Seit dem Sommer dieses Jahres ist die Treasures für VIVA Cruises im Einsatz. VIVA Cruises ist eine 100% Tochter der Schweizer Reederei Scylla AG. Die Indienststellung der Treasures erfolgte im Jahr 2011 für das amerikanische Reiseunternehmen TAUCK. Die ersten Reisen der Treasures führten in diesem Jahr ab/bis Frankfurt zu interessanten Städten entlang des Mains. Im Spätsommer wechselte die Treasures an den Rhein und unternahm Kurzreisen ab/bis Düsseldorf.
Es ist ein sonniger Spätsommertag, dieser 11. September am Düsseldorfer Robert-Lehr-Ufer. Frisch herausgeputzt liegt die luxuriöse Treasures unterhalb der Düsseldorfer Altstadt im flachen Rheinwasser. Da im Einzugsgebiet des Rheins seit Wochen der Regen ausbleibt, sinkt der Pegel zusehends. Die Einschiffung der neuen Gäste hat gerade begonnen. Die Schiffscrew erwartet alle Reisenden vor einem mobilen Zelt am Steiger, nimmt dort das Gepäck entgegen, desinfiziert die Griffe und bringt es anschließend auf die jeweiligen Kabinen. Bei allen Reisenden wird derweil die Temperatur vom Schiffsarzt gemessen. Nachdem auch ich die Prozedur durchlaufen habe, erreiche ich wenig später meine Kabine. Dort liegt die Kabinenkarte bereit. Genauer gesagt ist die Kabine eine Suite mit einer Größe von 21m², von denen die Treasures über 20 verfügt. Die Master Suiten sind mit einer Größe von 28m² sogar noch etwas größer. Mit diesen luxuriösen Domizilen hat sowohl die Treasures als auch das etwas größere Schwesterschiff Inspire in diesem Jahr neue Maßstäbe auf den Flüssen in Deutschland gesetzt.
Foto: Suite Beispiel MS Treasures
Zwischen 15:30 – 16:30 Uhr werden in der Lounge Kuchen und kleine Snacks serviert, bevor es um 16:30 Uhr „Leinen los“ heißt. Die Treasures verlässt Düsseldorf und nimmt Kurs auf Amsterdam.
Um 18:00 Uhr findet in selbiger Lounge der Empfang statt. Die gesamte Crew heißt alle Gäste an Bord willkommen. Deutlich werden noch einmal die Hygiene- und Abstandsregelungen kommuniziert. Die Temperatur wird einmal täglich vom Schiffsarzt gemessen, meist innerhalb eines festgelegten, großzügig bemessenen Zeitfensters in der Lounge.
Um 19:00 Uhr öffnen die Türen des Compass Rose Restaurants zum Abendessen an Bord. Auch unter Einhaltung der Abstandsregeln können alle Gäste in nur einer Sitzung im Restaurant speisen. Maximal finden an Bord 104 Personen Platz. Das Schiff ist so großzügig und luxuriös ausgelegt, dass die Abstände zwischen den Tischen schon immer sehr üppig waren.
Mit einem Spaziergang über das Sonnendeck endet mein erster Abend an Bord der Treasures.
Foto: Abfahrt Treasures in Düsseldorf
Um 07:00 Uhr nähert sich die Treasures dem Großraum von Amsterdam. Der Tag beginnt heute mit einem atemberaubend schönen Sonnenaufgang. Glutrot steigt die Sonne über den Feldern empor und spiegelt sich spektakulär in kleinen Flussläufen. Windmühlen stehen anmutig zwischen imposanten Baumriesen, Pferde grasen auf ihren Koppeln und ein leichter Frühnebel sorgt für eine mystische Stimmung.
Foto: Sonnenaufgang mit Windmühle MS Treasures in Holland 12.09.2020
An den Ufern rund um das Cruiseterminal in Amsterdam liegen unzählige, beschäftigungslose Flusskreuzfahrtschiffe. Alle von Reedereien, deren Quellmärkte die USA und Asien sind. Seit Beginn der Corona-Pandemie findet entsprechend keinerlei Reiseverkehr mehr statt.
Die Treasures bekommt heute einen Liegeplatz zugewiesen, der sich querab vom Bahnhof Amsterdam Centraal befindet. Dort, wo sonst 10-15 Flusskreuzfahrtschiffe im Päckchen nebeneinander liegen, herrscht völlige Ruhe. Der Hafen wirkt verträumt, ja, fast verlassen. Die COVID-19 Fallzahlen steigen in den Niederlanden derzeit, weshalb Amsterdam vermutlich schon bald als so genanntes Risikogebiet eingestuft werden dürfte. Ich entschließe mich heute dazu, eines der Fahrräder von Bord der Treasures zu nutzen und mit diesem die Stadt erneut zu erkunden. Mein letzter Besuch liegt erst einige Wochen zurück, aber in Amsterdam gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Die Fahrräder an Bord der Treasures können kostenfrei ausgeliehen werden. Es gilt das Prinzip „wer zuerst reserviert“. Reservierungen werden auch schon zu Beginn der Reise angenommen, natürlich aber auch kurzfristig, sofern dann noch Räder verfügbar sind. Es gibt 12 Fahrräder an Bord der Treasures. Eine individuelle Fahrradtour hat nicht nur den Vorteil, dass ich viele Dinge innerhalb kurzer Zeit anschauen kann, ich vermeide auch Kontakte zu anderen Personen in der Stadt.
Foto: Teil der Fahrräder MS Treasures Amsterdam 12.09.2020
Amsterdam ist die weltberühmte Hauptstadt der Niederlande aus dem 17. Jahrhundert. Nur wenige andere Städte bieten eine ähnliche Fülle an historischen Gebäuden, bekannten Museen und traditionellen Cafés. Die verwinkelten Grachten sind ohnehin weltweit einmalig. Im Jahr 2010 wurden sie in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Jede Gracht ist einzigartig und hat ihren eigenen Charme. Mehr als 50 Museen und eine Vielzahl privater Galerien laden jedes Jahr Hunderttausende von Besuchern ein. Bei all meinen Besuchen in den letzten Jahren hat Amsterdam internationales Flair versprüht. Touristen aus vielen Teilen der Welt tummeln sich normalerweise in den Straßen und stürmen in die Rundfahrtboote, die sich dann wie an einer Perlenkette durch die Grachten schieben und das Wasser regelrecht zum Schäumen bringen. In den mehr als 1.300 Hotels der Stadt war in der Hochsaison kaum ein freies Zimmer zu bekommen. Heute ist das anders. Vor den Museen bilden sich keine langen Warteschlangen, in den Cafés sitzen meist Holländer und die Mehrzahl der Touristen kommt derzeit aus Deutschland. Amsterdam wirkt ruhig und beschaulich.
Foto: Blick auf Basiliek van de Heilige Nicolaas Amsterdam 12.09.2020
Während meiner langen Fahrradrunde durchquere ich zunächst das Rotlichtviertel, denn die schmalen Grachten bieten hier besondere Motive, insbesondere in Kombination mit der Basiliek van de Heilige Nicolaas. Lohnenswert ist ein Besuch im Café de Sluyswacht, das im Jahr 1695 an der Sint Antonisluis erbaut wurde und als Unterkunft des damaligen Schleusenmeisters diente. Das Café de Sluyswacht ist einer der schönsten Orte an den berühmten Kanälen von Amsterdam. Es gibt nicht nur Plätze im stilvollen Innen-, sondern auch im Aussenbereich.
Foto: Am Cafe de Sluyswacht Amsterdam 12.09.2020
Neben der Westerkerk am Anne-Frank-Haus befindet sich die kleine Statue der kleinen Anne Frank. Die echte Anne Frank hielt sich in einem Versteck, im Haus an der Prinsengracht 263 auf wenigen Quadratmetern vom 6. Juli 1942 bis 04. August 1944, mit ihrer Familie auf. Ein Ort mit düsterer Geschichte, an die hinter einer unscheinbaren Glasfassade erinnert wird. Es ist derzeit ein Ort, der nachdenklich stimmt und an dem es in dieser Saison zum ersten Mal möglich ist, sich vorzustellen wie einst Angst, Misstrauen und Terror das Leben in dieser Stadt beherrschten. Bei meinen letzten Besuchen blieb mir ein freier Blick auf die Statue verwehrt, da sich hunderte Touristen aus Übersee hier tummelten.
Foto: Anne Frank Statue Amsterdam 12.09.2020
Ich setze meine Rundfahrt fort und fahre entlang unterschiedlicher Grachten in Amsterdam. Besonders schön sind die Abschnitte zwischen Prinsengracht und Keizersgracht, bis hin zur Amstel. Hier lohnt ein Blick auf die Amstelsluizen und die wohl schönste Brücke der Stadt, die Magere Brug. Die Amstelsluizen wurden im 17. Jahrhundert gebaut und im 19. Jahrhundert völlig renoviert. Gebaut wurden die Schleusen, um den Wasserwechsel zwischen der Amstel und Grachten zu verbessern, sowie deren Verschmutzung entgegen zu wirken. Gegenüber den Schleusen befindet sich seit 1887 das Royal Theatre Carré. In direkter Sichtweite der Schleusen steht eine der wenigen noch erhaltenen hölzernen Holländerbrücken. Die Magere Brug ist eine Ziehbrücke, die mittels eines Kettenzugs in der Mitte auseinandergeklappt werden kann. Sie wurde 1691 gebaut und 1871 erneuert. Nach einer Restaurierung im Jahr 2003 ist sie nur noch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben, nicht mehr für PKW.
Foto: Bei der Magere Brug in Amsterdam 12.09.2020
Amsterdam ist immer wieder einen Besuch wert, insbesondere in diesem Herbst, da man die Möglichkeit hat, die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen. Eine Seite die es möglicherweise schon in naher Zukunft wieder nicht mehr geben wird. Die Stadt zeigt sich ruhig, ohne Touristenmassen und gepflegter als je zuvor. Nach meiner rund dreistündigen Fahrrad-Rundfahrt entlang zahlreicher Grachten in Amsterdam kehre ich wieder zurück zum Liegeplatz der Treasures.
Foto: Keizersgracht und Leidsegracht Amsterdam 12.09.2020
Über Nacht bleibt die Treasures in Amsterdam. Erst am nächsten Morgen heißt es dann „Leinen los“. Die Treasures nimmt Kurs auf Rotterdam, die Stadt der architektonischen Gegensätze.
Am frühen Morgen verlässt die Treasures den Liegeplatz in Amsterdam, passiert wenig später die Prinses Beatrix Schleuse und fährt entlang der Lek in Richtung Rotterdam. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke, entlang kleiner Städte, weiter Felder und vorbei an zahlreichen Windmühlen. Die vielleicht schönste davon ist „De Liefde“ in Streefkerk, direkt am Flussufer. Die 1866 erbaute Groninger Galerie-Mühle steht auf einer 1,5m Erhöhung und wurde von 1992-1994 vollständig restauriert. Die achteckige Mühle ist 20m hoch, die Flügel 21m lang, die Galerie der Mühle liegt in 7m Höhe.
Foto: MS Treasures und De Liefde Windmühle Streefkerk
Denkt man an Rotterdam, so kommt zuerst der Gedanke an eine große Industriestadt und an einen der größten Seehäfen der Welt in den Sinn. Rotterdam bietet jedoch viel mehr. Die Stadt hat viele Gesichter und bezeichnet sich selbst gerne als cool, trendy und hipp. Zwischen modernen Wolkenkratzern befinden sich eine intakte, alte Schiffswerft und weitere historische Gebäude sowie eine Vielzahl älterer Segelschiffe. Vom Liegeplatz der Treasures aus sind die meisten Sehenswürdigkeiten in wenigen Fußminuten zu erreichen. Ich entschließe mich auch heute wieder zu einer Fahrradtour.
Auf dem Weg in Richtung Markthalle ist zunächst die markante Fassade vom Witte Huis (Weiße Haus) zu nennen, welches im Jahr 1897 im Jugendstil erbaut wurde. Das Gebäude ist 43m hoch und war der erste Wolkenkratzer in Rotterdam.
Foto: Witte Huis Rotterdam 13.09.2020
In direkter Nähe zum Witte Huis befindet sich am Oudehaven eine historische Schiffswerft, deren Helgen noch heute Schiffe von bis zu 40m Länge aus dem Wasser heben können. Die Werft, die in erster Linie Segelschiffe repariert, kann besichtigt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite vom Oudehaven stehen die unverwechselbaren Kubushäuser, die in einem kompletten Kontrast zur alten Schiffswerft stehen. Die Kubushäuser wurden bereits in den späten 1970er Jahren entworfen und sind ein Beispiel der kompromisslosen Architektur in Rotterdam. Auch nach über 30 Jahren stellen die Kubushäuser eine der faszinierendsten Wohnanlagen der Stadt dar. Nicht weniger auffällig sind die eigenwilligen Fassaden aller Gebäude in der näheren Umgebung. Das neueste Architektur-Glanzstück ist die erst im Jahr 2014 fertiggestellte Markthalle in Rotterdam. Zum ersten Mal schaue ich mir nun die Wohnanlage der Kubushäuser aus nächster Nähe an und durchquere die zahlreichen Innenhöfe.
Foto: Einer der Innenhöfe Kubushäuser Rotterdam
Die Markthalle von Rotterdam ist der erste komplett überdachte Lebensmittelmarkt in den Niederlanden. Die Besonderheit der Halle ist, dass sie nicht nur Markt- und Einkaufsläden sowie Restaurants im Inneren zu bieten hat, sondern auch Wohnungen enthält. Alle Wohnungen verfügen über Fenster, die einen Blick in die Markthalle ermöglichen und sind zwischen 80-300m² groß. In Seattle gibt es zwar auch eine Markthalle, in der man wohnen kann, diese besteht jedoch nicht aus nur einem einzigen Gebäude. Das Erdgeschoss der Halle in Rotterdam ist 117x70m groß. Den Innenbereich habe ich mir schon beim letzten Besuch angesehen, daher drehe ich diesmal lediglich eine Fahrradrunde darum herum. Genauer gesagt zwei, denn am Abend schaue ich mir die beleuchtete Halle noch einmal an.
Foto: Aussenansicht Markthalle Rotterdam
Ich fahre anschließend zum Maritiem District, der eine Art Insel darstellt und sich in mehrere Hafenbecken aufteilt. In diesen Hafenbecken liegen historische Dampf- und Segelschiffe. Auch hier stehen die historischen Formen der Schiffe wieder in einem einzigartigen Kontrast zu den modernen Glasfassaden der Hochhäuser. Ich kann mich an keine Stadt auf meinen vielen Reisen durch die Welt erinnern, in der die Architektur derart unterschiedlich ist und sich so viele Baustile nebeneinander befinden. Rotterdam ist zweifelsfrei einzigartig und definitiv cool, trendy und hipp zugleich. Die Architektur in der Stadt ist faszinierend, das Stadtbild verändert sich fortlaufend.
Foto: Maritiem District in Rotterdam
Die letzte Etappe führt mich über die bekannte Erasmusbrücke zur historischen Koningshavenbrug „De Hef“. Während die markante Erasmusbrücke erst im Jahr 1996 eröffnet wurde, so ist die ehemalige Eisenbahnbrücke „De Hef“ ein echtes Industriedenkmal und wurde im Jahr 1878 erbaut. Die 79 m lange und 46,5m hohe Eisenbahnbrücke wird heute nicht mehr genutzt. Bis zum Jahr 1993 war die Hebebrücke ein Bindeglied der Eisenbahnstrecke zwischen Breda und Rotterdam. Konzipiert wurde sie seinerzeit als Drehbrücke. Nach einem Schiffsunfall baute man sie zur Hebebrücke um. Die Eröffnung fand im Jahr 1927 statt. Es war die erste Hebebrücke ihrer Art in Westeuropa. Im Jahr 2014 wurde der bewegliche, mittlere Teil für eine Generalüberholung vorübergehend entfernt. Seit dem Jahr 2017 erstrahlt die Brücke wieder in ihrem ursprünglichen Glanz. Besonders viele Hebebrücken dieser Art sind in den USA zu finden.
Foto: Koningshavenbrug De Hef Rotterdam
Am späten Abend nimmt die Treasures Kurs auf die Stadt Nijmegen.
Nijmegen ist eine der ältesten Städte in den Niederlanden und wird stets als besonders sehenswert beschrieben. Ich kann mich persönlich nicht so sehr für die Stadt begeistern. Die älteste Einkaufsstraße Hollands, die Lange Hezelstraat, befindet sich in Nijmegen. Der meistfotografierte Platz von Nijmegen ist der Grote Markt, der das Zentrum der Stadt bildet. Hier findet zweimal wöchentlich ein Markt statt. Das markanteste Gebäude ist „De Waagh“ aus dem Jahr 1612, in dem sich heute ein Stadtcafé und Restaurant befinden. Es lohnt sich, in einem der vielen Straßencafés zu verweilen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Am Grote Markt befindet sich auch die historische Hauptpfarrkirche von Nijmegen, die Stevenskerk.
Foto: Blick auf Grote Markt in Nijmegen
Im Kontrast zur Altstadt stehen die modernen Gebäude in der Marikenstraat, eine sehr schön angelegte Einkaufsstraße, die sich auf zwei Ebenen erstreckt. Hier finden sich viele bekannte Modelabels, Restaurants und kleine Boutiquen. Als letzte Station während meines letzten Stadtrundgangs auf diesem Reiseabschnitt durchquere ich den Valkhofpark sowie den angrenzenden Hunnerpark. Am Ufer der Waal, an dem ich mit dem Fahrrad zurück zum Liegeplatz der Treasures fahre, sind einige Szenelokale zu finden, die insbesondere abends gut besucht sind.
Foto: Nijmegen Impressionen an der Waal
Nijmegen ist eine nett anzusehende Stadt, da gibt es keine Zweifel, doch hat man die historischen Sehenswürdigkeiten innerhalb von rund einer Stunde besucht. Ich würde Nijmegen eher als Einkaufsstadt empfehlen, in der sich nebenbei einige sehenswerte Gebäude bestaunen lassen. Die Preise in den einzelnen Geschäften scheinen mir jedoch auch nur teilweise günstiger als in Deutschland, so mein Eindruck. So oder so kann man in Nijmegen mal einige Zeit verbringen, herausragend ist die Stadt aus meiner Sicht jedoch nicht.
Um 19:00 Uhr nimmt die Treasures schließlich wieder Kurs auf Düsseldorf. Den letzten Abend an Bord verbringen die meisten Reisenden an Bord auf dem Sonnendeck und genießen die warmen Sonnenstrahlen des Tages bei einem Aperitif.
Foto: MS Treasures Sonnenuntergang auf der Waal in Nijmegen
Da ich auf der folgenden Reise durch das Mittelrheintal an Bord bleiben werde, nutze ich den heutigen Vormittag für einen Besuch in der Zentrale von VIVA Cruises in Düsseldorf. Am Nachmittag kehre ich zurück an Bord. Die Einschiffung ist bereits abgeschlossen und daher heißt es gegen 17:00 Uhr erneut „Leinen los“. Diesmal in Richtung Mittelrheintal. Am späten Abend passieren wir die strahlend schön beleuchtete Stadt Köln.
Foto: MS Treasures Passage Köln mit Dom
Heute Vormittag macht die Treasures in Koblenz fest. Ich entschließe mich dazu, ein zweites Mal in diesem Jahr, mit der Seilbahn hinauf auf die über der Stadt thronende Festung Ehrenbreitstein zu fahren. Koblenz ist nicht nur eine der ältesten Städte in Deutschland sondern auch sehr vielseitig. Besonders sehenswert sind das Deutsche Eck mit seinem Kaiser, das Kurfürstliche Schloss, die kilometerlangen Uferpromenaden, Schloss Stolzenfels und der Innenstadtbereich mit mehreren schönen Plätzen. Die Seilbahn in Koblenz wurde im Jahr 2010 als neue Attraktion und als umweltfreundliche Verkehrsanbindung zur Bundesgartenschau 2011 gebaut. Die Seilbahn verbindet die Rheinanlagen auf Höhe der Basilika St. Kastor mit dem Plateau vor der Festung Ehrenbereitstein. Es ist Deutschlands erste Dreiseilumlaufbahn. Die Beförderungskapazität von bis zu 7.600 Personen pro Stunde (3.800 in jede Richtung) ist die weltweit höchste. Der Bau war umstritten, da Teile von Koblenz zum UNESCO-Welterbe zählen. Die UNESCO stimmte dem Bau schließlich zu und nun darf die Seilbahn bis zum Ende ihrer möglichen Betriebsdauer im Jahr 2026 betrieben werden. Die Festung Ehrenbreitstein besteht seit dem 16. Jahrhundert. Die Festung beherbergt heute das Landesmuseum Koblenz, die Koblenzer Jugendherberge und das Ehrenmal des Deutschen Heeres. Das Vorgelände der Festung wurde zuletzt im Rahmen der Bundesgartenschau umgestaltet. Der Blick von der Aussichtsplattform im Landschaftspark ist inzwischen fast wieder komplett von Büschen versperrt. Schöner ist der freie Blick von der Festung Ehrenbreitstein aus, für die das Kombiticket der Seilbahn gültig ist.
Foto: MS Treasures in Koblenz 16.09.2020
Mir bleibt noch etwas Zeit für einen kurzen Rundgang durch die Innenstadt von Koblenz, die von zahlreichen historischen Gebäuden geprägt ist. Um 13:30 Uhr nimmt die Treasures Kurs auf Boppard. Um 16:00 Uhr sind dort die Leinen fest. Vor Beginn der abendlichen (fakultativen) Funzeltour, lohnt eine Fahrt mit der Sesselbahn von Boppard-Mühltal hinauf zu einigen Aussichtspunkten, oberhalb des Rheintals. Die Seilbahn überwindet einen Höhenunterschied von 232m und verfügt über 80 offene Sessel, die maximal 80 Personen innerhalb von 20 Minuten, über die Rebhänge des Bopparder Hamms befördern.
Foto: MS Treasures Boppard Blick von Rheinpromenade
Die Treasures bleibt über Nacht in Boppard.
Um 08:00 Uhr nimmt die Treasures Kurs auf Mainz. Zwischen Boppard und Rüdesheim wird der schönste Streckenabschnitt – das Mittelrheintal – durchfahren. Der Kulturelle Reichtum und die außergewöhnliche Schönheit hat das Mittelrheintal seit dem 19. Jahrhundert zum Inbegriff der Rheinromantik gemacht. Weltbekannt ist das Gedicht „Die Loreley“ von Heinrich Heine. Das Mittelrheintal fasziniert immer wieder, egal wie oft man es mit dem Schiff durchfährt. Nie sieht es gleich aus. Der Mittelrhein bildet auf der gesamten Länge von rund 130 Kilometern ein Durchbruchstal durch das Rheinische Schiefergebirge. Auf einem Streckenabschnitt von 60 Kilometern stehen 40 einzigartige Burgen, von denen viele erstklassig erhalten sind. Burg Katz, Burg Maus, die Marksburg, Burg Rheinfels, Schloss Stolzenfels, Burg Stahleck und nicht zuletzt Burg Pfalzgrafenstein sind von beispielloser Schönheit.
Foto: Burg Pfalzgrafenstein und Burg Gutenfels
Um 15:00 Uhr erreicht die Treasures den Liegeplatz in Mainz. Die Stadt bietet sich für einen ausgedehnten Einkaufsbummel in der Innenstadt an. Ich lasse den heutigen Nachmittag mit einem Spaziergang entlang des Rheinufers ausklingen.
Um 21:00 Uhr verlässt die Treasures den Liegeplatz in Mainz und nimmt Kurs auf Mannheim.
In der Nacht erreicht die Treasures zunächst Mannheim. Der Aufenthalt in Mannheim dient in erster Linie als Ausgangspunkt für einen Ausflug. Um 09:00 Uhr verlässt die Treasures Mannheim wieder und erreicht um 12:00 Uhr Speyer.
In Speyer gibt es gleich mehrere bedeutende Sehenswürdigkeiten. Ich entschließe mich erneut zu einer Fahrradtour. Der zweifelsfrei größte Touristenmagnet in Speyer ist der Kaiser- und Mariendom zu Speyer. Seit 1981 gehört die weltweit größte noch erhaltene romanische Kirche zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Bau des Doms erstreckte sich über viele Bauphasen und erhielt 1858 seine heutige Form. Die Gesamtlänge beträgt 134m, die Höhe des Mittelschiffs 33m, die Höhe der Osttürme 71,20m und die Höhe der Westtürme 65,60m. Einen sehr schönen Blick zum Dom hat man nicht nur aus unmittelbarer Nähe oder von der Maximilianstraße aus, sondern auch von der Sonnenbrücke, die über den Speyerbach führt. Die Sonnenbrücke ist die einzige, noch fast im ursprünglichen Zustand erhaltene, mittelalterliche Brücke in Speyer.
Foto: Sonnenbrücke und Dom zu Speyer
Ich fahre mit dem Fahrrad entlang der Maximilianstraße, vorbei am Jakobspilger und Georgsbrunnen bis zum Altpörtel. Die Maximilianstraße ist die Hauptgeschäftsstraße in Speyer, an der die meisten Geschäfte, Boutiquen, Restaurants und Cafés zu finden sind. Schön restaurierte Barockhäuser prägen das Gesicht der prominentesten Straße in Speyer. Kein Giebelhaus gleicht dem anderen. Die Straße versprüht einen Hauch von südländischem Flair. Am Ende der Prachtstraße stößt man unweigerlich auf das Altpörtel. Dabei handelt es sich um das frühere, westliche Stadttor Speyers. Mit einer Höhe von 55m zählt es heute zu den höchsten und bedeutendsten Stadttoren in Deutschland.
Foto: Maximilianstrasse Alte Münze und Altpörtel Speyer
Zu den neueren Attraktionen in Speyer gehört das Technikmuseum, das im Jahr 1991 eröffnet hat. Das Technikmuseum Speyer beherbergt viele Ausstellungsstücke, wie z.B. U-Boote, den Seenotkreuzer John T. Essberger, einen Transrapid, Hubschrauber, Oldtimer und eine 747.
Foto: Technik Museum Speyer
Mit dem Fahrrad lässt sich die Stadt hervorragend erkunden, es ist aber auch möglich, von der Anlegestelle zu Fuß in die Stadt zu laufen. Um 19:00 Uhr geht die Fahrt schließlich weiter in Richtung Strasbourg.
Abends gibt es an Bord der Treasures stets ein Unterhaltungsprogramm durch einen Bordmusiker, welches sich aber an den derzeitigen Abstands- und Hygieneregeln orientiert. Tanzen in größerer Anzahl ist ebenso wenig erlaubt wie ohne Mundschutz durch den Panoramasalon zu laufen. Trotzdem ist die allgemeine Stimmung an Bord bestens.
Um 08:30 Uhr erreicht die Treasures ihren Liegeplatz in Strasbourg. Die Entfernung vom Liegeplatz in die City beträgt rund 6 Kilometer. Ich überlege daher zunächst, ob ich einen der angebotenen Transferbusse nutze, oder an einem geführten Ausflug teilnehme. Keine dieser Varianten ermöglicht es mir jedoch, den Parc de l´Orangerie zu besuchen. Also fällt meine Wahl erneut auf eines der Fahrräder von Bord der Treasures. Gleich nach dem Frühstück breche ich auf. Es ist ein wunderbarer Morgen. Der Orangerie-Park ist der älteste Park der Stadt und wunderschön angelegt. Innerhalb des Parks gibt es einen kleinen Zoo, ein Restaurant, einen malerisch angelegten See mit Wasserfall, die herrliche Promenade de l ´Orangerie, den großen Fontaine de l´Orangerie und den Pavillon Joséphine. Der Pavillon kann für Veranstaltungen genutzt werden. Eingerahmt werden Pavillon und Brunnen von zahlreichen Blumenbeeten. Wer zu Besuch in Strasbourg ist und genügend Zeit zur Verfügung hat, der sollte den Park de l´Orangerie unbedingt besuchen.
Foto: Park der Orangerie Strassburg mit Pavillon Joséphine
Unweit der weitläufigen Parkanlage befinden sich der Europäische Gerichtshof, der Europarat und das Europäische Parlament. Die Gebäude sind von Kanälen getrennt und beeindrucken durch ihre moderne Bauweise mit riesigen Glasfassaden. An einem dieser Kanäle führt ein Radweg entlang, durch wunderschöne Grünanlagen, vorbei an historischen Gebäuden sowie der Protestanischen Kirche Saint Paul. In Strasbourg finden sich unzählige Perlen der Architektur. Die deutsch-französische Vergangenheit prägt Strasbourg bis heute. Die Stadt begeistert bereits nach wenigen Augenblicken und ist außergewöhnlich vielfältig. Ich erkunde mit dem Fahrrad die ebenfalls von Kanälen umschlossene Grande Ile, welche das historische Zentrum der Stadt darstellt und zum UNESCO-Welterbe zählt. Auf der Grand Ile befindet sich das Straßburger Münster, ein Meisterwerk gotischer Baukunst. Mit seinen 142m überragt der begehbare Turm die anderen Gebäude der Stadt deutlich. Ein Highlight innerhalb des Münsters ist die astronomische Uhr aus dem Jahr 1547.
In Sichtweite des Münsters befindet sich das Haus Kammerzell, ein Renaissance-Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert mit einzigartig verzierter Holzfassade. Ebenfalls in Sichtweite des Münsters liegt der 1742 vollendete Rohan-Palast. Im Münsterviertel rund um das Straßburger Münster reihen sich die historischen Gebäude aneinander wie an einer Perlenkette. Sie beherbergen Feinkostläden, Cafés, Restaurants und Boutiquen. Der größte Platz der Stadt ist der Place Kléber, auf dem in der Weihnachtszeit alljährlich der große Weihnachtsbaum aufgestellt wird. Auf dem ehemaligen Pferdemarkt findet heute zweimal wöchentlich ein Wochenmarkt statt. Nahezu alle Gebäude der Grande Ile sind von herausragender Schönheit. Immer wieder fühle ich mich gedanklich an Paris erinnert. Zwar habe ich Strasbourg bereits einige Male besucht, zuletzt im Sommer dieses Jahres, doch während einer Fahrradtour lernt man die Stadt von einer ganz besonderen Seite und sehr intensiv kennen. Ich bin absolut begeistert von dieser Stadt! Wäre ich zum ersten Mal in Strasbourg, dann käme vermutlich nun der Gedanke „mehr architektonische Schönheit gibt es nicht“. All das bisher Gesehene wird jedoch noch deutlich übertroffen, sobald man das alte Gerberviertel „Petite France“ betritt.
Foto: Haus Kammerzell in Strasbourg
Petite France, das Gerberviertel, wird durchzogen von fünf Flussarmen, deren Ufer von einzigartig hübschen Fachwerkhäusern geprägt sind. Das Ensemble an wunderhübschen Fachwerkhäusern begeistert sehr. Absolutes Prunkstück im Gerberviertel ist das alte Gerberhaus Maison des Tanneurs mit seinem Geranien-Blumenschmuck. Der Blick entlang einer der Kanäle hinüber zum Gerberhaus und entlang der Fachwerkhäuser ist weltbekannt. In jedem Reiseführer ist dieses Motiv zu sehen. Kleine Restaurants und gemütliche Cafés versetzen den Besucher zurück in eine längst vergangene Zeit. Normalerweise schieben sich hier die Touristenmassen aus allen Teilen der Welt durch die schmalen Kopfsteinpflasterstraßen. In diesem Jahr läuft man als Besucher fast alleine durch die Straßen und kann auf dem charmanten Place Benjamin Zix ungestört die Schönheit dieses Viertels genießen.
Foto: La Petite France mit Gerberhaus Strassburg
Gekrönt wird ein Aufenthalt im Gerberviertel „Petite France“ mit einem Besuch auf der Panoramaterrasse der im 17. Jahrhundert errichteten Barrage Vauban, einer überdachten Brücke mit Staudamm. Von der Terrasse aus bietet sich erneut ein Blick, der in unzähligen Illustrationen zu sehen ist. Die beiden Wachtürme „Heinrichsturm“ und „Hans von Altheimturm“ sind Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer. Im Hintergrund ist der Turm des Münsters zu sehen. Früher war Strasbourg vollständig von einer Stadtmauer umgeben.
Foto: Blick vom Barrage Vauban auf La Petite France Strasbourg
Die Stadt hat eine so enorme Vielzahl an Sehenswürdigkeiten zu bieten, dass die weitere Aufführung den Rahmen des Reiseberichts sprengen würde. Strasbourg ist absolut top und unbedingt sehenswert! Erst am späten Abend endet meine Fahrradtour durch Strasbourg wieder am Anleger der Treasures, die um 22:00 Uhr in Richtung Rüdesheim ablegt.
Letzter Stopp dieser Kombireise ist heute Rüdesheim. Die Stadt ist in erster Linie als bedeutende Weinanbauregion bekannt. Die beliebteste Straße der Stadt ist die Drosselgasse, in der zahlreiche Weinlokale, namhafte Restaurants und Bars zu finden sind. Wie so viele andere Orte auch, ist die 144m lange Drosselgasse derzeit kein Anlaufpunkt für Touristen aus aller Welt. Die Gaststätten und Restaurants sind nahezu alle sehr gering besucht. Mein Ziel sind heute jedoch nicht die Restaurants und Cafés in Rüdesheim sondern die Weinberge.
Rüdesheim bietet sich perfekt für ausgedehnte Wanderungen an. So ist Rüdesheim zum Beispiel auch an den Rheinsteig Wanderweg angeschlossen, der von Bonn nach Wiesbaden verläuft. Rund um Rüdesheim befinden sich diverse Wanderwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade und Länge. Ich folge heute keinem der festgelegten Routen, sondern lasse mich entlang der Weinreben des Rüdesheimer Berges treiben. Zu den markanten Sehenswürdigkeiten zählt hier das Niederwalddenkmal, welches nach sechs Jahren Bauzeit im Jahr 1883 eingeweiht wurde. Seit dem Jahr 2002 ist das Niederwalddenkmal Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Der Rheinsteig Wanderweg führt am Niederwalddenkmal vorbei. Vor dem Niederwalddenkmal zu stehen, ist schon aufgrund der schieren Größe beeindruckend. Die gesamte Anlage ragt 38,18 Meter in die Höhe und wiegt etwa 75 Tonnen. Der auffälligste und zugleich größte Teil des Denkmals stellt die auf dem oberen Sockel stehende und von weither sichtbare Germania dar, die eine Höhe von 12,5m hat und 32 Tonnen wiegt. In den Sockel zu ihren Füßen ist die Hauptinschrift eingemeißelt, die an den Deutsch-Französischen Krieg und die Einigung des Reichs erinnern soll.
Foto: Blick auf Niederwalddenkmal Rüdesheim
Vom Niederwalddenkmal aus führen die verschlungenen Wege zur Ruine Burg Ehrenfels. Die Ruine befindet sich auf halber Strecke zwischen Rüdesheim und Assmannshausen an einem steilen Hang des Rüdesheimer Berges. Auch diese Ruine gehört seit 2002 zum UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal. Von der einstigen knapp 600 Quadratmeter großen Zollburg sind heute noch die 4,6m dicke und 20m hohe Schildmauer mit ihren beiden 33m hohen Ecktürmen erhalten. Sowohl von der Ruine als auch von den darum herum gelegenen Weinbergen aus ist der 24,65m hohe Binger Mäuseturm zu bewundern. Der Binger Mäuseturm steht erhaben auf der Mäuseturminsel im Flussbett des Rheins. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde das Bauwerk als Wehr- und Wachturm erbaut.
Foto: Ruine Burg Ehrenfels und Binger Mäuseturm
Um 19:00 Uhr verlässt die Treasures den Liegeplatz in Rüdesheim und nimmt noch einmal Kurs auf das Mittelrheintal.
Mit einem exzellenten Gala-Dinner neigt sich nun auch für mich diese abwechslungsreiche Kombikreuzfahrt dem Ende. Ich genieße die letzten Stunden an Bord der Treasures in der Lounge bzw. später auf dem Sonnendeck und lasse mir dort ein wenig den Wind um die Nase wehen. Es ist ein wunderbar milder Spätsommerabend auf dem Rhein.
Ausschiffung in Düsseldorf verläuft zügig, alle Koffer stehen bereits übersichtlich sortiert am Düsseldorfer Rheinufer. Alternativ ist es auch möglich, sein Gepäck bei der Ausschiffung selbst von Bord zu bringen. Wer den Service, sein Gepäck an Land bringen zu lassen, nutzen möchte, muss dieses bis spätestens 06:00 Uhr am Morgen vor die Kabinentür gestellt haben. Individuell abreisende Gäste haben die Möglichkeit, sich an der Rezeption ein Taxi zur gewünschten Uhrzeit bestellen zu lassen. Der Aufruf zur Ausschiffung erfolgt über Bordlautsprecher. Die Kabinenkarte ist spätestens zum Zeitpunkt der Ausschiffung an der Rezeption abzugeben. Die Bordrechnung muss am Abend vorher beglichen werden.
In diesem Jahr konzentrierten sich die meisten Reiseziele auf Deutschland sowie einige Nachbarländer. Reisen in exotische, ferne Länder waren aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie nicht möglich. Flusskreuzfahrten liefen seit ihrer Wiederaufnahme im Sommer weitgehend ohne gravierende Zwischenfälle ab. Die bekannten Zwischenfälle sind alle auf die nicht konsequente Umsetzung des Abstands- und Hygienekonzepts zurückzuführen gewesen. Das Vertrauen der Reisenden an diese Urlaubsform war insgesamt groß. Die Abläufe zu den Hygiene- und Abstandsregelungen an Bord gehörten inzwischen zur neuen Normalität. Alles hatte sich sozusagen eingespielt. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes an Bord funktionierte reibungslos. Viele Reisende, die sonst nur Hochseekreuzfahrten unternommen haben, sind in diesem Jahr zum Teil mehrfach auf Flusskreuzfahrtschiffen zu Gast gewesen. Zum Teil für einen längeren Zeitraum in Kombination mehrerer Reisen.
Eine Kombireise bietet sich perfekt an, für einen längeren Zeitraum eine Flusskreuzfahrt zu unternehmen. Auf diese Weise befährt man z.B. den Rhein ab/bis Düsseldorf sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung und bekommt einen wunderbaren Eindruck vieler Städte zwischen Amsterdam und Strasbourg. In der Saison 2021 werden ähnliche Kombireisen mit der Inspire angeboten, dem etwas größeren Schwesterschiff der Treasures.
Foto: Heckblick MS Treasures auf dem Rhein