Meist findet man die 144m lange und 15.067 BRZ große MS Hamburg mit maximal 400 Passagieren an Bord auf entlegenen Kreuzfahrtrouten, abseits des Mainstreams. In den Sommermonaten stehen aber auch die traditionellen Kreuzfahrten nach Norwegen und in die Ostsee auf dem Programm. Gerade diese „Klassiker“ erfreuen sich seit Jahren einer ungebrochenen Beliebtheit.
Der heutige, 07. Juli ist ein herrlicher Sommertag in Norddeutschland, als ich in Kiel auf der MS Hamburg einschiffe. Der Sommer scheint in diesem Jahr so richtig Gas zu geben, denn seit Wochen schon halten sich die Hochdruckgebiete über Skandinavien. Mit einem leckeren Cocktail von der Bar schaue ich dem spannenden Treiben auf der Kieler Förde zu. Möwen kreischen am Himmel, kleine Ruderboote schaukeln über die Wellen und am Horizont versammeln sich einige Segelboote, die von einer leichten Brise auf die Ostsee hinausgetrieben werden. Einen perfekteren Start zu einer Ostseekreuzfahrt kann es nicht geben.
Foto: MS Hamburg Kieler Förde bei Laboe
Um 17:00 Uhr heißt es „Leinen los“. Die MS Hamburg passiert zunächst die Schleusen vom Nord-Ostsee-Kanal, dann den Leuchtturm Friedrichsort und zuletzt Laboe. Dann liegt nur noch die weite Ostsee vor dem Schiffsbug. Das wird sich auch die kommenden 24 Stunden nicht ändern, denn bevor wir den ersten Hafen dieser Kreuzfahrt erreichen, liegt ein Seetag dazwischen.
Ein warmer Wind weht mir schon kurz nach 06:00 Uhr am Morgen um die Nase, als ich die erste Runde über das Sonnendeck drehe. So richtig dunkel ist es in der letzten, klaren Nacht nicht geworden. Wir befinden uns noch im Zeitfenster der bekannten Weißen Nächte. Zwischen Juni und Juli geht die Sonne in dieser Region zwar unter, bleibt aber so nah hinter dem Horizont, dass für 2-3 Stunden ein diffuses, weißes Dämmerlicht herrscht. Die Weißen Nächte sind auf der Nordhalbkugel besonders ausgeprägt an allen Orten zwischen 57° nördlicher Breite und dem Polarkreis (66° nördlicher Breite). Nördlich des Polarkreises geht die Sonne während der Sommer-Sonnenwende gar nicht mehr unter, weshalb das Phänomen dort entsprechend nicht zu erleben ist. Aufgrund der Lage ist St. Petersburg besonders bekannt für seine Weißen Nächte, die seit Generationen eine große Faszination auf Menschen ausüben. Was genau mich in St. Petersburg erwarten würde, konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt nur schwer vorstellen. Die Hoffnung liegt zunächst auf der Wettervorhersage, denn das Skandinavien-Hoch soll sich etwas nach Osten verschieben und die Regengebiete über der östlichen Ostsee verdrängen. Nur dann ist das Spektakel überhaupt richtig erlebbar. Ich drücke also die Daumen und hege mich in Geduld, genieße weiter die wärmenden Sonnenstrahlen während die MS Hamburg weiter Kurs auf Stockholm nimmt.
Foto: Kursbestimmung mit Sextant MS Hamburg
Es ist 03:45 Uhr. Die Sonne steht goldgelb am Horizont. Nur der Fahrtwind ist zu spüren und sorgt für ein leichtes Windgeräusch. Ansonsten liegt totale Stille in der Luft. Die MS Hamburg fährt in die Schären vor Stockholm ein. Rund 24.000 Inseln sind der Stadt vorgelagert. Auf der glatten Wasseroberfläche spiegeln sich die kleinen Inseln, der Morgenhimmel leuchtet in herrlichen Pastellfarben. Nichts kann diese Idylle in diesem Moment stören. Rund vier Stunden lang schiebt sich der Schiffsbug zwischen den Scheren hindurch. Gerade noch scheint das Ufer zum Greifen nah und nur wenig später ist es wieder mehrere hundert Meter weit entfernt. Beeindruckend finde ich die die schmale Durchfahrt an der Frederiksborg Festung.
Foto: MS Hamburg morgens in den Schären vor Stockholm
Drei Stunden später stehe ich in der City von Stockholm, die eine der schönsten in Skandinavien sein soll. In der Tat ist die Lage auf insgesamt 14 Inseln sehr beeindruckend. Die Stadt vereint Natur, Architektur und den Lifestyle einer Großstadt hervorragend miteinander. Mein erster Eindruck ist geprägt von einer Unmenge an Baustellen, die sich offenbar über die gesamte Stadt ausgebreitet haben. Mir fehlt nach einer Stunde Fußmarsch durch die verschiedenen Stadtteile immer noch der Moment, an dem ich denke: „Wow, was für eine tolle Stadt!“ Zu den markantesten Gebäuden zählt das Nationalmuseum, das Opernhaus, die St. Jacobs Kirche, das Nordische Museum, das Kindermuseum Junibacken sowie das Stockholmer Schloss. Letzteres habe ich erst gar nicht als solches wahrgenommen, erinnerten mich die hohen Mauern doch eher an ein Justizgebäude.
Foto: Skeppsholmsbron und Schloss in Stockholm
Ich begebe mich schließlich in Richtung Gamla Stan, also in die Altstadt von Stockholm. Sie befindet sich zu großen Teilen auf der Insel Stadsholmen sowie auf den kleineren Inseln Riddarholmen, Helgeandsholmen und Strömsberg. Auch wenn Gamla Stan ein echtes Must-see ist, das viel über die Geschichte der Stadt und seine Bewohner erzählt, so trübt eine noch größere Anzahl an Baustellen mein persönliches Bild der Stadt. Ich habe das Gefühl, mich entlang der schönsten Baustelle der Welt zu bewegen. Baukräne, Baugruben, Presslufthämmer, Pappwände welche die Sichtversperren und Staubwolken prägen sich in meinem Gedächtnis ein. Mittendrin liegen schöne Gebäude, die etwas vom Baustellen-Flair ablenken. Mag sein, dass die Stadt theoretisch wunderschön ist, für mich zählt jedoch der aktuelle Eindruck – und der ist einfach nur schrecklich. Die Dichte an Museen und Schlössern in Stockholm ist höher als in vielen anderen Städten, aber der Funke will einfach nicht überspringen.
Einen letzten Versuch wage ich im Stadtteil Katarina-Sofia. Von der Stadtmauer aus soll es einen wunderschönen Blick über Stockholm geben. Daran habe ich auch keine Zweifel. Warum man diesen aber mit einer hohen Holzwand nahezu komplett versperren muss, bleibt ein Geheimnis. Schließlich erhasche ich auf einem kleinen Abschnitt, der nicht von Bauzäunen oder Wänden verstellt ist, einen Blick über die Stadt. Wenn ich über die unter mir wummernden Baumaschinen hinwegblicke, dann finde ich in der Stadtkulisse immerhin einen Bereich der nicht von gelben Baukränen geprägt ist. Stockholm ist für mich die schönste Baustelle der Welt.
Foto: Blick auf Stockholm
Mir reichen die Eindrücke für heute. Ich habe das Gefühl, meine Atemwege sind von einer dicken Schicht aus Staub überzogen. Es wird Zeit, den Rückweg zur MS Hamburg anzutreten. Beim Auslaufen werfe ich einen letzten Blick auf Stockholm und genieße erneut die Passage durch die enge Schärenwelt. Um nun kein komplett schlechtes Licht auf die Stadt zu werfen, gilt es festzuhalten, dass ich mich natürlich im Vorfeld mit den Zielen dieser Kreuzfahrt beschäftigt habe. Wenn unterschiedliche Quellen die Stadt Stockholm als eine der schönsten Städte der Welt beschreiben, dann muss sie einem entsprechenden Vergleich auch standhalten. Zumindest zum Zeitpunkt meines Besuches war das, aus den beschriebenen Gründen, nicht der Fall.
Bis nach Saaremaa in Estland sind es 152 Seemeilen.
Foto: MS Hamburg Passage Fredriksborg Festung
Kurz vor dem Verlassen der Schären versinkt die Sonne glutrot hinter den letzten Inseln, die wir passieren.
Am frühen Morgen nähert sich die MS Hamburg dem kleinen Kreuzfahrtterminal von Saaremaa, der sich im Norden der Insel, unweit des Fischerdorfes Tagaranna befindet. Wie gesagt schaue ich mir die Häfen vor der Kreuzfahrt an und lege mir einen groben Plan zurecht, wie ich den Tag vor Ort gestalte. Nicht selten kommt es dann in letzter Minute noch zu Änderungen, aber prinzipiell sind mir die örtlichen Besonderheiten bekannt. Heute soll es etwas anders kommen.
Die für den Vormittag geplante Wanderung zu einem landschaftlich interessanten Ort, der sich Ninase pank nennt, entpuppt sich als endloser Marsch entlang einer einsamen Straße und durch Kiefernwälder. Sowohl die Strecke dorthin als auch der Zielpunkt, die Klippenlandschaft, sind ein totaler Flopp. Mitten im Wald steht die einzige Attraktion auf der 4 Kilometer langen Strecke zwischen Terminal und Klippen – der Observation Tower. Er war einst Teil einer Coastguard Station, wurde nach deren Schließung restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Aussicht aus ca. 20m Höhe beschränkt sich auf den Blick über die grünen Kiefernkronen. Angekommen am „Ninase Cliff“, finde ich lediglich eine kleine Abbruchkante aus groben Steinen vor. Von Klippen kann bei einer Höhe von maximal 4-5m keine Rede sein. Eine kleine Ansammlung von Blumen wird zum Highlight dieser Küstenregion. Etwas weiter nördlich steht ein Denkmal, das an die Opfer der „Estonia“-Katastrophe im Jahr 1994 erinnert. In der Hoffnung, irgendwo doch noch ein reizvolles Plätzchen zu entdecken, laufe ich einen anderen Weg zurück in Richtung Terminal, durch das Fischerdorf Tagaranna. Die Hoffnungen zerschlagen sich schnell, als ich die mir bekannte Straße erreiche. Das Fischerdorf wird in unterschiedlichen Publikationen als „Charming Village“ beschrieben. Davon kann ich nur bedingt etwas erkennen, denn die wenigen Häuser sehen wirklich malerisch aus. Im Vorgarten eines der drei hübschen Holzhäuser sitzt ein einsamer Mann und spielt auf seinem Akkordeon. Vermutlich die einzige Beschäftigung, der er hier nachgehen kann. Fest steht, individuelle Erkundungen lohnen sich hier praktisch nicht.
Foto: Mann mit Akkordeon im Garten, Saaremaa, Estland
Als ich wieder am Kreuzfahrtterminal ankomme, ist es bereits Mittag. Nun möchte ich mir ein Taxi oder einen Bus nehmen, der mich in Richtung Arensburg bringt, der einzigen Stadt auf der Insel Saaremaa. Der freundliche Mann am „Schalter“ der Touristeninformation im Hafengebäude ist sehr bemüht, mir ein Taxi zu besorgen. Bis dies vor Ort wäre, würde es allerdings ca. 2 Stunden dauern. Die Begründung liegt nahe, denn es gibt nur in der Stadt Arensburg Taxis und die sind nicht mal eben auf die Schnelle im Norden der Insel am Kreuzfahrtterminal verfügbar. Ich begrabe also die Pläne für den Nachmittag und verbuche diesen Tag am Ende als größte Fehlplanung der Reise.
Die Reisegäste, die an den geführten Ausflügen teilgenommen haben, waren von der Stadt Arensburg begeistert. Nun, das nächste Mal nehme ich entweder auch an einem solchen teil oder bestelle mir rechtzeitig ein Taxi. Ach ja, der einzige öffentliche Bus fährt einmal am Tag vom Norden der Insel in Richtung Arensburg – am frühen Morgen.
Am Abend verlässt die MS Hamburg die Insel Saaremaa in Richtung Tallinn. 130 Seemeilen sind es bis dorthin.
Pünktlich um 08:00 Uhr macht die MS Hamburg im Hafen von Tallinn fest. Es ist das einzige Kreuzfahrtschiff, wie wunderbar.
Neuer Tag, neue Erkundungstour. Nach meiner persönlichen Entdeckungspleite gestern, kann es heute nur besser werden. Die MS Hamburg liegt in unmittelbarer Nähe zur Altstadt von Tallinn. Das ist schon mal perfekt. Mein erstes Ziel ist das zwischen 1717-1725 erbaute Schloss Katharinental. Der von Peter dem Großen erbaute Palast ist im Jahr 1991 eine Ruine gewesen und wurde mit finanzieller Unterstützung der schwedischen Regierung im Jahr 2000 komplett restauriert und anschließend neu eröffnet. Heute beherbergt der Palast ein Kunstmuseum. Ich beschränke mich auf eine kleine Wanderung durch den Schlossgarten, da das Zeitfenster bis zum Auslaufen der MS Hamburg begrenzt ist.
Für die Strecke vom Schloss Katharinental bis in die Altstadt wähle ich die Straßenbahn, die hochmodern und sauber daherkommt. Praktischer Weise kann ich mit Euro zahlen, denke ich mir. Theoretisch wäre das auch kein Problem. Es gibt jedoch keine Kartenautomaten und der Schaffner kann nicht wechseln. Er erlaubt eine kostenfreie Fahrt, 20 Minuten lang bis in die Altstadt. Wie sich später herausstellte, ist der öffentliche Nahverkehr für alle Einwohner von Tallinn kostenlos. Das erklärt die fehlenden Automaten und das fehlende Wechselgeld. Als Tourist müsste man theoretisch bezahlen. Wer aber nicht passend zahlt, fährt offenbar frei. Eine interessante Erfahrung, obwohl ich die 2,- EUR gerne bezahlt hätte.
Foto: Schloss Katharinental und Schlossgarten in Tallinn
Mit rund 430.000 Einwohnern ist Tallinn die größte Stadt des Landes. Besondere Erwartungen an die Stadt habe ich nicht, denn Tallinn wird im Vergleich zu den benachbarten Städten wie Helsinki und Sankt Petersburg in touristischen Veröffentlichungen meist stiefmütterlich behandelt bzw. findet deutlich weniger Beachtung als ihre Nachbarn. Völlig zu Unrecht, wie ich schnell feststelle.
Ich betrete die Altstadt durch das Viru Gate. Das Tor wurde im 14. Jahrhundert zum Schutz der Tallinner Stadtmauer erbaut. Das Tor selbst existiert heute nicht mehr, dafür aber die zwei runden Türme, die seinerzeit an den Seiten des Tores standen. Diese ziehen heute die Blicke auf sich und stehen in wunderschönem Einklang mit den darum liegenden, historischen Gebäuden. Ich habe die beiden Türme an der Viru Straße, einer der Haupt-Einkaufsstraßen der Stadt, noch nicht ganz passiert und bin schon jetzt sehr positiv überrascht. Genau ein solcher Eindruck fehlte mir in Stockholm völlig.
Foto: Viru Gate Altstadt von Tallinn
Die Altstadt von Tallinn ist nahezu komplett restauriert und als komplette Sehenswürdigkeit zu betrachten. Das gesamte Altstadtgebiet gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Alle Sehenswürdigkeiten einzeln aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Es ist zu empfehlen, sich durch die Straßen treiben zu lassen und die Schönheit der Stadt ohne festgelegte Laufstrecke zu entdecken. Von den vielen Kirchen in Tallinn ist die Alexander-Newski-Kathedrale, die zwischen 1894/1895 als russisch-orthodoxe Kathedrale auf dem Domberg erbaut wurde, die auffälligste. Leider ist ein Teil der Fassade zum Zeitpunkt meines Besuchs eingerüstet. Je nach Tageszeit sollte man bei einem Besuch der Stadt unbedingt auch einen oder mehrere der zahlreichen Aussichtspunkte besuchen. Davon gibt es genügend in der Stadt.
Foto: Alexander-Newski-Kathedrale Tallinn
Zu den schönsten Aussichtspunkten zählen der Turm der Olaikirche und die Straßen rund um den Tallinner Dom. Von der Patkuli Viewing Platform in der Oberstadt aus schaut man auf sieben vollständig erhaltene Türme der Stadtmauer und einige Kirchtürme. Die Stadtmauer von Tallin zählt heute zu den besterhaltenen, mittelalterlichen Befestigungsanlagen in Europa. Von der einst 2,4 km langen Stadtmauer, die zwischen dem 14.-16. Jahrhundert erbaut wurde, existieren heute noch rund 2km. Die Mauer ist 14-16m hoch und bis zu 3m dick. Von den damals 46 Türmen steht heute 26. Und deren Zustand ist hervorragend.
Foto: Türme der Stadtmauer und Altstadt Tallinn
Ein Teil der Stadtmauer ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Der dreistöckige Hellemann-Turm bietet zum Beispiel einen wunderbaren Einblick in die mittelalterlichen Verteidigungsanlagen der Stadt. Er ermöglicht außerdem den Zugang zur Kanne-Mauer, einem 200m langen Abschnitt der Stadtmauer, die klasse Aussichten über Tallinn bietet.
Foto: Blick von der Stadtmauer in Tallinn
Nicht entgehen lassen sollte man sich den Blick von der Kohtuotsa Viewing platform! Die Aussicht über den gesamten Osten der Stadt bis zum Kreuzfahrthafen ist herrlich. Nach so vielen kulturellen Höhepunkten begebe ich mich langsam wieder zurück in Richtung Kreuzfahrtterminal. Mir bleibt noch etwas Zeit, einen Abstecher zum belebten Rathausplatz zu machen auf dem gerade ein Markt aufgebaut ist. Fast märchenhaft ist der Charme, den der Platz mit seinen darum herum liegenden, bestens restaurierten Häuserfassaden versprüht. Nicht weniger begeistern mich die herrlichen Straßen und die kleinen Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster, rund um den Rathausplatz herum.
Foto: Tallinn Blick über die Altstadt
Die Altstadt punktet aber nicht nur mit erstklassig restaurierten Gebäuden sondern auch mit angesagten Restaurants, Cafés und Bars, die zum Teil direkt an den Straßen oder ganz idyllisch in Hinterhöfen liegen. Nicht selten tragen die Mitarbeiter traditionelle Trachten, was zwar einerseits touristisch künstlich wirkt, andererseits aber der tollen Atmosphäre noch die Krone aufsetzt. Die Altstadt von Tallinn überzeugt mich auf ganzer Linie!
Foto: Traditionelle Trachten In der Altstadt von Tallinn
Wieder zurück an Bord, verlässt die MS Hamburg den Liegeplatz wenig später und nimmt Kurs auf das wohl größte Highlight der Kreuzfahrt, St. Petersburg.
Von Tallinn nach St. Petersburg legt die MS Hamburg 195 Seemeilen zurück.
Ich werfe am späten Abend einen letzten, bangen Blick auf die Wetterkarte. Das Hoch über Skandinavien verlagert sich tatsächlich weiter östlich und wird die Regenwolken über St. Petersburg pünktlich zur Ankunft der MS Hamburg vertreiben. Der Tag endet wieder mit einem beeindruckenden Sonnenuntergang, dem eine faszinierende Weiße Nacht folgt. Zum ersten Mal ist es während dieser Kreuzfahrt möglich, um Mitternacht eine Zeitung ohne künstliche Beleuchtung im Freien zu lesen. Das ist an sich zwar keine Sensation, denn während die Mitternachtssonne oberhalb des Polarkreises steht, geht dies natürlich auch, aber die besondere Atmosphäre während der Dauer-Dämmerung ist einzigartig. Die Wolken am Himmel spiegeln sich zum Teil 1 zu 1 auf der glatten Wasseroberfläche. Nur einige, vorbeiziehende Frachtschiffe erzeugen kleine Wellen auf der Oberfläche.
Foto: Sonnenuntergang an Bord der MS Hamburg in der Ostsee
Wie geht es weiter?
An dieser Stelle schließe ich den „Reisebericht Teil 1“ der Ostseekreuzfahrt mit der MS Hamburg. Im weiteren Reiseverlauf stehen ebenfalls interessante Destinationen auf dem Routenplan. Dazu zählen Highlights wie St. Petersburg sowie Riga, Klaipeda und Karlskrona an den Folgetagen. In St. Petersburg erlebe ich eine „Weiße Nacht“ an Land! Es bleibt also spannend.
Fortsetzung in Reisebericht Teil 2 <<Link>>