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Tag 7: 10. April 2017
Und wieder beginnt der Tag mit einem spektakulären Sonnenaufgang, welchen wir uns heute vom Hotelpool des Hotels Victoria aus anschauen. Danach lassen wir, mit einem frischen Kaffee in der Hand, die Seele auf dem Sonnendeck baumeln und nutzen die Zeit bis zum Frühstück, um das rege Treiben auf dem Fluss zu beobachten. Und das lohnt sich wirklich.
Foto: Sonnenaufgang in Chau Doc, Vietnam
Von den Ufern aus steuern Unmengen kleiner Fischerboote in die Flussmitte, die Fischer werfen ihre Netze aus um den ersten Fang des Tages zu ergattern. In anderen Booten sitzen Väter mit ihren Kindern, welche ganz offensichtlich im Eiltempo zur Schule gefahren werden. Frauen waschen die Wäsche im Fluss und reinigen die Terrassen der Häuser am Fluss. Es ist ein typischer Morgen hier am Mekong River in Vietnam.
Weitblick bis Kambodscha vom Sam Mountain
Heute Vormittag fahren wir mit Minibussen hinauf auf den 230m hohen Berg Nui Sam, von dem aus man ein grandioser Blick auf die Reisfelder bis ins 6 Kilometer entfernte Chau Doc genießen kann. Wir haben Glück, die Luft ist zwar feucht und die Sicht daher leicht getrübt aber die Aussicht insgesamt herrlich. Der Sam Mountain ist einer der höchsten Berge im Mekong Delta, an sonnigen Tagen wie unserem ist die Sicht bis über die Grenze hinaus nach Kambodscha möglich. Der mit 716m höchste Berg im Mekong Delta befindet sich ca. 40km südlich von Chau Doc entfernt und ist touristisch kaum erschlossen. Alle Berge in dieser Region waren früher kleine Inseln im Meer.
Foto: Sam Mountain (Nui Sam) Chau Doc Vietnam
Im weiteren Verlauf unserer Rundfahrt besuchen wir den beschaulichen Ort Chau Doc sowie den Ba Chua Xu Tempel und eine Fabrik in der Chilipulver und andere Produkte aus Chilischoten hergestellt werden.
Einer der wichtigsten Handelsorte
Einen großen Aufschwung erlebte die kleine Stadt Chau Doc nach der Grenzöffnung zu Kambodscha im Jahr 2000. Seither ist der Ort in die Routenpläne vieler Flusskreuzfahrtschiffe sowie auch in den Plänen der Rucksacktouristen aufgenommen worden. Chau Doc ist die Heimat vieler Khmer, Cham und Chinesen, der schwimmende Markt ist in den letzten Jahren in seiner Größe extrem geschrumpft und aus touristischer Sicht heute kaum noch interessant. Insgesamt leben rund 160.000 Einwohner in Chau Doc, die einen der wichtigsten Handelsorte in der Mekong-Region darstellt. Chau Doc liegt einerseits am Fluss Hau, einem Seitenarm des Mekong und andererseits am künstlich angelegten Vinh Te-Kanal. Der Vinh Te-Kanal ist eine für den Handel sehr wichtige Verbindung nach Kambodscha.
Foto: Typische Pfahlbauten bei Chau Doc, Vietnam
Zu den wichtigsten Exportprodukten der Region zählen Süßwassershrimps und der Pangasius Fisch. Auch eine solche Zuchtfabrik schauen wir uns natürlich an, da gerade der Pangasius ein weltweit vermarkteter Speisefisch ist. Der Pangasius ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Haiwelse oder Schlankwelse, der die Flußsysteme des Mekong und Chao Phraya in Thailand, Vietnam, Laos und Kambodscha besiedelt. Aufgrund der großen Exportmengen wird der Fisch nicht nur aus den natürlichen Beständen der Flüsse gefischt sondern in großen Fabriken zusätzlich gezüchtet. Pro Jahr beläuft sich die Gesamtproduktion auf über eine Million Tonnen pro Jahr, wovon ein Großteil nach Europa exportiert wird. Auch in Deutschland ist das tiefgefrorene Pangasius-Filet sehr bekannt und rangiert unter den fünf beliebtesten Speisefischen.
Der Ba Chua Xu Tempel
Der Legende nach versuchten siamesische Truppen eine Statue aus dem ehemaligen Hindu-Tempel auf dem Berg Nui Sam zu entwenden, welche ihnen jedoch bald zu schwer wurde. Trotz mehrfacher, verschiedener Bemühungen gelang es ihnen nicht, diese Statue weiter zu transportieren. Ein Mädchen mit dem Namen Xu verkündete schließlich, dass nur neun Jungfrauen in der Lage wären, diese Statue zu tragen. Diese trugen die Statue schließlich fort, mussten jedoch auch bald aufgeben und ließen die Statue an jenem Ort der heutigen Tempelanlage stehen. Man errichtete daraufhin zu Ehren der Göttin Ba Chua Xu den Tempel mit selbigem Namen. Seinerzeit bestand dieser nur aus Bambus und Blättern. Die letzte Renovierung des heutigen Gebäudes fand im Jahr 1972 statt.
Foto: Ba Chua Xu Tempel Chau Doc Vietnam
Der Vinh Te Kanal
Gegen Mittag verlassen wir den Liegeplatz in Chau Doc und nehmen über den Vinh Te Kanal Kurs auf die Grenze von Kambodscha, die wir knapp 4 Stunden später erreichen.
Der Bau des Vinh Te-Kanals begann im Jahr 1819 und wurde im Jahr 1824 eingeweiht. Insgesamt waren 80.000 vietnamesische und kambodschanische Arbeiter an diesem Projekt beteiligt. Entlang des Kanals ist heute das typische Leben der einheimischen Bevölkerung zu beobachten.
Foto: Am Vinh Te Kanal vor der Grenze zu Kambodscha
Die Grenze zu Kambodscha
Die Wartezeit an der Grenze, die landseitig deutlich erkennbar aus den jeweiligen Gebäuden der örtlichen Behörden zu erkennen ist, kann zwischen 1-7 Stunden dauern. Je nachdem wie zügig und reibungslos die Kontrollen der Behörden dauern. Weder der Kapitän, noch der Reiseleiter oder die Passagiere können dieses Zeitfenster beeinflussen. Letztere müssen nicht persönlich zu den Beamten gehen, die an Bord der jeweiligen Flusskreuzfahrtschiffe kommen. Zu Beginn der Reise werden alle notwendigen Dokumente vom Reiseleiter eingesammelt und dann an der Grenze den Beamten zur Sichtung übergeben. Zu beobachten gibt es als Reisegast indes nichts, da der Fluss an dieser Stelle relativ breit ist und die Schiffe weit vom Ufer entfernt ankern. Auffallend ist jedoch, dass auf der vietnamesischen Flussseite Unmengen von Baggerschiffen das Flussbett ausbaggern und somit den Mekong River für größere Frachtschiffe schiffbar machen. Auf der kambodschanischen Seite dagegen ist der komplette Fluss völlig leer.
Nach nur 2 Stunden setzen wir mit unserer Lan Diep die Fahrt fort und haben nach wenigen Metern das wunderschöne, faszinierende Land Vietnam verlassen. Im Rahmen dieser Reise gibt es keine Wiederkehr.
Die ersten Flusskilometer in Kambodscha
Neugierig sind nun alle Reiseteilnehmer an Bord auf die ersten Eindrücke in Kambodscha. Das Königreich Kambodscha liegt am Golf von Thailand zwischen Thailand, Laos und Vietnam, es erstreckt sich über eine Fläche von 181.040km². Damit ist Kambodscha etwa halb so groß wie Deutschland. Der mit 1.813m höchste Berg des Landes befindet sich im Kardamomgebirge. Die Amtssprache ist Khmer, Hauptstadt ist Phnom Penh im Süden des Landes. Kambodscha wurde im Laufe der Jahrzehnte durch Bürgerkriege und die Zerstörungen im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg sowie die Schreckensherrschaft der Roten Khmer von 1975 und 1979 geprägt.
Foto: Wasserbüffel im Wasser mit Bauern bei Kandal, Kambodscha
Das tägliche Leben am Mekong Fluss
Am Flussufer sind wieder Szenen des täglichen Lebens am Mekong River zu beobachten und diese unterscheiden sich nicht von denen in Vietnam. Abends werden die Wasserbüffel und Ochsen im Fluss gewaschen, Kinder tollen im seichten Wasser und demonstrieren uns stolz ihre Weitsprungkünste, etwas weiter sitzt eine Familie bei der Abendwäsche im Fluss, gegenüber wird die Kleidung gereinigt und nur eine Biegung weiter wirft ein Familienvater große Fischernetze ins Wasser, während einer der Söhne die Ochsen an Leinen über das Feld führt. Erneut liegt ein für europäische Geruchsrezeptoren völlig undefinierbarer Geruch in der Luft. Sind es Gewürze, geräuchertes Fleisch, verbranntes Holz oder Fisch? Vielleicht auch eine Kombination aller Möglichkeiten. Kapitän Minhsteuert die Lan Diepweiterhin professionell entlang der Fahrmöglichkeiten im Flussbett, so nah wie möglich am Ufer. Das Erlebnis aus Land und Leuten könnte schöner nicht sein. Überwältigend ist insbesondere die Freude der Kinder bei Sichtung unseres Schiffes sowie die Freundlichkeit aller Menschen an den Ufern.
Die Zeit vergeht wie im Fluge und so sind nach dem Abendessen bereits die ersten Lichter der Hauptstadt Phnom Penh zu erkennen. Ähnlich spektakulär wie die Eindrücke bei einem ersten Besuch in Ho Chi Minh City sind die in Phnom Penh! Unsere Lan Diep fährt vorbei am illuminierten Königspalast, glitzernden Strandpromenaden und sich im Mond spiegelnden Hochhausfassaden.
Foto: Vollmond am Mekong River bei Phnom Penh
Ein wunderschöner, abwechslungsreicher Tag liegt hinter uns und morgen wartet die 1,5 Mio. Metropole Phnom Penh darauf, von uns erkundet zu werden.
Tag 8: 11. April 2017
Ein Tag in Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha
Um 08:00 Uhr beginnt unser ganztägiger Ausflug durch die Metropole Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Der heutige Name Phnom Penh geht zurück in das Jahr 1372, als die Stadt Wat Phnom Daun Penh (Hügeltempel) hieß, der künstlich errichtet wurde um fünf Statuen des Buddha aufzunehmen. Diesen Hügel werden wir später besuchen. Die Stadtgeschichte ist bewegend und sehr umfangreich, wurde von vielen Kriegen und Unruhen geprägt. Eine bedeutende Entwicklung begann im Jahr 1979 nach der Vertreibung der Roten Khmer durch vietnamesische Truppen. Viele Jahre hausten in den Straßen obdachlose Kambodschaner und hielten sich sogar Ochsen, Schweine und Hühner. Die Stadt war verwahrlost, Krankheiten und Seuchen keine Seltenheit. Von 1992 bis 1993 wurde Phnom Penh unter die Aufsicht der UNO gestellt, wodurch die Stadt einen Boom erlebte und kräftig investiert wurde.
Eine junge, außergewöhnliche Großstadt mit viel Charme
Das heutige Phnom Penh ist relativ jung und erst in den letzten Jahren entwickelte sich der Tourismus zusehends. Nach Angkor ist Phnom Penh das wichtigste, touristische Ziel in Kambodscha. Die Anzahl der Sehenswürdigkeiten ist enorm hoch, das Nachtleben sehr ausgeprägt, die Qualität des Essens in den Restaurants recht hochwertig und die Preise derzeit noch sehr niedrig. Die Luftqualität ist, wenngleich geschätzte 500.000 Mopeds durch die Straßen knattern, im Vergleich zu anderen Großstädten derzeit relativ gut. Das neueste Projekt ist die Renovierung des Sorya Einkaufszentrums. Nach westlichem Vorbild wird dieses vollkommen entkernt und mit Rolltreppen, Fahrstühlen, Klimaanlagen, modern gestalteten Geschäften und Restaurants ausgestattet. Die Stadt ist außergewöhnlich grün, es gibt viele Parks, Grünanlagen und Alleen.
Zwischen den Jahren 2000 bis 2008 wurden bedauerlicher Weise viele alte Kolonialvillen und historische Gebäude aus den 1920er Jahren abgerissen. Inzwischen hat man die Bedeutung solcher Häuser erkannt und einige der alten Villen wurden nach der Renovierung zu Boutiquehotels umgebaut. Phnom Penh ist eine junge, außergewöhnliche und moderne Großstadt mit sehr viel Charme.
Besuch im Königspalast von Phnom Penh
Unsere erste Station ist der Königspalast von Phnom Penh. Dieser wurde 1813 erbaut und im Zuge der Regentschaft immer wieder erweitert und umgebaut. Im Vergleich zu den meisten anderen Königspalästen besteht der Königspalast von Phnom Penh nicht aus einem einzelnen Gebäude sondern aus mehreren kleineren Pavillons. Zur Flussseite hin befindet sich ein Pavillon, welcher das Zentrale Eingangstor bei offiziellen Anlässen darstellt. Reguläre Besucher betreten das Palastgelände durch einen Nebeneingang in einem angrenzenden Gebäude. Da die kambodschanische Königsfamilie regulär im Palast lebt, sind verschiedene Bereiche im Gebäude und auf dem Gelände nicht für die Besucher zugänglich.
Foto: Königspalast Phnom Penh, Kambodscha
Auf einem angrenzenden Gelände befindet sich die Silberpagode, welche wir ebenfalls besichtigen. Den Namen verdankt sie der Tatsache, dass der Fußboden dieser Pagode mit 5.000 Silberfliesen ausgelegt wurde von denen jede 1kg wiegt. Erbaut wurde sie im Jahr 1892 unter König Norodom und blieb von den Zerstörungen der folgenden Jahrzehnte verschont. Der lebensgroße Buddha im Inneren ist mit 9.500 Diamanten versehen. Die Silberpagode wird eingerahmt von einem riesigen Wandelgang, an dessen Wand sich das hinduistische Ramayana Epos befindet. Auf demselben Gelände befinden sich ein Reiterstandbild von König Norodom und mehrere Stupas. Im frühen Buddhismus wurden in einem Stupa Reliquien des Buddha und später von herausragenden Mönchen aufbewahrt. Der kegelförmige Stupa wird von Buddhisten rituell im Uhrzeigersinn umkreist.
Foto: Silberpagode Königspalast Phnom Penh Kambodscha
Ein Besuch im Königspalst von Phnom Penh ist in jedem Fall zu empfehlen! Zu unserem Erstaunen ist das wunderschöne Gartengelände, in dem sich alle Pavillons und Gebäude befinden, relativ leer. Touristenmassen haben den Weg hierher offenbar noch nicht gefunden.
Im weiteren Reiseverlauf soll uns an einem anderen Ort noch ein unfassbares Gegenteil erwarten!
Wunderschön!
Den jetzt folgenden Besuch im Nationalmuseum lassen wir aus und besichtigen stattdessen die nur 250m davon entfernt liegende Wat Ounalom Pagode. Diese wunderschöne Pagode wurde 1443 erbaut, von den Roten Khmer zerstört und danach in den 1980er Jahren wieder aufgebaut. Sie ist das Zentrum des kambodschanischen Buddhismus und eines der schönsten Bauwerke ihrer Art. Vor der Zerstörung durch die Roten Khmer wohnten über 500 buddhistische Mönche in der Wat Ounalom Pagode und darüber hinaus beherbergte sie die Bibliothek des buddhistischen Instituts mit mehr als 30.000 Titeln.
Foto: Wat Ounalom Pagode Phnom Penh, Kambodscha
Entspannend!
Uns bleibt noch etwas Zeit für einen Spaziergang auf der einladenden Uferpromenade von Phnom Penh. Von hier aus lässt sich der Tonle Sap River überblicken, außerdem wird die Promenade von den Einheimischen als Erholungsort genutzt. Die Atmosphäre ist klasse, geschmückt wird die Promenade von blühenden Bäumen und unzähligen Flaggenmasten an dessen Spitzen die Landesflaggen wehen.
Foto: Auf der Promenade von Phnom Penh, Kambodscha
Authentisch!
Für den Rückweg zum Nationalmuseum wählen wir den Weg durch den ausschließlich von Einheimischen besuchten Kendal Market. Auf den ersten Blick erscheint dieser für Touristen sehr befremdlich und wenig einladend. Touristen verirren sich nur in Ausnahmefällen hierher, wir haben jedenfalls keine weiteren entdecken können. Umso authentischer ist das Markterlebnis! Was kann man hier bekommen? Die einfache Antwort: Alles! Naja, fast alles auf jeden Fall. Der größte Teil des Angebots richtet sich an die einheimische Bevölkerung, die hier täglich frische Lebensmittel kaufen geht. Die meisten Tiere und Meeresfrüchte sowie Fische werden lebend verkauft bzw. vor Ort für die Kunden „zubereitet“. Ein Anblick, der aus unserer Sicht, wie schon auf anderen Märkten, sehr gewöhnungsbedürftig erscheint aber hier den Alltag bestimmt. Ist das Tierquälerei? Sicherlich nicht mehr als die Massentierhaltungen und Massenschlachtungen in unseren europäischen Großbetrieben. Mit dem Unterschied, dass der Bevölkerung in Kambodscha kaum ernsthafte Alternativen zur Verfügung stehen. Neben Fisch und Fleisch sind exotische Obstsorten, Gewürze und Kräuter zu finden.
Foto: Kandal Market in Phnom Penh
Nächster Halt Wat Phnom – hier liegt der Ursprung der Stadt
Die auf einem 27m hohen Hügel, dem einzigen in der Stadt, gelegene Wat Phnom Pagode sieht auf den ersten Blick aus wie ein buddhistischer Stupa. Dieser Eindruck täuscht jedoch, denn in der Tat befindet sich direkt hinter der Pagode (je nach Sichtrichtung) ein riesiger Stupa, welcher von weither sichtbar ist. Das eigentliche Tempelgebäude steht jedoch separat direkt daneben und ist eingerahmt von üppigem Grün und vielen Bäumen. Einer Legende nach wurden in der ersten Pagode aus dem Jahr 1373 vier Buddhastatuen beherbergt, die von einer Frau Daun Chi Penh am Flussufer gefunden worden sind. Der Haupteingang zur Wat Phnom Pagode ist die östliche Treppe, die von Löwen und Drachen bewacht wird. Das ursprüngliche Gebäude aus dem 14. Jahrhundert existiert nicht mehr. Viele Menschen kommen heute an diesen Ort um Wünsche zu äußern, wenn diese in Erfüllung gehen sollten, kehren sie zurück und bringen eine Opfergabe in Form von Jasminblüten oder Bananen. Von diesem Hügeltempel, welcher seinerzeit Wat Phnom Daun Penh hieß, hat die Stadt ihren heutigen Namen Phnom Penh. In der riesigen Parkanlage befindet sich eine überdimensionale Uhr mit einem Durchmesser von 20m, welche alleine schon eine Sehenswürdigkeit darstellt.
Foto: Wat Phnom Pagode und Stupa mit Uhr, Phnom Penh
Zum Mittagessen kehren wir nicht auf die Lan Diep zurück sondern speisen in einem herrlich schönen Restaurant direkt am Tonle Sap Flussufer gelegen. Das Restaurant trägt den Namen „Titanic Restaurant“ und schaut in der Tat innen und aussen so aus als wäre es um 1900 erbaut worden. Es ist wohl auch eines der ältesten Restaurants der Stadt, wie der Name allerdings genau entstand bleibt offen. Das Essen ist in jedem Fall sehr schmackhaft und orientiert sich an der landestypischen Küche.
Foto: Titanic Restaurant Phnom Penh
Das Nachmittagsprogramm besteht aus einem Besuch des KZ „S 21“, dem Tuol-Sleng Museum. Das Museum zeigt auf besonders tragische Weise, in Form hunderten von Bildern an den Wänden, wie die Kambodschaner von den Roten Khmer gefoltert und ermordet wurden. Da wir bereits in Vorträgen sehr viel über diese Zeit erfahren haben und das heutige Phnom Penh einen besonders großen Schatz an Sehenswürdigkeiten beherbergt, stoßen wir noch einmal in das Straßengewirr um den Kendal Market vor. Auch andere Reisegäste entscheiden sich für einen erneuten Stadtbesuch.
Kaffeeröstung auf offener Straße
Vom Kendal Market aus schlendern wir gemütlich in Richtung Old Market. In den Straßen von Phnom Penh ist nicht selten zu beobachten, wie z.B. ein Restaurantbesitzer im Außenbereich vor seinem Restaurant, mitten an der Straße, für Kaffeenachschub sorgt. Die Kaffeebohnen werden kurzerhand in einem mobilen Ofen auf der offenen Straße geröstet und auch verarbeitet. Die im Café sitzenden Gäste werden völlig vom Qualm eingenebelt, was diese aber nicht davon abhält völlig gechillt ihre Getränke und Speisen zu verzehren. Total verrückt aus unserer Sicht aber so sieht das Leben auf den Straßen von Phnom Penh aus. Und wer weiß, wie lange diese unverfälschte Lebensweise noch zu bestaunen ist. Auch hier ist, wie bereits gesagt, ein deutlicher Wandel zu erkennen. Leider.
Foto: Kaffee rösten auf der Strasse in Phnom Penh Kambodscha
Haarverlängerung auf dem Old Market
Der Old Market, welcher unser Endziel am heutigen Nachmittag darstellt, ist beinahe noch skurriler als der Kendal Market, denn er liegt inmitten eines uralten Gemäuers und ist überhaupt nicht auf Touristenbesuche ausgerichtet. Die Eingänge in das Gebäudeinnere sind kaum zu finden und so schmal, dass man sie seitlich durchlaufen muss. Ok, die schlanken Asiaten laufen gerade hindurch. Viele Waren sind uns bereits von anderen Märkten bekannt. Darüber hinaus werden Stoffe, Kleidung, Autoteile, Elektronikartikel und andere Utensilien zum Kauf angeboten. Wer schon immer mal von einer Haarverlängerung geträumt hat, der kann sich diesen Traum auf dem Old Market realisieren. Deutlich exotischer und ungewöhnlicher erscheint uns das Angebot in den vielen kleinen Restaurants und Garküchen auf dem Gelände. Selbst bei näherem Betrachten ist nicht zu erkennen, was da in so mancher Suppe auf dem Teller für Tierteile schwimmen. Wir möchten es irgendwie auch gar nicht wissen und verlassen mit unzähligen, neuen Eindrücken im Gedächtnis die Halle.
Foto: Auf dem Old Market in Phnom Penh Kambodscha
Am Abend, wenn die Halle schließt, dann öffnet im Außenbereich der Nachtmarkt, den wir aber nicht mehr besuchen.
Traditionelle Folklore und eine Lichterfahrt zum Tagesabschluss
Unser Nachmittag endet schließlich kurz vor 18:00 Uhr an Bord der Lan Diep. Dort geht das aufregende Programm sogleich weiter. Kinder aus dem bekannten NACOPCA Waisenhaus (National Action Culture fort he Orphan Poor Children Association) in Phnom Penh führen auf dem Sonnendeck der Lan Diep landestypische, traditionelle Khmer Tänze vor.
Foto: Einheimische Khmer Tänze an Bord Lan Diep
Zum Abschluss des Tages starten wir später noch zu einer Fahrt mit dem TukTuk durch das nächtliche Phnom Penh. Ein Erlebnis welches mindestens so prägend ist wie eine Fahrt mit selbigem Gefährt bei Tageslicht.
Tag 9: 12. April 2017
Der heutige Vormittag steht für alle Reisenden zur freien Verfügung. Wir sind bereits vor Sonnenaufgang an Land. In den letzten Tagen zeigte das Thermometer fast durchgehend 38 Grad bei einer recht angenehmen Luftfeuchtigkeit von rund 50%. Mit 23 Grad ist es heute Morgen beinahe schon kühl, die Luft ist angenehm klar und es ist etwas Zeit, den Gedanken auf der Uferpromenade freien Lauf zu lassen.
Zwischenfazit nach der Hälfte unserer Reise – die Zeit läuft!
Die Eindrücke, die wir bis zum heutigen Tag eingefangen haben, sind so wunderbar und abwechslungsreich, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt jedem Reisefreund und Liebhaber besonderer Reiserouten nahelegen, diese Mekong-Flusskreuzfahrt einmal im Leben zu machen! Und das sollte möglichst innerhalb der nächsten Jahre passieren, denn danach dürfte die Infrastruktur so ausgebaut sein, dass sowohl Vietnam als auch Kambodscha Reiseregionen werden wie viele andere auch. Dann werden die Länder ihren ursprünglichen Reiz verlieren. Sind alle Straßen gebaut, alle Brücken hochgezogen und weitere Hotels realisiert, dann werden die Touristenströme kommen. Mit ihnen die Shoppingmalls, Vergnügungseinrichtungen, neue Restaurantketten und noch mehr Touristen. Ein Kreislauf der nicht mehr aufzuhalten sein wird. Die Zeit läuft! Leider viel zu schnell.
Einen Atemzug später werden wir auch schon aus den Gedanken gerissen. Hinter unserer Lan Diep geht glutrot die Sonne auf. Was für ein herrlicher Anblick das wieder ist! Wir genießen die Gegenwart.
Foto: Sonnenaufgang in Phnom Penh mit MS Lan Diep, Kambodscha
Nach dem Frühstück geht es auf in die nächste Runde, ein weiterer Stadtspaziergang steht an. Noch einmal schlendern wir entlang der wunderschön angelegten und relativ sauberen Uferpromenade von Phnom Penh.
Eine Legende mit Gänsehautfaktor
Wir besuchen den FCC in Phnom Penh, einen Ort mit Gänsehautfaktor. Der FCC ist heute ein Boutiquehotel, Restaurant und Bar. Die Dachterrasse ist einmalig, die Aussicht auf den Zusammenfluss von Tonle Sap River und Mekong River grandios. Die Einrichtung der Bar ist weitgehend noch aus damaliger Zeit. Aber nicht die phantastische Aussicht von der Dachterrasse dieses Kolonialhauses erzeugt Gänsehaut sondern die Geschichte sowie die mehreren hundert Fotografien an den Wänden. Wir sind im Foreign Correspondents Club, jenem Ort an dem sich in Kriegstagen internationale Journalisten trafen um ihre Nachrichten in die Welt hinaus zu schicken. Hier liefen die Fäden zusammen, hier wurden alle Nachrichten und Informationen gesammelt, hier trafen sich Filmstars, Diplomaten, wagemutige Reisende, Journalisten und Fotografen.
Foto: The Foreign Correspondents Club Hotel und Bar in Phnom Penh
Vietnam-Krieg, Rote Khmer, Bürgerkämpfe und daraus resultierende Unruhen haben Kambodscha für mehr als 30 Jahre in den Abgrund stürzen lassen. Die schreibende Zunft war es, die sich im FCC für viele Jahre einrichtete und diesen Ort zu einem Ort der Geschichte machte. Die Bilder internationaler, namhafter Fotografen an den Wänden sind eine Dauerausstellung der ganz besonderen Art. Diese Bilder zeigen Szenen aus dem Vietnam-Krieg sowie aus der Zeit der Roten Khmer. Es sind beeindruckende, bewegende und traurige Erinnerungen zugleich.
Heute eine angesagte Bar und Restaurant
Als die Unruhen sich in Kambodscha legten und die Journalisten langsam verschwanden, reagierten die Besitzer des FCC sofort und etablierten diese Adresse im Laufe der weiteren Jahre als gastronomischen Pfeiler und angesagte Bar in Phnom Penh. Heute trifft sich hier die moderne iPhone und Tablet-Generation und es werden mitunter große Partys gefeiert. Die Preise des FCC sind zwar im Vergleich zu anderen Lokalitäten völlig überteuert aber was macht das schon, hier sind der Museumsbesuch und die Fotoausstellung mit im Preis enthalten. Das Besondere hatte schon immer seinen Preis.
Foto: Der legendäre Foreign Correspondents Club in Phnom Penh
Mit dem TukTuk lassen wir uns zum Central Market fahren, den wir uns anschließend in Form eines kurzen Rundgangs anschauen. Das Besondere an diesem Markt ist mehr das Gebäude in dem er sich befindet als das Angebot. Erbaut wurde die große Halle zwischen 1935 bis 1937 im Art Déco Stil.
Akute Absturzgefahr!
Direkt neben dem Central Market befindet sich das Sorya-Einkaufszentrum, welches derzeit komplett entkernt und renoviert wird. Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Besuch auf der oberen Etage des Shopping Centers, die eigentlich aus Sicherheitsgründen geschlossen sein müsste. Mit dem Fahrstuhl fährt man von der untersten Etage direkt auf eine Großbaustelle, ohne Schutzhelm, ohne Kontrollen und ohne Einwände der Bauarbeiter. Wir laufen zwischen geschlossenen und leer geräumten Einkaufsgeschäften, Sandsäcken, Betonmischanlagen, Verpackungsmaterial, Bauschutt und Stahlträgern hindurch bis an den Rand des Gebäudes. Ein Geländer ist derzeit nicht vorhanden und eigentlich besteht hier akute Absturzgefahr! Unglaublich, dass wir völlig frei umherlaufen können. Selbstverständlich sind wir uns der Gefahr bewusst und halten einen entsprechenden Abstand. Die Aussicht ist natürlich phantastisch und genau wegen dieser sind wir ja hier oben. Als offizielle Empfehlung sprechen wir diesen Blick während der Renovierungsphase natürlich nicht aus!
Foto: Blick vom Sorya Shopping Center auf Central Market und Phnom Penh
Mit dem TukTuk lassen wir uns ein letztes Mal durch die Straßen von Phnom Penh fahren und sind pünktlich vor der Abfahrt unserer Lan Diep wieder an der Anlegestelle.
Auf Wiedersehen Phnom Penh! Du wirst uns sehr positiv in Erinnerung bleiben.
Unterwegs auf dem Tonle Sap River
Wir sind nun nicht mehr auf dem Mekong River unterwegs sondern auf dem Tonle Sap River, welcher zum System des Tonle Sap Sees gehört und in den Mekong mündet. Den Tonle Sap See können wir aufgrund des niedrigen Wasserpegels, wie zu Beginn geschildert, nicht befahren. Die Besonderheit dieses Flusses ist es, dass er seine Fließrichtung ändert! Während der Regenzeit führt der Mekong River so viel Wasser, das dieses den Tonle Sap River und den gleichnamigen See speist. Das Wasser sammelt sich im See und der Pegel steigt entsprechend. Während der Trockenzeit führt der Mekong River deutlich weniger Wasser und der höher gelegene Tonle Sap See entleert sich über den Tonle Sap River in den Mekong.
Foto: Am Tonle Sap River nach Koh Chen in Kambodscha
Im kleinen Ort Koh Chen legen wir mit unserer Lan Diep direkt am Ufer an einem kleinen Landungssteg an. Wir haben ein ausreichend großes Zeitfenster, entweder im Rahmen einer geführten Stadtwanderung oder auf individueller Basis, um einen Einblick in das Dorfleben zu bekommen und die farbenfrohe Moni Sakor Pagode zu besichtigen. Am anderen Ende des Dorfes befindet sich eine Schule, die aufgrund von Ferien allerdings derzeit geschlossen hat.
Foto: Dorfleben Koh Chen Village, Kandal, Kambodscha
Wir verabschieden uns von den herzlichen Bewohnern in Koh Chen und fahren auf einer landschaftlich wunderschönen Strecke weiter in Richtung Kampong Chhnang. Reiseleiter Peter gibt am frühen Abend auf dem Sonnendeck wieder eine kurze Vorschau auf die bevorstehenden Destinationen und Programmpunkte.
Kostenloses WLAN an Bord der LAN DIEP
An Bord der Lan Diep steht den Reisenden übrigens kostenfreies WLAN zur Verfügung. Die Datenübertragung funktioniert verhältnismäßig schnell, es wird allerdings darum gebeten keine großen Datenmengen über die Leitung zu schicken, denn ist ein bestimmtes Datenvolumen erreicht, muss dieses manuell neu aufgeladen werden. Das ist zwar grundsätzlich kein Problem aber natürlich nicht die Hauptaufgabe der Besatzung, mehrfach am Tag das Datenvolumen zu überprüfen und zu füllen.
Die Fahrt auf dem Tonle Sap River bis Kampong Chhnang dauert insgesamt rund sechs Stunden. Es empfiehlt sich, einen gemütlichen Platz an Deck zu suchen und das ständig wechselnde Landschaftsbild einfach an sich vorbeiziehen zu lassen. Inzwischen haben alle Reisegäste mehr oder weniger ihren persönlichen Lieblingsplatz auf den vielen Außendecks der Lan Diep gefunden.
Viel Platz auf den Außendecks der Lan Diep
Das Platzangebot pro Passagier erscheint hier an Bord wirklich enorm, denn entweder man zieht sich – so wie wir – in den Galerie-Bereich vor der Kommandobrücke des Kapitäns zurück oder sonnt sich auf dem oberen Vordeck, entspannt unter dem Sonnenschutz in der Nähe der Bar oder aber bezieht eine der Sonnenliegen am Heck des Schiffes. Es gibt prinzipiell keine abgesperrten Bereiche, sogar der Bug ist offiziell zugänglich. Das ist längst nicht auf allen Flusskreuzfahrtschiffen in dieser Region der Fall, wie wir im weiteren Reiseverlauf feststellen. Die Lan Diep haben wir ohnehin längst ins Herz geschlossen.
Foto: Blick vom Oberdeck der Lan Diep in Fahrtrichtung auf den Tonle Sap River
Am Ufer und im Wasser sind immer wieder spielende, lachende Kinder zu beobachten, Bauern die ihre Felder bearbeiten, Wasserbüffel die gerade gewaschen werden und Familien die gemütlich zusammen sitzen. So langsam gewöhnen wir uns an diese malerische Szenerie, die uns in unterschiedlicher Form nun vorerst begleitet. Gerade in den Abendstunden sollte man keinen Moment an Deck verpassen, dann tobt sozusagen an den Ufern das Leben. Ein Streckenhighlight gibt es noch zu nennen. Wir durchfahren ein Gebiet in dem außerordentlich viele Wasserhyazinthen vorhanden sind. Der Bestand ist hier so groß, dass die komplette Wasseroberfläche von diesen bedeckt wird. Die Lan Diep pflügt nun für etwa 30 Minuten durch einen geschlossenen Pflanzenteppich aus Wasserhyazinthen.
Foto: MS Lan Diep zwischen Wasserhyazinthen auf Tonle Sap River
Um 19:00 Uhr erreichen wir den Ankerplatz, wenige Kilometer vor Kampong Chhnang.
Tag 10: 13. April 2017
Um 08:00 Uhr wird der Anker gelichtet und wir nehmen mit der Lan Diep Kurs auf die vielen, schwimmenden Häuser die hier in dieser Region besonders zahlreich vorhanden sind. Eine Besonderheit heute Morgen: Die Sonne scheint zum ersten Mal während dieser Reise nicht vom blauen Himmel! Stattdessen ist sogar Regen angekündigt. Während der Panoramafahrt entlang der Schwimmenden Häuser ist ein Platz an Deck absolute Pflicht, denn nur dann lassen sich alle Eindrücke wieder hautnah erleben. Von idyllischer Ruhe ist heute weit und breit nichts zu sehen, denn mit einem ohrenbetäubenden Geknatter brettern Motorboote zwischen den Häusern hindurch. Kinder werden zur Schule gefahren, Waren transportiert, Tiere befördert oder einfach nur zum Ufer gedüst. Lebendiger und quirliger kann es kaum sein. Die Speicherkarte der Fotokamera füllt sich hier im Sekundentakt, denn beidseitig unseres Schiffes bieten sich praktisch ohne Unterbrechung spannende Motive.
Foto: Schwimmende Häuser in Kampong Chhnang
Nachdem wir vor Kampong Chhnang vor Anker gegangen sind, bringen uns kleine Motorboote ans Ufer. Dort warten bereits einige Kleinbusse auf uns, mit denen wir in ein kleines Töpferdorf fahren. Hier werden wir auf besonders anschauliche Weise in die Kunst des Töpferns eingewiesen. Dem Besuch im Töpferdorf folgt ein Abstecher zu den Palmzuckerbauern. Noch beeindruckender als die lebendigen Geschichten, die uns die Bauern erzählen, ist ihre Lebensweise in den kleinen Dörfern. Diese ist sehr einfach aber alle notwendigen Dinge sind vorhanden und ausnahmslos blicken wir in glückliche Gesichter und sehen fröhliche Kinder, die zwar in den harten Arbeitsalltag integriert sind aber ein weitgehend unbeschwertes Leben ohne Wohlstandsprobleme führen.
Foto: Kind am Wasserbrunnen in kleinem Dorf bei Kampong Chhnang
Der Ausflug endet mit einem ausgedehnten Spaziergang über den Markt von Kampong Chhnang. Das Angebot auf dem Markt richtet sich ausschließlich an die einheimische Bevölkerung und ist uns im Prinzip bereits von den zuletzt durchstreiften Märkten bekannt. Dennoch ist jeder Markt eine Sehenswürdigkeit für sich und bietet im Detail wunderbare Eindrücke.
Foto: Nebenstrasse im Ort Kampong Chhnang in Kambodscha
Es beginnt erstmals während dieser Reise zu regnen.
Um 12:00 Uhr setzen wir die Flusskreuzfahrt mit der Lan Diep fort und nehmen Kurs auf Kampong Tralach, wo wir am Nachmittag eintreffen werden. Der Weg dorthin führt zum Teil noch einmal auf denselben Flussläufen entlang die wir gestern Abend befahren haben. Dazu zählt auch die sehenswerte Strecke durch die dichten Wasserhyazinthen hindurch.
Nach nur zwei Stunden Fahrtzeit klart der Himmel auf und die Sonne gewinnt wieder die Oberhand. Wir genießen die Fahrt derweil von unserem Lieblingsplatz aus, auf der schönen Galerie mit Blick in Fahrtrichtung.
Massagen an Bord möglich
Während wir den Blick auf das Flussufer genießen, nutzen andere Reisegäste die Zeit um sich von einer erfahrenen Masseurin an Bord der Lan Diep massieren zu lassen. Diese Massagen an Bord gibt es in einer leeren Kabine oder auf einem leeren Deckabschnitt.
Mit dem Schlüssel wird kontrolliert
Alle Kabinen an Bord sind mit einem regulären Drehgriff ausgestattet, wie man ihn z.B. aus den USA kennt. In der Mitte des Griffes befindet sich ein Schloss, welches mit einem entsprechenden Schlüssel geöffnet oder verschlossen wird. Dieser Schlüssel dient bei Landgängen als Kontrollmöglichkeit, welche Gäste sich an Bord befinden und welche nicht. Der Gast gibt den Kabinenschlüssel vor dem Landgang an der Gangway ab und nimmt ihn danach wieder entgegen. Ein simples und praktisches System, sofern sich alle Reisegäste daran halten.
Nach den Landgängen wird allen Rückkehrern stets ein kühles Getränk gereicht, ein schöner Service.
Foto: Blick von Promenade MS Lan Diep auf Landschaft am Tonle Sap River Kambodscha
Gleich nach der Ankunft in Kampong Tralach nutzen wir das restliche Tageslicht für einen ersten Orientierungs-Spaziergang. In unmittelbarer Nähe zu unserem Liegeplatz entdecken wir ein riesiges Lotusblütenfeld, welches wir uns gleich nach Sonnenaufgang morgen Früh aus der Nähe anschauen wollen. Da die Lotusblüten nur morgens geöffnet sind, sich im Tagesverlauf schließen, macht ein Besuch am Abend wenig Sinn.
Kurz vor der Rückkehr zu unserer Lan Diep besichtigen wir noch die Kraom Pagode im Ort.
Für den morgigen Vormittag steht ein Ausflug mit Ochsenkarren zur Pothi Rokha Ram Pagode im Tagesprogramm. Diese liegt vor den Toren von Kampong Tralach. Darüber hinaus beginnt das große Neujahrsfest der Khmer, welches traditionell am 14. April um genau 13:12 Uhr begrüßt wird. Das Neujahrsfest der Khmer beginnt jedes Jahr entweder am 13. oder 14. April und ist in seiner Wichtigkeit vergleichbar mit Weihnachten. Gefeiert wird in Kambodscha traditionell im Familienkreis mit spirituellen Elementen, die je nach Gläubigkeit unterschiedlich intensiv ausfallen. Mehr dazu in Reiseberiecht Teil 3.
Foto: In Kampong Tralach am Tonle Sap River
Fortsetzung in Reisebericht Teil 3: Von Kampong Tralach nach Angkor Ban, Kampong Cham bis Siem Reap mit der Tempelanlage von Angkor