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18-Tage Kreuzfahrt MS Hamburg Indischer Ozean vom 01.02.-18.02.2014

Reisebericht Teil 13 Curieuse, Seychellen und Abreise

 

Tage 16-17: 17.02.-18.02.2014 Curieuse und Mahé , Seychellen mit Abreise - Kreuzfahrt MS HAMBURG im Indischen Ozean vom 01.-18. Februar 2014 mit Mauritius, Madagaskar, Kenia, Sansibar und den Seychellen

Bereits kurz vor Mitternacht erreichte die MS HAMBURG das letzte Ziel vor dem Ausstiegshafen Victoria auf der Insel Mahé und lag vor der Insel Curieuse auf Reede. Auch diese Insel zählt zu den Inner Islands und liegt etwa einen Kilometer von Praslin entfernt. Aufgrund einer fehlenden Infrastruktur wird die Insel nur von wenigen Menschen bewohnt. Das Bild der Seychellen-Insel ist geprägt von unberührten Mangrovenwäldern und kleinen Strandbuchten. Auf Curieuse leben auch die Seychellen-Riesenschildkröten. Neben Praslin ist Curieuse die einzige Insel, auf der die Coco de Mer endemisch beheimatet ist. Die höchste Erhebung der Insel ist der Curieuse Peak mit einer Höhe von 172 m.

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: morgens vor der Insel Curieuse

Seychellen-Insel Curieuse

Der Tag begann in aller Frühe noch vor dem Sonnenaufgang und bescherte uns letztmalig zauberhafte Eindrücke. Aufgrund der Nähe zum Äquator sind die Sonnenauf- und Untergänge leider immer in kürzester Zeit vorüber. Zwischen einsetzender Morgendämmerung und Sonnenaufgang liegen in der Regel nur ca. 15 Minuten. Die berühmte, blaue Stunde schrumpft in Äquatornähe zu wenigen Minuten zusammen. Das macht es auch so schwierig an einem perfekten Morgen gleich von vielen unterschiedlichen Perspektiven aus stimmungsvolle Fotos zu erhalten. 

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: mit den Zodiacs geht es direkt zum Anse St. José

Nachdem das Tageslicht den Blick freigab auf die Küstenregion, da wurde sofort klar, dass dies ein relativ anstrengender Tag werden würde. Völlig unerwartet lagen sie täuschend nah vor uns, die unberührten Buchten mit weißen Stränden aus Korallensand, ohne Menschen und von türkisfarbenem Wasser umspülte Granitfelsen. Auch auf eine letzte Sichtung der Seychellen-Riesenschildkröten spekulierten wir natürlich, denn diese leben hier in beachtlicher Anzahl von nahezu 200 Tieren.

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: traumhafte Ausblicke hat man überall auf der Insel Curieuse

Ein letztes Mal wurden die Zodiacs zu Wasser gelassen und nach dem Frühstück ging es sogleich an Land. Die Anlandung verlief diesmal, dank perfekter Wetterbedingungen, sehr zügig und reibungslos. Zwar ist es auch heute wieder, aufgrund von Missachtung deutlicher Anweisungen der Plantours-Crew, zu kleinen „Zwischenfällen“ beim Ausstieg aus den Zodiacs gekommen aber wir wollen dieser Minderzahl von eigenwilligen Reisegästen keine weitere Aufmerksamkeit schenken. Zu schön waren nämlich die heutigen Eindrücke der Insel Curieuse.

Mit einem Rucksack voller Wasserflaschen begann sofort nach der Anlandung der Marsch über Stock und Stein sowie über Hügel und Granitfelsen entlang der Ostküste der Insel. Der  Landepunkt der Zodiacs war am Anse St. José, der Zielpunkt sollte die Schildkrötenfarm einige Kilometer weiter östlich in der Baie Laraie sein.

Die Temperaturen lagen schon morgens bei über 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit bei mehr als 80 %, was die Wanderung ohnehin schon anstrengend machte. Der Plan war es jedoch, einen deutlichen Vorsprung vor allen anderen Gästen zu erhalten um in aller Ruhe die Schildkröten sowie die Strände „einfangen“ zu können. Zu sehr hatten wir noch die ungünstigen Voraussetzungen von La Digue im Kopf. Aus dem langsamen Marsch wurde sogleich ein kleiner Dauerlauf bei dem interessante Perspektiven natürlich nicht übersehen werden durften. Der Weg vom Anse José nach Baie Laraie führt durch kleine Mangrovenwälder, Holzstege, Hügel, Felsen und ist einer der spektakulärsten Routen der Insel. Gleich auf dem ersten Streckenabschnitt kann man außerdem die Ruinen einer früheren Leprakolonie sehen, die nun mit der Landschaft verschmelzen.

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: die Strecke vom Anse St. José zur Schildkrötenbucht verlief im Bereich der Mangroven über diese Holzstege

Unterwegs sollten wir auch das Glück haben, die Riesen Landkrabbe (Cardisoma carnifex) aus allernächster Nähe betrachten zu können. Diese scheuen und recht schnellen Tiere erreichen eine maximale Größe von 20 cm und sind in vielen Regionen des Indischen Ozeans und anderen, tropischen Gebieten beheimatet. Bei der kleinsten Erschütterung oder Annäherung verschwinden diese Krebstiere sofort in ihren tiefen Erdbehausungen. Eines dieser possierlichen Tiere hat uns offenbar zu spät wahrgenommen oder litt an Selbstüberschätzung und verschwand nicht in der Erdhöhle. Stattdessen drohte die Riesen Landkrabbe mit ihren Scheren und nahm eine drohende Abwehrhaltung vor ihrem Loch ein.  

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: von diesen Riesen Landkrabben gab es hunderte von Exemplaren in den Mangroven von Curieuse

Alle Anstrengungen sollten sich nach dem Fußmarsch schließlich auszahlen. Eine große Anzahl der Seychellen-Riesenschildkröten sichteten wir unmittelbar nach dem Erreichen der Farm auf dem großen Gelände. Unter dieser Schildkrötenfarm darf man sich nun kein eingezäuntes oder abgeriegeltes Gebiet vorstellen, die Farm liegt vielmehr in einer geschützten Bucht in der die Schildkröten auch ihre Eier ablegen und fügt sich nahtlos in die Umgebung ein.

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: die Seychellen-Riesenschildkröte in ihrer natürlichen Umgebung

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: Seychellen-Riesenschildkröte bei ihrem Morgenspaziergang

Die Seychellen-Riesenschildkröten leben völlig frei in ihrem Lebensraum und sind deutlich aktiver als alle Schildkröten die wir bisher in Gefangenschaft gesehen haben. Diese Erfahrung haben wir ja bereits auf der Insel Desroches gemacht. Ohne Zweifel zählt das Erlebnis, die Riesenschildkröten in ihrem natürlichen Lebensraum erleben zu können, zu den eindrucksvollsten Eindrücken der gesamten Reise.

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: feiner Sand, glasklares Wasser, blauer Himmel und Traumkulisse - so muss die perfekte Bucht aussehen

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: die Krönung folgte aber erst nach Umrundung der großen Granitfelsen

Die schönen Strände im Gedächtnis, trennten wir uns von den Schildkröten und suchten nach Möglichkeiten, die nächsten Buchten zu erreichen. Zunächst war es möglich, auf dem Landweg voran zu kommen, bald wurde der Pflanzenbewuchs jedoch undurchdringlich und die kleinen Wege endeten. Glücklicher Weise spielte uns diesmal das Niedrigwasser in die Karten und so fand sich ein Weg durch das flache Wasser an den Granitfelsen entlang bis hin zur nächsten Bucht. Endlich war sie gefunden, die unberührte Bucht mit puderzuckerfeinem Korallensand und türkiesfarbenem Wasser. Und die nächste war gleich noch malerischer. Sofort wurde klar, die unberührten Strände sind zu finden und die Seychellen sind in jedem Fall ein Inselparadies! Man muss die Traumstrände nur suchen bzw. kennen, ausreichend Zeit zur Verfügung haben und einige örtliche Gegebenheiten in die Planungen einbeziehen. Im Idealfall bewegt man sich auf den Seychellen mit einem kleinen Boot von Insel zu Insel und von Bucht zu Bucht. Einige dieser Traumstrände sind ohnehin nur vom Wasser aus zu erreichen.

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: unberührte Buchten, so weit das Auge reicht...

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: der Sand war fein wie Puderzucker, die Wassertemperatur lag bei 33 Grad

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: hinter jeder Steinformation lagen diese Traumstrände versteckt

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: der Blick von den Granitfelsen auf die Buchten war einfach spektakulär

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: wie scharfe Splitter steckten die Granitfelsen im flachen Wasser der Buchten

Entschädigt von den eher mittelmäßigen Eindrücken auf La Digue lag nun der ebenso lange Rückweg zum Anse José vor uns. Nochmals vorbei an der inzwischen recht gut von anderen Gästen gefüllten Schildkrötenbucht, erreichten wir nach etwas über einer Stunde Rückmarsch die Landestelle der Zodiacs. Kaum dort angekommen, tauchten die obligatorischen Wolken dieser Kreuzfahrt wieder am Himmel auf und schienen uns inzwischen wirklich zu verfolgen.

Seychellen-Insel Curieuse Foto: Tourismus ohne Megapiers, 4.000 andere Passagiere und Souvenirgeschäfte 

Um 13:00 Uhr ratterte zum letzten Mal die Ankerkette hinauf vom Grund des Indischen Ozeans und der Anker nahm seine Position in der Ankertasche ein. Die letzten Stunden an Bord der MS HAMBURG lagen nun vor uns. Während der kurzen Distanz von 31 Seemeilen bzw. 60 Kilometern wurden wir von Schauern und Regenwolken begleitet.

Seychellen-Insel Curieuse

Foto: MS HAMBURG auf Reede vor Curieuse

Die Gelegenheit war passend, noch das Bordhospital zu besuchen. In diesem Zusammenhang entwickelte sich ein äußerst interessantes Gespräch mit dem Ärzteteam. Dieses Gespräch ist uns in Kürze einen eigenen Bericht wert.  Das Hospital der MS HAMBURG beeindruckte in jedem  Fall durch seine Ausstattung und Größe. In Notfallsituationen lassen sich quasi alle Maßnahmen ergreifen um nach Diagnosestellung den Patienten direkt vor Ort zu behandeln oder den Gesundheitszustand soweit zu stabilisieren, bis ein Krankenhaus an Land erreicht ist. Die Medikamentenschränke beherbergen hunderte von Präparaten, von der Tablette gegen Übelkeit bis zu unterschiedlichen Antibiotika, Salben, Verbandmaterial, Elektrolytlösung und Material für eventuelle Notoperationen.

Hospital MS HAMBURG

Foto: einer der insgesamt 3 Behandlungsräume des Hospitals an Bord der MS HAMBURG

Um 17:00 Uhr steuerte die MS HAMBURG den vorgesehenen Liegeplatz im Hafen Victoria auf der Insel Mahé an. Wir waren also angekommen im letzten Hafen unserer 18-Tage Kreuzfahrt durch den Indischen Ozean. Nach Abzug der Regenwolken und Freigabe des Schiffes schlenderten wir noch durch die Straßen der Inselhauptstadt und beendeten schließlich den Abend am Pooldeck bei einem netten Plausch.

Insgesamt haben wir mit der MS HAMBURG 3.081 Seemeilen bzw. 5.713 Kilometer zurückgelegt.

Die Nacht war kurz und endete am 18.02.2014 um 04:00 Uhr. Heute war unser Abreisetag. Die Ausschiffung verlief nach vorher zugeteilten Farben reibungslos und zügig, ebenso der Transfer zum 10 km entfernten Flughafen. Der internationale Flughafen der Inselgruppe der Seychellen ist der einzige internnationale Flughafen des Staates im Indischen Ozean und in seiner Größe sehr überschaubar. Es gibt eine Abfertigungshalle und ein Terminal für internationale Flüge, welches zu den Ankunfts- und Abflugzeiten der Überseemaschinen öffnet. Unberührt von dieser Regelung ist das kleine Terminal für die Flüge zwischen den Inseln.

Flughafen Seychellen Abfertigungshalle

Foto: der Wartebereich im Flughafenterminal des internationalen Flughafen

Der Flughafen ist auch der Heimatflughafen der Air Seychelles. Die Parkpositionen der Flugzeuge erreicht man ausschließlich zu Fuß, was überhaupt kein Problem darstellt. Für den Rückflug wartete nun ein von Plantours Kreuzfahrten gecharterter A 330-200 Airbus der Fluggesellschaft Air Berlin auf uns. Um 09:00 Uhr begrüßte uns das auffallend freundliche Flugpersonal und wies uns den Weg zu unseren Sitzplätzen. Sofort rückte wieder die Anreise mit Emirates Airlines (LINK) in Erinnerung, deren unverschämt schlechte Servicebereitschaft uns lange in Erinnerung bleiben wird.     

Air Berlin A 330-200 Airport Mahé, Seychellen

Foto: Air Berlin Airbus A 330-200 auf dem Vorfeld des internationalen Airports auf den Seychellen

Der freundliche Service an Bord der Air Berlin überraschte uns nicht wirklich, stimmte jedoch sehr positiv auf den langen Rückflug ein. Noch positiver jedoch war die Tatsache, dass die Kabinenausstattung brandneu war. Die zwei Zentimeter mehr Beinfreiheit gegenüber der alten Sitzkonfiguration machten sich zuerst deutlich bemerkbar. Dazu sind alle Sitze nun mit einem eigenen Touchscreen Monitor ausgestattet. Diese entsprechen neuester Bauart und sind einfach mit dem Finger zu bedienen. Kein Vergleich zu den alten Bildschirmen in der Boeing 777-300 ER von Emirates Airlines. Das Programmangebot ist riesig und umfasst für 200 Stunden Filme, Spiele, Hörbücher und Musikalben. Jeder Sitz ist zusätzlich mit einem eigenen USB-Anschluss versehen. Die Kopfhörer sind kostenfrei erhältlich. Unterhaltungsangebot und Komfort sind zeitgemäß und haben überzeugt!

Air Berlin A 330-200 neue Kabine

Foto: die neue Passagierkabine (Economy Class) im Airbus A 330-200 der Air Berlin

Der Service an Bord der Air Berlin war erstklassig, aufmerksam und extrem schnell. Keine Stunde verging zwischen dem Start und einem kompletten, ersten Servicedurchlauf im Flugzeug. Getränke wurden regelmäßig und ausreichend serviert. Insgesamt gab es zwei Mahlzeiten auf unserem 10 ½ Stunden Flug, die zudem sehr schmackhaft waren. Die Gesamtbeurteilung des Rückfluges bewerten wir ohne Einschränkungen mit „ausgezeichnet“!    

Mit einer pünktlichen Landung in Düsseldorf endete diese Reise schließlich und entsprechend nun auch unsere ausführlichen Reiseberichte.  

 

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