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Herbstzauber auf der Elbe: Flusskreuzfahrt mit der MS Saxonia von Phoenix Reisen

Reisenericht Teil 3 Dresden, Meißen und Fazit der Flusskreuzfahrt

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Es ist immer noch Donnerstag, der 20. Oktober 2016 – Tag 6 unserer Flusskreuzfahrt mit der MS Saxonia. Während beinahe alle Reisegäste einen Busausflug von Decin nach Prag unternehmen, ziehen wir es vor an Bord zu bleiben und lassen ein weiteres Mal die traumhaft schöne Landschaft der Sächsischen Schweiz auf uns wirken. So ein fast leeres Flusskreuzfahrtschiff samt Mittagessen in kleiner Runde in der Panorama-Lounge ist darüber hinaus auch mal ganz interessant.

Inzwischen liegt unsere MS Saxonia in Dresden und bleibt für 24 Stunden!

Die Stadt Dresden

Dresden muss man vom Wasser aus erleben, denn erst aus diesem Blickwinkel betrachtet wird deutlich, dass die Stadt eine geballte Ladung an Geschichte und historischen Bauwerken zu bieten hat – mehr als die meisten anderen Städte in Europa! Genau für diese großen Teile rekonstruierter Flächen und Bauwerke ist Dresden international bekannt, bei Touristen überaus beliebt. In den Sommermonaten kann es in den engen Straßen der Altstadt schon mal turbulent zugehen, jetzt in der Nebensaison wirkt die Stadt beinahe beschaulich.

Dresden gehört mit 63% Grün- und Waldflächen zu den grünsten Großstädten in Europa, rund 545.000 Einwohner leben derzeit im Stadtgebiet. Bis zum Jahr 2009 gehörte das Dresdner Elbtal zum UNESCO-Weltkulturerbe, wurde nach der zwischen 2007-2013 errichteten Waldschlößchenbrücke dann aber aus der Liste gestrichen. Wenngleich Dresden eine wirtschaftlich herausragende Position einnimmt, so ist die Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen in erster Linie aufgrund der in großen Teilen rekonstruierten und durch verschiedene Epochen geprägten Altstadt bekannt.

Eine Stadt voller Geschichte

Die beispiellose und herausragende Geschichte der Stadt ist hier nur in besonders stark gekürzter Form darstellbar, zu umfangreich und bewegend ist sie. Die ersten Besiedelungen reichen bis in die Jungsteinzeit zurück. Im Jahr 1206 wird Dresden erstmals in einer erhaltenen Urkunde genannt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt nicht zerstört, auch im Ersten Weltkrieg blieb die Stadt von direkten Kampfhandlungen nahezu unberührt, umso verheerender war die Lage während des Zweiten Weltkrieges, die jedem Deutschen wenigstens aus dem Geschichtsunterricht bekannt sein sollte. Während der Luftangriffe, die von britischen und US-amerikanischen Bombern zwischen dem 13.-15. Februar 1945 geflogen wurden, ist das Zentrum von Dresden nahezu komplett zerstört worden. Während der DDR-Zeit sind insbesondere die historischen Monumentalbauten wie das Städtehaus, die Augustusbrücke, die Kreuzkirche, der Zwinger, die Katholische Hofkirche, die Semperoper, das Japanische Palais und der Bahnhof wieder hergestellt worden. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage ruhten viele Arbeiten auch über Jahre hinweg. Die Ruine der Frauenkirche sollte als Mahnmal gegen den Krieg auf dem Neumarkt erhalten bleiben. Ansonsten blieb der Neumarkt unbebaut.

Nach der politischen Wende und der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde Dresden die Hauptstadt des Landes Sachsen.

Ein Stadtrundgang durch Dresden

Im Rahmen eines Rundgangs durch die Dresdner Innenstadt schauen wir uns einige der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten näher an.

Von der Anlegestelle zwischen Albertbrücke und Carolabrücke führt das Terrassenufer vorbei an den Festungsmauern am Brühlschen Garten. Beim Brühlschen Garten handelt es sich um die Ostseite der Brühlschen Terrasse auf der Jungfernbastei. Die Brühlsche Terrasse wurde als Teil der Dresdner Befestigungsanlage im 16. Jahrhundert errichtet, der Name geht zurück auf Heinrich von Brühl, welcher auf der damaligen Festungsanlage die sogenannten Brühlschen Herrlichkeiten (Galerie, Bibliothek, Belvedere, Palais und Gartenanlage) errichten ließ. Dadurch verlor die Terrasse an militärischer Bedeutung. Die Brühlsche Terrasse erstrecke sich über eine Breite von 500m entlang der Elbe und wird auch als Balkon Europas bezeichnet.

In den alten Festungsmauern befindet sich ein Durchgang zur Münzgasse. Die Münzgasse ist nicht nur eine gute Adresse für Liebhaber kulinarischer Genusswelten sondern verbindet auch das Terrassenufer mit der Altstadt und dem Neumarkt.

Einst war der Neumarkt eine Trümmerwüste, dann über viele Jahre unbebaut und zusammen mit der Ruine der Frauenkirche ein Mahnmal an den Krieg. Heute erstrahlt der Neumark weitgehend wieder in seiner ursprünglichen Form, die Neubebauung orientierte sich fast ausschließlich an der Rekonstruktion der historischen Gebäude und Fassaden, welche in der Vergangenheit das Erscheinungsbild vom Neumarkt kennzeichneten.

Frauenkirche Dresden Innenansicht

Foto: Frauenkirche Dresden Innenansicht

Zentrales und wichtigstes Bauwerk am Neumarkt ist die Frauenkirche. Die Frauenkirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche des Barocks, welche zwar nicht unmittelbar durch die genannten Bombardierungen aber durch den daraus resultierenden Feuersturm erst ausbrannte und dann zusammenstürzte. Enorme Kraftanstrengungen und eine beispiellose Spendenaktion, an der sich Spender aus aller Welt beteiligten, ermöglichten letztendlich einen Wiederaufbau zwischen 1994 und 2005. Die vorherige Frauenkirche wurde von 1726 bis 1743 nach einem Entwurf von George Bähr erbaut und prägte das Stadtbild wie kein anderes Bauwerk.

Für den Wiederaufbau konnten 43 Prozent der zuvor katalogisierten Trümmersteine für den Neubau wieder verwendet werden. Die Kombination aus altem und neuem Steinmaterial verleiht der Kirche ein einzigartiges Puzzlemuster, welches nach mehreren Jahrzehnten aber nicht mehr zu erkennen sein wird. Auf den ersten Blick gleicht die „neue Frauenkirche“ der alten wie ein Ei dem anderen. Schaut man sich aber die Details an, so sind deutliche Veränderungen in der Struktur erkennbar, welche dem Neubau die vierfache Standfestigkeit der einstigen Frauenkirche verleihen. Die Höhe bis zum Kuppelkreuz beträgt 91,24m, sie ist 50m lang, 42m breit und vollklimatisiert! Der Kuppeldurchmesser beträgt 26m und auf einer Höhe von 67m befindet sich in der Turmlaterne eine Aussichtsplattform.

Blick vom Altmarkt in Richtung Neumarkt und Frauenkirche Dresden

Foto: Blick vom Altmarkt in Richtung Neumarkt und Frauenkirche Dresden

Auf dem Altmarkt, von dem aus sich auch ein wunderbarer Blick auf die Frauenkirche bietet, wird alljährlich einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands eröffnet, der Dresdner Strietzelmarkt.

Unsere nächste Station ist der Zwinger, der neben der Frauenkirche das bekannteste Baudenkmal in Dresden ist. Der Name Zwinger ist zurückzuführen auf eine im Mittelalter übliche Bezeichnung für einen Festungsteil zwischen der äußeren und der inneren Festungsmauer. Der Zwinger hat einen Innenhof mit Garten, der eine nahezu quadratische Grundfläche besitzt. Im Nordwesten schließt der Wallpavillon, im Südosten der Glockenspielpavillon, an der südwestlichen Seite die Langgalerie mit dem Kronentor und an der nordöstlichen die Sempergalerie an.

Dresdner Zwinger mit Glockenspielpavillon

Foto: Dresdner Zwinger mit Glockenspielpavillon

Nicht nur der Innenhof samt Garten sollte unbedingt besucht werden, auch ein Spaziergang über die riesigen Dachterrassen ist ein Erlebnis. Die Aussicht von dort ist klasse.

Vom Zwinger aus ist der Weg vom Kronentor entlang des Grabens durch den Park am Zwingerteich die interessanteste Wegwahl um zur Semperoper zu gelangen.

Die Semperoper hat als Hof- und Staatsoper Sachsens eine lange geschichtliche Tradition und wurde nach dem Wiederaufbau am 13. Februar 1985 neu eröffnet – auf den Tag genau 40 Jahre nach ihrer Zerstörung. Die heutige Semperoper ist in ihrer Gestaltung identisch mit dem Vorgängerbau, der von 1871 bis 1878 nach Plänen von Gottfried Semper erbaut wurde. Einzig der Zuschauerraum wurde erweitert und den Anforderungen an ein modernes Opernhaus angepasst. In der Semperoper finden heute bis zu 1.300 Personen Platz.

Semperoper mit König-Johann-Denkmal Theaterplatz Dresden

Foto: Semperoper mit Koenig-Johann-Denkmal Theaterplatz Dresden

Auf dem weitläufigen Theaterplatz steht das König-Johann-Denkmal, am anderen Ende die Katholische Hofkirche.

Die Katholische Hofkirche wurde 1739 bis 1755 ebenfalls im Stil des Barocks erbaut, nach Kriegszerstörung im Jahr 1965 fast in ihrem einstigen Erscheinungsbild wieder eröffnet.

Katholische Hofkirche, Theaterplatz und Residenzschloss Dresden

Foto: Katholische Hofkirche, Theaterplatz und Residenzschloss Dresden

Nur einen Steinwurf entfernt, direkt neben der Katholischen Hofkirche, ragt der Hausmannsturm in den Himmel. Der Hausmannsturm ist der älteste, heute noch existierende Teil des Dresdner Schlosses, die Ursprünge gehen bis ins Jahr 1400 zurück. Die einstige Höhe des Turmes von 70m wurde erst nach dem Wiederaufbau im Jahr 1991 erneut erreicht. Das im Weltkrieg ebenfalls zerstörte Dresdner Schloss befindet sich bis heute im Wiederaufbau, ist in den meisten Bereichen allerdings fertig gestellt. Der komplettierte Museumskomplex im Schloss umfasst das Historische und das Neue Grüne Gewölbe, das Münzkabinett, das Kupferstich-Kabinett und die Rüstkammer, die alle zu den Staatlichen Kunstsammlungen von Dresden gehören. Bis zum Jahr 2019 ist eine Wiederherstellung der Paraderäume im Westflügel sowie vom kleinen Ballsaal im Georgenbau geplant.

Blick vom Zwinger auf Residenzschloss und Hausmannsturm Dresden

Foto: Blick vom Zwinger auf Residenzschloss und Hausmannsturm Dresden

In Dresden beginnt eine neue Zeitepoche

An dieser Stelle beenden wir unseren historischen Rundgang durch Dresden, lassen uns durch die penibel gepflegten und blank geputzten Straßen zurück zum Anlegeplatz unserer MS Saxonia treiben. Besonders beeindruckend an der Stadt ist letztendlich die Tatsache, dass die Innenstadt in großen Teilen erst wenige Jahre alt ist, allerdings das Flair längst vergangener Tage versprüht. Dresden ist in weiten Teilen ein historisierender Neubau stolzer und erhabener Gebäude, die ein Laie nicht von den einstigen Originalen unterscheiden kann. Und überhaupt: „Was bedeutet Original?“ Sind die neu aufgebauten Gebäude nicht auch Originale!? Im Laufe der Zeitepochen wurden historische Gebäude immer wieder durch unterschiedliche Einflüsse zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Nur weil wir in einer Zeitspanne leben, in der manche Gebäude nun beispielsweise schon 200 Jahre an ihrem Platz stehen, sind sie für uns Originale und haben historischen Wert. Ist es nicht aber so, dass im Normalfall z.B. die Frauenkirche die nächsten 150 Jahre überstehen sollte und wir gerade den Beginn einer langen Lebensphase miterleben!? 

In Dresden wird der Zähler uralter Zeitgeschichte gerade auf Null gesetzt und die meisten Gebäudeformen erleben eine Renaissance, werden nach neuesten architektonischen Anforderungen auf eine lange Lebensdauer vorbereitet. Überspitzt dargestellt beginnt in Dresden gerade eine neue Zeitepoche. Wunderschöne Gebäude, die unsere Kinder, Enkel und Urenkel hoffentlich noch bestaunen werden, sind nach altem Vorbild neu entstanden. Ein merkwürdiger Gedanke irgendwie.

Die magische blaue Stunde

Dresden begeistert aber nicht nur tagsüber! Dann, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist und die Straßen langsam leerer werden, entfaltet Dresden einen ganz besonderen Glanz. Fast alle Gebäude werden angestrahlt, die Fassaden leuchten zur magischen, blauen Stunde wie ein Gesamtkunstwerk eines Künstlers, der gerade dabei ist sein Jahrhundertwerk zu malen. Was für eine schöne Stadt!

Gegen 19:00 Uhr kehren die Ausflugbusse aus Prag zurück, pünktlich zum Abendessen. Wir bereuen unsere Entscheidung, nicht am Ausflug teilgenommen zu haben, jedoch keine Minute.

Stadtpanorama Dresden zur blauen Stunde

Foto: Stadtpanorama Dresden zur blauen Stunde

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Tag 7 Freitag 21. Oktober 2016

Dresden: Neuer Tag, neues Wetter, neue Pläne

Die ursprünglichen Planungen, bereits um 07:00 Uhr einen zweiten Stadtrundgang durch die Straßen von Dresden zu starten, fallen geradezu ins Wasser. Es regnet. Da auch die erhoffte, kleine Regenpause ausbleibt und eine Besserung während unseres Aufenthalts bis heute Mittag nicht mehr in Sicht ist, beschränken wir uns auf einen rein „privaten Stadtspaziergang“. Dresden ist nämlich auch eine sehr gute Adresse zum Shoppen.  Die Teilnehmer der gestrigen Tour nach Prag haben heute noch die Möglichkeit eine Stadtbesichtigung in Dresden zu unternehmen.

Nach dem Mittagessen lässt Kapitän Nyvlt die Leinen los werfen und nimmt Kurs auf unser heutiges Etappenziel, die Stadt Meißen. Nur zwei Stunden später sind die Leinen wieder fest.

Die Stadt Meißen – viel mehr als nur Porzellan

Wenn man den Namen Meißen zum ersten Mal hört, wird er in der Regel sofort mit der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen verbunden, denn Meißen nimmt eine weltweite Spitzenposition bei der Herstellung edelster Porzellankreationen ein. Diese Beschränkung auf den Namen „Porzellanstadt“ wird der langen Tradition leider überhaupt nicht gerecht. Meißen ist viel mehr als eine Stadt in der sündhaft teures Porzellan hergestellt wird. Meißen besitzt einen traumhaft schönen Stadtkern, der im Zweiten Weltkrieg fast unzerstört blieb. Die mittelalterlichen Grundformen der Stadt sind bis heute erhalten geblieben.

Aber der Reihe nach. Idealer Weise gibt es heute einen Ausflug, der sowohl eine Führung durch die Porzellanmanufaktur von Meißen als auch einen Stadtrundgang beinhaltet. Das ist der perfekte Tagesplan.

Erlebniswelt HAUS MEISSEN®

Mit dem Bus geht es nun also zunächst zur „Erlebniswelt Haus Meissen®“, so lautet die genaue Bezeichnung. Die Manufaktur Meissen fertigt seit mehr als 300 Jahren exklusive Porzellane in Meißen, die für Leidenschaft, Einzigartigkeit und Unvergänglichkeit stehen. So wird die Erlebniswelt offiziell beschrieben. Das HAUS MEISSEN® verbindet Schauwerkstätten, Kunst der Vergangenheit und Gegenwart und macht das weltbekannte Meissener Porzellan® in Kombination mit einem Shopping- und Restaurantbereich erlebbar. 

Erlebniswelt Meissener Porzellan Manufaktur

Foto: Erlebniswelt Meissener Porzellan Manufaktur

Die Schauwerkstätten

Am Anfang steht ein Besuch in den Schauwerkstätten auf dem Programm, der mit einem kurzen Film über die Geschichte der Manufaktur, die Rohstoffe des Porzellans und die Herstellungsprozesse beginnt. Nach dem Anschauen des Videofilmes folgen vier Räume, in denen der Besucher zu sehen bekommt, wie das Porzellan hergestellt wird bzw. welche vier Herstellungsprozesse dabei durchlaufen werden. So gibt es den Arbeitsplatz des Drehers, der die Grundform eines jeden Werkes dreht und einzelne Figurenteile ausformt. Beim Bossierer werden diese Figurenteile dann zusammengefügt. Die Mitarbeiter haben zwar die einzelnen Arbeitsschritte detailliert im Kopf, zur Orientierung steht allerdings trotzdem ein Modell der fertigen Figur an seinem Arbeitsplatz. 

Schauwerkstätten Porzellan-Manufaktur Meissen

Foto: Schauwerkstaetten Porzellan-Manufaktur Meissen

Im nächsten Raum wird am Beispiel des berühmten Meissener Zwiebelmusters die Unterglasurmalerei vorgeführt. In der Unterglasurmalerei werden mit Pinseln und Schwämmen die Farben und Dekore auf das noch rohe Tonstück aufgetragen. Die wunderbaren Farben kommen erst nach dem späteren Brennvorgang zum Vorschein, was diese Malerei recht kompliziert macht, da während des Auftragens der Farben die Unterschiede nicht sichtbar sind.

Die letzte Station des Rundgangs durch die Schauwerkstätten ist die Aufglasurmalerei. Diese Malerei ist vielfältig und nuancenreich. Nach jedem Arbeitsschritt wird ein Zwischenbrand gemacht, weshalb es mitunter sehr lange dauert bis ein Werk vollendet ist. Und je filigraner und bunter bemalt ein Stück am Ende ist, umso teurer lässt es sich verkaufen.

aufbringen der gekreuzten Schwerter in der Unterglasurmalerei Porzellan-Manufaktur Meissen

Foto: Aufbringen der gekreuzten Schwerter in der Unterglasurmalerei Porzellan-Manufaktur Meissen

Die Erklärungen während des Rundgangs durch die Schauwerkstätten erfolgen in der Regel über Lautsprecher im Raum mittels eines Computers, kann aber in 14 Sprachen auch über Kopfhörer übertragen werden.

Die Marken und die Markenrechte

Die berühmten gekreuzten Schwerter der Porzellan-Manufaktur Meissen werden übrigens in der Unterglasurmalerei aufgemalt. Die Schwerter wurden im Laufe der Firmengeschichte in kleinen Details verändert, so dass sich die Werke einem Zeitfenster zuordnen lassen in dem sie hergestellt wurden. Die Porzellan-Manufaktur besitzt sämtliche Markenrechte die im Zusammenhang mit Meißen und den Marken von Meissen stehen. Meissener Porzellan® wird ausschließlich durch die Porzellan-Maunfaktur Meissen mit Sitz in der Stadt Meißen produziert. Kein anderes Unternehmen in der Welt darf die gekreuzten Schwerter oder Meissener Porzellan® oder MEISSEN® im Zusammenhang mit Porzellan, egal ob in der Werbung oder am Produkt benutzen. Das Markenportfolio wurde im 20. Jahrhundert erweitert und es besteht Rechtsschutz auch auf diverse Abwandlungen und Wortkombinationen.

Meissen oder Meißen – der Irrtum mit dem Stadtnamen

Fälschlicher Weise liest man im Zusammenhang mit dem Stadtnamen Meißen oft auch die Schreibweise Meissen, diese gehört jedoch ebenfalls als eingetragenes Markenzeichen der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meissen und darf im Grunde nicht frei verwendet werden.

Nach dem Besuch in den Erlebniswelten entschließen wir uns zu einem Rundgang durch das Porzellan-Museum. DasMuseum wurde im Stil einer neoklassizistischen Festhalle errichtet und im Jahr 1916 eröffnet. Das Gebäude besteht noch immer in seiner ursprünglichen Form, wurde im Jahr 2005 durch einen modernen Anbau erweitert. Bestandteil des Museumskonzepts ist die wertvolle Innenausstattung, welche dem Museum und den ausgestellten Porzellanen bis heute den passenden Rahmen gibt. Das Museum zeigt in chronologischer Reihenfolge Porzellane aus der über 300-jährigen Porzellangeschichte. Im Januar 2016 wurde das Museum 100 Jahre alt.

Schauhalle der Meissen Porzellan-Stiftung GmbH

Foto: Schauhalle der Meissen Porzellan-Stiftung GmbH

Nach einem Rundgang sollte man einen Blick in die Shops nicht versäumen, welche die weltweit größte Auswahl an Porzellan-Produkten aus Meißen anbieten. Hier kann man zum Beispiel verschiedene Tafelservice unterschiedlicher Preisklassen erstehen. Das Limit auf der Kreditkarte sollte aber nicht unterhalb von 30.000 EUR liegen. Es gibt auch ein MEISSEN® Outlet in dem bestimmte Porzellane und Serien zu vergünstigten Preisen zu finden sind. Eine kleine Porzellanschüssel in modernem Design und ohne aufwändige Bemalungen liegt bei ca. 40,- EUR / Stück.

Meissener Porzellan im Shop in der Manufaktur

Foto: Meissener Porzellan im Shop in der Manufaktur

Nun haben wir genug Porzellan bestaunt und unseren Wissensdurst zu diesem Thema gestillt. Wer in der Stadt Meißen zu Besuch ist, der sollte auf jeden Fall auch die Porzellan-Manufaktur besuchen.

Unsere nächste Station ist die Albrechtsburg.

Die Albrechtsburg gilt als der erste Schlossbau in Deutschland und ist heute ein geschütztes Kulturgut. Sie ist eines der bekanntesten, spätgotischen Architekturdenkmäler. Die Ursprünge gehen bis in die Jahre 929-931 zurück. Zwischen den Jahren 1710-1863 diente die Albrechtsburg als Produktionsstätte der Porzellanmanufaktur. Von einer Aussichtsterrasse aus lässt sich das komplette Stadtgebiet entlang der Elbe überblicken, unsere MS Saxonia wartet derweil an ihrem Liegeplatz auf uns.

Blick von Albrechtsburg Meißen auf MS Saxonia

Foto: Blick von Albrechtsburg Meißen auf MS Saxonia

Einen nicht weniger imposanten Blick genießt man vom Romantik Hotel Burgkeller aus. Das 4-Sterne Hotel besitzt einen saisonal betriebenen Biergarten mit wunderbarer Atmosphäre und direktem Zugang auf die alten Burgmauern, deren Überquerung sich aufgrund der phantastischen Aussicht lohnt. Um in die Altstadt zu gelangen bieten sich zwei Wege an, entweder die Schlossstufen hinab auf den Hohlweg oder ein etwas längerer, reizvollerer Weg vorbei an den Meißner Burgstuben, entlang der Roten Stufen hinunter auf die Burgstraße.

Meißener Burgstuben, Rote Stufen und Dom

Foto: Meissner Burgstuben, Rote Stufen und Dom

Die Altstadt von Meißen

Unten angekommen eröffnet sich ein kleiner, wunderschöner Platz mit einem hübschen Brunnen. Typisch sächsische Kaffeehaus-Kultur mit höchster Qualität seit 1844 ist in der Traditions-Konditorei Zieger zu erleben, die neben einem Restaurant und einem Weinladen zu den drei Hauptgebäuden gehört, welche den Platz umrahmen. 

Wir laufen die historische Burgstraße hinunter, deren Erscheinungsbild von Restaurants, Bars, Geschäften und Cafés geprägt ist. Je näher man dem Marktplatz kommt umso schöner ist der Blick zurück entlang der Burgstraße, die zwei Domtürme bilden den zentralen Mittelpunkt.

Burgstrasse Meißen und Hochstift Dom

Foto: Burgstraße Meißen und Hochstift Dom

Charakteristisch für die Altstadt von Meißen sind die kopfsteingepflasterten Gassen, die unzähligen, hübsch rekonstruierten Bürgerhäuser aus der Renaissancezeit, romantische Innenhöfe, Handwerksläden, urige Weinlokale und der zentrale Marktplatz.

Der Marktplatz wird ebenfalls umgeben von historischen Bürgerhäusern,  dem spätgotischen Rathaus sowie der Frauenkirche, deren Turm das erste stimmbare Porzellanglockenspiel der Welt umschließt. Ursprünglich hieß die Frauenkirche, die erstmals 1205 urkundlich genannt wird, Kapelle unserer lieben Frauen. Die heute existierenden Gebäudeteile stammen zum Teil noch aus dem Jahr 1549 (Turm) und 1883-1884. Das stimmbare und somit auch spielbare Porzellanglockenspiel wurde anlässlich der 1.000-Jahr-Feier von Meißen im Jahr 1929 installiert. Die 37 Glocken ertönen heute noch sechsmal täglich.

Marktplatz und Frauenkirche in Meißen

Foto: Marktplatz und Frauenkirche in Meissen

Wir laufen nach einem eindrucksvollen Rundgang durch die Altstadt von Meißen entlang der Elbstraße zurück zum Liegeplatz der MS Saxonia.

Ein letzter Blick auf die Albrechtsburg und den Dom zu Meissen bildet den Abschluss unseres heutigen Tages in Meißen, bevor das Abendessen im Restaurant serviert wird und sich das nächste Tageshighlight ankündigt – die Crewshow an Bord der MS Saxonia.

Die Crewshow ist ein Muss und wird auf der MS Saxonia mit viel Freude und Liebe inszeniert. Ohnehin strahlt die Crew der MS Saxonia neben Professionalität auch Harmonie und eine überaus angenehme Stimmung aus. Der Zusammenhalt ist enorm, man versteht sich in einem so kleinen Kreis, auf engem Raum, am Ende einer Saison vollkommen ohne Worte.

Die Crewshow ist eine bunte Mischung aus Folklore, Comedy und Unterhaltung. Den Höhepunkt stellt das Spiel „Der Kutscher“ dar, bei dem ausgewählte Gäste zu den Hauptdarstellern werden. Wir haben Gäste bei Crewshows selten so amüsiert gesehen.

Finale der Crew Show MS Saxonia

Foto: Finale Crew Show MS Saxonia

Ein weiterer, ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende.

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Zurückgelegte Distanz zwischen Dresden und Meißen: 27 km

 

Tag 8 Samstag 22. Oktober 2016

Der bisherige Herbstzauber – und die Bezeichnung passt wirklich perfekt – den wir seit der Abfahrt bis heute erleben durften, scheint sich wettertechnisch nun endgültig zum Negativen zu entwickeln. Von einem Sonne-Wolken-Mix ist weit und breit nichts mehr zu sehen, auch ein Blick auf die Wetterkarten lässt jeden Hoffnungsschimmer schnell im Ansatz verblassen. Den Herbst trifft jedenfalls keine Schuld, denn auch im Sommer kann in unseren Regionen so mancher Tag ins Wasser fallen.

Auf den Landausflug „Wittenberg und Wörlitzer Park“ verzichten wir heute und schauen bei den Vorbereitungen zum Kapitänscocktail sowie für das Kapitäns-Gala-Dinner zu. Unsere MS Saxonia nimmt nach einem kurzen Stopp in Wittenberg, welcher zur Ausschiffung der Landausfluggäste dient, direkt Kurs auf Dessau. Dort kommen die Ausfluggäste wieder an Bord. Von Dessau aus geht es wenig später weiter nach Magdeburg, wo noch vor Beginn des Gala-Dinners die Leinen wieder fest verzurrt sind.

MS Saxonia in Dessau

Foto: MS Saxonia in Dessau

Reiseleiter Werner steht derweil im Foyer den Gästen wieder zur Beantwortung diverser Fragen zur Verfügung, wie eigentlich den gesamten Reiseverlauf über. Zwar gibt es offizielle Sprechzeiten am Reiseleiter-Counter, doch auf einem so kleinen Schiff ist die Grenze zwischen „Inoffiziell“ und „Offiziell“ praktisch gar nicht existent. Werner hat allerdings auch sichtlich Spaß an seinem Job, wie alle hier auf der MS Saxonia. Darüber hinaus glänzt er schon seit Beginn der Reise durch einen enormen Wissensschatz und zeigt sich bestens organisiert. Läuft etwas nicht nach Programm, dann tritt sofort „Plan B“ oder auch „Plan C“ in Kraft und entweder die Gäste bemerken es gar nicht oder sind am Ende trotz dem Wissen einer erfolgten Änderung zufrieden.

Noch 30 Minuten, dann kommen die ersten Gäste, sagt Kapitän Nyvlt, der bereits herausgeputzt im Foyer auftaucht. Die Lounge ist im Moment für die Vorbereitungen zum Kapitänscocktail geschlossen und die Reisegäste sind alle zur allgemeinen „Aufhübschung“ in den Kabinen verschwunden. Auch wenn es an Bord der Phoenix-Schiffe keinen Kleiderzwang in Form von Abendkleid und Smoking gibt, so putzen sich alle Gäste gerne dem Anlass entsprechend heraus.

Hotelmanager Battal, Phoenix-Reiseleiter Werner und Kapitän Pavel Nyvlt MS Saxonia

Foto: Hotelmanager Battal, Phoenix-Reiseleiter Werner und Kapitän Nyvlt MS Saxonia

Um 18:30 Uhr öffnen sich die Türen zur Panorama-Lounge. Im Anschluss an den Kapitänscocktail erwartet uns ein festliches Kapitäns-Gala-Dinner im Restaurant. Der obligatorische „Eisbomben-Feuerwerks-Marsch“ mit begleitender Fanfarenmusik darf am Ende natürlich nicht fehlen und begeistert immer wieder die Gäste, ganz gleich ob Erstkreuzfahrer oder Stammkunden.

Eisbombe Abschieds-Dinner MS Saxonia

Foto: Eisbombe Abschieds-Dinner MS Saxonia

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Zurückgelegte Distanz zwischen Meißen und Magdeburg: 244 km

 

Tag 9 Sonntag 23. Oktober 2016

Um 07:00 Uhr in der Früh verabschieden wir uns nicht nur von Magdeburg sondern auch von der Elbe. Immerhin dürfen wir kurz vor der Schleuse Niegripp, welche uns die Fahrt von der Elbe in den Elbe-Havel-Kanal ermöglicht, einen wunderbaren Sonnenaufgang genießen. Danach bleibt der Himmel trüb. Die Schleuse ist jetzt nicht mehr, wie noch auf der Hinfahrt, aufgrund identischer Wasserstände zwischen den Gewässern, geöffnet. Der Schleusenvorgang ist jedoch nach wenigen Minuten beendet.

Sonnenaufgang an der Schleuse Niegripp

Foto: Sonnenaufgang an der Schleuse Niegripp

Nach dem Mittagessen wartet heute eine leckere Eisparade auf alle Gäste. Eine solche Eisparade wird an Stelle der sonst üblichen Desserts angeboten und beinhaltet nicht nur verschiedene Eissorten sondern hält auch für gesundheitsbewusste Gäste eine größere Auswahl an frischem Obst (Kiwis, Äpfel, Birnen, Ananas, Bananen, Weintrauben und Pflaumen) bereit. Als i-Tüpfelchen läuft warme Schokolade kaskadenförmig an einem Schokobrunnen herunter und stellt die Disziplin mancher Reisegäste auf die Probe, auf das gesunde Obst nicht wenigstens ein kleines bisschen der braunen Versuchung laufen zu lassen. Herrlich. Ach, da hätten wir fast die frischen, warmen Waffeln und die Kirschen vergessen, die ebenfalls darauf warten von den Gästen verspeist zu werden. Spätestens jetzt werden so manche Diätpläne auf die Rückkehr in der Heimat verschoben.

Eisparade mit Team MS Saxonia

Foto: Eisparade mit Team MS Saxonia

Nach all den landschaftlichen Höhepunkten die wir erleben durften, können die begradigten Wasserstraßen und künstlichen Verbindungskanäle in Richtung Brandenburg nicht mehr wirklich begeistern. Wenigstens hört der Regen kurzzeitig auf und an der Schleuse Wusterwitz sind ein paar Schritte auf dem Sonnendeck möglich. Den letzten Ausflug, für den wir die MS Saxonia beim kurzen Stopp in Genthin hätten verlassen müssen, haben wir wetterbedingt ausfallen lassen. Ohnehin verbringen wir die letzten Stunden vor der Ausschiffung lieber an Bord der MS Saxonia.

Schleuse Wusterwitz MS Saxonia

Foto: Schleuse Wusterwitz MS Saxonia

Haben wir eigentlich die hervorragenden, frisch zubereiteten Torten erwähnt,  die täglich  zur Kaffeestunde in der Panorama-Lounge präsentiert werden? Schon beim Anblick der täglich wechselnden Torten läuft den meisten Gästen das Wasser im Mund zusammen, entsprechend stark frequentiert sind die Tische mit den Kalorienbomben. Beeindruckend ist in diesem Zusammenhang, dass alle Kuchenteller am Ende der Kaffeestunde restlos leer sind, ganz gleich ob es davor nun schon eine Eisparade, warme Waffeln oder andere Verlockungen gab.

MS Saxonia Kaffeestunde

Foto: MS Saxonia Kaffeestunde

Besser als die Mitbewerber

Gerda H., die zwar immer noch alleine reist aber während der gesamten Reise Gesprächspartner gefunden hat, spricht offen darüber, dass es ihr hier an Bord der MS Saxonia erheblich besser gefallen hat als bei den Mitbewerbern. Das liegt nicht nur an den leckeren Torten, sagt sie, sondern vielmehr an den vielen Details im Laufe dieser Flusskreuzfahrt. Bei der Einschiffung hat es begonnen und immer wieder sei sie positiv überrascht über den Service, kleine Aufmerksamkeiten, die Qualität der Speisen und andere Dinge gewesen. Der Reisepreis sei hier bei Phoenix zwar etwas höher als eine ähnliche Flusskreuzfahrt bei „den roten“ Schiffen (wie wir es jetzt umschreiben), aber erstens seien die Getränke dort teurer und außerdem hätte sie immer das Gefühl gehabt nur ein zahlender Passagier, nicht aber ein willkommener Reisegast zu sein. „Ich habe da nicht das Gefühl gehabt zu Hause zu sein“, sagt sie. Eine Beschreibung, die wir hier (fast) unzensiert so übernommen haben.

Die Vorstadtschleuse Brandenburg liegt vor uns – es wird die letzte Schleusenpassage während dieser Reise.

Die letzten Stunden an Bord

Kapitän Pavel Nyvlt steuert die MS Saxonia gleich danach um eine 280 Grad Kurve und fährt in den Brandenburger Stadtkanal ein – ein letztes Mal reißt der graue Himmel auf, die ersten nennenswerten und zugleich letzten Sonnenstrahlen des Tages kämpfen sich bis zu uns auf das Sonnendeck hinunter. Die heutige Sonnenschein-Statistik bleibt dennoch miserabel. Um 18:00 Uhr kommen die Ausfluggäste zurück an Bord und zum letzten Mal kündigt Reiseleiter Werner die Öffnung des Panorama-Restaurants zum Dinner an. Es ist der letzte Abend an Bord der MS Saxonia. Die niedrigen Pegelstände und ein Liegeplatzwechsel in Magdeburg zwingen unseren Kapitän auch heute noch einmal zu einer geringfügigen Änderung, um den Komfort der Passagiere bis zur letzten Stunde an Bord sicherzustellen. Er muss dringend Frischwasser bunkern, damit die Leitungen morgen Früh zur Duschzeit nicht trocken liegen. Am Anleger in Brandenburg sind die Anschlüsse bereits für die Winterpause eingemottet, also bleibt nur die verfrühte Fahrt an den Endliegeplatz in Potsdam. Nachteile für die Reisegäste entstehen durch die Änderung aber keine, denn wir fahren nun um 23:00 Uhr ab und nicht wie geplant um 04:00 Uhr in der Früh. Eine Zeitspanne, in der ohnehin kein Gast mehr das Schiff verlässt.

Ankunft MS Saxonia am Liegeplatz Brandenburg

Foto: Ankunft MS Saxonia am Liegeplatz Brandenburg

Zum letzten Mal gibt nun Kapitän Brestovski das Kommando „Leinen los“. Durch die Tiefe Nacht steuert er die MS Saxonia auf der Havel entlang über den Trebelsee, den Schlänitzsee, den Jungfernsee und den Tiefen See, vorbei an der Freundschaftsinsel bis an den Liegeplatz in Potsdam. Dort endet in den frühen Morgenstunden unsere erlebnisreiche Flusskreuzfahrt mit der MS Saxonia.

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Zurückgelegte Distanz zwischen Magdeburg und Brandenburg: 86 km

 

Tag 10 Montag 24. Oktober 2016

Bis um 10:00 Uhr erfolgt die Ausschiffung aller Reisegäste der MS Saxonia. Natürlich verabschieden wir uns noch von Gerda H. die den heutigen Tag in Berlin verbringen wird und blicken in ausnahmslos zufriedene Gesichter der Reisegäste. Einige von ihnen verkünden freudig ihre nächsten, bevorstehenden Reisen die sie antreten werden – natürlich mit Schiffen aus der Phoenix-Flotte wie sie betonen. Anderen Reisenden stehen Krankenhausaufenthalte bevor oder sie planen einen Besuch bei ihren Kindern im entfernten Ausland. Die Wege einer netten Reisegruppe trennen sich nun.

Auch wir sagen „Auf Wiedersehen!“

Insgesamt haben wir 958 Kilometer mit der MS Saxonia auf der Elbe und den Nebenkanälen während dieser Reise zurückgelegt.

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Unser Fazit:

Die Elbe gehört definitiv zu den besonderen, wenn auch nicht ausgefallenen Reisezielen, die mit einem Flusskreuzfahrtschiff zu erkunden sind. Reisende, die zum ersten Mal eine Flusskreuzfahrt unternehmen möchten, sind sicherlich aber gut beraten wenn sie mit dem Rhein oder der Donau beginnen. Das ohnehin schon begrenzte Platzangebot auf einem Flusskreuzfahrtschiff ist bei allen auf der Elbe fahrenden Schiffen noch einmal deutlich reduziert, da macht die MS Saxonia keine Ausnahme. Die Tücken des Flusses und die Abmessungen der Schleusen schränken die Schiffsgröße extrem ein. Und obwohl die Flusskreuzfahrtschiffe auf der Elbe deutlich kleiner sind als jene auf Rhein und Donau, kommt es aufgrund niedriger Pegelstände gerade in den Sommermonaten oft zu Routenänderungen. Schaut man auf die letzten Jahre, so gab es kaum eines in dem die Fahrpläne eingehalten werden konnten. Gut, auch auf anderen Flüssen sind Änderungen aufgrund ungünstiger Pegelstände nicht ausgeschlossen, aber auf der Elbe ist das Risiko höher.

Panorama-Lounge MS Saxonia

Foto: Panorama-Lounge MS Saxonia

Kann die Elbe zwischen Magdeburg und Tschechien befahren werden, so hält der Routenverlauf spektakuläre Eindrücke bereit, die ihresgleichen suchen.

In der Zusammenfassung ist eine Flusskreuzfahrt auf der Elbe unbedingt zu empfehlen.

Die MS Saxonia ist für eine solche Reise das ideale Flusskreuzfahrtschiff, auf dem Reisende einen hervorragenden Service und ein elegantes Ambiente erwarten dürfen. Aufgrund der geringen Schiffsgröße und der damit verbundenen, niedrigen Passagierzahl ist die Bordatmosphäre sehr familiär. Die Zusammenstellung der Crew in der Saison 2016 kann als perfekt bezeichnet werden. Nur selten haben wir hinter den Kulissen ein so harmonisch arbeitendes Team erlebt, was natürlich auch auf die kleine Teamgröße zurückzuführen ist.

 Bildergalerien Innenaufnahmen der MS Saxonia >>hier<<