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MS Camargue: Flamingos, Stiere und die französische Lebensart, eine Flusskreuzfahrt in Südfrankreich

Bilder und Infos nach Totalumbau vom Flusskreuzfahrtschiff MS Camargue von CroisiEurope

Hintergrund

Das elsässische Familienunternehmen CroisiEurope beschäftigt knapp 1.300 Mitarbeiter,  ist Marktführer für Flusskreuzfahrten in Frankreich und verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich. Zur Flotte von CroisiEurope zählen aktuell 29 Flusskreuzfahrtschiffe die auf Rhône, Saône, Seine, Gironde, Loire, Rhein, Donau, Elbe, Havel, Oder, Moldau, Douro sowie auf verschiedenen Gewässern in Spanien und Italien unterwegs sind.

Darüber hinaus gehören vier kleinere Pénichen/Barken, das Küsten-Kreuzfahrtschiff „Belle de l´Adriatique“ sowie das Flusskreuzfahrtschiff „Indochine“ auf dem Mekong zur Flotte von CroisiEurope. Damit deckt die Reederei so ziemlich alle Bereiche in diesem Segment ab und ist in einigen Fahrtgebieten (Guadiana, Gironde, Loire, Guadalquivir) sogar als Exklusivanbieter unterwegs. CroisiEurope betreibt eine relativ junge Flotte an Flusskreuzfahrtschiffen, die ab dem Jahr 1995 in Dienst gestellt wurden. Auf den ersten Blick erscheint ein 20 Jahre altes Flusskreuzfahrtschiff natürlich nicht unbedingt jung, die gesamte Flotte wurde in den letzten Jahren allerdings immer wieder renoviert. Das jüngste Großprojekt beinhaltet den Bau neuer, innovativer und in ihrer Art einzigartigen Flusskreuzfahrtschiffe sowie auch die Komplettrenovierung der älteren Flusskreuzfahrtschiffe. Diese Komplettrenovierungen verleihen den Flusskreuzfahrtschiffen ein völlig neues Gesicht und lassen sie in einem zeitgemäßen Design erstrahlen. Eine solche Totalrenovierung verschlingt mehrere Millionen Euro pro Schiff, deren Planung und Umsetzung vollständig vom Firmensitz der Familie Schmitter in Straßbourg überwacht wird. Nach einer solchen Totalrenovierung ist der Ursprungszustand des Schiffes auch in der Raumaufteilung kaum noch zu erkennen.

MS Camargue in Lyon

Foto: MS Camargue in Lyon

Die Geschäftsführung der Reederei CroisiEurope, die 1976 von Gérard Schmitter gegründet wurde, liegt auch heute noch in den Händen der Familie Schmitter, welche sich für den Vertrieb, die Auslastung, das Schiffspersonal, Catering sowie auch Konstruktion und Nautik verantwortlich zeigen. Das besondere Bestreben aller Mitarbeiter ist es, nicht nur eine konstante Gästezufriedenheit von nahezu 100% durch besondere Inklusivleistungen, einen hervorragenden Service und eine exzellente Küche zu erreichen sondern auch technisch die Messlatte stets ganz oben zu halten. Einzigartig sind in diesem Zusammenhang die neuen Schaufelrad-Flusskreuzfahrtschiffe „Loire Princess“ und „Elbe Princess“.   

Wo führt der Weg hin

Die angesprochenen Komplettrenovierungen beinhalten eine vollständige Entkernung der Schiffe und einen daraus resultierenden Neuaufbau aller öffentlichen Räume und Kabinen. Keine Wand, keine Schraube und keine Schweißnaht bleibt in ihrer ursprünglichen Position. Die Veränderungen und der Neuaufbau werden von Schiff zu Schiff leicht variieren. Wo der Weg und das Design der Flusskreuzfahrtschiffe in Zukunft hinführen soll, haben wir uns an Bord der im letzten Jahr renovierten MS Camargue angeschaut und in einem kombinierten Schiffsportrait-Reisebericht zusammengefasst.

Betrachtet man die MS Camargue von der Landseite aus, so fallen zunächst sofort die großen, neuen Panoramafenster auf, die sich komplett von der Lounge am Bug bis zur letzten Kabine am Heck ziehen. Nicht nur die Fenster der Lounge wurden vergrößert, die Kabinen auf dem Oberdeck haben französische Balkone erhalten und verfügen nun über entsprechende Schiebetüren durch die jede Menge Licht in die Kabinen fällt. Die Kabinengröße hat sich verdoppelt, zuvor waren die Standardkabinen ca. 8m² groß, nun 16m². Die Suite auf dem Oberdeck bietet sogar 24m² Platz (ehemals 3 Kabinen). Insgesamt verringert sich die maximale Passagierzahl dadurch deutlich und liegt nun nicht mehr bei 150 sondern nur noch bei 104 Personen. Dadurch entsteht ein völlig neues Gefühl an Großzügigkeit und Platz.  

MS Camargue Suite Oberdeck

Foto: MS Camargue Suite Oberdeck

Auch auf dem Hauptdeck hat sich viel getan. Hier wurde die Kabinengröße ebenfalls nahezu verdoppelt. Neben den bisherigen, kleinen Standardfenstern sorgen nun zusätzliche Panoramafenster für ordentlich Licht und Durchblick in den Kabinen.

Hauptdeck Doppelkabine MS Camargue

Foto: Hauptdeck Doppelkabine MS Camargue

Die MS Camargue verfügt neben der Doppelkabinen und Suiten auch über eine behindertengerechte Kabine sowie über Kabinen für Alleinreisende.

Die Ausstattung der Kabinen und Besonderheiten:

Die gemütlich eingerichteten Kabinen sind alle Außenkabinen und bieten herrliche Ausblicke durch die großen Panoramafenster. Sie sind mit 2 unteren Betten ausgestattet, entweder getrennt oder als französisches Bett. Zur Ausstattung gehören Dusche/ WC, Föhn, individuell regulierbare Klimaanlage, Haustelefon, Bordradio, Flachbildfernseher und Safe.

  • Die Klimaanlage ist komplett abschaltbar!
  • Die Fenster lassen sich in allen Kabinen öffnen!

Auf dem Oberdeck geschieht dies mittels der Schiebetür (französischer Balkon) und auf dem Hauptdeck durch ein oberes Schiebefenster. Der Flachbildfernseher ist auf Knopfdruck in der Wand versenkbar, das spart Platz. Er ist über dem Bett installiert aber in fast allen Kabinen von überall aus einsehbar. Der Fußboden im Bad besteht aus hochwertigem Echtholz, eine Fußbodenheizung sorgt für zusätzlichen Komfort. Die Badarmaturen wurden vom renommierten Hersteller GROHE geliefert und unterstreichen den hochwertigen Charakter. Bilder an den Wänden würden den visuellen Wohnkomfort noch weiter erhöhen.

Je nach Fahrtgebiet und Region sind alle Deutschen Fernsehsender in der Kabine zu empfangen.

  • Bildergalerie zu den Kabinen >>hier<<

Das Foyer der MS Camargue empfängt die Gäste in hellen, freundlichen Farben und mit einem durchdachten Lichtkonzept. Eine große Stierskulptur ziert den Treppenaufgang und erinnert, ebenso wie die illuminierten Flamingos an den Wänden, an das Fahrtgebiet sowie den Schiffsnamen. Camargue ist hier Programm. Ein großer Flachbildfernseher informiert die Gäste über Details der Reiseroute und zeigt abwechselnd auch die Speisekarte des Restaurants. Für optische Farbtupfer sorgen die frischen Blumengestecke. Pfiffig wäre die Idee, den Schiffsnamen auf dem einfarbig grauen Teppich in der Mitte des Foyers abzudrucken. Das haben wir anderswo schon gesehen. Der Treppenabgang zum Hauptdeck wurde im Zuge des Umbaus leicht versetzt, so dass mehr Platz im Eingangsbereich entsteht. Einen Fahrstuhl oder Treppenlift gibt es nicht, letzterer wird aber auch nicht benötigt, da die behindertengerechte Kabine auf dem Oberdeck liegt.

Foyer MS Camargue

Foto: Foyer MS Camargue

Die Kabinengänge zeigen sich sowohl auf dem Hauptdeck als auch auf dem Oberdeck sehr hell und freundlich, auch hier finden wir die Flamingos an den Wänden wieder. Bilder auf denen echte Flamingos zu sehen sind, wären sicherlich das i-Tüpfelchen in den Kabinengängen.

MS Camargue Kabinengang Oberdeck

Foto: MS Camargue Kabinengang Oberdeck

Auf dem Oberdeck im Heckbereich befindet sich das Restaurant der MS Camargue. Das Farbschema aus zarten Pastelltönen setzt sich im Restaurant fort, Raumteiler aus Holzzweiggruppen sorgen für angenehme Aufteilungen des großen Raumes. Das Frühstücksbuffet wird auf einer großen Theke präsentiert. Besonders positiv ist die Tatsache, dass jeder Gast sein Frühstücksei in einem großen Eierkocher nach Belieben kochen kann. Croissants und Marmelade stehen, typisch französisch, griffbereit auf den Tischen. Das reduziert morgens deutlich die Unruhe durch umherlaufende Gäste. Wir hätten uns vielleicht irgendwo noch einen dunkleren Farbton oder ein Dekorationsmerkmal gewünscht, welches für den letzten Schliff an Behaglichkeit sorgt. Abends ist die Restaurantatmosphäre durch abgedunkeltes Licht natürlich eine komplett andere.

MS Camargue Restaurant eingedeckt zum Frühstück

Foto: MS Camargue Restaurant eingedeckt zum Frühstück

Eine Hecktreppe, welche die Decks verbindet, gibt es nicht. Gäste, welche auf dem Oberdeck im Heckbereich wohnen, müssen für den Gang ins Restaurant zwei Mal die Kabinengänge entlang laufen. Ebenso fehlt eine Treppe, die am Heck den Zugang zum Sonnendeck ermöglicht. Einen Kritikpunkt stellt diese Tatsache keineswegs dar, denn nur mit einem weiteren Kabinen- und Platzverlust wäre hier für Abhilfe zu sorgen. Die Schiffslänge von 110m setzt ebenfalls Grenzen und schränkt den Gestaltungsfreiraum im Vergleich zu den größeren Flusskreuzfahrtschiffen mit einer Länge von bis zu 135m ein. Die begrenzte Länge garantiert letztendlich aber auch eine größtmögliche Flexibilität bei der Wahl der Fahrtgebiete, denn auch kleine Schleusen sind so für diesen Schiffstyp nutzbar.

Das Sonnendeck ist schlicht und geradlinig im Erscheinungsbild. Einen Pool oder Whirlpool sucht man natürlich vergeblich, denn auch hier lässt die Schiffskonstruktion eigentlich keinen Freiraum für Gestaltungsmöglichkeiten. Selbst für den Einbau eines kleinen Whirlpools ist definitiv kein Platz vorhanden. Das Mobiliar ist selbstverständlich neu, ebenso der Teppich und die komplette Beleuchtung. Sehr angenehm, dass der Bodenbelag nun in Grau und nicht mehr in Grün daher kommt. Durch den Farbwechsel verschwindet das 80er Jahre Camping-Feeling auf dem Sonnendeck und lässt einen sehr angenehmen Eindruck entstehen. Schade, dass der komplette Bugbereich ab der versenkbaren Kommandobrücke für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und auch nicht nutzbar ist. Die Begründung dafür ist simpel, denn dem Kapitän wäre durch umherlaufende Gäste die Sicht versperrt. Die maximal 104 Gäste finden in jedem Fall ausreichend Platz hier oben, bei der bisherigen Gästezahl von 150 Personen wurde es hingegen mitunter recht eng.

Sonnendeck der MS Camargue

Foto: Sonnendeck der MS Camargue

Die Panorama-Lounge verdient diesen Namen nach dem Umbau in allen Belangen, denn von jedem Platz aus kann man durch die neuen, deutlich größeren Panoramascheiben auf die vorbeiziehende Flusslandschaft blicken. Auf mehr als der Hälfte der Panorama-Lounge reichen die Fenster bis zum Boden, genauer gesagt wurden die Balkontüren der Kabinen auf selbigem Deck bis fast zum Bug durchgezogen und auch in der Lounge verbaut. Ob die Türen in der Praxis dann auch geöffnet werden, bleibt ungeklärt. Theoretisch wäre dies möglich. Die bisher rechts- bzw. linksseitig der beiden Eingänge platzierte Bar ist in die Mitte der Lounge gewichen. Der so gewonnene Platz wird nun von einer gemütlichen Sitzgruppe sowie einem 55 Zoll Flachbildfernseher belegt. Der Fernseher wird auch für Vorträge und Präsentationen genutzt, die Sitzgruppe kann umgestellt werden. Zwischen Sitzgruppe und Bar befinden sich eine Tanzfläche sowie der Musikpult für den DJ.

MS Camargue Panorama-Lounge mit Sitzecke und 55 Zoll Fernseher

Foto: MS Camargue Panorama-Lounge mit Sitzecke und 55 Zoll Fernseher

Die Bar zeigt sich in schlichtem Weiß, durchaus aber elegant und einladend. Auf Hochseekreuzfahrtschiffen findet man dieses Design bereits seit einigen Jahren, nun ist es auch auf einem Flusskreuzfahrtschiff eingezogen und hat möglicherweise den Siegeszug über Mahagoni, Messing und Plüsch eingeleitet.  

Panorama-Lounge und Bar MS Camargue

Foto: Panorama-Lounge und Bar MS Camargue

Eine Blumendekoration aus echten Orchideen, Lilien und Fresien zaubert Farbakzente in die Panorama-Lounge. Alle Leuchtmittel bestehen aus dimmbaren LED-Lampen. Die Farben können variiert werden und garantieren zu jeder Tageszeit und zu jedem Anlass eine gemütliche und ansprechende Atmosphäre.

  • Die gesamte Bildergalerie aller öffentlichen Räume >>hier<<

Das besondere Plus bei CroisiEurope:

  • WiFi kostenlos auf allen CroisiEurope Schiffen.
  • Bordsprache: Deutsch (im Katalog gekennzeichnet), Französisch, Englisch
  • Auf fast allen Kreuzfahrten sind Landausflüge* und Eintrittsgelder im Reisepreis enthalten
  • Auf fast allen Schiffen wird Vollpension plus angeboten. Vollpension plus bedeutet Vollpension an Bord inkl. aller Tischgetränke während der Mahlzeiten (Flaschen-Wein, Bier, Wasser, Softgetränke, Espresso) und Getränke an der Bar.
  • Ein festliches Gala-Dinner auf allen Kreuzfahrten
  • Eine Tischzeit im Restaurant – die Küche an Bord ist international, hochwertig und französisch inspiriert.

* die Landausflüge werden von der Deutschen CroisiEurope Generalagentur Anton Götten durchgeführt, welche Busse, Fahrer und Reiseleiter stellt. Ein enormer Vorteil gegenüber anderen Anbietern von Flusskreuzfahrten besteht in der 20-jährigen Zusammenarbeit beider Unternehmen, denn so kommt der Gast in den Genuss auf allen Ausflügen in immer dem selben Bus auf dem gleichen Platz zu sitzen. Den enormen Erfahrungsschatz, welcher aus dieser Zusammenarbeit hervorgeht, brauchen wir nicht extra hervorzuheben. Die Busse, von denen wir zwei selbst testen konnten, weisen alle einen (zertifizierten!) 5-Sterne Standard auf. Der Sitzabstand beträgt mindestens 81cm.

mit MS Camargue auf der Saone

Foto: mit MS Camargue auf der Saone

Das könnte verbessert werden:

  • Die Schränke in den Kabinen haben keine Standard-Tiefe von 60cm, dadurch lassen sich Bügel nur schräg aufhängen, Hemden etc. stoßen an die Schranktür. Abendkleider für den Galaabend sind nicht in voller länge abzuhängen.
  • Die Schlaufen der Handtücher im Bad sind nicht als solche nutzbar.
  • Die 1,5 Liter Plastik-Wasserflaschen auf den Tischen im Restaurant sollten gegen ansehnlichere und kleinere Behältnisse getauscht werden.
  • Die Länge der Vorhänge in den Kabinen ist teilweise problematisch. Optisch mögen die auf dem Boden liegenden Enden der Vorhänge zu akzeptieren sein, schade ist nur, dass man in bestimmten Situationen unvermeidbar darauf tritt.
  • Gehbehinderte Passagiere können nicht auf das Sonnendeck, es ist kein Treppenlift vorhanden.
  • Ein zweiter Mülleimer (neben dem im Bad) in der Kabine wäre von Vorteil.

Technische Daten MS Camargue:

Länge 110m, Breite 10m, Baujahr 1995, komplette Renovierung 2015, Kabinenanzahl: 20 auf dem Oberdeck, 34 auf dem Hauptdeck.

Auszüge aus dem Fahrtgebiet der MS Camargue entlang der Rhône und Saône

Die Stadt Mâcon:

Besonders einladend und sehenswert ist die von historischen Häusern bestandene Promenade entlang der Saône, die das Gefühl vermittelt, bereits in Südfrankreich zu sein. Lohnenswert ist eine Überquerung der im 11. Jahrhundert erbauten Bogenbrücke Saint-Laurent zur gleichnamigen Stadt, von der aus sich ein wunderbarer Blick auf die bunten Fassaden der Altstadt und die Promenade bietet. Wenn dann noch Zeit bleibt sollte man die Altstadt von Mâcon und den Platz Herbes mit seinem wunderschönen Renaissance Holzhaus, das Vieux Saint-Vincent (Überrest der ehemaligen Kathedrale Saint Vincent) sowie die Apotheke des Hôtel-Dieu besuchen. Die Stadt Mâcon liegt ca. 60 Kilometer nördlich von Lyon.

Blick von der MS Camargue auf die Stadt Macon

Foto: Blick von der MS Camargue auf die Stadt Macon

Die Stadt Lyon:

Lyon ist nicht nur die Hauptstadt der Region Auvergne- Rhône-Alpes und die drittgrößte Stadt in Frankreich (nach Paris und Marseille) sondern auch einer der Abfahrthäfen für die MS Camargue zu geschichtsträchtigen und sehr sehenswerten Destinationen entlang der beiden Flüsse Rhôneund Saône in Frankreich. Die Altstadt von Lyon und ein Teil der Halbinsel von Lyon wurden im Jahr 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Lyon ist aus vielerlei Hinsicht ein sehr attraktives Reiseziel und einen längeren Aufenthalt wert.

Cathedrale Saint-Jean Baptiste, La Basilique Notre Dame de Fourviere und Tour Metallique de Fourviere in Lyon

Foto: Cathedrale Saint-Jean Baptiste, La Basilique Notre Dame de Fourviere und Tour metallique de Fourviere in Lyon

Unbedingt besuchen sollte man den im Westen liegenden, das Stadtbild dominierenden Hügel bzw. das auf diesem Hügel liegende Stadtviertel Fourvière. Es ist das älteste Stadtviertel von Lyon und wurde bereits als eine römische Stadt dort gegründet. Noch heute befinden sich einige, sehr gut erhaltene Überreste und zwei antike Theater auf diesem Hügel. Die Hauptsehenswürdigkeit ist zweifelsfrei die 1872 erbaute Basilika Nortre-Dame de Fourvière, die ebenfalls Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist. Aufgrund ihrer Randlage am Fourvière-Hügel ist die Basilika schon von weither sichtbar und eines der Wahrzeichen von Lyon. Von einem Vorplatz der Kirche bietet sich ein hervorragender Blick über die gesamte Stadt Lyon. Die Basilika verbirgt eine Besonderheit im Inneren, denn unter dem großen Hauptkirchenschiff befindet sich ein weiteres, nur geringfügig kleineres Kirchenschiff! Der Zugang zum Hauptschiff erfolgt vom zentralen Eingang aus, das darunter liegende Kirchenschiff ist über einen Hintereingang auf der gegenüberliegenden Seite zugänglich. Hier stehen also zwei Kirchen direkt übereinander!   

Panoramablick über Lyon von Basilika Notre-Dame de Fourviere

Foto: Panoramablick über Lyon von Basilika Nortre-Dame de Fourviere

In direkter nähe der Basilika Nortre-Dame de Fourviere steht scheinbar die Spitze des Eiffelturms in Paris. Und in der Tat handelt es sich um ein Bauwerk, welches zwischen 1892 und 1984 nach Plänen von Gustave Eiffel auf dem Hügel Fourvière errichtet wurde. Es ist der Tour métallique de Fourvière, ein 85,9m hoherSendeturm, welcher bis zum Jahr 1953 ein für die Öffentlichkeit zugänglicher Aussichtsturm war. Vom Ufer der Saône aus erhält man einen hervorragenden Blick auf die Altstadt mit ihren Kirchen und historischen Gebäuden. Dazu zählt auch die Cathedrale Saint-Jean Baptiste, welche neben der Basilika der bedeutendste Kirchenbau der Stadt Lyon ist.

Als letzte Stationen während unseres kurzen Aufenthaltes in Lyon besuchen wir den größten Platz der Stadt, den Place Bellecour, von dem aus sich noch ein letzter Blick auf die Basilika erhaschen lässt sowie den Place des Terreaux mit seinem beeindruckenden Fontaine Bartholdi. Der Bartholdi Brunnen wiegt stolze 360 Tonnen, ist 15m breit und 4,85m hoch. Er wurde im Jahr 1888 fertiggestellt.

Place Bellecour in Lyon

Foto: Place Bellecour in Lyon

Lyon ist die Stadt des Lichtes

Lyon hat seinen Besuchern natürlich nicht nur eine scheinbar endlose Zahl an historischen Gebäuden, die zum Teil mit wundervollen Kunstmalereien versehen sind, zu bieten sondern ist auch bekannt als „Stadt des Lichtes“, denn jedes Jahr Anfang Dezember verwandelt sich die Stadt in ein unvorstellbares Lichtermeer. Seit fast 20 Jahren ist Lyon zu dieser Zeit ein Anziehungspunkt für Lichtkünstler, Beleuchtungsexperten und Event-Artisten. Sie verwandeln Lyon in eine Augen- und Ohrenweide zur international bekannten Fête des Lumières. Lyon erstrahlt jedoch nicht nur zu diesem besonderen Megaevent in einem wunderbaren Licht, denn jeden Abend werden die Fassaden der Stadt und beinahe alle relevanten Gebäude in märchenhaft anmutende Lichtkunstwerke verwandelt. Läuft man bei Dunkelheit mit dem Flusskreuzfahrtschiff aus Lyon aus, so ist damit meist eine kommentierte Lichterfahrt verbunden, die man nicht verpassen sollte.  

Lyon Stadt des Lichtes

Foto: Lyon Stadt des Lichtes

Lyon ist die Stadt der Seide

Einige Jahrhunderte land hing der Wohlstand der Stadt quasi am seidenen Faden, denn zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert war Lyon als Stadt der Seide weltberühmt. Dieser besondere Umstand ist dem Anbau von Maulbeerbäumen in der Umgebung zu verdanken, deren Blätter die Seidenraupen als Nahrung dienen. Mit der Entwicklung des mechanischen Webstuhls durch Joseph-Marie Jacquard 1805 erhielt die Produktion noch einmal einen enormen Schub. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verliert Lyon seine Bedeutung als Zentrum der Seidenindustrie. Die Kunst der Seidenarbeiter kann man heute im Maison des Canuts (Haus der Seidenarbeiter) und in der Association Soierie Vivante bestaunen. Die letzten Seidenmanufakturen, welche noch nach dem Siebdruckverfahren arbeiten, sind stolz diese Tradition bis heute fortführen zu können. Im Atelier de Soierie zum Beispiel kann man den Arbeitern bei der Herstellung von kostbaren Schals und Tüchern direkt über die Schulter schauen. Die einzigartigen und kostbaren Hermès Seidentücher werden übrigens ebenfalls im Siebdruckverfahren in Lyon hergestellt.

Atelier de Soierie, Siebdruckverfahren Herstellung von Seidentüchern in Lyon

Foto: Atelier de Soierie, Siebdruckverfahren Herstellung von Seidentüchern in Lyon

In der Zeit der Seidenproduktion entstehen die berühmten Traboules, jene engen und überdachten Passagen zwischen den Straßenzügen, durch die seinerzeit die wertvollen Stoffe geschützt vor Wind und Wetter transportiert wurden. Heute gelten die Traboules als eine weitere, ganz besondere Sehenswürdigkeit in Lyon.

Lyon ist die Stadt des Weines

Nördlich von Lyon liegt das Weinbaugebiet Beaujolais und südlich der Stadt schließen sich die Côtes du Rhône an.

Lyon ist die Stadt der Spitzengastronomie

In Lyon finden sich unzählige, namhafte Gastronomieadressen und unzählige, romantische Bouchons, in denen die Zeit still zu stehen scheint. In der Altstadt von Lyon begegnet man noch einem Frankreich längst vergangener Tage. Die besten Restaurants der Stadt gehören Paul Bocuse, einem der besten Köche des 20. Jahrhunderts und seit 1965 ohne Unterbrechung mit 3 Michelin-Sternen ausgezeichnet.

In nur wenigen, anderen Städten Frankreichs lässt sich die französische Lebensart besser erleben als in Lyon! Welches Flusskreuzfahrtschiff könnte nun besser in die Region passen als die MS Camargue, denn auch hier finden wir die französische Lebensart an Bord wieder. Eine tolle Kombination, die wir in jedem Fall weiter empfehlen!

  • Die gesamte Bildergalerie der MS Camargue >>hier<<

Weitere Einzelheiten zur MS Camargue und zu den Fahrtgebieten erhalten Sie gerne auf Anfrage.

Alle Kreuzfahrten mit der MS Camargue können bei uns gebucht werden. Senden Sie uns einfach eine unverbindliche Anfrage per Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder rufen Sie uns an unter 04893-4288535.