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Schiffsportrait Deck 20-16 AIDAnova: Bilder und Eindrücke vom neuen AIDA Cruises Flaggschiff

Erstes Kreuzfahrtschiff der neuen Helios-Klasse

Bei der AIDAnova handelt es sich nicht um ein Schwesterschiff einer bereits bestehenden Schiffsserie. Die AIDAnova ist ein völlig neuer Schiffstyp, der so genannten Helios-Klasse. Mit einer Länge von 337m und einer Breite von 42m ist die AIDAnova in ihren Abmessungen, gegenüber den beiden bisher größten AIDA-Schwesterschiffen AIDAprima und AIDAperla (je 300m x 37,6m), noch einmal deutlich gewachsen. Standen bei den beiden Schwesterschiffen der Hyperion-Klasse, die von der japanischen Mitsubishi-Heavy-Industries Werft in Nagasaki geliefert wurden, noch jeweils 125.572 BRZ auf dem Datenblatt, so beeindruckt der aktuelle Meyer Werft Neubau mit 183.900 BRZ.

Fünfmal größer als AIDAcara

Schaut man in die Deckpläne, so hat die AIDAnova offiziell zwei Decks mehr als das Schiffsduo aus Japan – also 20 Decks gegenüber 18 Decks. Das Deck 20 der AIDAnova existiert real allerdings nur in Form des Eingangs zur AIDA Racer Wasserrutsche. Auf der AIDAnova sind auf insgesamt 11 Decks Kabinen untergebracht, auf der AIDAperla und AIDAprima waren es nur 9. Im Vergleich zu den bisher größten Schiffsschwestern beherbergt die AIDAnova 2.250 Passagiere mehr an Bord. Die zugelassene Passagierzahl der AIDAprima/perla liegt bei 4.350 (1.643 Kabinen) gegenüber 6.600 (2.626 Kabinen) der AIDAnova. Im Vergleich dazu beherbergt das bisher größte Kreuzfahrtschiff der Welt, die 228.081 BRZ große und 361m lange Symphony of the Seas, maximal 6.870 Passagiere in 2.759 Kabinen. Die AIDAnova ist beinahe fünfmal so groß wie die Ur-AIDA, die 38.557 BRZ große AIDAcara, die seit 1996 maximal 1.300 Passagiere über die Weltmeere schippert.

Erstes Kreuzfahrtschiff mit LNG-Antrieb

Beeindruckender als die reinen Schiffsdaten ist der Antrieb der AIDAnova. Es ist das erste Kreuzfahrtschiff, welches komplett mit flüssigem Erdgas (LNG) betrieben wird. LNG ist der emissionsärmste marine Treibstoff, der nutzbar ist. Somit ist die AIDAnova das derzeit umweltfreundlichste Kreuzfahrtschiff weltweit. Andere Reedereien werden jedoch in Kürze nachziehen und ebenfalls Kreuzfahrtschiffe in Dienst stellen, die mit Flüssigerdgas betrieben werden können. Mit einer 3.500 Kubikmeter Tankfüllung kann die AIDAnova rund zwei Wochen lang fahren. Betankt wird sie während ihrer ersten Saison auf den Kanaren im Hafen von Teneriffa vom Tankschiff „Cardissa“. Die AIDAnova kann neben dem auf minus 162 Grad gekühlten Flüssigerdgas auch mit regulärem Marinediesel betankt und betrieben werden.

In Deutschland könnte die AIDAnova derzeit noch nicht von einem Bunkerschiff aus mit LNG betankt werden, da es dafür noch keine Genehmigung gibt. Die LNG-Betankung müsste beispielsweise in den Niederlanden erfolgen.

AIDAnova Funchal Madeira

Das fast perfekte Kreuzfahrtschiff!

Ich habe mich während der Silvesterkreuzfahrt auf den Kanarischen Inseln an Bord der AIDAnova umgesehen und nicht nur die von den Medien hochgelobten Neuerungen unter die Lupe genommen. Soviel vorweg: Für mich ist die AIDAnova nicht das bis ins letzte Detail perfektionierte Kreuzfahrtschiff! Gerne werden die Schwesterschiffe AIDAprima und AIDAperla aus Japan als „Versuche“ bezeichnet, ein perfektes Kreuzfahrtschiff zu bauen. Mit der AIDAnova soll dies nun umgesetzt worden sein. Die AIDAnova ist ein nahezu perfektes Kreuzfahrtschiff, keine Frage, aber einige Details von der AIDAprima und AIDAperla habe ich vermisst. Nun aber der Reihe nach.

Die Kabinen

Großzügigkeit in den Kabinen

Insgesamt fallen die Kabinen auf der AIDAnova großzügig aus. Die Einzelkabinen Innen sind mit 10m² zwar vergleichsweise klein (Einzel Aussen 14m²) aber schon die regulären Innen- und Aussenkabinen sind mit 13-16 bzw. 16-19m² größer als bei manchem Mitbewerber. Die Balkonkabinen der Kat. BC sind mit 17-21,5² deutlich geräumiger, die Kabinen der Kategorie BB und BA verfügen sogar über einen begehbaren Kleiderschrank. Insbesondere die Verandakabinen Komfort der Kategorien VC, VB und VA sind mit 22-28m² so groß wie auf anderen Kreuzfahrtschiffen die Minisuiten. Zum Teil gibt es auch in diesen Kabinen einen begehbaren Kleiderschrank. Noch größer sind die Verandakabinen Deluxe (Kat. DB und DA), von denen die Kategorie DL mit einer eigenen Lounge (7m²) ausgestattet ist. Die Verandakabinen Deluxe sind zwischen 29-32,5m² groß. Richtig viel Platz bieten die Junior-Suiten der Kat. JA mit 61m² bzw. die Junior-Suiten mit Lounge (7m²). Die Suiten der Kategorien SB, SC sind 73-83m² groß und in der Penthouse-Suite wohnt der Gast über zwei Decks auf 73m² Wohnfläche. Im Vergleich zu den Veranda Komfort-Kabinen auf der AIDAprima und AIDAperla hat man auf der AIDAnova darauf verzichtet, Duschen und Toiletten getrennt in den Kabinen zu verbauen. 

Verandakabine Kat. VA 11154 AIDAnova

Neben unterschiedlicher Größen und Aufteilungen variiert auch das Farbdesign von Deck zu Deck, was bereits von anderen AIDA-Schiffen bekannt ist. Zu öffnen sind alle Kabinen quasi berührungsfrei mit der so genannten RFID-Technik, bei der ein Chip (Transponder) in der Karte ein individuelles Signal zum Lesegerät an der Tür sendet und den Mechanismus zur Öffnung auslöst. Diese Technik wurde bereits an Bord der AIDAprima und AIDAperla genutzt.

Dauerhaft Strom auf den Steckdosen – AIDA zeigt erneut wie es geht

Ideal gelöst ist das von anderen Kreuzfahrtschiffneubauten bekannte, sehr lästige Problem der Stromversorgung nach dem Verlassen der Kabine. Auf der AIDAprima und AIDAperla wurden die Steckdosen nach dem Herausziehen der Zimmerkarte aus dem Kartenschlitz neben der Tür weiterhin mit Strom versorgt. Das Laden der Akkus ist also selbst dann noch möglich, wenn man die Kabine verlässt. Auf der AIDAnova funktioniert ein anderes System ebenso gut. Es gibt keine Kartenschlitze neben der Tür, in die man die Zimmerkarte stecken muss, um die Lichtschalter zu aktivieren. Dafür existiert nun ein Hauptschalter, der gedrückt werden muss, um alle anderen Schalter „scharf“ zu schalten. Ich finde beide Lösungen sehr praktisch, jene auf der AIDAnova sogar noch etwas besser, denn beim täglichen Gebrauch ist das Drücken eines Hauptschalters praktischer, als die Variante mit Kartenschlitz.

Zu helle Leselampen

Als zu hell empfand ich die Leselampen neben den Betten, denn schaltet man sie an, ist die gesamte Kabine nahezu komplett beleuchtet. Für den Bettnachbarn kann eine so helle Beleuchtung durchaus störend sein. Ein kleiner Spot, wie im Bereich der Couch, wäre die perfektere Lösung gewesen. Die großen Flachbildschirme sind in Bettrichtung drehbar, was sehr praktisch ist.

USB-Stecker und Steckdose nur an einer Bettseite

Die Frage, warum man nicht an beiden Betten Steckdosen oder USB-Stecker installiert, habe ich mir schon auf anderen Kreuzfahrtschiffen gestellt. Auch auf der AIDAnova werde ich erneut mit dieser, aus Sicht eines Kreuzfahrtgastes, völligen Unsinnigkeit konfrontiert. Warum darf wieder nur eine Person ein elektronisches Gerät am Bett anschließen? Auf einer Bettseite sind sowohl Steckdose als auch ein USB-Anschluss vorhanden, auf der anderen Bettseite keine dieser Varianten. Man hat mir diese Frage auf Nachfrage hin mit dem Hinweis auf den „Brandschutz“ begründet. Verstehen kann ich es dennoch nicht, denn dann müsste konsequenter Weise auf beiden Bettseiten auf Anschlüsse verzichtet werden. Warum es nicht möglich ist, wenigstens auf einer Seite die Steckdose und auf der anderen den USB-Anschluss zu installieren, bleibt auch auf der AIDAnova ein Rätsel.

Der Schreibtisch kann an der Frontseite hochgeklappt werden und wird so zum Schminktisch. Je nach Kabinenkategorie ist der Stauraum im Bereich der Schreib- und Schminktische etwas großzügiger bemessen als auf der AIDAprima und AIDAperla.

Schiffsrundgang von Deck 19 nach Deck 05 auf der AIDAnova

AIDAnova Deck 20/19

In den Deckplänen wird Deck 20 angegeben. Real existiert dieses Deck nur in Form der Startposition für die AIDA Racer Wasserrutschen an Bord. Diese sind zwischen 77-80m lang und haben ein Gefälle von 11%.

Auf Deck 19 befindet sich im vorderen Schiffsbereich das FKK-Deck, dass man jeweils über eine Treppe an der Steuerbord- und an der Backbordseite erreicht. Das FKK Deck ist von keiner Seite aus einsehbar. Im Vergleich zur AIDAprima und AIDAperla gibt es hier keinen Whirlpool. Ein Regenschutz ist ebenso wenig vorhanden wie ein Sonnenschutz.

FKK Bereich AIDAnova

AIDAnova Deck 18

Fernsicht und Sonne genießen durch Glasscheiben möglich

Auf Deck 18 liegen die meisten öffentlichen Außenbereiche der AIDAnova. Am Heck durchlaufen die Röhren der Wasserrutschen das Deck und im vorderen Schiffsteil sind Freiflächen für Liegestühle zu finden. Diese sind komplett hinter gläsernen Windschutzwänden gelegen, so dass auch an kühleren Tagen die Sonne ohne „störenden“ Seewind zu genießen ist. Aussichtsplattformen mit installierten Ferngläsern wie auf der AIDAprima und AIDAperla gibt es auf der AIDAnova nicht. Ein Blick auf das Meer ist ausschließlich durch Glasscheiben möglich. Eine Pool Bar sorgt dafür, dass an heißen Sommertagen der Nachschub an erfrischenden Getränken sichergestellt ist.

Im hinteren Schiffsbereich ist das Activity-Deck Four Elements untergebracht, welches ein besonderes Urlaubsvergnügen für kleine und große Abenteurer bereithält. Auf Deck 18 befindet sich genauer gesagt der Indoor-Klettergarten. Der Eingang zu diesem Hochseilgarten liegt ebenfalls auf Deck 18, zu erreichen über eine sehr großzügig dimensionierte Treppe, die mittig als Tribüne genutzt werden kann. Einen separaten Kletterbereich für Kinder gibt es auf der AIDAnova nicht mehr, dafür sind Kletterrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählbar. Das Hallendach ist voll verglast, künstliche Hängepflanzen sorgen für eine tropische Dschungel-Atmosphäre.

Eine pfiffige Idee ist die Installation einer großen Schlange auf etwa der Hälfte der Kletterstrecke, in die man sich hineinsetzen und fotografieren lassen kann.

Blick auf Four Elements und Klettergarten AIDAnova

Vor dem ersten Klettern muss eine „Klettergartenlizenz“ abgelegt werden. Kinder dürfen erst ab 6 Jahren bzw. einer Körpergröße von 1.30m den Klettergarten besteigen. Das Tragen der ausgehändigten Spezialausrüstung ist Pflicht. Zwischen den einzelnen Parcours gibt es immer wieder die Möglichkeit, sich auszuruhen oder die Kletterpartie ganz abzubrechen.

Abgegrenzt vom Four Elements liegt im Außenbereich der AIDAperla der Sportplatz, der im Winter nicht in eine Eisbahn wie auf der AIDAprima und AIDAperla verwandelt werden kann. Das coole Eis-Fun-Erlebnis entfällt hier also im Winter.

Sportplatz AIDAnova

Das Patiodeck - Exklusiver Außenbereich mit begrenzter Exklusivität

Was auf der AIDAprima und AIDAperla als Highlight verkauft wird – das Patiodeck für die Gäste der Suiten –  überzeugt mich auf der AIDAnova nur bedingt. Der Name ist auf der AIDAnova geblieben, die Exklusivität dagegen nur teilweise. Der Außenbereich der AIDA Lounge ist vollständig von Glaswänden umgeben, zum Teil sichtbehindert. Was als Sichtschutz für neugierige Blicke der öffentlichen Deckbereiche gedacht ist, schränkt auch die Sicht auf das Meer ein. Ich würde mir als Gast etwas mehr „Pfiff“ und Exklusivität wünschen, so wie es auf dem Schiffsduo aus Japan vorgemacht wurde. Gemütliche Lounge Sessel mit dicken Auflagen sowie große Relax-Liegen runden das Angebot auf der AIDAnova ab. Die von der AIDAperla und AIDAnova bekannten Infinity-Pools samt atemberaubendem Bugblick fehlen, ebenso wie die großzügigen Cabanas, welche für eine tolle Privatsphäre sorgen würden. In einem so exklusiven Bereich hätte ich mir etwas mehr individuelle Rückzugsmöglichkeiten oder Trennwände gewünscht. Aber vielleicht stört es andere Reisegäste im Gegensatz zu mir auch nicht, den Nachbarn bzw. sein Gegenüber immer im Blick zu haben.

AIDA Lounge exklusives Patiodeck AIDAnova

Bugblick für alle Gäste möglich

Sehr schön angelegt ist der öffentliche Außenpool im vorderen Schiffsbereich, an dem sich die genannte Pool Bar befindet. In unmittelbarer Nähe zur Pool Bar stehen Cabanas bereit, die gemietet bzw. reserviert werden können. Warum man diese nicht komplett „blickdicht“ vom direkt dahinterliegenden, öffentlichen Deckbereich getrennt hat, weiß wohl nur der Designer. Was sich eben noch als Nachteil darstellte, ist aus einer anderen Sichtweise betrachtet ein Pluspunkt. Durch den Wegfall des exklusiven Patio-Bereichs, wurde das obere Sonnendeck mit Blick in Fahrtrichtung nun wieder zu einem für alle Gäste zugänglichen Deck.

Vorderer Aussenpool AIDAnova

 

AIDAnova Deck 17

Auf Deck 17 befindet sich der obere Bereich vom Beach Club, der über gemütliche Relax-Liegen und zum offenen Innenbereich über Sitzgelegenheiten verfügt. Schade ist, dass die Relax-Liegen direkt von den Sitzgelegenheiten aus eingesehen werden können. Reguläre Sonnenliegen sind im oberen Bereich vom Beach Club nicht zu finden. Abends verwandelt sich die Galerie in eine chillige Empore, von der aus sich ein toller Blick auf die Beachpartys bietet.

Jetzt ein kompletter Innenbereich

Egal zu welcher Jahreszeit, im Beachclub herrscht an 365 Tagen im Jahr Sommerfeeling. Die Dachkonstruktion besteht aus leichten Verstrebungen zwischen denen eine Spezialfolie angebracht ist. Die spart nicht nur Gewicht, sondern sorgt auch für eine herrliche, offene Beach-Atmosphäre inkl. Sonnenbräune. Etwas schade ist allerdings, dass die Folie viel von der Farbintensität des klaren, blauen Himmels schluckt und ihn immer milchig weiß erscheinen lässt. Mir persönlich haben die verschiebbaren Türelemente auf der AIDAprima und AIDAperla sehr gut gefallen, welche den Beach Club samt Pool mit dem Außenbereich verbunden haben und für ein großzügig dimensioniertes Areal sorgten. Auf der AIDAnova ist der Beach Club nun komplett geschlossen. Die schönen Liegemöglichkeiten am Poolrand vermisse ich auf der AIDAnova ebenfalls.

Blick von Deck 17 auf Beach Club AIDAnova

Beachpartys vor atemberaubender Kulisse

Jeden Abend steigen im Beach Club dann die Beach Partys, zum Beispiel mit lateinamerikanischen Rhythmen oder zu top aktuellen Discoklängen vor einer atemberaubenden Kulisse mit Lasershows und illuminiertem Foliendach. Neu ist die Anordnung des Arbeitsplatzes vom DJ, dieser thront nun sowohl hoch über dem Geschehen mit freiem Blick auf die Tanzfläche oder aber auf einer kleinen Empore direkt in der Mitte vom Beach Club.

Lasershow im Beach Club AIDAnova

Die AIDA Bar (Deck 16) ist auch auf der AIDAnova ein beliebter Treffpunkt und ist perfekt in den Beach Club integriert.

Stühle statt Sonnenliegen und keine Infinity-Whirlpools

Auf Deck 17 sind darüber hinaus jede Menge Sonnendeckbereiche mit zwei kleineren Whirlpools (jeweils einer an der Backbord- und Steuerbordseite) zu finden. Die Lage der Whirlpools gefällt mir persönlich nicht so gut. Zum einen sind sie von allen Seiten aus, von den darum herum sitzenden Gästen, einsehbar und zum anderen schaut man von innen heraus überwiegend auf andere Gäste und nicht auf das Meer. Ich möchte hier gewiss keine „Meckerliste“ über das Schiff führen, aber die AIDAprima und AIDAperla haben mich in den Außenbereichen durch einige Features mehr begeistert. Geniale Infinity-Pools wären doch eine perfekte Lösung gewesen – vermutlich kann man sie aus Gründen der Gewichtsverteilung so hoch oben auf dem Schiff nicht realisieren. An Seetagen habe ich Sonnenliegen in diesem Bereich vermisst. Es stehen ausschließlich klappbare Stühle zur Verfügung, keine Sonnenliegen.

Die AIDA Lounge ist der ideale Rückzugsort für alle Suiten-Gäste an Bord der AIDAnova. Wie bereits gesagt, überzeugt mich die Lage auf der AIDAnova nicht. Den Außenbereich habe ich bereits beschrieben, der Innenbereich kann aber durchaus einen Designpreis gewinnen. Die Atmosphäre ist klasse und die Architekten haben eine wunderbare Arbeit geleistet. Ganz entspannt vor sich hinträumen, gar kein Problem. Dabei auf das Meer schauen ist hier dagegen nicht möglich. Der Concierge-Service ist hervorragend.

AIDA Lounge Innenbereich AIDAnova

Der perfekte Platz an Bord für einen Sonnenuntergang

Den wohl schönsten Blick auf Deck 17 hat man am Heck der AIDAnova, welches Terrassenförmig angelegt ist und das Gefühl von grenzenloser Freiheit vermittelt. Diverse Sitzgelegenheiten und gemütliche Kuschelmuscheln sorgen für die perfekte Urlaubsatmosphäre. Nirgendwo sonst auf dem Schiff lässt sich der Sonnenauf- oder Untergang besser verfolgen als hier. Dazu noch ein leckerer Cocktail und das Kreuzfahrt-Feeling ist perfekt.

Kein Skywalk und keine Panoramaaufzüge

Einen kleinen Minuspunkt im Vergleich mit der AIDaperla /AIDAprima entdecke ich aber trotzdem. Die Skywalks, welche die Panoramaaufzüge umrundet haben, gibt es auf der AIDAnova ebenso wenig wie die Aufzüge selbst. Insgesamt wurden an Bord der AIDAnova vier Fahrstühle mehr als auf den beiden Schwestern aus Japan verbaut. Keiner jedoch direkt am Heck. Hat man nun zum Beispiel etwas auf seiner Kabine vergessen, bleibt nur der Weg zum Hecktreppenhaus auf Deck 16 oder ins weit entfernte Treppenhaus auf Deck 17 Mittschiffs. Man wird sich wohl aber etwas bei dieser Änderung gedacht haben.

Blick auf Terrasse vor Four Elements AIDAnova

 

Deck 16 AIDAnova

Ich nutze eine der beiden Treppen am Heck und befinde mich anschließend auf Deck 16, der Hauptebene des Four Elements. Hier liegt direkt die Bar das 5. Element mit einem großzügigen Innen- und Außenbereich von dem aus sich ein phantastischer Blick auf das gesamte Heck der AIDAnova bietet.

Spaß für die ganze Familie

Die Bar ist an der Backbordseite der AIDAnova angeordnet und entpuppt sich schnell als beliebter Treffpunkt zu fast jeder Tageszeit. Das Four Elements und die Bar an sich sind nicht neu, wurden auf der AIDAnova aber komplett umgestaltet. Mir erscheint das Four Elements aufgrund der integrierten, sehr großen Treppe, die zum Klettergarten und zu einer Tribüne hinaufführt, enger als auf der AIDprima und AIDAperla. Die Tribüne ist sehr schön angelegt und bietet eine Menge chilliger Sitzmöglichkeiten mit Blick auf die große LED-Leinwand. Hier versammelt man sich zum Beispiel zum Public Viewing von Sportveranstaltungen oder Live-Übertragungen.  Sehr gemütlich und gut platziert sind die Kuschelmuscheln sowie auch die größere Anzahl an Sitzgelegenheiten.

Die Tische direkt unterhalb der Kletterwege sollte man vielleicht noch umstellen, denn es ist nicht schön, wenn von den Klettergästen Sand, Staub und andere Dinge auf die Tische oder in die Getränkegläser fallen.

Ich vermisse beim weiteren Rundgang den in früheren Ankündigungen aus dem Jahr 2017 genannten Wild River, welcher den Lazy River der AIDAprima bzw. AIDAperla ersetzen sollte. Offenbar hat man sich später dazu entschieden, auf den Wild River zu verzichten und Gegenstrombecken installiert. Welche Variante davon nun schöner ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Four Elements und Klettergarten AIDAnova

In unmittelbarer Nähe warten der Mini Club, der Kids Club und der Wave Club darauf, von den jüngsten Kreuzfahrtgästen entdeckt zu werden. Alle Kinder- und Jugendbereiche schließen an das Activity-Deck an, was gemeinsame Unternehmungen besonders entspannt gestaltet. Die Erwachsenen können sich eine Auszeit nehmen und die Kinder haben die Möglichkeit, eigene Wege zu gehen, ohne dabei die Eltern komplett aus den Augen zu verlieren. Der gesamte Bereich ist insgesamt sehr schön gestaltet und wirkt sehr großzügig. Im Mini Club werden die „Goldfische“ von 6-36 Monaten betreut, im Kids Club die 3-11-jährigen Entdecker und in der Teens Lounge (Wave Club) die großen Abenteurer von 12-17 Jahren. Im Bereich der Wasserbecken stehen Schwimmwesten für die Kinder zur Verfügung. Der Kids Club unterteilt sich noch einmal in die Altersgruppen von 3-6 Jahre (Seepferdchen), 7-9 Jahre (Delfine) und 10-11 Jahre (Sharks). Im Game Center neben dem Wave Club können sich die Teens an beliebten Spielautomaten die Zeit vertreiben.

Teens Lounge Wave Club AIDAnova

Ohne technische Spielereien

Das Fuego Familienrestaurant liegt nur wenige Schritte vom Kids Club und dem Activity-Deck Four Elements entfernt. Die Gerichte und Buffets sind abgestimmt auf den Geschmack der kleinen Kreuzfahrer, aber auch Erwachsene kommen natürlich auf ihre Kosten. Es gibt ein extra Kinderbuffet. Die auf Kindergröße optimierte Höhe einiger Theken hat man auf der AIDAnova beibehalten, da sich diese bewährt haben. An einer Burger- und Pastastation kann man sich zum Beispiel seine eigenen Burgerkreationen selbst zusammenstellen und frisch zubereiten lassen. Was ich vermisse, gerade zu Stoßzeiten, ist der mobile „Buzzer“, welchen man als Gast nach der Bestellung eines Burgers (an Bord der AIDAprima / AIDAperla) ausgehändigt bekommt. Dieser macht dann durch Vibration und Leuchteffekte darauf aufmerksam, dass der bestellte Burger abgeholt werden kann. Durch den Wegfall dieser „technischen Spielerei“ steht man zur Mittagszeit auch schon mal 20 Minuten in der Warteschlange, um einen Burger zu bekommen. Nun ja, auch hier wird es wohl Gründe geben, warum man die „Buzzer“ wieder abgeschafft hat.

Das Fuego Familienrestaurant bietet sowohl einen Innen- als auch einen „Außenbereich“ (integriert im Four Elements Innenbereich) und ist eine interessante Alternative zu den anderen Buffetrestaurants von AIDA. Vor dem Fuego Restaurant können Eltern am „Baby Corner“ Babybrei zubereiten oder dem kleinsten Nachwuchs ein Fläschchen aufwärmen. Sogar eine Mikrowelle ist vorhanden. Dieser Bereich wurde auf der AIDAprima eingeführt.

Neu auf der AIDAnova ist eine Pizzeria, die sich optisch und auch räumlich vom Fuego Restaurant abhebt, aber trotzdem in dieses integriert wurde.

Fuego Restaurant AIDAnova

Meine letzte Station auf den oberen Decks ist der Beach Club, den ich bereits beschrieben habe. Die wohl typischste Bar an Bord eines AIDA-Schiffes ist die AIDA Bar, die sich seit Einführung auf der AIDAcara im Jahr 1996 optisch nur wenig verändert hat. Zu erwähnen ist im Zusammenhang mit dem Fuego Restaurant und dem Beach Club, dass diese zwei Bereiche nun miteinander verbunden sind. Es liegt kein offenes Deck mehr dazwischen. Interessant ist das Design im Poolbereich. Dieser ist wie gesagt nun komplett zu einem Innenpool geworden und wird von der oberen Ebene des Beach Clubs überspannt. Damit sich die im Pool befindlichen Gäste nicht eingeengt fühlen, wurde die Decke der Empore an einer Stelle zum Deck 17 hinauf geöffnet. Diese Eigenschaft vermittelt ein gewisses Gefühl von Großzügigkeit.

Der Pool kann bei Bedarf komplett mit einem mobilen Steckgitter „eingezäunt“ werden. Darauf hat man zumindest vorerst verzichtet, was mir persönlich sehr gut gefällt. So wird die Großzügigkeit noch weiter hervorgehoben. Ich glaube nicht, dass durch das nicht vorhandene Gitter ein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht. Sehr gut gefallen mir die verschiedenen Sitz- und Liegemöglichkeiten rund um den Pool.

Pool Beach Club und Blick nach Deck 17

 

Fortsetzung in Teil 2: Schiffsportrait Deck 08-05 AIDAnova: Bilder und Eindrücke vom neuen AIDA Cruises Flaggschiff