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MSC Orchestra Kurzkreuzfahrt nach Göteborg und Oslo vom 14.-17. Mai 2014

Reisebericht Teil 1 Schiffsportrait und Einschiffung

Tag 1: 14. Mai 2014: Einschiffung auf der MSC Orchestra und Schiffsportrait - Kurzkreuzfahrt nach Göteborg und Oslo

In Kiel erwartete uns die MSC Orchestra von MSC Kreuzfahrten mit der wir zu einer Kurzkreuzfahrt nach Göteborg und Oslo aufgebrochen sind. Dementsprechend hatten wir einige Tage lang Zeit, das Kreuzfahrtschiff unter die Lupe zu nehmen.  

Getauft wurde die MSC Orchestra am 14. Mai 2007 von Sophia Loren in Civitavecchia. Die MSC „Orchestra“ ist das zweite Schiff hinter der MSC Musica der so genannten „Musica-Class“ zu der auch die Schwesterschiffe MSC Musica, MSC Poesia und MSC Magnifica gehören.

Die MSC Orchestra ist 294 m lang, umfasst 92.409 BRZ und verfügt über 1.275 Kabinen, wovon 809 mit einem eigenen Balkon ausgestattet sind.

Unsere Einschiffung erfolgte am Kieler Ostseekai kurz nach 14:00 Uhr. Entgegen unserer normalen Gewohnheiten sind wir zur Haupt-Einschiffungszeit in Kiel angekommen. Die eigentliche Abwicklung läuft zwar reibungslos ab, aber die großen Menschenansammlungen erinnerten uns eher an ein überfülltes Flughafenterminal.

Schon vor der Einschiffung in Kiel wird den wartenden Passagieren die Möglichkeit eingeräumt, Getränkepakete zu kaufen oder Anwendungen im SPA-Bereich zu buchen. Ob es nun sinnvoll ist, den zum Teil gestressten und wartenden Passagieren gleich bei Ankunft mit solchen Dingen zu behelligen, mögen wir nicht abschließend beurteilen.

Die eigentliche Einschiffung, die in Gruppen mit zugeteilten Nummern erfolgte, verlief zügig und reibungslos. Unsere Kabine lag auf Deck 11 (Balkonkabine der Kategorie Fantastica)

Gleich nach Ankunft schauten wir uns an Bord der MSC Orchestra um. Besonders neugierig waren wir schon deshalb, weil wir erst vor wenigen Tagen an Bord des Schwesterschiffes MSC Poesia waren (zum Bericht HIER) und im Sommer 2013 auch bereits die MSC Magnifica erkundeten (zum Bericht HIER).

Beginnen wir also unseren „Hardware-Check“ auch wieder auf den weitläufigen Freidecks mit einem ersten Rundgang. Die Deckaufteilung  ist identisch zu der auf der MSC Poesia. Auch auf der MSC Orchestra gibt es die beiden auf der MSC Magnifica auf Deck 16 installierten Whirlpools noch nicht.  

MSC Orchestra große Freidecks

Foto: MSC Orchestra große Freidecks

Wie auf fast allen neuen Kreuzfahrtschiffen sind auch auf der MSC Orchestra alle vorderen Bereiche voll verglast und bieten somit keinen komplett freien Meerblick. Dafür gibt es Liegeflächen für Sonnenliegen nicht nur auf den jeweiligen Decks sondern auch noch auf diversen Zwischenebenen und in gemütlichen Ecken. Aufgrund diverser Zwischendecks bieten sich wunderbare Aussichtsmöglichkeiten über das Sonnendeck und auch auf das Meer. Auf der MSC Orchestra hat man sich, wie auch auf den Schwesterschiffen, mit der Vollverglasung der Decks insgesamt sehr zurückgehalten. Von vielen Stellen aus genießt man einen grandiosen Blick auf den Ozean oder auch die jeweiligen Anlaufhäfen, was uns sehr gefällt. Insgesamt sind wir wieder sehr positiv überrascht von den zur Verfügung stehenden Deckflächen. Im Heckbereich findet man einen großen Sportplatz sowie einen kleinen Minigolfplatz und das obligatorische Shuffleboard.

MSC Orchestra Minigolf

Foto: MSC Orchestra Minigolf am Heck

Die Poollandschaft beeindruckt insgesamt sehr durch eine aufgelockerte Gestaltung und die großen Pools. Auch die MSC Orchestra verfügt nicht über einen überdachten Pool (Magrodome), dafür sind die beiden großen Außenpools beheizt. Auch in kalten Regionen und bei kühlem Wetter genießt man so einen ganz besonderen Badespaß. Der Poolbereich gewinnt durch die fehlende Dachkonstruktion, wie sie auf der MSC Magnifica zu finden ist, optisch unglaublich an Größe. Wir fragen uns immer wieder, warum manch andere Reederei nicht in der Lage ist solch großzügige Pooldecks zu schaffen. Von einigen US-Reedereien abgesehen bieten die Kreuzfahrtschiffe von MSC Kreuzfahrten aktuell definitiv die Größten. Diese wirken auch nicht „verbaut und zugestellt“ sondern sind großzügig und offen.

MSC Orchestra große Poolbereiche und Außendecks

Foto: MSC Orchestra große Poolbereiche und Außendecks

Auf Deck 14 kommen Kinder voll auf ihre Kosten, denn hier wird den Kids und Teens neben einem recht großen Außenbereich mit kleinen Wasserrutschen, auch ein großer Innenbereich für abwechslungsreiche Stunden an Bord geboten. Erwachsene werden in der R32 Disco stimmungsvolle Abende verbringen. Die auf der MSC Magnifica zu findende Bowlingbahn gibt es auch auf der MSC Orchestra nicht. Farben, Beleuchtungskonzept und Design der R32 Disco sind sehr ansprechend, die Technik auf einem aktuellen Stand. Nebenbei hat man auch noch eine tolle Aussicht auf das Meer durch Panoramafenster bis zum Boden, wenngleich das hier nebensächlich ist. Wer zwischendurch mal frische Luft schnappen möchte, kann das im Außenbereich am Heck problemlos machen. Die Disco verfügt über einen eigenen Deckbereich.

MSC Orchestra Disco R32

Foto: MSC Orchestra Disco R32

Auf Deck 13 im vorderen Schiffsteil ist der MSC Aurea-SPA Bereich untergebracht, ein geschmackvoll und einladend konzipiertes Areal zum Entspannen und Relaxen. Besonders gefallen haben uns in diesem Zusammenhang die drei Whirlpools im Innenbereich. Allerdings sollte man hier beachten, dass die meisten Bereiche nicht frei zugänglich, sondern nur bei Buchung entsprechender Wellnesspakete oder Anwendungen zu betreten sind. Solche Wellnespakete kann man bereits zu deutlich reduzierten Preisen vor Beginn der Reise buchen oder aber auch später an Bord.

MSC Orchestra Aurea SPA Bereich

Foto: MSC Orchestra Aurea SPA Bereich

Sehr gut gelungen ist die Acapulco Pool Area. Direkt angrenzend an die La Piazzetta  Cafeteria (Buffet Restaurant) stehen hier weitere Sitzplätze zur Verfügung. Wie auch der vordere Cala Blanca Außenpool lädt der Acapulco Pool dazu ein, ausgiebige Runden zu schwimmen. Groß genug sind sie beide auf jeden Fall.

Auch hinsichtlich des Mobiliars beweist man Geschmack, Farben und Materialien passen hervorragend zueinander. Zum Teil findet man sogar noch echten Holzbelag auf den Böden. Die Alu-Sonnenliegen machen einen hochwertigen Eindruck und verfügen über einen separaten, ausklappbaren Sonnenschutz.  Zur Back- und Steuerbordseite sind jede Menge Tische mit Sitzgelegenheiten zu finden, sodass sich insbesondere der Außenbereich für das Buffetrestaurant indirekt deutlich vergrößert.

MSC Orchestra 4 Seasons Restaurant

Foto: MSC Orchestra 4 Seasons Restaurant

Die Tische um den Poolbereich sind multifunktional, denn es besteht ein Zugang vom Buffetrestaurant aber auch von den Bars aus. Die MSC Orchestra bietet eine große Anzahl an Sitzgelegenheiten auch im Außenbereich. Das 4 Seasons Restaurant am Heck kann sogar mit einer eigenen, kleinen Terrasse am Heck punkten.

Zwischen Deck 13-16 finden wir keine nennenswerten Kritikpunkte hinsichtlich der öffentlichen Bereiche.

MSC Orchestra großes Pooldeck

Foto: MSC Orchestra große Pooldecks

Deck 12-8 sind reine Kabinendecks. Das Covent Garden Theatre reicht über drei Decks und bietet Platz für insgesamt 1.240 Personen. Natürlich darf auch ein großes Casino an Bord nicht fehlen.

MSC Orchestra Covent Garden Theater

Foto: MSC Orchestra Covent Garden Theater

Ein separater Karten- und Pokerraum ist ebenso zu finden wie ein Duty Free Shop, diverse Boutiquen und ein Internet Café (hat hier noch nicht den moderneren Namen „Cyber Café“) mit 19 Plätzen. Auch an die Raucher wurde in Form des La Cubana Cigar Room gedacht. Das Atrium reicht zwar nur über drei Decks, wirkt aber insgesamt sehr großzügig und einladend. Viele Bars und Sitzmöglichkeiten auf den einzelnen Ebenen runden den schönen Gesamteindruck ab.

MSC Orchestra Atriumbereich

Foto: MSC Orchestra Atriumbereich

Optisch recht reizvoll ist die große Savannah Bar auf Deck 6, welche auch die größte Bar an Bord ist. Eine große geschwungene Treppe verbindet die Savannah Bar mit dem Palm Beach Casino Royal. Auf allen Schiffen der „Musica-Class“ ist diese Bar und Lounge einem besonderen Themenbereich gewidmet, der sich dann in der gesamten Gestaltung der Bar wiederfindet.

MSC Orchestra Savannah Bar

Foto: MSC Orchestra Savannah Bar

Insgesamt gibt es an Bord der MSC Orchestra 16 Bars und Lounges im Innen- und Außenbereich. Neben der Savannah Bar sticht auch noch die La Cantinella Wine Bar hervor, die sich nur durch ein Treppenhaus getrennt, der Shaker Lounge anschließt. Insgesamt zeigt sich diese Bar zwar deutlich dezenter und gediegener wie auf der MSC Magnifica, aber dennoch erheblich frischer als auf der MSC Poesia.

MSC Orchestra La Cantinella Wine Bar

Foto: MSC Orchestra La Cantinella Wine Bar

Ebenfalls sehr zeitgemäß und für unseren Geschmack angenehmer als auf der MSC Poesia zeigt sich die Shaker Lounge im direkten Vergleich.

Das gesamte Farbkonzept der MSC Orchestra ist für unseren Geschmack deutlich ansprechender und „entstaubter“ als auf der unbedeutend jüngeren MSC Poesia. Die Farben sind ähnlich wie auf der MSC Magnifica recht hell und kräftig, was das Schiff deutlich moderner erscheinen lässt. Auf unserer Kurzreise ist der Altersdurchschnitt entsprechend sehr niedrig, doch auch dem Kreuzfahrtnachwuchs und den Jugendlichen scheint das Schiff zu gefallen.

Ein mehrstöckiges Hauptrestaurant sucht man auf der MSC Orchestra, wie auch auf ihren Schwestern, vergeblich. Dafür findet der Gast zwei unterschiedliche Restaurantbereiche vor. Das untere Restaurant Villa Borghese und das obere Restaurant L´ Ibiscus

MSC Orchestra Restaurant L´Ibiscus

Foto: MSC Orchestra Restaurant L´Ibiscus

Die beiden a la carte Restaurants sind fast gleich groß und bieten Platz für insgesamt 1.434 Personen. Als weiteres a la carte Restaurant steht den Kreuzfahrtgästen auf Deck 13 das 4 Seasons Ristorante zur Verfügung. Wer gerne asiatische Spezialitäten mag, der wird im Shanghai Chinese Restaurant (mit Zuzahlung) auf seine Kosten kommen. Das Restaurant schaut mit seinen schwarzen Tischen in Klavierlack-Optik und den roten Farbelementen sehr elegant aus.

MSC Orchestra Shanghai Restaurant

Foto:  MSC Orchestra Shanghai Restaurant

Die Unterschiede zwischen den Schwesterschiffen der „Musica-Class“ sind aus unserer Sicht zumindest farblich und in den Details recht auffallend, die Raumaufteilung ist natürlich identisch. Die MSC Orchestra gefällt uns deutlich besser als die MSC Poesia, allerdings lassen sich beim ältesten Flottenmitglied inzwischen hier und da kleinere Abnutzungsspuren erkennen, die sicherlich bald zur Ausbesserung anstehen. Einige Polster sind erkennbar verschlissen, die Teppiche haben ihre besten Tage an stark frequentierten Stellen hinter sich, einige Deckstühle und auch das Mobiliar auf den Balkonen ist teilweise nicht mehr komplett einwandfrei. Die Duschen auf den Kabinen sind mit den bei uns recht unbeliebten Vorhängen an Stelle von Glastüren versehen. Aufgrund sehr ruhiger See bleiben diese aber wenigstens an Ort und Stelle, kleben nicht am Körper. Der Duschkopf hätte sicherlich bereits ausgetauscht werden sollen und macht keinen schönen Eindruck mehr. Duschutensilien sind inkludiert, was auch längst nicht mehr überall selbstverständlich ist.

Insgesamt ist der Schiffszustand der MSC Orchestra durchweg gut.

Um 18:00 Uhr haben wir den Hafen von Kiel verlassen und Kurs auf die Kieler Förde genommen. Pünktlich zum Auslaufen zeigte sich die Sonne über Norddeutschland und bescherte uns einen hervorragenden Abend an Bord der MSC Orchestra.

MSC Orchestra auslaufend Kieler Förde

Foto: MSC Orchestra auslaufend Kieler Förde

Die Auswahl im Buffetrestaurant zur Mittags- und Abendzeit war umfangreich und sollte so ziemlich jeden Geschmack zufrieden stellen. Die Qualität der Speisen können wir als einwandfrei bezeichnen.

Sonnenuntergang an Deck MSC Orchestra

Foto: Sonnenuntergang an Deck MSC Orchestra

Schade finden wir, dass es bei MSC Kreuzfahrten allgemein auch zu den Mahlzeiten außer Eiswasser keinerlei Freigetränke gibt. Auch mittags gibt es weder Eistee noch eine einzige Saftsorte oder Limonade wie bei anderen Reedereien. Es empfiehlt sich, eines der Getränkepakete zu buchen, vorzugsweise das Allegrissimo Getränkepaket für künftig 26,-- EUR p.P./Tag. Dieses Getränkepaket ermöglicht es, den ganzen Tag lang, auch außerhalb der Mahlzeiten, eine große Auswahl an Getränken zu konsumieren. Über die Details informieren wir Sie gerne. Positiv zu bemerken ist bei den Getränkepaketen, dass es für entsprechende Gäste keine verdünnten Softgetränke aus dem Schlauch sondern Cola, Fanta und Sprite auf Wunsch in Dosen gibt. Es fragt sich bei der aktuellen Preisentwicklung allerdings, wie lange man diesen Standard noch halten kann. Andere Reedereien sind inzwischen dazu übergegangen Getränkepakete und Softgetränke aus der „Sprühpistole“ zu servieren.

Fortsetzung in Teil 2: Reisebericht unserer Kurzkreuzfahrt mit MSC Kreuzfahrten an Bord der MSC Orchestra nach Göteborg und Oslo

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