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Reisebericht Teil 3: Kreuzfahrt von Valparaíso bis Havanna mit der MS Hamburg

Mit der MS Hamburg von Plantours Kreuzfahrten zu den spannendsten Häfen zwischen Honduras und Kuba.

Im zweiten Teil meines Reiseberichts kreuze ich mit der MS Hamburg von Honduras über Mexico und Belize bis zum Zielhafen Havanna, auf Kuba.  

Tag 21: 18. Februar 2019 Puerto Cortez (Copán), Honduras

Mit dem Bus sechs Stunden bis ins „Mayaland“

Um 07:30 Uhr sitze ich bereits im Reisebus, der am Hafen vor der MS Hamburg bereit steht. Im Rahmen eines Ausflugs geht es heute in die bedeutende Maya-Ruinenstadt Copán, im Tiefland der Halbinsel Yucatán. Seit 1980 gehört die Ruinenstätte aus der Zeit zwischen 250 bis 900 n.Chr. zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zur Blütezeit im 8. Jahrhundert lebten geschätzt 25.000-30.000 Menschen in Copán. Neben Tikal in Guatemala und Palenque in Mexico, war Copán einst einer der bedeutendsten Maya Stadtstaaten. Die Busfahrt dauert mit rund 6 Stunden pro Richtung zwar überdurchschnittlich lange, doch die Strecke durch das hügelige Hinterland von Honduras hindurch ist sehr sehenswert. Von Puerto Cortez führt die Fahrt ins „Mayaland“ vorbei an Bananen- und Kaffeeplantagen, Gebirgsflüssen, kleinen Lehmhütten und sattgrünen Tälern. Nach der Ankunft beginnt sogleich der Rundgang durch die weltberühmten Ruinen von Copán. Wir sind heute die einzige größere Reisegruppe auf dem Gelände, was für eine geheimnisvolle Stille auf dem weitläufigen Gelände sorgt.

Eingang Maya Stadt Copán, Honduras

Foto: Eingang Maya Stadt Copan, Honduras

Auf der Zeitreise durch die im Zentrum gelegene Hauptgruppe der Ruinen eröffnen sich dem Besucher drei Plätze, umgeben von Tempelanlagen, die aus dem Dschungelgrün herausragen. Meine Erkundungsrunde beginnt auf dem großen Hauptplatz, auf dem sehr gut erhaltene Stelen stehen. Die von den Maya „Großer Stein“ genannten Pfeiler, tragen an allen Seiten Verzierungen, Gravierungen oder Inschriften, die über das Leben der dargestellten Könige oder deren Handlungen berichten. Am südlichen Ende vom Hauptplatz liegt ein unscheinbar anmutendes Ensemble aus zwei trapezförmigen Felsbrocken. Ich stehe vor dem Ballspielplatz, der als zweitgrößter der gesamten Mayawelt gilt. Direkt in Sichtweite vom Ballspielplatz thront der zwischen 738 und 756 erbaute Tempel 26, der in erster Linie wegen seiner Hieroglyphentreppe bekannt ist. Sie ist das größte in Stein gehauene Schriftwerk der Maya.

Ballspielplatz Maya-Stadt Copán, Honduras

Foto: Ballspielplatz Maya-Stadt Copan, Honduras

Den Großteil der südlichen Hälfte der Hauptgruppe nimmt die fast exakt in Nord-Süd-Richtung ausgerichtete Akropolis ein. Ihr Grundriss ist annähernd rechteckig und war zur Zeit der Maya das religiöse und politische Zentrum der Stadt. Die Akropolis ist ein Konglomerat aus vielen einzelnen Gebäuden, die zu verschiedenen Zeiten erbaut wurden. Die Anordnung der Gebäude und Komplexe spiegelt das Weltbild der Maya wider. Die vier Wohnbezirke stellen zum Beispiel die vier Himmelsrichtungen dar. Da ich auf diesem Gebiet kein Profi bin, belasse ich es bei dieser Kurzbeschreibung. Ich genieße noch etwas den wunderbaren Blick von der Akropolis aus über die Ruinenstadt und begebe mich langsam zurück in Richtung Eingang. Unter einer Ansammlung großer, jahrhundertealter Bäume wurde für alle Ausflugteilnehmer ein riesiges Mittags-Buffet aufgebaut. Es ist ein klasse Erlebnis, unter urigen Urwaldbäumen auf weißen Tischdecken zu speisen.

Akropolis Copán Maya-Ruinen, Honduras

Foto: Akropolis Copan Maya-Ruinen, Honduras

Das Fazit des langen Tages

Da während der Rückfahrt bald die Dämmerung einsetzt, verschlafe ich die meiste Zeit bis der Bus alle Ausflügler wieder am Hafen vor der MS Hamburg absetzt. Als Fazit des Tages halte ich für mich fest, dass zwölf Stunden Busfahrt an einem Tag für einen Landausflug zwar sehr viel sind, der Besuch in den Maya-Ruinen von Copán sich aber in jedem Fall lohnt. Um 21:30 Uhr verlässt die MS Hamburg ihren Liegeplatz in Puerto Cortez und nimmt Kurs auf den nur 66 Seemeilen entfernten Hafen Santo Tomas in Guatemala.

  • Komplette Bildergalerie Puerto Cortez (Copán) vom 18. Februar  <<hier>>

Tag 22: 19. Februar 2019 Santo Tomás, Guatemala

Meine Tagespläne für den heutigen Tag sehen eine Erkundung des kleinen Ortes Santo Tomás vor. Santo Tomás de Castilla, wie der komplette Name des Ortes lautet, ist ein Stadtteil der Hafenstadt Puerto Barrios an der Bucht im Golf von Honduras. Um es nun ganz konkret zu sagen, heißt der Ort seit 1958 eigentlich Matías de Gálvez, was sich jedoch weder innerhalb der Bevölkerung noch auf Landkarten durchgesetzt hat. Seit 1960 hat die Kriegsmarine von Guatemala ihre Basis im Hafen von Santo Tomás. Von Kreuzfahrtschiffen wird der Hafen seit dem Jahr 2004 angelaufen, in erster Linie ist er Ausgangspunkt für Überlandausflüge ins Hinterland und zu den Maya-Ruinen in Tikal. Der Ort hat nicht viele typische Sehenswürdigkeiten zu bieten. Es lohnen aber auf jeden Fall ein Spaziergang entlang der Hauptstraße durch den Ortskern und ein Besuch auf dem lokalen Markt.

Hauptstrasse von Santo Tomas, Guatemala

Foto: Hauptstrasse von Santo Tomas, Guatemala

Um 18:30 Uhr nimmt die MS Hamburg Kurs auf Belize. Der Abend ist wunderbar. Am Himmel funkeln die Sterne, die See ist vollkommen ruhig und die Luft um 22:00 Uhr immer noch 27 Grad warm.

  • Komplette Bildergalerie Santo Tomás, Guatemala vom 19. Februar  <<hier>>

Tag 23: 20. Februar 2019 Belize City (Altun Ha)

Kein Tendern bei Windstärke 6

Die Anfahrt auf die Bucht und den Ankerplatz vor Belize ist geprägt durch viele kleine Inseln und Riffe. Im Zick-Zack-Kurs fahren heute Morgen gleich vier Kreuzfahrtschiffe in Richtung Belize. Drei größere bleiben vor einem Riff, etwas weiter außerhalb der Küstenlinie liegen und werfen dort ihre Anker. Die MS Hamburg kann aufgrund ihres niedrigeren Tiefgangs deutlich näher an die Küste heranfahren. Dieser grundsätzliche Vorteil entpuppt sich heute jedoch als Nachteil. Der Wind türmt die Wellen in ungeschützten Bereichen so weit in die Höhe, dass ein Versuch mit den kleinen Fähren aus Belize an der MS Hamburg anzulegen, nach mehreren Versuchen aufgegeben wird. Eine letzte Möglichkeit besteht darin, einen Ankerplatz, einige Seemeilen weiter in Richtung Meer hinaus, vor einer kleinen Insel zu finden. Dieses Vorhaben gelingt schließlich. Die Landgänge können, wenn auch verspätet, beginnen.

Die Maya-Ruinen von Altun Há

Mich verschlägt es heute zu den etwa eine Autostunde entfernten Maya-Ruinen von Altun Há. Bekannt ist Altun Há durch den Fund des größten Jade Objekts in der Maya-Welt. In einer von sieben Kammern im Tempel des gemauerten Altars fand man einen 15cm hohen und 5kg schweren Jade-Kopf des Sonnengottes Kinich Ahau. Da es in Altun Há keine Schriftzeichen in den Mauern gibt, können die Wissenschaftler zur Geschichte dieser zwischen 2000 und 2003 restaurierten Maya-Stadt keine Angaben machen. Die ersten Spuren einer Besiedlung in Altun Há lassen sich bis um 1.000 vor Christus nachweisen. Altun Há liegt eingebettet in einem tropischen Regenwald, die einzelnen Ausgrabungen können aber problemlos erkundet werden.

Maya Tempel Altun Há, Belize

Foto: Maya Tempel Altun Ha, Belize

Die Ruinenstätte besteht aus 2 großen Plazas und 13 ausgegrabenen Bauwerken. Die bekannteste Ausgrabung ist der Tempel des Masonry Altars. Über eine rückseitige Treppe gelangt man auf die Spitze dieses pyramidenförmigen Gebäudes und hat aus 20m Höhe eine phantastische Aussicht über das Gelände. Auch die anderen Tempel wie der „Temple of the Green Tomb“, der Tempel „Sun God Kinich Ahau“ und der „A3“ lassen sich im Detail anschauen. Die jeweils höchste Ebene bietet einen klasse Rundumblick über den Dschungel sowie die benachbarten Tempelanlagen.

Maya Tempel in Altun Há, Belize

Foto: Maya Tempel in Altun Ha, Belize

Nach einem etwa zweistündigen Rundgang über das Gelände, geht es mit dem Bus wieder zurück in Richtung Belize City. Dort bleiben noch etwa 30 Minuten Zeit für einen kurzen Fußmarsch entlang der Hauptstraße im Ortskern.

Um 16:00 Uhr nimmt die MS Hamburg Kurs auf Roatán Island, Honduras. Bis dahin ist eine Strecke von 130 Seemeilen zurück zu legen.

Am Abend heißt es auf dem Pooldeck unter dem Sternenhimmel der Karibik „Rock The Boat“.

  • Komplette Bildergalerie Belize (Altun Há) vom 20. Februar  <<hier>>

Tag 24: 21. Februar 2019 Coxen Hole, Roatan Island, Honduras

Der heutige Stopp richtet sich an alle Strandliebhaber und Schnorchel-Freunde. Wir liegen vor Anker in Coxen Hole, der größten Stadt auf der Insel Roatán, Honduras. Die Insel Roatán liegt rund 65km vor der Küste von Honduras. Mit einer Fläche von 125km² ist sie die größte Insel der Islas de la Bahia. Roatán ist 60km lang, 8km breit, von tropischer Vegetation geprägt und von Korallenriffen umgeben. Die Haupteinnahmequelle stellt der Tourismus dar. Vorgelagerte Korallenriffe machen Roatán zu einem beliebten Tauchrevier. Ich erkunde in Form eines Fußmarsches heute sowohl die nähere Umgebung von Coxen Hole, als auch die Stadt selbst. Die Naturstrände entlang der Küste von Coxen Hole laden zum Baden ein, sind aber aufgrund ungünstiger Winde von vielen Algen belegt. Insgesamt suche ich größere Highlights zwar vergebens, doch sehenswert ist sowohl die Küste, als auch die Stadt Coxen Hole. Obwohl die Insel sehr stark vom Tourismus geprägt ist, hat sich Coxen Hole einen gewissen, ursprünglichen Charakter bewahrt. Die Atmosphäre ist durchaus angenehm und karibisch fröhlich.

MS Hamburg vor Anker in Coxen Hole, Roatán, Honduras

Foto: MS Hamburg vor Anker in Coxen Hole, Roatan, Honduras

Zur Abrundung dieses herrlichen Strandtages auf Roatán Island gibt es am Abend eine „Caribbean Night“ an Bord der MS Hamburg auf  dem Pooldeck. Zunächst heißt es jedoch „Schlämmen nach Lust und Laune vom reichhaltigen Buffet“, bevor danach der DJ im Rahmen einer Poolparty für gute Stimmung bis in den Morgen sorgt.

Jose Bras, George Podder und Team MS Hamburg

Foto: Jose Bras, George Podder und Team MS Hamburg

  • Komplette Bildergalerie Coxen Hole, Roatán, Honduras vom 21. Februar  <<hier>>

Tag 25: 22. Februar 2019 Cozumel (Tulum), Mexico

Zwei große Highlights folgen im letzten Abschnitt meiner Kreuzfahrt. Es steht ein Overnight-Aufenthalt in Cozumel auf dem Routenplan. Da die MS Hamburg somit zwei volle Tage in Mexico liegen wird, ermöglicht das einen Besuch in Tulum und Chichen Itza. Zwei der bedeutendsten Maja-Stätten auf der Halbinsel Yucatán.

Die Halbinsel Yucatán, die den Golf von Mexico von der Karibik trennt, wird auch „Land der Maya“ genannt. Das Klima ist in der Regel tropisch heiß, wobei der Norden trockener und der Süden von Regenwäldern bedeckt ist.

Zu den bedeutendsten Maya-Stätten auf der Halbinsel gehören:

  • Uxmal
  • Cobá
  • Chichén Itzá
  • El Rey
  • Cholula
  • Palenque
  • Teotihuacan
  • Tulum

Invasion von 30.000 Touristen

Cozumel ist ein beliebter Anlaufhafen von Kreuzfahrtschiffen. Neben der kleinen MS Hamburg befinden sich heute 8 große Megaliner an den Liegeplätzen. Insgesamt tummeln sich rund 30.000 Touristen von Bord der Kreuzfahrtschiffe im kleinen Hauptort der Insel. Auch als bekennender Kreuzfahrtfan muss ich feststellen, dass ein solcher Massentourismus die Grenze des Erträglichen überschreitet. Dieser Invasion an Touristen ist die Infrastruktur der Insel nicht gewachsen. Wer keinen Ausflug gebucht hat, bekommt am heutigen Morgen weder ein Taxi noch einen Platz in einem der öffentlichen Busse. Zum Teil kommt der Verkehr völlig zum Erliegen. Ein Ausbau der Infrastruktur wäre nicht einmal möglich, denn woher sollte man den Platz nehmen. Abgesehen davon bin ich ohnehin der Meinung, dass eine Begrenzung der gleichzeitigen Schiffsanläufe sinnvoller wäre um diesen Menschenmengen entgegen zu wirken. Kreuzfahrten sind schön, ja, doch heute Morgen erlebt man die Kehrseite davon auf Cozumel.

In kleinen Gruppen werden die Ausflugsteilnehmer vom Liegeplatz der Kreuzfahrtschiffe zum 4km entfernten Fähranleger gebracht. Von dort aus geht es mit einer Fähre hinüber auf das Festland nach Playa del Carmen. Die Fahrtzeit beträgt 45 Minuten und wird mit schnellen Katamaranen zurückgelegt. Diese fahren allerdings im Schneckentempo, sodass an Bord ein entsprechender Umsatz an Speisen, Getränken und Souvenirs generiert werden kann.

Vor  der Fähre nach Playa del Carmen

Foto: Vor der Fähre nach Playa del Carmen

Angekommen im Badeort Playa del Carmen warten dort bereits die Reisebusse auf alle Teilnehmer des Ausflugs zu den Maya-Ruinen von Tulum. Die Fahrtzeit ist mit einer Stunde relativ kurz.

Maya-Ruinen Tulum an der Riviera Maya

Die Maya-Ruinen in Tulum gehören zu den meistfotografierten Maya-Stätten der Welt! Zu begründen ist dies mit der einmaligen Lage dieser Ruinen, auf Klippen gelegen direkt am Meer. Drei Mauern (Tulum = Mauer) umgrenzen die Stadt Tulum. Insgesamt gibt es fünf kleine Eingänge mit je einem Wachturm an den Seiten. Herzstück der Anlage ist der Haupttempel „El Castillo“. Während der Sommersonnenwende scheint die Sonne bei Sonnenaufgang direkt in den Tempel hinein. In diesem und den anderen Gebäuden lassen sich viele Malereien finden, die zu den schönsten existierenden Beispielen aus der Maya-Zeit gehören. Gegründet wurde die Festungsanlage unter dem Namen „Zama“ (Sonnenaufgang) im Jahr 564, ihre Blütezeit erreichte die Stadt zwischen 900 und 1500.

Tulum Maya-Ruinen mit Strand, Mexico

Foto: Tulum Maya-Ruinen mit Strand, Mexico

Dank der hohen und senkrecht abfallenden Klippen bot die Festung den Mayas einen außergewöhnlichen Schutz vor Piraten. Die Maya hätten sich keinen schöneren Platz für ihre Stadt aussuchen können, obwohl damals sicherlich nicht der spektakuläre, feinsandige Strand ausschlaggebend für die Wahl dieses Standortes war. Dank seiner Lage und der Nähe zu Playa del Carmen bzw. Cancún erfreuen sich die Ruinen von Tulum bei Mexico-Reisenden größter Beliebtheit. Zu meiner Verwunderung hält sich der Andrang an Menschen, trotz der hohen Anzahl an Kreuzfahrttouristen, in Tulum in Grenzen.

Zu den bedeutendsten Tempelbauten in Tulum gehören: 

  • Der Tempel des Windgottes auf einem Hügel in direkter Lage am Meer
  • Der Freskentempel, der seinen Namen aufgrund zahlreicher Wandmalereien erhielt
  • Der Tempel des Herabsteigenden Gottes. Er hat seinen Namen von der im Dachfries erhaltenen Figur des herabsteigenden Gottes erhalten.
  • Das Schloss („El Castillo“) ist das höchste Gebäude von Tulum.

Impressionen der Maya-Ruinen in Tulum, Mexico

Foto: Impressionen der Maya-Ruinen in Tulum, Mexico

Nach einem ausgedehnten Rundgang über das Gelände, bleibt am Ende noch etwas Zeit für einen Bummel durch die zahlreichen Souvenirläden im Eingangsbereich der Tempelanlage. Die Rückfahrt zum Liegeplatz der MS Hamburg in Cozumel verläuft auf demselben Weg wie die Hinfahrt.

Abends, wenn die Tagestouristen weg sind

Kurz nach Sonnenuntergang erreichen wir mit der Fähre den Hafen in Cozumel. Die Stadt wirkt nun beschaulich und ruhig, denn fast alle großen Kreuzfahrtschiffe sind bereits wieder in See gestochen. Pelikane haben sich auf der Ufermauer niedergelassen, Palmenblätter werfen - durch das Licht der Straßenlaternen - Schatten auf den Strand. Einige Angler versuchen ihr Glück und die Einheimischen genießen diesen Moment der Ruhe auf der Uferpromenade. Morgen Früh beginnt die nächste Invasion an Touristen und sorgt für den alltäglichen Wahnsinn auf der kleinen Insel.

Abendstimmung in Cozumel

Foto: Abendstimmung in Cozumel

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Tag 26: 23. Februar 2019 Cozumel (Chichén Itzá), Mexico

Noch vor dem Sonnenaufgang beginnt der heutige Ausflug in Richtung Chichén Itzá, denn von Playa del Carmen aus beträgt die Fahrtzeit für die knapp 200km rund 2,5 Stunden. Die Überfahrt erfolgt, wie gestern, mit der Fähre vom Hafen in Cozumel aus. Die Busfahrt verläuft reibungslos und so bleibt vor Ort ein Zeitfenster, welches ausreicht um einmal die monumentale Maya-Stadt zu durchstreifen.

Kukulcan-Pyramide Chichen Iztá, Mexico, Yucatan

Foto: Kukulcan-Pyramide Chichen Itza, Mexico, Yucatan

Chichén Itzá gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen der Maya-Kultur auf Yucatán, ist außerdem das Wahrzeichen der Region und gehört seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die gesamte Stätte erstreckt sich über eine Fläche von 1.500 Hektar, wovon der Öffentlichkeit nur ein kleiner Teil zugänglich gemacht wurde. Die Geschichte von Chichén Itzá haben die Archäologen überwiegend aus Hieroglyphen rekonstruiert. Zwischen dem 8.-11. Jahrhundert haben die Maya hier ihre Blütezeit erlebt.

Zu den bedeutendsten Bauwerken in Chichén Itzá gehören:

  • El Castillo, die 30m hohe Stufenpyramide im Zentrum der Stadt. Die Pyramide ist das Wahrzeichen von Chichén Itzá und soll früher einen komplett roten Anstrich gehabt haben. Sie wurde als religiöses und kulturelles Zentrum genutzt.
  • Der Kriegertempel, in welchem ein großes Relief Krieger und Jaguare bei Kampfhandlungen gezeigt wird.
  • Der Tempel der Jaguare, der Statuen von Schlangen und Jaguaren zeigt. Auffällig ist die Fassadengestaltung.
  • Templo de los Guerreros, ein Tempel zu Ehren der Krieger der Maya. Dieser steht neben der Halle der 1.000 Säulen, die eine weitere Sehenswürdigkeit darstellt.

Kukulkán Pyramide, das Wahrzeichen von Chichén Itzá

Die Stufenpyramide El Castillo war Kukulkán geweiht, der Maya Version des Gottes Quetzalcóatl. Aus diesem Grunde wird sie auch Kukulkán Pyramide genannt. Aus jeder Himmelsrichtung führt je eine Treppe mit 91-93 Stufen die Pyramide empor. Die unterschiedliche Anzahl der Stufen hängt mit dem nach Süden leicht abfallenden Gelände zusammen. Zählt man die oberste Plattform der Pyramide dazu, ergibt dies genau die Anzahl der Tage des Jahres, also 365. Die Maya waren in der Lage, diese seinerzeit bereits zu bestimmen.

Die Zeit wird zum Ende hin recht knapp, weshalb nur ein einmaliger Rundgang über das Gelände möglich ist. Für neue Fotos hat die Zeit aber gereicht. Mein letzter Besuch liegt bereits viele Jahre zurück, entsprechend schlechter war damals die Qualität der digitalen Kameras.

Wieder an Bord der MS Hamburg, endet der heutige Tag mit einer Folkloregruppe aus Mexico, die am Pool für das musikalische Abendprogramm sorgt.

Um 23:30 Uhr verlässt die MS Hamburg den Liegeplatz in Cozumel und nimmt Kurs auf den Zielhafen dieser Kreuzfahrt, Havanna. Bis dahin sind es 319 Seemeilen.

  • Komplette Bildergalerie Cozumel (Chichén Itzá) vom 23. Februar  <<hier>>

Tag 27: 24. Februar 2019 ein Tag auf See

Der heutige Tag ist bereits mein letzter Seetag, bevor die MS Hamburg Havanna erreichen wird und ich von  dort aus die Heimreise antrete. Ich rufe mir die letzten 26 Tage nochmals ins Gedächtnis und freue mich, dass Havanna morgen erneut den Abschluss einer Kreuzfahrt mit der MS Hamburg krönen wird. Es ist dann mein vierter Besuch in der kubanischen Metropole.

Um 11:30 Uhr werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als die Durchsage zum beliebten Frühschoppen aus den Lautsprechern ertönt. Rund um das Pooldeck herum wartet ein deftiges Mittagsbuffet mit Grillspezialitäten und Freibier auf die Gäste.

Am Nachmittag kommt die Küste von Kuba in Sicht.

Um 18:30 Uhr ist Einlass zum Abschieds-Cocktail, um 19:00 Uhr folgt das Abschieds-Gala-Abendessen und um 21:30 Uhr präsentieren alle Künstler dieser Kreuzfahrt den Gala-Abschieds Show-Express in der Lounge.

Frühschoppen MS Hamburg

Foto: Frühschoppen MS Hamburg

  • Komplette Bildergalerie vom Seetag am 24. Februar  <<hier>>

Tag 28: 25. Februar 2019 Havanna, Kuba

Der vorletzte Morgen an Bord der MS Hamburg ist herrlich. Ein schwacher Wind weht über das Sonnendeck, die See bewegt sich kaum und die Sonne strahlt von einem fast makellos blauen Himmel. Die Festung Castillo de San Carlos sowie der markante Leuchtturm an der Hafeneinfahrt kommen derweil immer näher. Auf der Steuerbordseite ist das quirlige Leben am Malecón, der großen Promenade, zu beobachten. An den Ufern sind das Monumento a Máximo Gómez das Castillo de la Real Fuerza und die Statue El Cristo de La Habana zu sehen, bevor wenig später der Liegeplatz am Terminal Sierra Maestra erreicht ist. In Havanna einzulaufen ist immer wieder ein besonderes Erlebnis.

MS Hamburg erreicht den Hafen von Havanna auf Kuba

Foto: MS Hamburg erreicht den Hafen von Havanna auf Kuba

Havanna macht süchtig

Havanna gehört seit meinem ersten Besuch - vor einigen Jahren - für mich zu einer der faszinierendsten Städte weltweit, was inzwischen bekannt sein dürfte. Im Rahmen meiner Kreuzfahrt rund um Kuba, mit der MS Hamburg im November 2017, habe ich sowohl Havanna als auch Kuba im Detail beschrieben. Daher verweise ich an dieser Stelle gerne auf die entsprechenden Reiseberichte. Im letzten Jahr endete die Kreuzfahrt von Belém nach Kuba ebenfalls in Havanna. Obwohl mir viele Straßen und die interessantesten Spots der Stadt entsprechend bekannt sind, zieht es mich heute erneut an Land. Wer Havanna besucht und nicht jede Minute seiner Zeit die mitreißende Atmosphäre in den Straßen genießt, der hat etwas verpasst. Ja, Havanna macht ein Stück weit süchtig. Das liegt zum Einen an der einzigartigen Kombination aus kubanischer Musik, die hinter den maroden Fassaden aus nahezu allen Straßenzügen schallt. Zum Anderen an den rund 10.000 Oldtimern, welche durch die Straßen rattern und dem Gefühl, sich in einem riesigen Freilichtmuseum aus den 50er Jahren zu befinden. Die außergewöhnliche Freundlichkeit der Kubaner setzt dem Gefühl, eine Zeitreise in die Vergangenheit zu unternehmen, die Krone auf. Natürlich herrscht auf der gesamten Insel bislang kein Wohlstand, doch die Menschen machen auf mich einen fröhlicheren und zufriedeneren Eindruck, als in so manch europäischem Wohlstandsland. Selten habe ich mich in Nebenstraßen von Großstädten so sicher gefühlt wie in Havanna. Diese zu durchlaufen, ist überhaupt kein Problem.

Strassenleben in Havanna, Kuba

Foto: Straßenleben in Havanna, Kuba

Rumba, Mambo und Cha-Cha-Cha

Ich lasse mich erneut durch die Straßen treiben und kann mich der Faszination dieser Stadt auch bei meinem vierten Besuch nicht entziehen. Irgendwo in einer Straße hinter der Katholischen Kirche Iglesia Del Sagrado Corazon de Jesus tanzt ein Paar zum Son Cubano, der Urmutter vieler kubanischer Rhythmen, einfach so auf der Straße. Der Son, wie der Musikstil kurz genannt wird, hat seinen Ursprung hier auf Kuba. Ohne ihn hätten Tänze wie Rumba, Mambo, Timba und Cha-Cha-Cha wohl nie für eine weltweite Furore gesorgt. Wobei letzterer aus dem Mambo entstanden ist und vom Kubanischen Musiker Enrique Jorrin erfunden wurde – in New York. Havanna ist authentisch, Havanna ist unverfälscht. Hier ist bislang nichts inszeniert, abgesehen von den Anbietern an Oldtimer-Rundfahrten, deren Anzahl in den letzten Jahren zugenommen hat, genauso wie die Zahl der gelben, modernen Taxen.

Nachts in Havanna

Havanna begeistert nicht nur tagsüber. Die Stadt zieht auch in der Nacht die Besucher in ihren Bann. Offiziell trägt ja die US-Metropole New York den Titel „Die Stadt, die niemals schläft“, doch wer sich einmal in der Nacht in einer der weltbekannten Musikhäuser von Havanna verloren hat, der kommt von diesem Virus nicht mehr los. Nirgendwo ist die Stimmung mitreißender, als in Havanna. Es reihen sich im Centro Habana Nachtclubs, Bars, Diskotheken und Restaurants extrem dicht aneinander. Zu den traditionellen Musikhäusern zählen zum Beispiel das „Casa de la Trove“ und das „Casa de la Musica“. In Havanna ist die Nacht ganz schnell vorbei, ohne dass man es bemerkt hat.

Havanna, Kuba, Strassenleben

Foto: Havanna, Kuba, Straßenleben

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Tag 29: 26. Februar 2019 Havanna, Kuba und Rückreise

Nach einer kurzen Nacht nutze ich  den Vormittag für einen letzten Rundgang durch Havanna. Mein Ziel ist das Kapitol, welches dem Kapitol in Washington nachempfunden wurde. Es wird seit einigen Jahren aufwändig restauriert und sollte ab 2018 wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlen. Das Baugerüst auf der Kuppel ist im Vergleich zum letzten Jahr jedoch wieder größer geworden. Wann es final abgebaut wird, konnte mir vor Ort niemand sagen. Von der Erbauung im Jahr 1929 diente es bis 1959 als Regierungssitz. Danach wurde es als Kongresszentrum genutzt. Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten soll es wieder als Sitz des kubanischen Parlaments dienen. Mit einer Höhe von 91,73m ist die Kuppel des Kapitols mehr als 3m höher als ihr US-Vorbild. Dies wurde durch eine Spitze erreicht, welcher der Kuppel aufgesetzt wurde.

Blick auf Gran Teatro de la Habana in Havanna

Foto: Blick auf Gran Teatro de La Habana in Havanna

Aufpreis für Kissen und Decken auf dem Eurowings-Nachtflug

Am Nachmittag fährt der Bus zum Airport in Havanna. Mit rund drei Stunden Verspätung hebt um 21:00 Uhr der A330 von Eurowings ab und bringt mich in 9 Stunden zurück nach Deutschland, wo ich am 27. Februar mittags eintreffe. Insgesamt verläuft der Flug ohne besondere Vorkommnisse. Der Service an Bord dieses Langstreckenflugs von Eurowings hat mir jedoch nur wenig zugesagt. Die Freundlichkeit der Crew verdient ein Lob, doch die Limitierung von Getränken auf einem 9-Stunden-Flug halte ich ebenso für unverschämt wie die Tatsache, dass für Decken und Kissen vor einem Nachtflug ein Aufpreis verlangt wird. Darüber hinaus ist das komplette Entertainment-Programm sowie die Musik ebenfalls kostenpflichtig. So spartanisch fliegt man nicht mal mit der Condor. Ich nutze diese Umstände und hole mein Schlafdefizit bis zur Landung in München ein wenig auf.

  • Komplette Bildergalerie Havanna, Kuba vom 26. Februar  <<hier>>

Mein Fazit

Das Fazit fällt auch diesmal kurz und knapp aus. Die Route ist ausgefallen, die Destinationen liegen zum Teil abseits des Mainstreams und werden gar nicht oder nur selten von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Die MS Hamburg ist für diese Route das perfekte Kreuzfahrtschiff. Das Wetter war zwar insgesamt nicht so ganz „fototauglich“, aber zumindest die karibischen Destinationen zeigten sich in bestem Licht. Das Essen an Bord der MS Hamburg ist sowohl im Restaurant, als auch am Buffet (Palmgarten) weiterhin klasse, der Service sehr gut, die Qualität der Landausflüge ebenfalls. Insgesamt eine perfekte Kreuzfahrt.

  • Komplette Bildergalerie der Kreuzfahrt von Valparaiso nach Havanna <<hier>>