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Herbstzauber auf der Elbe: Flusskreuzfahrt mit der MS Saxonia von Phoenix Reisen

Reisebericht Teil 2 Elbsandsteingebirge, Sächsische Schweiz mit Festung Königstein bis Dresden

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Tag 4 Dienstag 18. Oktober 2016

Die ersten 243km unserer Flusskreuzfahrt mit der MS Saxonia liegen nun hinter uns, einige kulturelle und technische Highlights haben wir bereits gesehen, die landschaftlichen waren bisher allerdings eher dünn gesät. Die Ufer der künstlichen Kanäle zwischen Berlin und Magdeburg sind begradigt, wirken wie mit einem Lineal gezogen. Akribisch aufgereihte Baumkulturen reihen sich an den Ufern und auch die ersten Elbkilometer während dieser Reise haben landschaftlich nicht viel zu bieten gehabt, wirkten fast steril. Das soll sich in den folgenden zwei Tagen komplett ändern, verspricht Reiseleiter Werner. Na denn, wir sind gespannt. Heute liegt ein relativ langer Streckenabschnitt vor uns.

Um 01.00 Uhr verlässt die MS Saxonia den Liegeplatz in Wittenberg und nimmt Kurs auf Meißen. Es regnet, die Sicht ist schlecht.

Fahrt auf der Elbe – 133km zwischen Wittenberg und Meißen

Noch während der Dunkelheit passieren wir das Mündungsgebiet der Schwarzen Elster, ein 179 Kilometer langer Nebenfluss der Elbe, sowie die Stadt Torgau. Das Wettert ist immer noch, naja, nennen wir es, winterlich. Ein großes Tiefdruckgebiet hat sich direkt über Deutschland eingenistet und die wunderbaren Temperaturen der letzten Tage um 10 Grad abfallen lassen. Kein Wetter für einen langen Aufenthalt auf dem Sonnendeck. Der Rumpf der MS Saxonia schlängelt sich in den nächsten Stunden durch die unberührten Elbauen, deren Schönheit sich in der grauen Wettersuppe nur erahnen lässt. Hier und da sorgt eine Kuh- oder Schafherde für farbliche Akzente.

Am Drahtseil über die Elbe

Interessant ist die hohe Dichte an Gierseilfähren, welche die Elbe queren. Mit einer Anzahl von 15 Gierfähren gibt es an keinem Fluss in Deutschland mehr Einheiten, lediglich auf Weser und Saale sind ebenfalls noch Gierfähren in Betrieb, wenn man von den handbetriebenen an der Donau absieht. Die Fähren an der Weser nutzen allerdings eine andere Technik als jene an der Elbe. Die Technik der Gierfähren wurde 1657 vom Niederländer Hendrick Heuck aus Nimwegen erfunden. Eine Gierseilfähre nutzt zur Fortbewegung die natürliche Strömung des zu überquerenden Flusses und hat keinen eigenen Antrieb. Die Gierfähren an der Elbe hängen an einem langen Stahlseil, welches außerhalb der Fahrrinne im Flussbett verankert ist und sich kurz vor der Fähre aufteilt. Eines der Seile ist am Bug, das andere am Heck der Fähre befestigt. Mittels eines Ruders lässt sich das Schiff drehen und somit der Anstellwinkel der Fähre zum Strom variieren. Der Druck des anströmenden Wassers drängt die Fähre dann an die gewünschte Uferseite. Die Fähren an der Weser hängen ebenfalls an einem Drahtseil, welches aber nicht im Flussbett sondern an zwei Pylonen hoch über dem Fluss an den Flussufern befestigt ist.

Gierseilfähre in Belgern an der Elbe

Foto: Gierseilfähre in Belgern an der Elbe

Nach dem Mittagessen, man mag es kaum glauben, werden die Sonnenanteile spürbar größer. Es ist windstill, die Wolken am Himmel spiegeln sich im Elbwasser und der Fluss scheint beinahe still zu stehen. Von einem Bauernhof winken Kinder zu uns hinüber, Gänseschwärme ziehen über das Schiff, ein Schmetterling verirrt sich auf das Oberdeck – was für eine Idylle. Die Elbe ist so schmal und führt so wenig Wasser, weshalb Schiffsbegegnungen nur auf geraden Streckenabschnitten möglich sind.

MS Saxonia Herbststimmung an der Elbe Richtung Meißen

Foto: MS Saxonia Herbststimmung an der Elbe Richtung Meißen

Die nächste größere Stadt die wir passieren ist Riesa. Einige Flusskilometer hinter Riesa thront, in einer Höhe von 25m über der Elbe, das Schloss Hirschstein. Das Schloss ist aus einer mittelalterlichen Burganlage entstanden und seit 2013 Eigentum der Gemeinde Hirschstein. Das Bauwerk, das nach dem Ankauf durch die Gemeinde neu belebt wurde, ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten zwischen Meißen und Riesa. Im Schloss Hirschstein werden jährlich Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und weitere Veranstaltungen sowie Events dargeboten. Schloss Hirschstein, ursprünglich ein Burgwart des 10. Jahrhunderts, erhielt seine heutige Form nach einem umfassenden Umbau zwischen 1892-1894.

Schloss Hirschstein und Saxonia auf der Elbe

Foto: Schloss Hirschstein und Saxonia auf der Elbe

Die Sächsische Weinstraße

Etwa 15 Kilometer von unserem nächsten Liegeplatz in der Porzellanstadt Meißen entfernt, passieren wir eine große Steinformation, an deren Fuße das Winzerdorf Diesbar-Seußlitz liegt. Diesbar-Seußlitz ist ein Ort für Weinliebhaber, denn das besondere Klima dieser Region ist die Grundlage für hervorragende, sächsische Weine. Hier in Diesbar-Seußlitz beginnt die bekannte Sächsische Weinstraße. Schlösser, Burgen, bewaldete Hügel und eine beeindruckende Flusslandschaft prägen das romantische Landschaftsbild des Sächsischen Elblandes, in dem wir uns nun gerade befinden. Die Region blickt auf eine 850-jährige Weinbaugeschichte zurück, nicht weniger als 37 verschiedene Rebsorten gedeihen hier auf sächsischem Boden im kleinsten Weinbaugebiet Deutschlands. Im Hintergrund ist das große Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert zu erkennen, welches sich in Privatbesitz befindet.

MS Saxonia, Diesbar-Seusslitz und die Sächsische Weinstrasse

Foto: MS Saxonia, Diesbar-Seusslitz und die Sächsische Weinstrasse

Wir dürfen heute einen schönen, stimmungsvollen Abendhimmel erleben, bevor die nächsten Regenschauer über das Sonnendeck der MS Saxonia niedergehen. Kurz vor dem Abendessen sind die Umrisse der Albrechtsburg in Meißen zu erkennen, wenig später liegt unsere MS Saxonia fest verzurrt am Anleger direkt unterhalb der Albrechtsburg. Nach dem Abendessen steht ein kleiner Spaziergang auf dem Plan, die Regenpause muss ausgenutzt werden.

Die Albrechtsburg gilt als der erste Schlossbau in Deutschland und ist heute ein geschütztes Kulturgut. Sie ist eines der bekanntesten, spätgotischen Architekturdenkmäler. Die Ursprünge gehen bis in die Jahre 929-931 zurück. Zwischen den Jahren 1710-1863 diente die Albrechtsburg als Produktionsstätte der berühmten, sächsischen Porzellanmanufaktur, welche wir auf der Talfahrt besuchen werden. Betrachtet man die Albrechtsburg von der Elbseite aus, so sind zwei 81m hohe Türme im Stil der Neugotik zu erkennen, die nicht zur Albrechtsburg sondern zum Dom zu Meißen gehören. Die Türme des Doms schmiegen sich so nah an die Albrechtsburg, dass man ein einziges Bauwerk vermuten könnte.

Albrechtsburg und Dom zu Meissen mit MS Saxonia bei Dunkelheit

Foto: Albrechtsburg und Dom zu Meissen mit MS Saxonia bei Dunkelheit

Ein Teil der Reisegäste nimmt heute Abend noch an einem fakultativen Ausflug „Meißen Weinprobe“ teil.

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Zurückgelegte Distanz zwischen Wittenberg und Meißen: 133km.

 

Tag 5 Mittwoch 19. Oktober 2016

Eine Schönheit mit goldenem Rahmen

Kurz nach 05:00 Uhr verblassen die Lichter der Stadt Meißen am Horizont, Sprühregen und Nebel hüllen die MS Saxonia ein, scheinen unsere treuen Begleiter zu bleiben. Über Deutschland sitzt immer noch selbiges Tief fest, das seit zwei Tagen Wetter bestimmend sein Unwesen treibt. Ein Blick auf die Wetterkarten lässt jedoch Hoffnung aufkommen, dass wir noch vor dem Mittagessen mit vorübergehender Wetterbesserung rechnen können. Immerhin liegen heute die landschaftlichen Höhepunkte der Flusskreuzfahrt vor uns. Zunächst aber steuert Kapitän Pavel Nyvlt unsere MS Saxonia auf die Stadt Dresden zu, die wir kurz vor 08:00 Uhr erreichen bzw. passieren. Dicke Regenwolken liegen über Frauenkirche, Semperoper, Albertinum und allen anderen Prunkbauten der Stadt. Anlegen werden wir hier erst auf der Talfahrt. Bereits während unserer kurzen Passage macht die Stadt aber Lust auf mehr. Das einst im Krieg zerstörte Dresden erstrahlt trotz Dauerregen in einer einzigartigen Schönheit und Eleganz. Die Stadt protzt geradezu mit monumentalen Bauten, nein, die Stadt scheint ein einziger Monumentalbau zu sein. Wie ein Gemälde schaut die Stadt von der Elbe betrachtet aus und der Fluss bildet den goldenen Rahmen um all die Schönheit.

Dresden Hofkirche, Frauenkirche und Altstadt

Foto: Dresden Hofkirche, Frauenkirche und Altstadt

Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel

Nun stehen wir erstmal bei Kapitän Nyvlt auf der Brücke und schauen auf den großen, weißen Zeiger welcher die verbleibende Wassertiefe unter dem Rumpf anzeigt. Dieser fällt und fällt und fällt, bleibt bei ca. 20cm stehen. „Auf dem Rhein oder auf der Donau würde jetzt große Nervosität auf der Brücke herrschen“, sagt Nyvlt und vertraut auf die Angaben vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Dresden, die einen Pegel von 1,32m gemeldet haben. Auf einer großen Digitalanzeige am Flussufer stehen sogar nur 1,25m. In der kommenden Nacht soll der Pegel in Dresden weiter fallen, so Nyvlt. Wir fahren mit minimaler Geschwindigkeit, um die MS Saxonia so wenig wie nur möglich in den seichten Strom eintauchen zu lassen. Die Heckwelle, die das Schiff wirft, ist im flachen Wasser unglaublich riesig.

Als die MS Saxonia in Hamburg getauft wurde, wünschte man ihr – wie in der Seefahrt traditionell üblich -  immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Dieser Wunsch bekommt hier eine ganz neue Bedeutung, denn aktuell taucht das Schiff etwa 1,10m in die Elbe ein. Wir nutzen derzeit eine kleine Wasserwelle aus Tschechien um die flachsten Stellen zu passieren. „In der kommenden Nacht wird eine weitere Welle genutzt, um den Liegeplatz in Decin zu erreichen“, informiert uns Nyvlt. „Auf der Talfahrt lassen wir uns an einigen Stellen treiben“, ergänzt Reiseleiter Werner, der inzwischen ebenfalls auf der Brücke erschienen ist und pünktlich um 09:00 Uhr seine erste Morgendurchsage zum heutigen Tagesablauf machen wird. Übrigens: So spektakulär sich unsere Ausführungen auch anhören mögen – die Sicherheit geht immer vor und sollten die Wasserstände eine sichere Weiterfahrt unmöglich machen, so wird eine Routenänderung vorgenommen oder die Fahrt im Zweifelsfall auch abgebrochen.

Regen, Nebel und ganz viel Grau

Das Stadtgebiet von Dresden ist recht groß, es umfasst 64 statistische Stadtteile. Auf einer Länge von 30km windet sich die Elbe durch die Stadt. Zwischen den Stadtteilen Blasewitz und Loschwitz überspannt die Loschwitzer Brücke, auch „Blaues Wunder“ genannt, die Elbe. Kaum haben wir  die Brücke durchquert, verschwindet sie auch schon hinter uns im Regen. Wir kommen später noch einmal auf dieses historische Wahrzeichen zurück.

Die Lingnerterrassen samt Lingnerschloss, Schloss Albrechtsberg und Hotel Schloss Eckberg – alle im Lingnerpark hoch über der Elbe erbaut – werden ebenfalls mehr oder weniger von den tief hängenden Regenwolken eingehüllt und sind kaum erkennbar. Wir hoffen nun innständig auf besseres Wetter auf der Rückfahrt am morgigen Donnerstag, sofern wir nicht am Ausflug nach Prag teilnehmen. Diese Entscheidung steht noch offen. Das Landschaftsbild ändert sich, aus Richtung Meißen kommend, hinter Dresden mindestens so gravierend, wie im Rheintal auf dem Abschnitt von Koblenz nach Rüdesheim. Mit dem bedeutenden Unterschied, dass hier an der Elbe die ganze Szenerie beschaulicher wirkt als im mächtigen Rheintal.

Ebenfalls noch innerhalb des Stadtgebiets von Dresden liegt im Stadtteil Laubegast die Schiffswerft Laubegast bzw. die ehemalige Schiffs- und Yachtwerft Dresden GmbH, welche im Jahr 2011 aufgrund eines nicht kostendeckenden Großauftrags Insolvenzantrag stellen musste. Bei diesem Großauftrag handelte es sich um den Bau der beiden 75m Fähren MV Kwale und MV Likoni (Ablieferung 2008 und 2009), welche heute regelmäßig die auf einer Insel gelegene Stadt Mombasa mit dem Festland in Kenia verbinden.

die in Laubegast  gebaute MV Likoni in Mombasa 2014

Foto: die in Laubegast gebaute MV Likoni in Mombasa 2014

Heute befindet sich die Werft im Besitz des Unternehmers Reinhard Saal, welcher Teile der Werft an die Sächsische Dampfschifffahrts-Gesellschaft vermietet hat. Diese verfügt dadurch nun über eine eigene Reparaturwerft für ihre Schiffsflotte, zu der auch die bekannten, großen Raddampfer gehören. Die meisten von ihnen wurden übrigens in der Schiffswerft Laubegast gebaut, darunter auch das Flaggschiff der Flotte, der Raddampfer Dresden. Wir haben das Glück, dass sich gerade der etwas kleinere Raddampfer Diesbar auf der Slipanlage befindet. Dadurch können wir einen interessanten Blick auf  den sonst nicht sichtbaren Rumpf erhaschen.

Schiffsweft Laubegast mit Raddampfer Diesbar

Foto: Schiffswerft Laubegast mit Raddampfer Diesbar

Die Passage von Schloss Pillnitz ist mehr zu erahnen als zu bestaunen, denn außer ganz viel Grau und einigen Umrissen ist kaum etwas von diesem beeindruckenden Bauwerk, welches bereits seit dem 18. Jahrhundert an hier an der Elbe steht, zu erkennen.

Auch die Stadt Pirna lassen wir etwas später hinter uns.

Ein Miniatur Wunderland zwischen Meißen und Bad Schandau

Reiseleiter Werner hat zwischenzeitlich bereits überlegt, wie er die Gäste bei der Fahrt durch die Sächsische Schweiz im Dauerregen bei Laune halten kann, da stellt sich beinahe wie auf Knopfdruck das Wetter um. Die Wetterkarten sollen tatsächlich Recht behalten. Was sich nun auf den folgenden Flusskilometern zeigt, ist nicht passender zu beschreiben als eine Fahrt mit dem Flusskreuzfahrtschiff durch ein Miniatur Wunderland! In Windeseile beseitigt die Crew das Regenwasser von den Tischen und Stühlen auf dem Sonnendeck, so dass alle Gäste die Gelegenheit haben die spannende Passage vorbei an den Felsformationen in der Sächsischen Schweiz ohne durchnässte Kleidung, dafür sitzend bei Sonne und einem Glas Bier (Alternativen natürlich vorhanden) zu genießen.

Die MS Saxonia nähert sich bei strahlendem Sonnenschein der Stadt Wehlen. Die Stadt Wehlen gehört zum Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges. Seit 1972 ist Wehlen ein Erholungsort, erstmals urkundlich erwähnt wurde  die Stadt im Jahr 1255. Mit der Erschließung durch die Eisenbahn im Jahr 1848 entwickelte sich der erste Tourismus, rund 10 Jahre später gab es bereits mehr als 40 Fremdenführer in Wehlen. Die Stadt beherbergt derzeit ungefähr 1.630 Einwohner und unterteilt sich in vier Ortsteile von denen sich einer (Pötzscha) auf der anderen Elbseite befindet.

MS Saxonia passiert Stadt Wehlen im Elbsandsteingebirge

Foto: MS Saxonia passiert Stadt Wehlen im Elbsandsteingebirge

Die kleinen, malerischen Häuser scheinen zum Greifen nah, auf den saftig grünen Wiesen tollen Hunde, überall sind Spaziergänger am Flussufer unterwegs und winken uns zu – was für ein Bild. Und vor weniger als einer Stunde sind wir noch durch den Dauerregen gefahren. Eine Flusskreuzfahrt voller Gegensätze und Kontraste. Wir haben Wehlen gerade passiert, da beginnt der Herbstzauber erst so richtig – gut, die Laubverfärbung hält sich noch in Grenzen aber das Kaleidoskop an wechselnden Farben und Wasserspiegelungen ist einzigartig schön. Auf dem Sonnendeck klicken die Kameras und es wird fleißig gefilmt, überall sind strahlende Gesichter zu sehen. Auch Gerda H, die alleinreisende Dame, ist sichtlich gerührt von dieser malerischen Kulisse und sagt „Wenn das mein Mann noch erleben könnte…“ Die Stimmung an Deck ist beinahe melancholisch.

Zur linken Seite in Fahrtrichtung türmen sich bizarre Sandsteinberge auf, der mannigfaltige Farben- und Formenreichtum ist einzigartig und charakteristisch für das Elbsandsteingebirge, in dem wir uns nun befinden. Das besondere Merkmal dieses überwiegend aus Sandsteinen aufgebauten Mittelgebirges am Oberlauf der Elbe in Sachsen und Nordböhmen ist der außerordentliche Formenreichtum auf engstem Raum. Das Elbsandsteingebirge ist etwa 700km² groß und erreicht eine maximale Höhe von 723m über dem Meeresspiegel.

Elbsandsteingebirge und Basteifelsen MS Saxonia

Foto: Elbsandsteingebirge und Basteifelsen MS Saxonia

Der deutsche Teil im Elbsandsteingebirge wird als Sächsische Schweiz bezeichnet, der tschechische Teil wird Böhmische Schweiz genannt. Die Sächsische Schweiz wird dabei noch einmal in die Vordere und Hintere Sächsische Schweiz unterteilt. Zur Vorderen Sächsischen Schweiz gehört der gesamte Bereich auf der linken Elbseite mit den Tafelbergen Pfaffenstein und Königstein sowie dem auf der rechten Elbseite gelegenen Lilienstein, dem Basteigebiet und dem Felsplateau Brand. Die Aussicht vom Brand zählt zu den berühmtesten in der Sächsischen Schweiz.

Der wohl auffälligste Berg in der Sächsischen Schweiz ist der Lilienstein, welcher zugleich der einzige Tafelberg auf der rechten Elbseite ist und zugleich das Symbol des Nationalparks Sächsische Schweiz darstellt. Einen herrlichen Blick auf den Lilienstein bekommt man von der Festung Königstein.

Rund 20 Minuten später erreichen wir den Kurort Rathen, der sich unterhalb der Felskulisse des Elbsandsteingebirges befindet und durch die Elbe in zwei Ortsteile getrennt wird. Beide Ortsteile werden durch eine historische Gierseilfähre verbunden. Das Funktionsprinzip einer solchen Fähre haben wir bereits beschrieben. Der Luftkurort Rathen ist Ausgangspunkt für Touren in den westlichen Teil der Sächsischen Schweiz wie zum Beispiel den Basteifelsen.

MS Saxonia Kurort Rathen mit Felsenburg im Elbsandsteingebirge

Foto: MS Saxonia Kurort Rathen mit Felsenburg im Elbsandsteingebirge 

Die Elbe macht hinter dem Kurort Rathen noch einmal eine große Schleife an deren Ende die majestätische Festung Königstein 240m hoch über der Elbe thront. Wir werden das beeindruckende Bauwerk nach dem Mittagessen besuchen, welches inzwischen im Panorama-Restaurant serviert wird. Um 13:30 Uhr steuert Kapitän Brestovsky die MS Saxonia in einem perfekten Manöver an den Liegeplatz in Königstein. Die kleine Stadt Königstein mit ihren rund 2.100 Einwohnern eignet sich ideal als Ausgangspunkt für Ausflüge auf die Festung Königstein und zum Basteifelsen. Unsere MS Saxonia nimmt derweil Kurs auf Bad Schandau, wo wir am Abend wieder zusteigen werden.

Blick auf Königstein und Festung Königstein

Foto: Blick auf Koenigstein und Festung Königstein

Besuch auf der Festung Königstein – eine der größten Bergfestungen in Europa

Die Fahrt vom Anleger in Königstein hinauf zur Festungsanlage dauert nur wenige Minuten. Für Reisebusse ist auf dem eigentlichen Felsplateau Endstation, die letzten 42 Höhenmeter sind wahlweise mit einem großen Lastenfahrstuhl für bis zu 42 Personen innerhalb des Felsens oder aber mit einem kleineren Panoramaaufzug für bis zu 18 Personen an der Außenseite zu überwinden. Mit dem Lastenfahrstuhl können auch PKWs bzw. Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 4,5 Tonnen befördert werden.

Oben angekommen ist unbedingt der Rundgang um den 1,7 Kilometer langen Panoramaweg entlang der Ringmauer, mit phantastischen Aussichtsmöglichkeiten auf das gesamte Umland und natürlich die Elbe zu empfehlen.

Blick von Festung Königstein auf Sächsische Schweiz, Elbe und Lilienstein

Foto: Blick von Festung Koenigstein auf Saechsische Schweiz, Elbe und Lilienstein

Zweittiefster Burgbrunnen der Welt

Dem Besucher präsentieren sich aber nicht nur beeindruckende Aussichten sondern ein militärhistorisches Freilichtmuseum mit zahlreichen Dauer- und Sonderausstellungen sowie zahlreiche Gebäude, die aufwändig restauriert und saniert wurden. Darunter sind die Friedrichsburg, Magdalenenburg, Georgenburg, Alte Kaserne, das Schatzhaus, Brunnenhaus, Altes Zeughaus und Neues Zeughaus. Im Zentrum einer der größten Bergfestungen Europas befindet sich der mit einer Tiefe von 152,5m tiefste Brunnen Sachsens und zweittiefste Burgbrunnen der Welt. Den Weltrekord würde eigentlich jener auf der Burg Regenstein in Sachsen-Anhalt für sich beanspruchen – der hat nämlich eine Tiefe von 197m, ist jedoch zugeschüttet. Den Weltrekord der tiefsten Burgbrunnen beansprucht daher der Brunnen in der Reichsburg (Ruine) Kyffhausen im Kyffhausergebirge (Thüringen) für sich, er ist 176m tief. In Tschechien gibt es noch einen Brunnen auf Schloss Zbiroh, der eine Tiefe von 163m aufweist. Geht man gar nach dem Erhaltungszustand, dann kann zweifelsfrei behauptet werden, dass der Brunnen auf der Festung Königstein der tiefste erhaltene in einem ebenso intakten Gebäudeumfeld ist.

152m tiefer Brunnen in der Festung Königstein

Foto: 152m tiefer Brunnen in der Festung Königstein

Die Festung Königstein wurde in seiner gesamten Geschichte nie angegriffen und nie eingenommen! Während der beiden Weltkriege wurde die Festung als Kriegsgefangenenlager genutzt, danach folgte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Nutzung als Lazarett durch die Rote Armee sowie von 1949-1955 als so genannter Jugendwerkhof zur Umerziehung straffälliger und nicht ins Bild der sozialistischen Gesellschaft passender Jugendlicher. Im Jahr 1955 übernahm das Ministerium für Kultur der DDR die Festung Königstein und erklärte sie zum Museum. Zwischen 1991 und 2010 investierte der Freistaat Sachsen etwa 46 Millionen Euro in die Sanierung und Erhaltung der Festung. Die Zeit für eine Erkundung der gesamten Anlage bleibt nicht, offiziell werden mindestens 2-3 Stunden für einen Besuch empfohlen.

Blick auf Sächsische Schweiz und Elbe von Festung Königstein

Foto: Blick auf Saechsische Schweiz und Elbe von Festung Koenigstein

Besuch auf dem Basteifelsen

Wir setzen unsere Rundfahrt durch das Elbsandsteingebirge fort, überqueren die Elbe und besuchen das beliebteste Ausflugsziel der Sächsischen Schweiz, den Basteifelsen. Vom Aussichtspunkt an der Bastei fällt der Felsen 194m tief senkrecht zur Elbe ab, die Aussicht ins Elbtal und über das Elbsandsteingebirge ist phantastisch. Die Bastei ist einer der bedeutendsten Aussichtspunkte der Sächsischen Schweiz und zählt pro Jahr etwa 1,5 Millionen Besucher. Kein anderer Punkt in einem deutschen Nationalpark weist eine ähnliche Besucherdichte auf. Auch zum Zeitpunkt unseres kurzen Rundgangs ist es recht voll an allen Aussichtspunkten. Die bekannteste Aussicht auf einem Sandsteinfelsen mit 270 Grad Rundblick ist derzeit gesperrt, da im Felsen Verwitterungsstellen und Haarrisse entdeckt wurden, welche die langfristige Standsicherheit der gesamten Konstruktion gefährden könnten. Aktuell werden Felssicherungsarbeiten durchgeführt, welche Mitte 2017 abgeschlossen sein sollen. Direkt hinter der Bastei wurde neben dem bestehenden Gaststättengebäude zwischen 1975 und 1979 ein Hotel errichtet, das Berghotel Bastei. Leider bleibt keine Zeit mehr, die nahegelegene, sehr bekannte Basteibrücke zu erkunden. Sie überspannt in sieben Bögen eine 40m tiefe Schlucht und ist 76,5m lang. Bereits 1826 wurde hier eine hölzerne Brücke für rein touristische Zwecke erbaut, im Jahr 1851 ersetzte man sie durch die heute noch existierende Steinbrücke.

Blick von der Bastei auf das Elbtal und die Sächsische Schweiz

Foto: Blick von der Bastei auf das Elbtal und die Sächsische Schweiz

Die Zeit drängt und eine pünktliche Rückkehr des Busses am Liegeplatz in Bad Schandau ist besonders wichtig, denn Kapitän Nyvlt muss die angekündigte Wasserwelle aus Tschechien ausnutzen um den Streckenabschnitt bis ins tschechische Decin befahren zu können.

Insgesamt hat sich dieser Ausflug absolut gelohnt, die Eindrücke waren überwältigend und sind im weiteren Reiseverlauf nicht mehr zu übertreffen, soviel steht bereits fest. Nun hatten wir allerdings auch unheimliches Glück mit dem Wetter, denn bei Regen oder schlechter Sicht wären die Erlebnisse sicherlich nicht ansatzweise so nachhaltig gewesen.

Um 17:30 Uhr verlassen wir mit unserer MS Saxonia pünktlich den Liegeplatz und nehmen Kurs auf das heutige Etappenziel Decin, wo um 20:30 Uhr die Mannschaft eine Trossenverbindung zwischen Kaimauer und Schiff herstellt. Der weiteste Punkt dieser Flusskreuzfahrt, ausgehend vom Abfahrtort in Potsdam, ist nun erreicht.

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Zurückgelegte Distanz zwischen Meißen und Decin: 93km

 

Tag 6 Donnerstag 20. Oktober 2016

Dresden oder Prag, das ist hier die Frage

Der heutige Tag beginnt mit einer schwierigen Entscheidung, denn fast alle Reisegäste werden in Kürze zu einem Tagesausflug nach Prag aufbrechen. Die Wetterprognosen sind durchwachsen. Prag ist natürlich ein Hit. Prag bietet aber weit mehr als man in wenigen Stunden (abzgl. Zeit für ein Mittagessen) erleben kann. Eine Hetzjagd durch Prag im Rahmen eines organisierten Ausflugs ohne individuelle Zeit für eigene Erkundungen und ohne stabile Wetterlage scheinen uns mehr und mehr die Entscheidung zu erleichtern. Verlockend ist nämlich auch die erneute Fahrt mit der MS Saxonia auf der Elbe zum Tagesziel Dresden, wo wir bereits am frühen Nachmittag eintreffen sollen.

Wir bleiben schließlich an Bord und fahren mit der MS Saxonia zurück nach Dresden.

Um 09:30 Uhr fallen die Leinen in die Elbe, die Ausflügler sind längst von Bord und unsere MS Saxonia nimmt Kurs auf Dresden. Der Streckenverlauf führt noch einmal durch das Miniatur Wunderland, die Sächsische Schweiz, vorbei an Bad Schandau, Königstein und der imposanten Festung. Noch einmal geht es hinein in das malerische Elbtal unterhalb vom Basteigebiet. Nicht erwähnt haben wir auf der Hinfahrt die Felsenbühne Rathen, die sich unterhalb von Bastei und Felsenburg Neurathen befindet. Die Naturbühne verfügt über 1.954 Plätze, von denen 1.800 verkaufbar sind. Zu den traditionellen Aufführungen gehörten in jüngster Zeit neben Karl-May Stücken der Freischütz, Hänsel und Gretel sowie Carmina Burana. Seit mehr als 70 Jahren zieht die Naturbühne Theaterfreunde, Klassikfreunde, Wanderer, Familien und Abenteuerfans in ihren Bann. Sie gilt als das schönste Naturtheater Europas. Wieder lassen wir uns von der Schönheit der Sächsischen Schweiz und dem Basteigebiet beeindrucken, passieren erneut die Stadt Wehlen, bevor die letzten Felsen vom Elbsandsteingebirge hinter dem Fahrwasser der MS Saxonia immer kleiner werden.

MS Saxonia mit Elbsandsteingebirge und Stadt Wehlen

Foto: MS Saxonia mit Elbsandsteingebirge und Stadt Wehlen

Die nächste Sehenswürdigkeit lässt nicht lange auf sich warten. Kapitän Nyvlt weist uns auf die Stadtbrücke Pirna hin, der wir uns langsam nähern. Reiseleiter Werner kündigt sie kurz darauf über Bordlautsprecher an – immerhin 8 Gäste sind mit uns an Bord geblieben. Rein statistisch gesehen kümmern sich nun drei Crewmitglieder um jeden Gast – ein toller Schnitt. Aber zurück zur Stadtbrücke Pirna, die im Jahr 1875 erbaut wurde und als kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke die Elbe überquert. Die schöne Steinbogenbrücke hat eine Länge von insgesamt 295,45m und besteht aus sieben Brückenbögen.

Stadtbrücke Pirna MS Saxonia

Foto: Stadtbruecke Pirna MS Saxonia

Bei deutlich besserem Wetter als gestern kommen wir langsam wieder dem Stadtgebiet von Dresden näher. Das Mittagessen wird heute in der Panorama-Lounge serviert, was phantastisch ist. Durch die Fenster der Lounge lassen sich somit auch während der Mittagszeit noch einmal alle Eindrücke der lieblichen Landschaft einfangen. Die Blätter der Laubbäume leuchten in der tief stehenden Sonne, Radfahrer ziehen auf dem Elberadweg vorbei, ein Schäfer treibt seine Schafherde zusammen und bald darauf taucht am Horizont erneut das Schloss Pillnitz auf.

Das nun schon von weither sichtbare Schloss liegt mitten am Elbufer im ehemaligen Dorf Pillnitz, welches heute zu Dresden gehört. Schloss Pillnitz wurde im 18. Jahrhundert erbaut und besteht aus drei Gebäudekomplexen, dem zur Elbe gewandten Wasserpalais, dem zum Hang gewandten Bergpalais und dem verbindenden Bauwerk, dem Neuen Palais. In der Gebäudemitte befindet sich der barocke Lustgarten samt Springbrunnen und Boskettanlagen, welcher durch einen Schlosspark ergänzt wird. Zu den Erweiterungen zählen der Englische Garten aus dem Jahr 1778 und der Chinesische Garten aus dem Jahr 1790. Auf dem  Schlossgelände befindet sich eine weitere Besonderheit, nämlich ein Palmenhaus mit einer Gesamtlänge von 93,7m.

Schloss Pillnitz in Dresden

Foto:  Schloss Pillnitz in Dresden

Ins rechte Licht gerückt ist heute auch die Loschwitzer Brücke, das „Blaue Wunder“ genannt. Gestern kreisten noch die Regentropfen im Wind um die Eisenbrücke, heute spiegelt sich das Sonnenlicht darin und macht deutlich, woher die Brücke ihren Namen hat. Das Blaue Wunder wurde 1893 als fünfte Dresdner Elbbrücke fertiggestellt, heute ist sie eines der Wahrzeichen von Dresden. Nicht die Farbe alleine macht die Loschwitzer Brücke nun aber zu einem Wunder, vielmehr verdankt sie die Bezeichnung „Wunder“ ihrer Bauart. Beim Bau war sie eine der ersten Brücken dieser Spannweite, welche ohne zusätzlichen Pfeiler in der Flussmitte auskam. Diese Brücke ist eine der wenigen Elbbrücken, die weder im Krieg zerstört noch aus anderen Gründen angetastet wurde. Das mag wunderbar klingen, sie wurde allerdings auch nie renoviert und daraus resultiert die Einschätzung von Spezialisten, dass eine dauerhafte Erhaltung aus derzeitiger Sicht kaum möglich ist. Die verbleibende Lebensdauer wird bis zum Jahr 2025 angegeben. In wieweit sich daran noch etwas ändern lässt, scheint derzeit unklar.

Loschwitzer Brücke Blaues Wunder in Dresden

Foto: Loschwitzer Brücke Blaues Wunder in Dresden

Nur einen Wimpernschlag hinter dem Blauen Wunder beginnt der Lingnerpark, der heute in der strahlenden Herbstsonne sich von seiner schönsten Seite zeigt. Im erhöht liegenden Lingnerpark befindet sich das Lingnerschloss, welches auch als Villa Stockhausen bekannt ist. Den Namen Lingnerschloss bekam es durch den ehemaligen Besitzer und Bewohner Karl August Lingner, dem Erfinder des Odol-Mundwassers. Auffällig ist die Terrasse von der aus sich ein imposanter Ausblick auf das Elbtal bietet. Das Lingnerschloss ist das mittlere von drei Elbschlössern, die hier direkt nebeneinander stehen. Schloss Eckberg entstand von 1895 bis 1861 im Auftrag des damaligen Großkaufmanns Johann Souchay, wurde lange Zeit daher auch Villa Souchay genannt. Es folgten einige Besitzerwechsel. Zu den bekanntesten zählt Ottomar Heinsius von Mayenburg – er war Apotheker und Erfinder der Chlorodont-Zahnpasta. Heute beherbergt Schloss Eckberg ein stilvolles Luxushotel.

Lingnerterrassen und Schloss Eckberg Dresden von MS Saxonia

Foto: Lingnerterrassen und Schloss Eckberg Dresden von MS Saxonia

Beim dritten Schloss handelt es sich um das preussisch-klassizistische Schloss Albrechtsberg, auch Albrechtschloss genannt. Dieses Schloss wurde zwischen 1850 und 1854 von Adolf Lohse für Prinz Albrecht von Preußen erbaut. Das Hauptgebäude sowie die angrenzenden Terrassen werden seit 1991 für besondere Feste und Veranstaltungen sowie für Hochzeitsfeiern genutzt. Öffentliche Besichtigungen gibt es im Rahmen von Führungen, der angrenzende Schlosspark ist öffentlich begehbar.

Schloss Albrechtsberg Dresden von MS Saxonia

Foto: Schloss Albrechtsberg Dresden von MS Saxonia

Bis zu unserem heutigen Liegeplatz in Dresden sind es nur noch wenige Meter. Zunächst aber sind noch die Waldschlösschenbrücke und die Albertbrücke zu passieren. Erbaut wurde die hübsche, 316m lange Albertbrücke als Bogenbrücke zwischen 1875 und 1877. Benannt ist sie nach König Albert von Sachsen, hieß zu DDR-Zeiten aber Brücke der Einheit. Der Zustand der  Albertbrücke war extrem schlecht und nach langen Verhandlungen über mögliche Sanierungsvarianten begannen im Jahr 2014 die dringend erforderlichen Erneuerungen und Umbaumaßnahmen der Brücke. Immer wieder waren Komplettsperrungen sowohl für den Auto- als auch den Straßenbahnverkehr erforderlich. Erst Anfang September diesen Jahres fand die Wiedereröffnung statt.

Albertbrücke mit Raddampfer Dresden in Dresden

Foto: Albertbrücke mit Raddampfer Dresden in Dresden

Unmittelbar hinter der Albertbrücke wendet Kapitän Brestovsky die MS Saxonia und wenige Minuten später liegt das Schiff an seinem Liegeplatz hinter dem historischen Raddampfer Krippen.

Unbedingt sehenswert!

Die dichte Folge an Sehenswürdigkeiten während der Elbpassage von Dresden bis Decin bzw. umgekehrt ist bemerkenswert, das Landschaftsbild malerisch, beeindruckend und einzigartig zugleich. Der Blick von einem Flusskreuzfahrtschiff auf der Elbe aus lässt ohne Übertreibung den Eindruck entstehen als würde man mitten durch das berühmte Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt fahren. Das Schiff wird zu einer Theaterbühne und diese bewegt sich gemächlich durch eine bizarre Landschaft aus Felsen, kleinen Dörfern und historischen Bauwerken. 

Zurückgelegte Distanz zwischen Decin und Dresden: 66 km

Unmittelbar nachdem die MS Saxonia festgemacht hat, beginnen wir unseren individuellen Landgang in Dresden.