:  An Deck der Star Flyer nach Sonnenuntergang

Tag 3: 21.09.2015: Monte Carlo, Monaco

Unser Tag beginnt um kurz nach 06:00 Uhr, zu schön war gestern die Morgenstimmung auf den leeren Decks der Star Flyer, es wäre eine Schande sich diese entgehen zu lassen. Und in der Tat ist auch der heutige Morgen ein sehr idyllischer. Auf der Steuerbordseite sind die Lichter der italienischen Stadt Sanremo zu erkennen, Yachten ziehen an uns vorbei, der Himmel färbt sich langsam und der Bug unserer Star Flyer schneidet bei 4 Knoten Fahrt gemächlich durch das Wasser. 

Foto: Morgendämmerung an Bord der Star Flyer vor Monaco

Es ist der ideale Zeitpunkt um den für uns schönsten Platz an Bord aufzusuchen, die Sicherheitsnetze am Bugspriet. Zwar sind wir gestern bereits erstmalig dort gewesen aber jetzt in der Morgendämmerung sollte doch der perfekte Moment sein. Und in der Tat ist es so! Überall auf der Star Flyer finden sich Orte an denen es sich ungestört entspannen lässt und an denen es nicht schwer fällt, den Alltag zu vergessen – der Bugspriet ist jedoch nicht zu toppen. Hier vorne ist man völlig losgelöst von seiner Umgebung, schwebt frei wie ein Vogel über die Wasseroberfläche und befindet sich fast in einer anderen Welt. Was sind da schon die Bugspitzen, auf die man bei manch anderen Kreuzfahrtschiffen gehen darf?! Das hier ist Freiheit pur! Beim Blick nach unten sieht man nichts als Wasser, schaut man in den Himmel, lassen sich noch die letzten Sterne erkennen, die langsam vom Tageslicht verschluckt werden. Nicht weniger ergreifend ist der Anblick der weißen Segel und des Schiffsrumpfes, der sich aus dieser Perspektive bestens anschauen lässt. In 30 Minuten geht die Sonne auf.

Foto: Sonnenaufgang auf der Star Flyer im Mittelmeer 

Bis zur Ankunft in Monaco verbleiben uns noch rund drei Stunden. Frühstück, Deckrundgang… die Zeit auf der Star Flyer vergeht wie im Fluge.

Die Ankunft in Monaco

Immer näher kommt schließlich die Hafeneinfahrt des Fürstentums Monaco, immer deutlicher ist die markante Silhouette aus Hochhäusern, Yachten und Villen zu erkennen. Das Fürstentum Monaco ist ein Stadtstaat und nach der Vatikanstadt der zweitkleinste Staat der Welt. Der extrem dicht besiedelte Staat liegt direkt an der französischen Mittelmeerküste, der mondänen Côte d´Azur unweit der Grenze zu Italien. Das Fürstentum zählte zuletzt eine Einwohnerzahl von 37.800, vornehmlich gut situierten Bürgern, die sich eine Fläche von nur 2,026976 Quadratkilometern teilen. Damit weist Monaco die mit Abstand höchste Bevölkerungsdichte aller Staaten weltweit auf. Die höchste Erhebung der Hügel um Monaco erhebt sich 164 Meter über dem Meeresspiegel.

Foto: Star Flyer einlaufend in Monaco

Das Fürstentum Monaco unterteilt sich heute in 9 Stadtbezirke, ein weiterer - Le Portier – sollte 2014 folgen. Zu sehen ist davon bisher nichts. Häufig werden die Namen Monaco und Monte Carlo verwechselt bzw. als identischer Begriff für die Stadt Monaco verwendet. Monte Carlo ist jedoch ein Stadtbezirk im Nordosten von Monaco. So findet der Formel 1 Grand Prix von Monaco im Stadtbezirk Monte Carlo statt.

Ein Segelschiff wie die Star Flyer erregt bei der Ankunft in Monaco, zu unserem Erstaunen, immer noch ein recht großes Aufsehen. Yachtbesitzer zücken ihre Mobiltelefone und halten unsere Star Flyer im Bild fest oder drehen interessiert eine Extrarunde um das Schiff herum. Dabei läuft die Star Flyer weder zum ersten Mal in Monaco ein noch ist sie eine Privatyacht. Das Fremdenverkehrsamt von Monaco fragt für den heutigen Tag sogar einen Fotoflug an, bei dem die Star Flyer beim Einlaufen in den Hafen aufgenommen wird. Ein wahrlich fürstlicher Empfang im Fürstentum Monaco. Die Star Flyer ist der Star!

Um 10:00 Uhr sind die Taue fest verzurrt, heute liegen wir nicht auf Reede sondern an der Pier direkt im Hafen von Monaco, am Fuße des Monaco Yacht Club bzw. vom Casino Monte Carlo.

Neuer Proviant kommt an Bord

Bevor wir nun das Schiff auf individueller Basis zu unserem obligatorischen Stadtrundgang verlassen, verfolgen wir noch das Loading. Also jenen Bunkervorgang bei dem die Provianträume wieder aufgefüllt werden. Dieses gestaltet sich nämlich äußerst interessant und weicht im Ablauf von den Bunkervorgängen auf großen Hochseekreuzfahrtschiffen ab.

Um neuen Proviant an Bord in den Kühlräumen zu verladen, öffnet sich nicht etwa eine große, hydraulische Luke seitlich in der Bordwand sondern jedes Deck einzeln ganz manuell in Form eines Lukendeckels. Zuerst wird der Boden vor der Tropical Bar geöffnet, dann der des darunter liegenden Restaurants und schließlich jener zu den Provianträumen. Mit einem Kran werden die Paletten durch alle Luken und Räume hindurch im Schiffsrumpf verstaut. Ein interessantes System, welches wir bisher noch nirgends gesehen haben.

Foto: SY Star Flyer loading in Monaco

Stadtrundgang in den Bezirken Monte Carlo und La Condamine

Wir beginnen unseren Rundgang am Liegeplatz Quai Rainier III, an dem die Star Flyer festgemacht hat und umrunden das Hafenbecken im Uhrzeigersinn. Neben bekannter Adressen wie Stars ´N´Bars, La Rascasse, Le Red oder L´Explorer Pub fällt auf etwa der Hälfte der Strecke das Freibad Stade Nautique Rainier III ins Auge. Die Daten dieses Freibades sind recht beeindruckend, denn es handelt sich um ein olympisches Becken mit einer Länge von 50m und einer Breite von 25m. Gefüllt wird es mit 3000m³ Meerwasser, gefiltert, aufbereitet und auf 27 Grad erwärmt. Neben einem großen Sprungturm mit Brettern in 1, 3, 5 und 10 Metern Höhe verfügt es außerdem über eine 45m lange Wasserrutsche.

Foto: Freibad Stade Nautique Rainier III in Monaco

Auf der gegenüberliegenden Hafenseite angekommen, erreichen wir den Stadtbezirk Monte Carlo. Zu den bekanntesten Gebäuden gehören zweifelsfrei das Hòtel de Paris, das Casino Monte Carlo, das Café de Paris, die Buddha Bar und das Fairmont Hotel Monte Carlo (ehemals Loews Hotel) an der weltbekannten Loews Kurve. Liebhaber namhafter Modelabels werden sicherlich bei Gucci, Prada, Hermès oder Christian Dior fündig. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Boutique Lalique des verstorbenen französischen Schmuck- und Glaskünstlers René Lalique. Lalique machte sich nicht nur einen Namen mit Motiven des Jugendstils, bekannten Vasen, Tischen und Porzellan. Er entwarf und fertigte auch Kühlerfiguren für Bentley, Bugatti und Rolls-Royce, wirkte darüber hinaus bei der Ausgestaltung des berühmten Orientexpress und großer Ozeanriesen wie der Île de France und der Normandie mit.

Foto: Loews-Kurve Monte Carlo  

Das Casino Monte Carlo gehört zu den bekanntesten Casinos der Welt. Die Geschichte dieser Spielbank reicht zurück bis ins Jahr 1854. Die Blütezeiten sind dennoch lange vorbei, seit Jahren verzeichnet sie Verluste in Millionenhöhe.

Die wohl bekannteste Adresse für ein Rendez-vous in Monaco ist zweifelsfrei die Brasserie du Café de Paris auf der Place du Casino.  Dieses unheimlich stilvolle Café empfängt seine Gäste in einem Dekor, das mit den „Belle Epoque“ Fenstern an traditionelle Pariser Bistros erinnert und für ein entsprechend helles und angenehmes Ambiente sorgt.

Foto: Brasserie Cafe de Paris Monte Carlo

Hinter dem Place du Casino öffnet sich eine recht große Parkanlage die ebenfalls einen Besuch wert ist, die Jardins du Casino. Weiter geht es bei Tiffany und am Hotel Mirabeau vorbei in Richtung Boulevard Louis II. Dabei handelt es sich um die am Ufer des Hafens entlang führende Straße welche in den Tunnel unter dem Fairmont-Hotel mündet, der Teil des Formel 1 Stadtkurses Circuit de Monaco ist. Es gehört natürlich zu den Pflichtaktivitäten, diesen Tunnel auch zu durchlaufen.

Hat man dies gemacht, bietet sich vom Pier vor dem Monaco Yacht Club ein imposanter Blick auf die Stadt und den Hafen. Der im Jahr 2014 vom Architekten Norman Foster eröffnete, neue Monaco Yacht Club zählt zu den exklusivsten Yacht Clubs der Welt. Wie ein Schiff ankert das Gebäude am Rande des Hafens, bietet einen exzellenten Ausblick auf das Meer, aber auch die Formel-1-Strecke, die direkt an dem Bau vorbeiläuft.

Foto: Monaco Yacht Club

Der Stadtteil Monte Carlo hat natürlich weit mehr zu bieten als die von uns aufgeführten Sehenswürdigkeiten, da wir aber noch einen Besuch auf der genau gegenüber liegenden Seite im Stadtteil La Condamine auf unserem Programm stehen haben, drängt die Zeit ein wenig.

Ganz geht unser Plan, den Weg ohne Zwischenstopp zurück zu legen, nicht auf. Wir besuchen flux noch die Rue Princesse Caroline mit ihren zahlreichen Restaurants und Cafés, die alle über einen schönen Außenbereich verfügen und ein idealer Rückzugsort vom hektischen Treiben in den Straßenschluchten von Monaco sind.  Hier lässt es sich für einige Minuten abschalten. Die Zeit bleibt jedoch nicht stehen.

Im Stadtbezirk La Condamine geht es deutlich ruhiger und weniger hektisch zu als in Monte Carlo, dafür aber nicht weniger kurvenreich und verwinkelt. Der Stadtbezirk liegt ebenfalls auf einem Hügel, von dem aus sich die besten Ausblicke auf Monaco bieten. Der gesamte Bezirk wurde praktisch in eine Parkanlage eingebettet, was den Wohlfühlcharakter deutlich unterstreicht.

Foto: Blick vom Stadtteil La Condamine auf Monaco

Zu den wichtigsten Gebäuden gehört das Museum Océanographique deren Bau ein Meisterwerk monumentaler Architektur darstellt. Die Einweihung erfolgte im Jahr 1910 durch den Gründer Prinz Albert I. Die Hauptfassade überragt das Meer um 85 Meter, der gesamte Bau besteht aus 100.000 Tonnen Quaderstein. Läuft man die Avenue Saint-Martin weiter, so taucht auf der rechten Seite nach wenigen Gehminuten die Kathedrale von Monaco auf. Die Katedrale Notre-Dame-Immaculée wurde von 1875 bis 1903 mit Steinen aus La Turbie im neoromanischen Stil errichtet. Es ist die Hauptkirche des Fürstentums Monaco, in der am 18. April 1956 die Hochzeit von Grace Kelly mit Rainier III stattfand. Fürstin Gracia Patricia war eine der angesehensten und reflektierendsten Persönlichkeiten ihrer Zeit, die zudem weltweiten Ruhm durch eine einzigartige Filmkarriere erlangte und aufgrund tragischer Umstände am 13. September 1982 bei einem Autounfall vor Monaco ums Leben kam. Die Grabstätte der verstorbenen Prinzessin befindet sich in der Kathedrale und zieht jährlich Millionen von Touristen an.

Nur einen Steinwurf entfernt liegt der im Jahr 1924 errichtete Justizpalast. Dieser ist nicht zu besichtigen.

Foto: Die Katedrale Notre-Dame-Immaculée von Monaco

Hält man sich etwas links, so eröffnen sich entlang der kleinen Ruelle Sainte-Barbe immer wieder phantastische Aussichtsmöglichkeiten auf den Port de Fontvieille mit seinen weißen Yachten und eng an das Wasser gebauten Wohnkomplexen. Im weiteren Verlauf schauen wir uns den Palais des Princes de Monaco (den Prinzen Palast) an. Er liegt in einer einzigartigen Umgebung und wurde auf einer Festungsstätte durch die Genuesen im Jahr 1215 errichtet.

Foto: Blick auf Port de Fontvieille in Monaco

Der Palais des Princes de Monaco ist zu besichtigen. Für die Öffentlichkeit zugänglich sind die italienische Galerie und die Fresken aus dem 16. Jahrhundert, der gelb- goldfarben gehaltene Salon Louis XV, der blaue Salon Bleu, der holzgetäfelte Salon Mazarin, der Thronsaal, die Kapelle und der Turm Sainte Marie sowie der Ehrenhof.

Foto: Palais des Princes de Monaco

Für die öffentliche Sicherheit sorgt in Monaco übrigens eine mehr als 500 Personen starke Polizeieinheit, woraus sich auf die Einwohnerzahl gerechnet die weltweit höchste Pro-Kopf-Polizeipräsenz ergibt. Statistisch gesehen kommt eine Videokamera auf 70 Einwohner. Monaco wird daher zum Teil auch als Überwachungsstaat bezeichnet. Dafür herrscht hier die weltweit niedrigste Kriminalitätsrate. Das glauben wir gerne.

Die Immobilienpreise gehören ebenfalls zu den höchsten der Welt. Wir haben Ausschreibungen für Einzimmerwohnungen mit 30 Quadratmetern gesehen, die bei 1,5 Millionen Euro liegen. Für größere Objekte und Penthäuser in Monte Carlo werden sogar Quadratmeterpreise von mehr als 100.000 EUR verlangt.

Foto: Star Flyer in Monaco

Wer in Monaco ist und die Zeit hat, sollte unbedingt nach Sonnenuntergang noch einmal in die Stadt gehen, denn dann beginnt dort erst so richtig das Leben. Die Lokale sind gefüllt, die Restaurants komplett besetzt, in den Diskotheken wird der Abend begonnen. Für viele Locations sind jedoch persönliche Einladungen notwendig. Nach Einbruch der Dunkelheit lohnt abermals ein Besuch im Stadtteil La Condamine. Dann haben die Geschäfte geschlossen, die Touristenströme sind verschwunden und es herrscht eine fast malerische Atmosphäre in den Gassen. Der Blick auf Monte Carlo und den Hafen ist wunderbar. Wir lösen uns schließlich von diesem Anblick und kehren zurück zu unserem persönlichen Star im Hafen.

Foto: Monaco zur Blauen Stunde

Um 24:00 Uhr setzt die Star Flyer die Segel und nimmt Kurs auf den zu Saint Tropez gehörenden Strand Pampelonne. Die Entfernung bis dorthin beträgt 45 Seemeilen. Der Wind weht schwach aus nordlichen Richtungen, der Himmel ist immer noch klar und die See ruhig. Der perfekte Abend um in der Tropical Bar einzukehren.

Hier endet der heutige Tag.

• Fortsetzung in Reisebericht Teil 3, Tag 4 und 5 - 22.09.-23.09.2015: Saint Tropez Strand und Stadt, Frankreich und Ausschiffung in Cannes, Frankreich >>Link<<