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Reisebericht Teil 2 Flusskreuzfahrt MS Alina von Phoenix Reisen mit Gent, Antwerpen, Nimwegen und Fazit der Kreuzfahrt

 

Mittwoch 06. April 2016: Tag 5 Gent

In den frühen Morgenstunden passieren wir die Schleusen von Terneuzen und fahren auf dem „Kanaal Gent – Terneuzen“ bis Gent… Genauer gesagt macht die Alina ca. 10km vor Gent an einem Liegeplatz fest, an dem bereits zwei weitere Flusskreuzfahrtschiffe liegen. Der ehemalige Liegeplatz in Stadtnähe steht Flusskreuzfahrtschiffen derzeit nur in Ausnahmefällen zur Verfügung und ist abgesperrt. Die Hafenanlagen sind von Flüchtlings-Wohnschiffen belegt.

Die Phoenix-Reiseleitung hat aus diesem Grunde heute Vormittag einen Bus organisiert, der für die individuell an Land gehenden Gäste bereitgestellt wird (Kostenpunkt 10,- EUR p.P.). Somit bleibt immerhin die Möglichkeit, sich zwei Stunden lang in Gent umzusehen, bevor der Bus wieder zum Liegeplatz der Alina fährt. Diese Gelegenheit nutzen wir, wenngleich wir natürlich lieber länger in Gent geblieben wären. Eine Taxifahrt kostet pro Richtung ca. 25,- EUR, öffentliche Transportmittel stehen nicht zur Verfügung. Ein mehrfacher Stadtbesuch macht sich auf dem Urlaubskonto also deutlich bemerkbar. Ein Fußmarsch ist nicht zu empfehlen, da die Strecke über mehrere Kilometer durch ein Industrie- und Hafengebiet führt in dem es keine Fußwege gibt.  

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Gent im Überblick:

Der City Pavilion (die Stadthalle) von Gent ist ein architektonischer Höhepunkt, vor allen Dingen die Dachstruktur und der Einsatz von Glas, Holz und Beton fallen bei einem Besuch der Innenstadt sofort ins Auge. Der Baustil erinnert uns sehr an die skandinavische Architektur. Die zu allen Seiten hin offene Stadthalle ist ein Platz für Konzerte, Tanzvorführungen und Märkte.

Gent City Pavilion, Stadthalle

Foto: Gent City Pavilion, Stadthalle

Graslei und Korenlei: Hier, am mittelalterlichen Hafen, reihen sich besonders sehenswerte und historische Gebäude aneinander, sie sind die Zeitzeugen aus der wirtschaftlichen Blüte Gents im Mittelalter. Touristen und Einheimische treffen sich in den zahlreichen Straßencafés and den Ufern und schauen dem regen Treiben an diesem pulsierenden Mittelpunkt der Genter Innenstadt zu. Zumindest ist das während der Saison bzw. an warmen Tagen der Fall. Heute sind die Straßen eher verlassen, lediglich die Bewohner der im Hafen liegenden Wohnschiffe sind derzeit in der Stadt anzutreffen. Das Getreidemesserhaus, das Zunfthaus der Freien Schiffer und das Stapelhaus „Spijker“ übertrumpfen sich gegenseitig in ihrer Schönheit.

Jedes Haus an der Graslei hält seine eigene Geschichte zur Erzählung parat. Auf der gegenüber liegenden Flussseite liegt der Korenlei, hier sind lediglich die historischen Fassaden der Häuser erhalten, hinter ihnen befinden sich ein Hotel sowie mehrere Bürogebäude.

Graslei und Korenlei in Gent

Foto: Graslei und Korenlei in Gent

Der Groetenmarkt: Lediglich der Name des kleinsten Genter Cafés erinnert noch an den früheren Exekutionsplatz in Gent. Heute werden hier in erster Linie Lebensmittel wie frisches Gemüse, Fleischwaren und Handwerkskunst angeboten.

Philipp von Elsass ließ 1180 die imposante Burg Gravensteen (Grafenburg) wieder aufbauen. Die Burg ist in ihren wesentlichen Teilen bis heute erhalten. Sie ist eine der größten Wasserburgen Europas und demnach mit einem Wassergraben umgeben, der sie damals vor Angriffen schützte.

Bei der Sint-Michielskerk handelt es sich um einen katholischen Kirchenbau aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die ursprüngliche, an dieser Stelle befindliche Kirche, brannte zu Beginn des 12. Jahrhunderts ab, ein größerer Neubau wurde ab etwa 1440 durch die heutige Kirche ersetzt. Die Bauphase der Kirche dauerte mehrere Jahre.

Die Sint-Niklaaskert liegt im Herzen der historischen Altstadt der Stadt Gent und gehört zu den bedeutendsten gotischen Kirchenbauwerken Mitteleuropas. Die Sint Niklaaskerk ist eine Pfarrkirche, deren Bau zu Beginn des 13. Jahrhunderts begann. Die Kirche wurde mehrfach restauriert, zuletzt im Jahr 2010.

Brücke mit Sint Niklaaskerk in Gent

Foto: Brücke mit Sint Niklaaskerk in Gent

Der Belfried ist ein 95m hoher Turm im Zentrum von Gent und gehört mit den benachbarten Türmen der Sint Niklaaskerk (70m Höhe) und der Sint-Baafkathedral (89m) zu den berühmtesten Bauwerken der Stadt. Oft ist die Bezeichnung „De drie torens“ („Die Drei Türme“) zu hören, womit genau diese genannten Bauwerke genannt sind. Natürlich gibt es weitere Türme in Gent, die jedoch nicht in selbigem Maße zur Stadtsilhouette gehören.

Unsere zu Beginn begründete, kurze Aufenthaltsdauer in Gent ermöglicht es uns leider nicht, die Stadt weiter zu erkunden.

Im weiteren Tagesverlauf regnet es recht stark, der Wind frischt auf und die Temperaturen fallen auf ca. 11 Grad. Keine Spur mehr von den schönen Frühlingstemperaturen der letzten Tage.

Wie bereits während unseres gesamten Reiseverlaufs wird der Himmel am Abend noch einmal richtig blau, die Wolkenfelder und der Regen ziehen vollständig fort. Auch wenn die ausgedehnte Liegezeit der Alina einen weiteren Besuch in der Stadt zulassen würde, so müssten wir die genannten ca. 50,- EUR für eine Taxifahrt berappen. Wir entscheiden uns aufgrund der Kürze, der noch zur Verfügung stehenden Zeit, gegen dieses Vorhaben.

Um 19:00 Uhr verlassen wir mit der Alina den Liegeplatz außerhalb von Gent und nehmen Kurs auf die Stadt Antwerpen. Nach. 3 Stunden passieren wir erneut die Schleusen von Terneuzen und setzen unsere Fahrt auf der Schelde in Richtung Antwerpen fort. Um 23:30 Uhr liegt Walsoorden auf unserer Steuerbordseite.

  • Komplette Bildergalerie des heutigen Tages aus Gent >>hier<<

 

Donnerstag 07. April 2016: Tag 6 Antwerpen

Um 02:00 Uhr haben wir bereits unseren Liegeplatz in Antwerpen erreicht und in allerbester Stadtlage, direkt in Sichtweite der Liebfrauenkathedrale festgemacht.

Am Frühen Vormittag beginnen wir unseren privat geführten Stadtrundgang durch die Hafenstadt in Flandern, die über den zweitgrößten Seehafen in Europa verfügt.

Die Stadt Antwerpen gehört zu den wenigen zentraleuropäischen Großstädten mit einem nahezu erhaltenen und historischen Stadtkern. In Antwerpen treffen Bau und Kunstdenkmale dem Spätmittelalter, der Renaissance und des Barock aufeinander. Antwerpen liegt direkt an der Schelde, 88 km von der Mündung in der Nordsee entfernt. Die Schelde ist von Hochseeschiffen bis Antwerpen befahrbar. Die Hauptstadt Brüssel liegt ca. 40 km von Antwerpen entfernt, dorthin werden geführte Ausflugstouren angeboten.

Zu den allgemeinen Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die fünf großen Kirchen, wie die Liebfrauenkathedrale, die Sint-Jacobskerk, die Sint-Andrieskerk mit Schatzkammer, die Sint-Pauluskerk und die Carolus Borromeuskerk. Außerdem interessant ist der Grote Markt mit dem Brabobrunnen, das Museum aan de Stroom (MAS), das Rubenshaus, der Boerentoren (erster Wolkenkratzer, der im US-amerikanischen Art-Dé co-Stil auf dem europäischen Festland erbaut wurde) und der Hauptbahnhof (auch Eisenbahnkathedrale genannt).

Der Grote Markt ist ein Platz in der Altstadt von Antwerpen, nur unweit der Schelde entfernt, umgeben wird der Grote Markt von zahlreichen, prunkvollen Zunftshäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. In der Platzmitte befindet sich der Brabobrunnen.

der historische Grote Markt Antwerp

Foto: der historische Grote Markt Antwerpen

Der Brabobrunnen ist ein Springbrunnen auf dem Grote Markt, der bei unserem heutigen Besuch leider gerade repariert wird. Er wurde 1887 vom Antwerpener Bildhauer Jef Lambeaux erbaut. In der Darstellung bezieht sich der Brunnen auf die Legende um die Entstehung bzw. Stadtgründung von Antwerpen. Es ist der junge Held Silvius Brabo zu sehen, wie er die abgehackte Hand des Riesen Druon Antigon, den er zuvor in einem Kampf besiegt hatte, in die Schelde wirft. Der Riese hatte am Ufer der Schelde von den vorbeifahrenden Schiffen einen Wegzoll verlangt, so die Sage. Konnten Sie diesen Wegzoll nicht zahlen, wurde der Besatzung die rechte Hand abgehackt. Der Name Antwerpen soll der Geschichte nach von diesem Ereignis, dem „Hand werfen“ abgeleitet worden sein.

Grote Markt und Brabobrunnen in Antwerpen

Foto: Grote Markt und Brabobrunnen in Antwerpen

Neben dem Grote Markt befindet sich die wohl auffälligste und schon von weit her sichtbarste Sehenswürdigkeit von Antwerpen, die Liebfrauenkathedrale (niederländisch: Onze-Lieve-Vrouwekathedraal). Die Liebfrauenkathedrale ist die Domkirche des Bistums Antwerpen. Diese Kirche zählt zweifelsfrei zu den schönsten Bauwerken brabantischer Baukunst. Seit dem Jahr 1999 gehört der Turm zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Liebfrauenkirche ist ein siebenschiffiger Bau mit Querhaus, sollte ursprünglich eine Zweiturmfassade erhalten, von der im 16. Jahrhundert aber nur der Nordturm vollendet wurde. Der Turm weist eine Höhe von 123m auf und gilt durch seine filigrane Bauweise mit aufsitzender Laterne zu den Meisterwerken der spätgotischen Architektur.

Liebfrauenkathedrale und Groenplaats in Antwerpen

Foto: Liebfrauenkathedrale  und Groenplaats in Antwerpen

Zu den größten Plätzen in Antwerpen gehört der Groenplaats mit seinem Rubens-Denkmal. Von diesem zentralen Platz aus bietet sich eine hervorragende Sicht auf die Liebfrauenkathedrale. Der Name Groenplaats bedeutet so viel wie "grüner Platz", diese Bezeichnung trifft derzeit überhaupt nicht zu, was nicht nur an den fehlenden Blättern an den Bäumen liegt. Daher soll der Platz in naher Zukunft umgestaltet werden und ein völlig neues Gesicht erhalten. 

Der Hauptbahnhof von Antwerpen (Antwerpen Centraal Station) ist eine Pflichtadresse für Stadtbesucher, auch wenn dies zunächst schwer zu glauben sein mag. Der Hauptbahnhof von Antwerpen ist im historischen Teil ein Kopfbahnhof und im unteren, neuen Teil ein Tunnelbahnhof. Seine Eröffnung fand im Jahr 1905 statt. Er liegt östlich der Altstadt, unmittelbar neben dem berühmten Zoo (ältester Tierpark des Landes, wird derzeit komplett umgebaut). Der heutige Bahnhof aus den Jahren 1899 und 1905 beeindruckt durch ein sehr imposantes Empfangsgebäude im eklektizistischem Stil. Der Bahnhof trägt aufgrund seiner dominierenden, 75m hohen Kuppel, auch den Beinamen „Eisenbahnkathedrale“.

Antwerpen Centraal Station die historische Empfangshalle

Foto: Antwerpen Centraal Station die historische Empfangshalle

An das imposante Empfangsgebäude schließt eine 186m lange und 66m breite Bahnhofshalle aus Stahl an. Mitte des 20. Jahrhunderts war der Bahnhof baulich in einem sehr schlechten Zustand, in der Kuppel begannen sich die ersten, kalkhaltigen Steine zu zersetzen und in der Folge dann zu lösen. Sie fielen von der Kuppel aus zu Biden. Die ersten Steine fielen 1953 in die Empfangshalle, vier Jahre später wurde ein Fahrgast von einem herabfallenden Stein getroffen. Man plante folglich zunächst den Abriss des gesamten Gebäudes. Nachdem das Empfangsgebäude aber unter Denkmalschutz gestellt wurde, erfolgte ab dem Jahr 1993 eine komplette Renovierung und Instandsetzung bzw. ein Umbau der Bahnhofshalle.

Antwerpen Centraal Station neue Bahnhofshalle

Foto: Antwerpen Centraal Station neue Bahnhofshalle

Das Ergebnis nach dem Umbau kann zweifelsfrei als atemberaubend schön bezeichnet werden, die alten und neuen Elemente harmonieren mit den komplett neuen Abschnitten auf eine ganz besondere Weise, so dass der Bahnhof offiziell zu den vierschönsten Bahnhöfen der Welt zählt. Und das ist absolut nicht übertrieben, wie wir finden.

Der neue Teil des Bahnhofes besteht in erster Linie aus einem Zugang zu den Fernstrecken im Untergeschoß, welches aufgrund der erreichten Kapazitätsgrenze der alten Anlage erbaut wurde. Heute wird der Bahnbetrieb auf vier (!) Ebenen abgewickelt und ermöglicht auch das Halten von Hochgeschwindigkeitszügen. Die endgültige Fertigstellung nach allen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen wurden erst im Jahr 2007 vollendet. Insgesamt werden die vier Ebenen mit 40 Aufzügen und 48 Rolltreppen verbunden. Vollständig erhalten geblieben ist das ursprüngliche Empfangsgebäude sowie das darin integrierte "Le Royal Café", in dass der Besucher wenigstens einen Blick werfen sollte. Vielmehr empfiehlt es sich, dort eine Pause einzulegen und in diesem wahrlich königlichen Ambiente eine echte, belgische Waffel zu essen. 

Le Royal Cafe Antwerpen Centraal Station

Foto: Le Royal Cafe Antwerpen Centraal Station

Äußerlich kaum als sehenswert und interessant zu erkennen ist das Shopping Center mit dem Namen Shopping Stadsfeestzaal. Dabei handelt es sich um eine alte, ausgebrannte Festhalle (Theatersaal), der komplett wieder aufgebaut wurde und als Shoppingcenter eine neue Funktion fand. Die Decke sowie die Wände sind mit Blattgold belegt, die Säulen und Geländer bestehen aus Marmor.

Shopping Stadsfeestzaal Antwerp

Foto: Shopping Stadsfeestzaal Antwerp

Gleich um die Ecke befindet sich die Schauspielschule Hetpaleis, die rein äußerlich aufgrund ihrer eigenwilligen Architektur recht interessant ist. Eine Art überdimensional großes Vordach wird von 40 dünnen Stahlsäulen getragen, eine seitlich montierte Feuertreppe rundet das futuristische Bild dieses Gebäudes ab. Leider ist die Treppe nicht regulär zu betreten, sicherlich wäre es eine interessante Aussicht dort oben.

Unser Rundgang führt uns noch einmal vorbei am Groenplaats, dem Grote Markt, dem Toneelhuis (Theater) sowie durch einige wunderschöne Gassen, wie den Oude Koornmarkt, welche den ursprünglichen Charme der Stadt besser nicht wiedergeben könnte.

am historischen Grote Markt in Antwerpen

Foto: am historischen Grote Markt in Antwerpen

In der Nähe des Schiffsanlegers befindet sich die Burg Steen. Diese Niederungsburg ist die Stadtburg von Antwerpen und wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Die meisten Teile dieser Burg sind heute noch erhalten, sie gilt als das älteste Gebäude der Stadt Antwerpen. Die Burg Steen war einst Teil der Stadtbefestigung und diente danach vorübergehend auch als Gefängnis. Im weiteren Verlauf wurde sie zu einem Wohnhaus, Sägewerk und Fischlager, danach das Nationale Schifffahrtsmuseum bis zum Jahr 2008.

Die letzte Station auf unserem Rundgang ist der Eingang zum Sint-Annatunnel, der die Schelde unterquert. Der 572m lange und 4,30m breite Sint-Annatunel ist ein denkmalgeschützter Fußgängertunnel, der am heutigen Tag als Set für einen Film dient und nicht in seiner vollen Länge zu bestaunen ist. Viel interessanter als der Tunnel selbst sind ohnehin die beidseitig installierten, hölzernen Doppelrolltreppen aus dem Jahr 1930! Diese insgesamt vier Rolltreppen sind noch in ihrem Originalzustand erhalten, zwischenzeitlich natürlich immer wieder restauriert und repariert worden. Ein Erlebnis ist nicht nur eine Fahrt auf den knarrenden Holztreppen sondern auch der alte und eigentümliche Geruch, der von ihnen ausgeht.

alte, hölzerne Rolltreppen im Sint-Annatunnel Antwerpen

Foto: alte, hölzerne Rolltreppen im Sint-Annatunnel Antwerpen

Alle Sehenswürdigkeiten sind in Antwerpen relativ zentral gelegen und fußläufig erreichbar. Da die Temperaturen im Laufe unserer Flusskreuzfahrt mit der Alina von anfangs 23 auf nur noch 10 Grad tagsüber gefallen sind, ist das quirlige Leben auf den Straßen leider wieder erloschen. Die Außenbereiche der Restaurants und Cafés sind nahezu unbesetzt. Dennoch hat es das Wetter auch heute gut gemeint, der Regen kam erst am Nachmittag zurück.

Um 18:30 Uhr heißt es „Leinen los“ in Richtung Nimwegen in den Niederlanden. Die Fahrt führt uns auf einem Nebenkanal der Schelde, vorbei an Bergen op Zoom, durch mehrere Schleusen bis nach Willemstad. Dort passieren wir, wie bereits auf dem Weg nach Gent, eine weitere Schleuse und fahren über Hollands Diep, Nieuwe Marwede und Waal bis nach Nimwegen.

  • Komplette Bildergalerie des heutigen Tages aus Antwerpen >>hier<<

 

Freitag 08. April 2016: Tag 7 Nimwegen

Wir erreichen pünktlich um 09:00 Uhr unseren letzten Anlaufhafen während dieser Flusskreuzfahrt mit der Alina, die Hansestadt Nimwegen an der Waal. Unser Liegeplatz befindet sich nur rund fünf Gehminuten vom Grote Markt entfernt, also direkt im Zentrum der Stadt. In Nimwegen, auch Nijmegen geschrieben, leben derzeit etwa 168.200 Einwohner. Nimwegen liegt unweit der Deutschen Grenze in der Region Gelderland. Die Geschichte der Hansestadt Nimwegen reicht bis ins Römische Reich zurück, weshalb sie als die älteste Stadt der Niederlande gilt. Die Stadt Maastricht beansprucht diesen Titel allerdings auch für sich.

Die Anzahl der Sehenswürdigkeiten hält sich in Nimwegen sehr in Grenzen, vielmehr besteht hier die Möglichkeit für einen ausgedehnten Einkaufs- und Shoppingbummel in einer der zahlreichen Einkaufsstraßen.

Einkaufsstraße in Nimwegen

Foto: Einkaufsstraße in Nimwegen

Es lohnt sich für Besucher, welche die Stadt noch nie besucht haben, ein Spaziergang am Ufer der Waal entlang in Richtung Waalbrug. Bevor man diese erreicht, liegt auf der rechten Seite das Fahrradmuseum Velorama – das einzige Fahrradmuseum der Niederlande mit mehr als 250 Exponaten aus zwei Jahrhunderten Fahrradgeschichte. Gleich danach stoßen wir rechtsseitig auf den Valkhofpark, der selbst ein unspektakuläres Erscheinungsbild aufweist. Interessanter ist die Sint-Nikolaaskapel (auch Nikolauskapelle oder Valkhofkapelle genannt) sowie die Barbarossa-Ruine. Die Nikolauskapelle ist eine von ehemals zwei Kapellen der Nimweger Burg Valkhof. Vom Valkhofpark aus bieten sich mehrere schöne Aussichten auf die Flusslandschaft und die 604m lange Waalbrug, die im Jahr 1936 eröffnet wurde.

Blick von der Waalbrug über Nimwegen und die Waal

Foto: Blick von der Waalbrug über Nimwegen und die Waal

Mehrfach schon haben wir auf dieser Flusskreuzfahrt festgestellt, dass sich in historischen und besonders schönen Gebäuden heute Restaurants befinden. So ist es auch in Nimwegen, denn in einer alten Burg befindet sich nun das Restaurant Belvedere von dem aus man eine phantastische Aussicht über das gesamte Flusstal hat.

Wir verlassen den Park in Richtung Burchstraat, eine große Einkaufsstraße die bis zum Grote Markt führt. Der Grote Markt ist der zentrale Marktplatz von Nimwegen auf dem sich die wunderschöne, alte Stadtwaage (De Waagh) befindet. Der Marktplatz ist der ideale Endpunkt eines Rundgangs durch Nimwegen, denn hier bietet sich ein Besuch in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés an. Die Stadtwaage wurde im Jahr 1612 auf dem Marktplatz erbaut und diente den Kaufleuten früher dazu, dass Gewicht der Handelswaren feststellen zu lassen.

Schon von weither sichtbar ist der Turm der Stevenskerk (Grote Kerk). Bereits im Jahr 1252 befand sich an selbiger Stelle am Grote Markt die erste Nijmeger Pfarrkirche. Die heutige Grote Kerk wurde, nach Originalvorlagen aus dem 13. Jahrhundert, in den Jahren von 1953 bis 1969 wieder aufgebaut. Dies wurde nach einer kompletten Zerstörung im 2. Weltkrieg erforderlich.

Grote Markt und Stevenskerk Nijmegen

Foto: Grote Markt und Stevenskerk Nijmegen

Unser Stadtrundgang endet nach rund 3 Stunden wieder am Schiffsanleger, an dem die Alina noch bis 16:00 Uhr festgemacht ist. Wir verlassen mit der Anesha, dem neuesten Schwesterschiff der Alina, den Liegeplatz in Nimwegen und nehmen Kurs auf unseren Ausgangs- und Zielhafen Köln.

Unterwegs treffen wir noch das dritte Schwesterschiff, die Amelia. In einer beeindruckenden Dreierformation fahren die drei Premium-Flusskreuzfahrtschiffe von Phoenix Reisen gemeinsam den Rhein entlang in Richtung Köln.

Flusskreuzfahrtschiffe Anesha, Amelia von Bord  der Alina

Foto: Flusskreuzfahrtschiffe Anesha, Amelia von Bord der Alina

Im Salon werden derweil die Ausschiffungsinformationen besprochen. Leider heißt es auch für uns nun „Koffer packen“ und Abschied nehmen, bevor eine spannende und abwechslungsreiche Flusskreuzfahrt zu unseren Nachbarn nach Holland und Belgien nun morgen schon vorbei sein wird.

Um 19:00 Uhr wird das große Abschieds-Galaessen in den Restaurants serviert. Der Rahmen ist festlich und dennoch besteht kein Zwang zu einer Galagarderobe. Das ist auch ein Grund, weshalb die Reisegäste die Phoenix-Schiffe zu schätzen wissen. Neben einem hervorragenden Service sind es viele Kleinigkeiten, welche eine Phoenix-Flusskreuzfahrt einzigartig machen.

  • Komplette Bildergalerie des heutigen Tages aus Nimwegen >>hier<<

 

Samstag 09. April 2016: Tag 8 Köln

Pünktlich um 08:30 Uhr erreichen wir mit der MS Alina unseren Anleger an der Zoobrücke in Köln. Am heutigen Tag sind gleich sechs Flusskreuzfahrtschiffe von Phoenix Reisen hier.  

MS Alina in der Morgendämmerung kurz vor Köln

Foto: MS Alina in der Morgendämmerung kurz vor Köln

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Fazit und Details der Flusskreuzfahrt mit der Alina

Landausflüge:

Die Landausflüge auf dieser Flusskreuzfahrt mit der Alina sind relativ günstig. Hier ein Auszug:

  • Grachtenfahrt Amsterdam (Dauer 2 Stunden): 24,- EUR p.P.
  • Amsterdam bei Nacht (Dauer 2 Stunden): 35,- EUR p.P.
  • Fahrt zum Keukenhof (Dauer 4 Stunden) 44,- EUR p.P.
  • Stadtrundgang in Hoorn (Dauer 2 Stunden) 15,- EUR p.P.
  • Fahrt nach Brüssel (Dauer 5 Stunden) 39,- EUR p.P.
  • Stadtbesichtigung Antwerpen (Dauer 3 Stunden)  33,- EUR p.P.

Alle angebotenen Ausflüge können miteinander kombiniert werden, es gibt keine Überschneidung!

Das Fahrtgebiet auf dem Rhein in Richtung Niederlande, Belgien und auf das Ijsselmeer hinaus hat sich als echte Überraschung entpuppt, denn grundsätzlich hatten wir von diesem Fahrtgebiet nur geringe Vorstellungen. Alle angelaufenen Städte waren einen Besuch wert, haben die Erwartungen sogar übertroffen. Die jeweiligen Liegeplätze in zentraler Stadtnähe ermöglichten in Kombination mit den ausgedehnten Liegezeiten eine ausführliche Erkundung der Städte auch auf eigene Faust. Lediglich in Gent war der weit außerhalb von Gent gelegene Liegeplatz äußerst ungünstig. Man muss entweder 10 km pro Richtung als Fußmarsch einplanen und dabei ein großes Hafen- und Industriegebiet durchqueren oder ca. 50,- EUR (Hin- und Rückfahrt) für ein Taxi investieren.

Als besonderes Highlight sehen wir die Fahrten auf dem Ijsselmeer und dem Markermeer, denn diese vermitteln beinahe schon das Gefühl, sich auf einer Hochseekreuzfahrt zu befinden. Eine Zeit lang ist zu keiner Seite Land in Sicht.

Die Alina hat in unserer persönlichen Rangliste der ansprechendsten Flusskreuzfahrtschiffe die Krone der Anesha (ebenfalls Phoenix Reisen) nicht übernommen, dennoch gehört dieser Schiffstyp aufgrund der großzügigen Dimensionierung zu unseren Favoriten. Beurteilungen bezüglich Design und Stil sind ohnehin immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. Uns gefällt die Anesha hinsichtlich Dekoration, Stil und Deckaufteilung eine Note besser als die Alina.

Bestnoten im Servicebereich

Geht man nach dem Service, so gibt es kurz und knapp nur ein einziges Urteil: die Bestnote 1 mit Sternchen. Die Aufmerksamkeit, Servicebereitschaft und die anschließende Umsetzung aller Kundenanliegen sind hervorragend. Nicht zuletzt ist diese Perfektion damit zu begründen, dass ein Großteil der Crew schon im letzten Jahr zusammen an Bord der Alina gearbeitet hat – das Team ist also eingespielt und aufeinander abgestimmt. Die Serviceabläufe sitzen perfekt, die Freundlichkeit macht zu keinem Zeitpunkt einen „aufgesetzten“ Eindruck.  Alle Gäste, gleich ob unerfahrener Erstfahrer oder Stammfahrer, jeder Reisegast wird wie ein König behandelt und erlebt eine offene und überaus herzliche Schiffscrew. Wir erinnern daran, dass wir hier eine Saisoneröffnungsfahrt begleiten und nicht die letzte Reise des Jahres - kleine Anlaufschwierigkeiten wären also durchaus völlig legitim.

Altersdurchschnitt: Der Altersdurchschnitt auf Flusskreuzfahrten ist nach wie vor relativ hoch, immer öfter sieht man jedoch auch jüngere Reisegäste mit einem Alter zwischen 30-50 Jahren an Bord.

Bordprogramm: das Bordprogramm kann durchaus als abwechslungsreich bezeichnet werden, wenngleich es natürlich abgestimmt auf die Altersstruktur der Reisegäste ist. Vom Shanty-Chor über ein Musikquizz bis zur Jenever Probe ist auf dieser Flusskreuzfahrt alles dabei gewesen.

Allgemeine Informationen

  • Kapitän während dieser Flusskreuzfahrt: Jan Schepernisse
  • Kreuzfahrtdirektor während dieser Flusskreuzfahrt: Christian Dujardin
  • Hotel Manager während dieser Flusskreuzfahrt: Rudolph van der Meulen
  • Zurückgelegte Distanz insgesamt: 1.295 Kilometer
  • Durchfahrene Schleusen insgesamt: 13

Weitere Einzelheiten zur MS Alina und zu den Fahrtgebieten erhalten Sie gerne auf Anfrage.

Alle Kreuzfahrten mit der MS Alina können bei uns gebucht werden. Senden Sie uns einfach eine unverbindliche Anfrage per Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder rufen Sie uns an unter 04893-4288535.