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Ocean Majesty Kreuzfahrt Norwegische Fjorde ab/bis Kiel vom 14.-21. Juni 2014

Reisebericht Teil 1 Schiffsportrait und Seetag

Tag 1: 14. Juni 2014 Kreuzfahrt „Zauberhafte Welt der Fjorde“

In Kiel erwartete uns die MS Ocean Majesty von Majestic Cruises, welche in den Sommermonaten derzeit von Hansa Touristik gechartert wird.Unsere Kreuzfahrt „Zauberhafte Welt der Fjorde“ in Richtung Norwegen sollte auch schon in Kürze beginnen. Obwohl wir das 135 m lange Kreuzfahrtschiff mit Baujahr 1966 bereits im letzten Jahr unter die Lupe genommen haben, waren wir gespannt ob sich unsere Eindrücke vom letzten Jahr bestätigen würden oder sich auch etwas verändert hat, gleich welcher Art.

Die Einschiffung am Norwegenkai in Kiel erfolgte reibungslos. Schon um 13:00 Uhr hieß es „Leinen los“ in Richtung Norwegische Fjorde. Im Lido Garten stand für alle Gäste ein schmackhaftes und durchaus abwechslungsreiches Buffet bereit.

Ocean Majesty auslaufend Kiel mit Blick vom Pooldeck

Foto: Ocean Majesty auslaufend Kiel mit Blick vom Pooldeck

Zum Auslaufen vom Kieler Hafen hinaus auf die Kieler Förde begleitete uns schönstes Wetter mit milden Temperaturen und viel Sonnenschein. Der Wind wehte relativ frisch aus Nord. Die obligatorische Seenotrettungsübung erfolgte um 15:00 Uhr, bevor sich danach in der Show Lounge die Reiseleitung sowie die Kreuzfahrtdirektorin Linda Brummer vorstellte.

Der Nachmittag verlief ruhig mit einem Rundgang über die Ocean Majesty. Auffallend war bereits zu dieser Zeit, dass die Motorgeräusche und die einhergehenden Vibrationen trotz einer für die Ocean Majesty relativ hohen Geschwindigkeit von 16 Knoten, recht geräuscharm laufen würden.

Auf dem unteren Deck, dem Topaz Deck (Deck 2) befindet sich ganz alleine die Disco bzw. ein kleines Kino. Schon damals hatten wir uns allerdings gefragt, ob die überhaupt noch Verwendung findet. Gestört werden würde durch eine Nutzung jedenfalls niemand, denn alle Kabinen sind weit genug entfernt.

Rezeptionsbereich Ocean Majesty

Foto: Rezeptionsbereich Ocean Majesty

Ein Deck darüber, auf dem Principal Deck (Deck 3), findet man das optisch ansprechende und schön gestaltete Restaurant, die Rezeption und das Hansa Touristik Büro. Der gesamte Rezeptionsbereich und das Foyer sind auffallend hell, freundlich und offen gestaltet. Schon bei unserem ersten Besuch ist uns dies besonders ins Auge gefallen.

MS Ocean Majesty Foyer

Foto MS Ocean Majesty Foyer

Das Restaurant verfügt leider über keine Fenster, was ungewöhnlich ist. Allerdings wirkt es dadurch nicht eng, dunkel oder ungemütlich. An Stelle der Fenster sind Lichtelemente angebracht, die Fenster und Helligkeit simulieren. Wenn man sich das Schiff von Außen betrachtet, existierten offenbar einmal Bullaugen im Bereich des Restaurants. Eine Vermutung weshalb man diese entfernt haben könnte, sollten wir im weiteren Reiseverlauf bekommen.

Restaurant Ocean Majesty

Foto: Restaurant Ocean Majesty  

Deck 4 (Jade Deck) ist ein reines Kabinendeck. Direkt darüber findet man im Heckbereich die Hansa Show Lounge, die Bellini Cigar Bar und eine kleine Boutique.

Hansa Show Lounge der Ocean Majesty

Foto: Hansa Show Lounge der Ocean Majesty

Auch diese Räumlichkeiten sind hell, freundlich und in ansprechenden Farbtönen gestaltet. Mittig stößt man dann auf die Majestic Lounge, die auch zugleich einen beliebten Treffpunkt am Abend darstellt. Meist wird hier Live Musik am Flügel geboten.

Bellini Cigar Bar Ocean Majesty

Foto: Bellini Cigar Bar Ocean Majesty

Insgesamt auffällig sind die niedrigen Decken auf der Ocean Majesty, welche zum Teil sogar nur eine Höhe von 1,80 m aufweisen. Umso erfreulicher ist es, dass auf dem gesamten Schiff so gut wie keine dunklen Farben verwendet wurden. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass zu keiner Zeit der typische Eindruck von Enge entsteht.

Majestic Show Lounge Ocean Majesty

Foto: Majestic Show Lounge Ocean Majesty

Auf Deck 6 kann man in einer kleinen Bibliothek oder im Internetcafé verweilen, findet ansonsten in erster Linie weitere Kabinen vor. Schön, wenn auch klein, ist der mit echtem Holz belegte Außenbereich auf Deck 5 unterhalb der Rettungsboote. Diese kleine Promenade bietet sich durchaus als Rückzugsort für Ruhe suchende Kreuzfahrtpassagiere an.

Aussenbereich auf Deck 5 Ocean Majesty

Foto: Außenbereich auf Deck 5 Ocean Majesty

Großartig ist der terrassenförmig angelegte Außenbereich auf Deck 7 (Aquamarine Deck), der sich sehr maritim mit einem echten Holzdeck präsentiert. Ein windgeschützter Buffetbereich sowie überwiegend windgeschützte Außenplätze schaffen eine sehr einladende Atmosphäre.

Heckansicht Aussenbereich Deck 7 Ocean Majesty

Foto: Heckansicht Außenbereich  Deck 7 Ocean Majesty

Wir hatten es stets vermutet aber im Laufe dieser Kreuzfahrt konnten wir es nun selbst beobachten – die an der Decke montierten Heizstrahler entpuppten sich zeitweise als sehr beliebter Anziehungspunkt und ermöglichen auch an kühlen Tagen eine Nutzung der Sitzgelegenheiten im Außenbereich. Eine klasse Idee, wie wir finden.

Der Pool ist für ein Schiff dieser Größe sehr üppig bemessen. Vom Außenbereich kommend, befindet sich in einem kleinen Foyer das Fotostudio und direkt dahinter der Lido Garten. Auffallend ist hier das Glasdach in Kristallform, welches den Raum deutlich mit Licht flutet und ihn optisch aufwertet.

Blick auf den Pool und das Aussendeck 7 der Ocean Majesty

Foto: Blick auf den Pool und das Außendeck 7 der Ocean Majesty

Bemerkenswert ist, dass sich auf dem Sapphire Deck (Deck 8) 8 Balkonkabinen befinden, die einen größeren Balkon aufweisen als manch neues Kreuzfahrtschiff. Diese Kabinen der Kategorie 12 (Nummer S1-S8) sind mit ca. 17m² nicht übermäßig groß aber der wunderbare Balkon tröstet schnell darüber hinweg. Im Bugbereich von Deck 8 ist die Observation Lounge untergebracht, die einen schönen Blick auf das Meer bietet und, wie auch schon der Lido Garten, mit einem gläsernen Dach in Kristallform aufgewertet wird.

Observation Lounge Ocean Majesty

Foto: Observation Lounge Ocean Majesty

Die Ocean Majesty ist eine Empfehlung für alle Reisende, die ein kleines Schiff mit wenig Passagieren und klassischen Elementen suchen. Das Keuzfahrtschiff bietet viele offene Freidecks, zum Teil mit Echtholz belegt, eine kleine Promenade bzw. einen schönen Außenbereich auf Deck 5 sowie einen persönlichen Service durch eine sehr aufmerksame und serviceorientierte Crew. Die Ocean Majesty ist zweifelsfrei eines der wenigen Kreuzfahrtschiffe, die noch das echte Kreuzfahrterlebnis in kleinem Kreis vermitteln. Die öffentlichen Bereiche und Kabinen zeigen sich komplett renoviert in zeitgemäßem Farbkleid, besonders die Kabinen fallen durch ein tolles Farbkonzept sehr positiv auf.   

Balkonkabine Ocean Majesty Kategorie 12

Foto: Balkonkabine Ocean Majesty Kategorie 12

Es gibt 274 Kabinen, davon 185 Außenkabinen. Alle Kabinen sind wie gesagt renoviert, verfügen über Dusche/WC, Flachbild-Fernseher, Satelliten-TV mit Videoprogramm, Radio, Safe, Satelliten-Telefon und Fön. Die Kabinen sind vollklimatisiert, jedoch nicht individuell regulierbar. Die Luxuskabinen bieten zusätzlich eine Minibar, Kabinen auf dem Principal Deck (Deck 3) haben Bullaugen, alle anderen Außenkabinen große Panoramafenster.

Beispiel einer behindertenfreundlichen Kabine Kategorie 8 Ocean Majesty

Foto: Beispiel einer  behindertenfreundlichen Kabine Kategorie 8 auf Deck 5

Bemerkenswert ist, dass die Ocean Majesty über zwei behindertenfreundliche Kabinen auf Deck 5 verfügt (15m²). Grundsätzlich wäre die Kabine mit einem Rollstuhl barrierefrei befahrbar, allerdings ist das Schiff insgesamt nicht geeignet für Rollstuhlfahrer. Baujahrbedingt stößt man überall auf Schwellen und Barrieren die für Rollstuhlfahrer nicht zu überwinden sind. Allerdings ist die Ocean Majesty eine klare Empfehlung für Reisende, die eine Gehhilfe (Rollator) mit sich führen. Wer sich darauf einstellt, kleinere Schwellen auf den öffentlichen Decks zu überwinden, der bewegt sich auf den breiten Gängen und den öffentlichen Decks problemlos. Die Bäder sind über eine kleine Schwelle leicht zugänglich und im Bad findet ein Rollator ausreichend Platz.

Bad behindertenfreundliche Kabine Kategorie 8 Ocean Majesty

Foto: Bad behindertenfreundliche Kabine Kategorie 8 Ocean Majesty

Der Nachmittag an Bord der Ocean Majesty verlief entspannt und abgesehen von der bereits erwähnten, obligatorischen Seenotrettungsübung, ohne festes Programm. Gäste die noch Ausflüge buchen wollten, hatten heute noch Gelegenheit dazu.

Ein kleines Highlight sollte dann aber doch noch folgen – die Unterquerung der Großen Belt Brücke, welche den Öresund überspannt. Die Brücke verbindet genauer gesagt die dänische Insel Fünen mit der Insel Seeland. Eröffnet wurde die Brücke im Jahr 1998 und ist mit einer Länge von 2.694 m und einer Hauptspannweite von 1.624 m die längste Hängebrücke in Europa sowie immer noch die drittlängste Hängebrücke weltweit (Nr.1: Akashi-Kaikyo-Brücke - 3.911 m in Japan / Nr.2: Xihoumen-Brücke - 2.713 m in China). Die Brücke beeindruckt mit einer Höhe der Stahlbetonpylone von 254 m und einer Durchfahrtshöhe für Schiffe von 65m. In der Regel erreichen Kreuzfahrtschiffe diese Brücke auf ihren Routen nachts bzw. in der Dunkelheit oder umfahren den Öresund an Kopenhagen vorbei. Wir hatten mit der Ocean Majesty die seltene Gelegenheit einer Durchfahrt am späten Nachmittag.

Ocean Majesty und die Große Belt Bruecke

Foto:  Ocean Majesty und die Große Belt Brücke

Tag 2: 15. Juni 2014 „Zauberhafte Welt der Fjorde“ - ein Tag auf See:

Der Sonnenaufgang war bereits um kurz nach 04:00 Uhr, wenn es auch bedingt durch das nördliche Fahrtgebiet die ganze Nacht lang nicht wirklich dunkel wurde und der Himmel eine permanent rötliche Farbe zeigte. Spätestens jetzt merkt man zweifelsfrei – wir fahren hinauf in den Norden.

Heute Vormittag testeten wir den Bordfrisör, der mit durchaus moderaten Preisen zu einem Besuch einlädt. Zugegeben, die Einrichtung versetzt den Kunden zurück in die 70er Jahre, man sitzt auf original Stühlen vergangener Tage und auch die rosafarbene Einrichtung sowie das Equipment unterstreichen den Hauch von vor 30 Jahren. Aber, und das ist ja letztendlich entscheidend, die beiden Damen machen ihren Job gut und das Ergebnis überzeugt, wie weitere Reisegäste bestätigten. Die Preise beginnen bei 22,-- EUR für einen Herrenschnitt und beginnen auch bei den Damen, je nach Haarlänge, bei 22,-- EUR inkl. Waschen. Ein Besuch beim Frisör ist also durchaus eine Empfehlung und den inzwischen ja auch wieder modernen Retrolook beim Ambiente gibt es gleich gratis dazu.

Wie eigentlich auf allen Kreuzfahrtschiffen, auch auf denen die mit reiner Deutschsprachigkeit werben, empfiehlt es sich in der Englischen Sprache mit dem Servicepersonal zu kommunizieren. Auch die Ocean Majesty macht da keine Ausnahme, wenngleich man auch ohne Englisch Kenntnisse an Bord ohne größere Probleme kommunizieren kann.  

Wie zu Beginn unseres Schiffrundgangs  bereits erwähnt, ist die Ocean Majesty nicht für Rollstuhlfahrer geeignet! Es gibt überall Hindernisse, Schwellen und auch einige Decks sind nicht barrierefrei zugänglich. Nicht nur Gästen mit Rollator (Gehhilfe) ist stets empfohlen einen Blick auf den Boden zu richten, denn insbesondere auf den oberen Sonnendecks stößt man auf einige Stolperfallen in Form von Rohren, Luftabzugsschächten oder Bodenwellen. Natürlich ist dies kein Grund für einen Punktabzug bei uns, denn genau diese Eigenheiten machen diese charmante Lady Ocean Majesty zu einem Kreuzfahrtunikat auf den Meeren. Wenn auch ihr Gesamtzustand hervorragend sein mag, so sind die Diensttage letztendlich doch gezählt und solange sich die Gelegenheit bietet, sollte man unbedingt eine Kreuzfahrt mit ihr unternehmen.

Ocean Majesty Aussichtsdeck Deck 9

Foto: Ocean Majesty Aussichtsdeck Deck 9

Auf diesem Foto erkennt man recht gut, dass das obere Sonnendeck nur über eine schmale Treppe zu erreichen ist.

Die erste Nacht in unserer Balkonkabine auf Deck 8 war übrigens angenehm. Die Kabinen sind nicht nur renoviert sondern die Betten auch mit neuen Matratzen versehen worden. Sehr schön. Vom Bett aus bieten die Balkonkabinen einen traumhaften Blick auf das Meer. Lediglich der Stauraum in den Kabinen könnte etwas üppiger sein. Selbst für eine Reise von 7 Tagen kommt man bei einer Belegung mit 2 Personen schnell an die Grenzen des verfügbaren Platzes.

Übrigens sind alle Kabinen noch mit einem Schlüssel zu öffnen und entsprechend auch zu verschließen. Wenn man die Kabine nach dem Verlassen nicht abschließt, bleibt sie für jedermann zugänglich. Wer morgens den Schlüssel zum Frühstück auf der Kabine lässt und sie nicht verschließt, der steht dann auch mal nach Rückkehr vor verschlossener Tür. Das Kabinenpersonal ist angehalten, alle Kabinentüren nach dem Reinigen zu verschließen. Prinzipiell ist es also ratsam, wenigstens immer einen Kabinenschlüssel mit sich zu führen, wenn man schon nicht abschließt ;-)

Die Vakuumtoiletten in einigen Kabinenbädern (auch Mitreisende berichteten davon) sind zeitweise sehr eigenwillig, funktionieren nach dem Betätigen des Abzugknopfes mit einem interessanten Eigenleben. Mal wird sofort gespült, mal nach 5, 10 oder aber auch erst nach 30-60 Sekunden. Hat man dieses Eigenleben einmal durchschaut, sieht man die Sache relativ entspannt und vermutet keinen Defekt mehr an der Anlage. Die Anlage hat übrigens zu keiner Zeit den Dienst versagt.

hinteres Treppenhaus Ocean Majesty

Foto: hinteres Treppenhaus Ocean Majesty

Die Technik scheint an Bord allgemein in einem sehr guten Zustand zu sein. Defekte scheinen hier und da immer mal wieder aufzutreten, werden aber sofort und unbemerkt von der Crew repariert. Die Rettungsboote und Davids glänzen in einem einwandfreien Zustand, sofern man dies als Nichtprofi beurteilen kann. Kabel und Seile sind sogar komplett neu, Kettenglieder und Halterungen der Heißhaken wurden auch jüngst gewechselt, wie Plaketten verraten. Es war zu beobachten, dass am Seetag überall gestrichen, gewerkelt, ausgebessert und aufgehübscht wurde. An einer in Zusammenhang mit den Rettungsbooten stehenden Vorrichtung wurden Taue und Seile gewechselt, die zwar erkennbar älter waren als die restlichen aber aus unserer Sicht noch lange kein Grund zur Besorgnis geboten hätten.  

unterwegs mit der Ocean Majesty in Richtung Norwegen

Foto: unterwegs mit der Ocean Majesty in Richtung Norwegen

Erstaunlich auch, dass man bei Dunkelheit kaum defekte Glühlampen oder Leuchten finden konnte, selbst die Lichterkette über dem Poolbereich erstrahlte fast ohne Lücken. Sowohl in den Innen- als auch in den Außenbereichen zeigte sich ein makelloses Bild. Der gleiche Eindruck entstand in Bezug auf den allgemeinen Zustand der Hardware. Zwar ist die Lackschicht hier und da schon etwas dicker, das Schiff aber eben auch kein Neubau. Roststellen ließen sich auch nach mehrfachen Rundgängen keine sichten. Die wenigen defekten Leuchtmittel wurden übrigens im Laufe der Kreuzfahrt auch noch ausgetauscht, sogar die zwei Lampen der Lichterkette über dem Pooldeck blieben nicht unentdeckt. 

vorderes Treppenhaus Ocean Majesty

Foto: vorderes Treppenhaus Ocean Majesty – in die Außenbereiche gelangt man durch wunderschöne und liebevoll gepflegte Echtholztüren mit Bullauge.

Etwas schade ist, dass die schöne Holzreling genau im Bereich der Balkonkabinen unterbrochen ist und dort ein reines, rundes Stahlgeländer ein Auflehnen der Arme relativ unbequem macht. Fast vergessen hätten wir die Klimaanlage in der Kabine. Diese ist wie gesagt nicht individuell regulierbar. Die Temperatur lässt sich also nicht an einem Thermostat einstellen. Da die Klimaanlage auf der Ocean Majesty offenbar recht leistungsstark ist und in kühleren Fahrtgebieten eher zu viel als zu wenig Leistung bringt, könnte nun ein gravierender Kritikpunkt entstehen. Nach der abendlichen Dusche ist eine Kühlhausatmosphäre in der Kabine nicht sehr behaglich. Die Lösung ist jedoch recht einfach. Der Luftschacht an der Decke, der einen regelrechten Polarsturm in den Raum pustet, lässt sich mit einem Regler direkt an der Decke stufenlos zudrehen. Das klingt ungewöhnlich und lässt zunächst Skepsis aufkommen, ist am Ende aber wirkungsvoll.

Gegen Mittag nahm bei immer noch fast wolkenlosem Himmel der zwischenzeitlich abgeflaute Wind merklich auf und auch die Wellen nahmen stetig an Höhe zu. Von Seestärke 2 in kürzester Zeit auf Seestärke 5.

Im weiteren Verlauf des Abends legten Wind- und Seestärke nochmals zu und pendelten sich bei 7 bzw. Stärke 6 ein. Abgesehen davon, dass die Ocean Majesty im Wasser liegt wie ein Panzer im Wellenbad und offensichtlich unbeeindruckt von diesen Winden und Wellen ist, änderten wir gegen 18:00 Uhr den Kurs und steuerten auf die Küste zu.

Um 19:30 Uhr kamen westlich von Stavanger gleich zwei Lotsen an Bord. Draußen auf dem offenen Meer zogen die „großen Pötte“ ihre Wege und nahmen über das offene Meer Kurs auf die Norwegischen Fjorde, Bergen oder Stavanger. Die Ocean Majesty dagegen sollte in den kommenden Stunden bis in den frühen Morgen hinein die Innenpassage zwischen den Schären und Fjorden hindurch befahren, dabei malerische Dörfer passieren, spektakuläre Brückenpassagen meistern und hautnah an Steilklippen vorbei gleiten (natürlich auf offiziellen Wasserstraßen).

Die erste spannende Durchfahrt erfolgte kurz vor Haugesund unter der dortigen Hafenbrücke hindurch, der Karmsundbrua. Diese 691 m lange Bogenbrücke aus dem Jahr 1955 weist eine Durchfahrtshöhe von 50 m auf und verbindet die Insel Karmoy mit dem Festland in Haugesund. Die Ocean Majesty setzte ihre Fahrt fort, vorbei an Leirvik, der Insel Huglo und Huftaroy, vorbei an Bergen und weiteren kleinen Inseln. Da es sich am Abend mehr und mehr zuzog, endete der Tag um kurz nach Mitternacht.

Ocean Majesty vor der Karmsundbrua in Haugesund

Foto: Ocean Majesty vor der Karmsundbrua in Haugesund

Zur offiziellen Begrüßung fand heute Abend der erste von zwei offiziellen Galaabenden an Bord der Ocean Majesty statt.

  • FORTSETZUNG in TEIL 2 unserer Reiseberichte der  Ocean Majesty Norwegen Kreuzfahrt ab/bis Kiel in die „Zauberhafte Welt der Fjorde“ vom 14.-21. Juni 2014

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