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Phoenix Reisen: Donau Kreuzfahrt mit MS Ariana 28.03.-04.04.2015

Reisebericht Flusskreuzfahrt mit Passau, Dürnstein und Wien bei Nacht - Teil 1

  • Schiffsportrait MS Ariana mit Maschinenraum, Küche, Brücke >>Link<<

 

Samstag, 28.03.2015: die Anreise nach Passau zur ARIANA, Einschiffung und Abfahrt

Die Stadt Passau: unsere Flusskreuzfahrt mit der ARIANA von Phoenix Reisen beginnt in der ca. 49.500 Einwohner zählenden Stadt Passau, die an der Grenze zu Österreich liegt. Passau könnte man fast als das Miami in der Flusskreuzfahrt bezeichnen, denn ein erheblicher Teil aller Donau-Kreuzfahrten beginnen in der schönen Stadt in Niederbayern. An manchen Tagen in der Hochsaison liegen bis zu 20 Flusskreuzfahrtschiffe gleichzeitig dort und haben einen Passagierwechsel. Entsprechend lebhaft geht es dann auch an den Kaianlagen zu.

Da nun zur Osterzeit die Saison gerade beginnt und wir die erste Reise mit der ARIANA in diesem Jahr unternehmen, ist es fast beschaulich ruhig in der Dreiflüssestadt, wie Passau treffender Weise auch genannt wird. In Passau fließen nämlich die Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. Unser Augenmerk richten wir während dieser Flusskreuzfahrt aber auf die Donau.

Stadtpanorama Passau 28.03.2015

Foto: Stadtpanorama Passau 28.03.2015

Die Donau: Die Donau bricht mit ihrer mittleren Wasserführung von etwa 6.855 m³/s zwar keine globalen Größenrekorde, ist nach der Wolga aber der zweitgrößte Fluss in Europa. Im Vergleich dazu führt der Amazonas, den wir im Januar komplett bereist haben, durchschnittlich 206.000 m3 Wasser in der Sekunde – also etwa das 30-fache! Die Donau hat eine Gesamtlänge von 2,857 km (Amazonas: 6.448 km) und überwindet dabei einen Höhenunterschied von 1.078 m (Amazonas: 5.170 m). Einen beeindruckenden Rekord verbucht die Donau aber für sich, sie fließt durch zehn Länder! So viele wie kein anderer Fluss auf der Welt. Und genau das macht die Donau zu einem ganz besonderen und attraktiven Fluss. Kaum ein anderer Fluss bietet innerhalb einer so kurzen Distanz eine derart geballte Vielfalt an kulturellen Highlights, bedeutenden Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Schönheiten. Die Flusskreuzfahrtschiffe fahren in der Regel meist von Passau bis nach Budapest und zurück, denn diese Strecke ist innerhalb von 7 Tagen gut zu bewältigen. Längere Flusskreuzfahrten auf der Donau verlaufen bis zum Donaudelta ins Schwarze Meer und haben eine Länge von 14 Tagen und mehr. Wir starten zum Saisonbeginn 2015 nun von Passau aus in Richtung Budapest und geben einen kleinen Einblick in diese faszinierende Region. Lassen Sie sich entführen in die Welt der Flusskreuzfahrten.

Die Anreise nach Passau

Viele Wege führen nach Rom – und auch nach Passau. Wer seine Flusskreuzfahrt in Passau beginnt, dem bieten sich eine recht große Auswahl an Möglichkeiten sein Flusskreuzfahrtschiff zu erreichen. Entweder man bucht die Busanreise, welche von fast allen Reedereien zusätzlich angeboten wird oder aber man reist mit dem eigenen PKW an und stellt es in einer bewachten Garage in Passau unter. Die Angebotspalette ist recht groß, die bekannteste Adresse ist der Globus Parkservice: www.globus-group.de

Als weitere Anreisemöglichkeiten empfehlen wir die Deutsche Bahn AG, die ab vielen Deutschen Bahnhöfen Direktverbindungen anbietet. Von Norddeutschland aus besteht auch die Möglichkeit einer kombinierten Flug- Bus- Zuganreise. So nutzen wir als Anreisemöglichkeit diesmal den Lufthansa Flug um 08:00 Uhr von Hamburg nach München und fahren von dort aus zunächst mit einem Stadtbus zum Bahnhof nach Freising. Die Busse verkehren im 20-Minuten Takt vom Busbahnhof aus und sind nach dem Verlassen des Sicherheitsbereichs am Flughafen in ca. 10 Gehminuten zu erreichen. Die Busfahrt nach Freising dauert insgesamt 20 Minuten. Vom Bahnhof in Freising fährt stündlich ein komfortabler Regionalzug direkt nach Passau. Die Reisezeit vom Flughafen Hamburg nach Passau beträgt insgesamt 4 ½ Stunden, was recht überschaubar ist. Da die Distanzen die wir mit den jeweiligen Transportmitteln zurücklegen, jeweils relativ kurz sind, bleibt die Anreise auch für unseren 5-jährigen Sohn durchweg spannend.

In Passau stößt der individuell anreisende Gast auf eine kleine Hürde, denn die Flusskreuzfahrtschiffe liegen oftmals nicht mehr an den Anlegestellen im Stadtbereich. Wie uns ein ortskundiger und versierter Taxifahrer erzählt, sind die Liegeplätze im Citybereich in erster Linie den Flusskreuzfahrtschiffen mit US-Reisegästen an Bord vorbehalten. Diese haben meist ganzjährige Verträge mit der Stadt ausgehandelt um die besten Liegeplätze zu erhalten. Für uns bedeutet das, wir sind in Passau auf ein Taxi oder den von Phoenix Reisen angebotenen Bustransfer angewiesen. Zu Fuß sind die Liegeplätze im Stadtteil Lindau nicht zu erreichen. Ein Großteil aller europäischen Flusskreuzfahrtschiffe legt im 6 Kilometer entfernten Passau-Lindau an. Die Liegeplätze befinden sich unmittelbar an der B 388 in Richtung Lindau. Letztendlich entscheiden wir uns für eine Taxifahrt, die mit 14,- EUR zu Buche schlägt.

Liegeplatz Lindau

Foto: Liegeplatz Lindau

Die Donau-Kreuzfahrten-Saison 2015 ist eröffnet

An Bord der ARIANA werden wir freundlich von der Schiffscrew begrüßt, die Einschiffung erfolgt unkompliziert und zügig. Um 15:30 Uhr verlassen wir mit der ARIANA den Anleger in Passau bei allerschönstem Sonnenschein. Es ist die erste Reise der ARIANA in diesem Jahr – die Donau-Kreuzfahrten-Saison 2015 ist damit offiziell eröffnet.

Nach der obligatorischen Sicherheitseinweisung (nicht zu verwechseln mit der Seenotrettungsübung) genießen wir bei Kaffee und Kuchen die vorbeiziehende Flusslandschaft.

MS Ariana Abendlicht Donau 28.03.2015

Foto: MS Ariana Abendlicht Donau 28.03.2015

Am frühen Abend passieren wir die Schleuse Jochenstein bei Stromkilometer 2.203. Es handelt sich um eine Doppel-Binnenschleuse mit einer Nutzlänge von 227 m und einer Breite von 24 m. Die zu überbrückende Höhe beträgt ca. 11 m. Die Nordschleuse wurde im Jahr 1954, die Südschleuse im Jahr 1955 gebaut.

Schleuse Jochenstein Donau 28.03.2015

Foto: Schleuse Jochenstein

Wenig später erreichen wir im letzten Abendlicht die bekannte Schlögener Schlinge.

Die Schlögener Schlinge ist eine Flussschlinge der Donau im oberen Donautal auf der Hälfte der Strecke zwischen Passau und Linz. Sie befindet sich zwischen den Stromkilometern 2.180 und 2.186. Ihren Namen verdankt sie dem Ortsteil Schlögen in der Gemeinde Haibach ob der Donau am südlichen Ufer. Auch wenn die Schlögener Schlinge als eines der landschaftlichen Highlights angekündigt wurde, so hat sie uns nicht wirklich in ihren Bann ziehen können. Von der Donau aus ist der Flusslauf nicht zu erkennen und die zu durchfahrenden Kurven könnten auch an der Loreley am Rhein sein. Die eigentliche Faszination geht sicherlich von einem Blick oberhalb des Flusslaufes auf die Donau aus. Der bleibt uns jedoch verwehrt. Wir genießen daher einfach die wundervolle Abendstimmung auf dem Sonnendeck der MS ARIANA und die vorbeiziehende, malerische Flusslandschaft.

Mit kleinen Aufmerksamkeiten werden nicht nur Kinderherzen erobert

Der heutige Abend wird gekrönt durch das festliche Willkommens-Abendessen im Restaurant um 19:00 Uhr. Die Qualität der Speisen, die Freundlichkeit des Personals und der Ablauf sind ohne jeglichen Tadel mit „sehr gut“ zu bewerten. Wirklich beeindruckt hat uns die Fürsorge um unseren 5-jährigen Sohn Marc. Allgemein sind Kinder auf der ARIANA sehr willkommen aber einen liebevoll dekorierten Dessertteller aus Porzellan in Form einer Micky Maus haben wir nun beim besten Willen nicht erwartet. Auf einem Flusskreuzfahrtschiff schon gar nicht. Ein durch die Anreise völlig übermüdetes Kind strahlt – was will man mehr!? Ein festlicher Willkommensabend bedeutet auf der ARIANA übrigens nicht, dass die Männer in einem dunklen Smoking oder die Damen im Abendkleid erscheinen müssen.

MS Ariana Kinderteller Dessert

Foto: MS Ariana Kinderteller Dessert

Auf der Kabine warten bereits Betthupferl in Form von Schokoherzen sowie zwei wunderschön auf dem Bett gruppierte Handtuch-Schwäne auf uns. Mit kleinen Aufmerksamkeiten werden definitiv nicht nur Kinderherzen erobert!

Damit schließt sich unser heutiger Tag der Anreise nach Passau zur MS ARIANA und die erste Donaukreuzfahrt in der Saison 2015 beginnt.

Um 23:00 Uhr passieren wir die Stadt Linz in Österreich sowie eine Reihe weiterer Schleusen auf dem Weg nach Dürnstein in Österreich.

Linz an der Donau bei Nacht 28.03.2015

Foto: Linz an der Donau bei Nacht 28.03.2015

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Sonntag, 29.03.2015, Dürnstein / Österreich 08:00 – 12:00 Uhr

In der letzten Nacht wurden die Uhren auf Sommerzeit vorgestellt. Wir erreichen die recht kleine Stadt Dürnstein mit ihren 886 Einwohnern pünktlich um 08:00 Uhr. Der blaue Turm der Stiftkirche thront keck in direkter Nähe zum Donauufer und auch die Ruine Dürnstein fällt hoch oben auf einer Anhöhe sofort ins Auge.

barocke Stiftkirche Dürnstein Donau 29.03.2015

Foto: barocke Stiftkirche Dürnstein Donau 28.03.2015

Die Stadt Dürnstein liegt in der landschaftlich sehr reizvollen Wachau und der blaue Turm der barocken Stiftskirche gilt als das Wahrzeichen der Wachau. Beim Stift Dürnstein handelt es sich um ein ehemaliges Kloster, welches bereits 1710 in seiner heutigen Form errichtet wurde. Der Turm ist mit kostbaren Reliefs des Leidens Christi überzogen. Vier Obelisken am Turm tragen die Bilder der Apostel.

Im Jahr 2000 wird die Stadt gemeinsam mit der Wachau zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.

Der Vormittag beginnt recht trüb, weshalb wir nicht gleich nach dem Anlegen das Schiff verlassen. Im Laufe des Vormittags klart es dann immer mehr auf und so schauen wir uns das romantische Städtchen Dürnstein in aller Ruhe an. Zu dieser Jahreszeit ist das noch ohne große Menschenansammlungen möglich. Die zauberhaften Straßen mit ihren Weinlokalen und Cafés erwachen gerade erst aus ihrem Winterschlaf, wir gehören zu den ersten Touristen der Saison 2015.

Altstadt von Dürnstein 29.03.2015

Foto: Altstadt von Dürnstein 29.03.2015

Dürnstein und die Donau aus der Vogelperspektive

Nachdem wir die Altstadt erkundet haben, scheint ein Aufstieg zur Burgruine geradezu verlockend. Für den jeweils etwa 25-minütigen Fußweg hinauf auf die alte Felsenburg bieten sich zwei Möglichkeiten. Rechtsseitig am Ortseingang verläuft ein Wanderweg durch einen Wald hindurch auf die 362 m hoch gelegene Burg und vom Ortskern aus erreicht man die Burgruine über eine steile Treppe, den Eselsteig. Da die Treppenstufen zum Teil sehr groß sind, empfiehlt sich in jedem Fall ein Aufstieg über den langsam ansteigenden Wanderweg. Die Altstadt von Dürnstein liegt 216 m über dem Meeresspiegel, der zu bewältigende Höhenunterschied beträgt also 146 Meter. In regelmäßigen Abständen sind Bänke zum Einlegen von Pausen und Informationstafeln über die Geschichte der Ruine angebracht.

Blick von Burgruine Dürnstein auf Rossatz an der Donau 29.03.2015

Foto: Blick von Burgruine Dürnstein auf Rossatz an der Donau 29.03.2015

Auf der Burgruine angekommen wird der Aufstieg mit einem unvergleichlichen Ausblick über die Wachau und das liebliche Donautal belohnt. Wir erleben Dürnstein und die Donau aus der Vogelperspektive. Insgesamt ist das Gelände der Burgruine recht weitläufig und überall schlängeln sich kleine Wege entlang, die sich mehrfach verzweigen. Die Burgruine ist bis auf die oberste Spitze begehbar, der Pfad eignet sich jedoch nicht für gehbehinderte Personen. Überall bieten sich von unterschiedlichen Plateaus atemberaubende Ausblicke. Die Wolkenlücken sind inzwischen groß geworden und so verwandelt das immer wieder durchbrechende Sonnenlicht die Landschaft in ein Kaleidoskop an Farben. Auch wenn die Natur erst gerade aus dem Winterschlaf erwacht, lediglich zartes Grün zu erkennen ist und nur hier und da blühende Pflanzen die Knospen aufbrechen, liegt eindeutig der Frühling in der Luft. Schon in wenigen Tagen werden sich mit ansteigenden Temperaturen die Cafés und Straßenlokale füllen, dann wird bis in den Oktober hinein das quirlige Leben die kleinen Gassen fest im Griff haben.

Blick von Burgruine Dürnstein über Donautal 29.03.2015

Foto: Blick von Burgruine Dürnstein über Donautal 29.03.2015

Bänke und Felsvorsprünge laden auf der Burgruine dazu ein, sich von der Frühlingssonne wärmen zu lassen und die beeindruckende Landschaft zu genießen. Informationstafeln auf dem Gelände halten diverse Hintergründe zur Geschichte der Burg bereit, die schon Mitte des 12. Jahrhunderts von den Künringern erbaut wurde. Die Besichtigung der Burgruine ist kostenfrei.

Für die komplette Erkundung des Geländes sollte etwa eine Stunde Zeit eingeplant werden. Da wir beide Wege zur Dürnsteiner Burgruine ausgetestet haben, empfehlen wir für den Abstieg in die Altstadt nun den Eselstieg, also die steilen Steintreppen. Sie schlängeln sich den Hügel entlang in den Ortskern. Der Eselsteig in Dürnstein wird von einem dichten Baumbestand umgeben, immer wieder bieten sich von Lichtungen aus phantastische Aussichten auf die Donau, die Stadt Dürnstein, Stift Dürnstein und Rossatz. Unsere Entscheidung diesen Weg nicht für den Aufstieg zu nutzen, festigt sich letztendlich, denn die Stufen aus Naturstein haben zum Teil eine Höhe von 30-40 cm.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten von Dürnstein zählen das Rathaus, der Turm der Kunigundenkirche, Schloss Dürnstein und die Südliche Stadtmauer von Dürnstein, die in Teilen wunderbar erhalten ist.

Südliche Stadtmauer Dürnstein 29.03.2015

Foto: Südliche Stadtmauer von Dürnstein 28.03.2015

Nach einem ausgedehnten Rundgang, erreichen wir die ARIANA gegen 11:45 Uhr, also kurz vor der Abfahrt. Die zur Verfügung stehende Zeit am heutigen Vormittag ist ausreichend genug, um die Stadt ohne Hektik zu erkunden.

Als kleiner Tipp für Familien mit Kindern empfiehlt sich in unmittelbarer Nähe zur Anlegestelle ein eingezäunter Spielplatz, der direkt neben einer kleinen Kapelle errichtet ist. Die Wegstrecke vom Schiffsanleger bis in die Stadt Dürnstein ist in ungefähr 10 Minuten zu bewältigen. Die Stadt Dürnstein ist allerdings auch problemlos mit Kindern per pedes zu erkunden. 

Spielplatz Dürnstein MS Ariana 29.03.2015

Foto: Spielplatz Dürnstein MS Ariana 29.03.2015

Mit der ARIANA durch die Wachau in Richtung Wien

Um 12:00 Uhr verlassen wir mit der ARIANA den Anleger in Dürnstein, fahren weiter durch die Wachau und nehmen Kurs auf Wien.  

Der Himmel zeigt sich nun wieder in allen erdenklichen Grautönen, sodass wir auf Fotos verzichten und die Daumen für die Rückfahrt drücken.

Das Mittagessen wird im Hauptrestaurant serviert und überzeugt uns, wie bereits das gestrige Abendessen, vollkommen durch Geschmack und Qualität.

Am frühen Nachmittag durchqueren wir mit der ARIANA die Schleuse Altenwörth, an die das Kraftwerk Altenwörth angeschlossen ist. Die Schleuse Altenwörth ist die vorletzte Schleuse vor Wien und überbrückt einen Höhenunterschied von fast 17 Metern.

MS Ariana Schleuse Altenwörth 29.03.2015

Foto: MS Ariana Schleuse Altenwörth 29.03.2015

Bevor wir die letzte Schleuse vor Wien erreichen, fährt die ARIANA gemächlich durch das Tullner Becken.

Das Tullner Becken, auch Tullnerfeld genannt, ist eine von der Donau angehäufte Schotterfläche die sich von Krems an der Donau im Westen bis zur Wiener Pforte im Osten erstreckt. Im Norden wird sie vom Wagram und im Süden vom Wienerwald umrahmt. Das Tullner Becken hat eine Länge von 48 Kilometern und ist bis zu 14 Kilometer breit. Die maximale Höhe beträgt 200 m über dem Meeresspiegel, seinen Namen hat das Tullner Becken von der Bezirksstadt Tulln im Zentrum des Beckens.

Etwa eine Stunde vor der Ankunft in Wien erreichen wir schließlich die Schleuse Grafenstein. Die Schleuse ist, wie auch die Schleuse Altenwörth, an ein Kraftwerk angeschlossen und überbrückt eine Höhe von 12 Metern. Die beiden Schleusenkammern sind 240 m lang und 24 m breit.

Wir erreichen die österreichische Hauptstadt Wien

Etwa eine Stunde vor der geplanten Ankunftszeit kommt der erste Vorort von Wien in Sicht – Nussdorf. Alsbald dreht die ARIANA auf der Donau und geht längsseits einem anderen Flusskreuzfahrtschiff. Wir liegen nun erstmals auf dieser Flusskreuzfahrt in einem so genannten „Päckchen“ zusammen. In einem „Päckchen“ liegen die Flusskreuzfahrtschiffe immer dann, wenn die Liegeplatzkapazitäten in den Städten nicht ausreichen.

Der Liegeplatz der ARIANA erweist sich später als sehr ideal, denn die U-Bahn Linie 1 befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt – Station Vorgartenstraße.

MS Ariana erreicht die Stadt Wien 29.03.2015

Foto: MS Ariana erreicht die Stadt Wien 29.03.2015

Das heutige Abendessen passt mal wieder perfekt zu unserer aktuellen Destination, der Stadt Wien in Österreich. Wir entscheiden uns für ein typisches Wiener Schnitzel, zum Nachtisch lassen wir uns Kaiserschmarrn schmecken. Eine bessere Entscheidung hätten wir heute Abend nicht treffen können. Ein Schnitzel ist nicht gleich „nur ein Schnitzel“, das stellen wir schon beim ersten Bissen fest. Auf die Zubereitung kommt es an und da sind wir hier auf der ARIANA in den allerbesten Händen.

Details und Informationen zu Wien

Mit mehr als 1,8 Millionen Einwohnern ist Wien die größte Stadt in Österreich. Bezogen auf die Einwohnerzahl ist Wien die siebtgrößte Stadt der Europäischen Union und nach Berlin die zweitgrößte deutschsprachige Stadt. Die Altstadt von Wien und das Schloss Schönbrunn gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Lebensqualität in Wien zählt diversen internationalen Studien nach zur höchsten weltweit. In der internationalen Mercer-Studie belegte Wien im Jahr 2014 unter 221 weltweiten Großstädten zum sechsten Mal in Folge den ersten Platz. Einer anderen Studie aus dem Jahr 2012 nach zählt Wien zu den reichsten Städten der Welt. Wie auch immer ist Wien eine der schönsten Städte die man in Europa besuchen kann und bietet eine unglaubliche Fülle an Attraktionen und Möglichkeiten seinen Aufenthalt abwechslungsreich zu gestalten. Um diese fröhliche und weltoffene Stadt richtig zu erleben, kann der Aufenthalt problemlos auch länger als eine Woche sein. Langweilig wird es hier nie, egal wie das Wetter ist.

Frisch gestärkt nutzen wir die lange Liegezeit bzw. diesen so genannten „Overnight-Aufenthalt“ und besuchen den Wiener Prater bei Dunkelheit.

Der Wiener Prater und das Wiener Riesenrad

Wenn man vom Wiener Prater spricht, dann richtet sich der erste Gedanke an den weltbekannten Vergnügungspark. Der Wiener Prater ist jedoch ein sehr weitläufiges, ungefähr 6 km² großes, öffentliches Areal im 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt. Noch heute besteht der Wiener Prater größtenteils aus von der Donau geprägten Aulandschaften. In der Nordwestspitze des Areals ist dann der Vergnügungspark im Prater, der Wurstelprater, zu finden. Der Vergnügungspark ist kostenfrei zu durchlaufen, lediglich die einzelnen Fahrgeschäfte müssen bezahlt werden. Der gesamte Prater ist ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsgebiet.

Vom Anlegeplatz der ARIANA erreicht man den Vergnügungspark in etwa 20 Gehminuten oder alternativ mit der U1 von der U-Bahn Station Praterstern aus.

Riesenrad im Wiener Prater bei Nacht 29.03.2015

Foto: Riesenrad im Wiener Prater bei Nacht 29.03.2015

Im Vergnügungspark reihen sich unzählige Fahrgeschäfte aneinander, außerdem bietet ein modernes, großes Riesenrad eine herrliche Aussicht von offenen Gondeln aus. Besonders an windigen und kühlen Tagen allerdings keine gute Empfehlung.

Wer es stilechter mag, der unternimmt eine Fahrt im Original Wiener Riesenrad. In ungefähr 15 Minuten dreht sich das Rad mit seinen hölzernen Gondeln eine Runde. Der aktuelle Fahrtpreis liegt bei 9,50 EUR / Erwachsene und 4,- EUR / Kinder von 3-14 Jahren. Gäste mit Wien Card zahlen 8,50 EUR.

Das Wiener Riesenrad wird 1897 zur Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josefs I errichtet. Bis 1920 erlangt das Wiener Riesenrad durch diverse US-amerikanische Filme große Popularität, brennt im Jahr 1944 vollständig ab. Ein Wiederaufbau erfolgt im Jahr 1945. Lange Jahre über wird das Riesenrad mit neueren Gondeln betrieben, da die Originale verschwunden sind. Erst im Jahr 2002 tauchen diese wieder auf und zieren nach aufwendiger Restaurierung wieder das Riesenrad.

Wiener Riesenrad im Prater 29.03.2015

Foto: Wiener Riesenrad im Prater bei Nacht 29.03.2015

Neben den regulären Rundfahrten sind die Gondeln auch zu mieten. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Es ist zum Beispiel ein Romantic Crystal Dinner oder auch ein Picknick über den Dächern Wiens buchbar. Natürlich steht auch einer Kinderparty in einer der Gondeln nichts im Wege. Ob romantisches Dinner, Hochzeits- oder Geburtstagsfeier – die Nutzungsmöglichkeiten sind beinahe grenzenlos.

Technische Daten und Details zum Wiener Riesenrad:

  • Das Riesenrad bewegt sich mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 2,7 Km/h vorwärts.
  • Durchmesser des Rades: 60,96 Meter
  • Gesamtgewicht der Eisenkonstruktionen: 430,05 Tonnen
  • Äußerer Durchmesser der Radkonstruktion: 55,78 Meter
  • Innerer Durchmesser der Radkonstruktion: 49,68 Meter
  • Gewicht der Radkonstruktion: 244,85 Tonnen
  • Achse des Riesenrades: 10,78 m lang, 0,5 m stark, 16,3 Tonnen Gewicht
  • Waggons: insgesamt 15

 

Der Antrieb erfolgt über zwei Motoren mit einer Gesamtleistung von 15 Kilowatt, die über eine Achse miteinander verbunden sind. Diese treiben über Riemen zwei Schwungräder an. Obwohl jeder der beiden Motoren das Rad alleine bewegen könnte, sind aus Gründen der Sicherheit zwei zusätzliche, kleinere Motoren in das Antriebssystem integriert. Die Stromversorgung wird bei Stromausfall über ein Notstromaggregat sichergestellt. Das Wiener Riesenrad entspricht den aktuellen Sicherheitsstandards. Das Sicherheitssystem ist so ausgelegt, dass das Kraftübertragungssystem auch per Hand gedreht werden kann.

Nicht nur technisch gesehen ist das Wiener Riesenrad wahrlich beeindruckend. Noch spektakulärer als reine Zahlen ist eine Fahrt bei Dunkelheit! Den Fahrgästen in den Gondeln öffnet sich mit ansteigender Höhe ein wahres Lichtermeer an illuminierten Häusern, Straßen und Fahrgeschäften. Die Sicht geht bis weit über den Vergnügungspark hinaus. Auch für Kinder ein großartiges Erlebnis, wie wir feststellen.

Blick vom Wiener Riesenrad auf Prater 29.03.2015

Foto: Blick vom Wiener Riesenrad auf Prater 29.03.2015

Damit schließt sich unser heutiger Tag, an dem wir Dürnstein und schon einen Teil von Wien zeigen können. Die Stadt Wien ist uns bereits vertraut, weshalb wir unseren aktuellen Schwerpunkt entsprechend setzen.  

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Fortsetzung in Teil 2 Reisebericht MS Ariana Donau Kreuzfahrt mit Wien, Esztergom, Budapest bei Nacht