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Grönland Kreuzfahrt: Mehr als Eisberge und Polarlichter

Mehr als Polarlichter und Eisberge: Mit der HAMBURG auf Grönland Kreuzfahrt

Grönland ist die flächenmäßig größte Insel der Erde, die keinen eigenen Kontinent bildet. Die Landmasse ist zu mehr als 80% mit Eis bedeckt. Geografisch gehört Grönland zu Nordamerika, politisch zu Dänemark. Das eisfreie Gebiet ist zwar im Verhältnis zur Gesamtfläche von 2,16 Millionen Quadratkilometern nur sehr klein aber immer noch so groß wie Schweden. Es ist mit etwas mehr als 56.000 Einwohnern eines der am wenigsten dicht besiedelten Ländern der Welt. In Grönland läßt sich noch sehr viel Natur erleben. Am Besten erlebt man Grönland mit einem Schiff während einer Grönland Kreuzfahrt.

Auf zu den Eisbergen

Die Anreise zur HAMBURG nach Grönland zur Grönland Kreuzfahrt erfolgt in diesem Fall mit einem Charterflug von Frankfurt nach Kangerlussuaq. Damit der Flugumlauf zeitlich so zu schaffen ist, dass der Rückflug nicht mitten in der Nacht nach Frankfurt zurückkehrt, startet der Hinflug schon um 05:30 Uhr in der Main-Metropole. Vorausgesetzt, es läuft alles nach Plan, was in diesen Tagen aufgrund von Personalmangel an den Flughäfen keine Selbstverständlichkeit darstellt.

Foto: Kangerlussuaq Airport

Der kleine Ort Kangerlussuaq zählt im Sommer rund 500 Einwohner, im Winter die Hälfte. Der Name bedeutet „der lange Fjord“ und das ist er, mit genau 163km. Der Ort Kangerlussuaq liegt etwa 130km vom Meer entfernt, das Inlandeis befindet sich in etwa 30km Entfernung. Bis zum kleinen Hafen von Kangerlussuaq müssen ca. 10km zurückgelegt werden. Der Flughafen wird trotz der einfachen Infrastruktur vor Ort gerne für einen Passagierwechsel genutzt. Er muss nämlich nur äußerst selten wetterbedingt geschlossen werden. Ganz anders als der Airport der Hauptstadt Nuuk. Außerdem ist die Landebahn in Kangerlussuaq bedeutend länger. Da aufgrund des niedrigen Wasserstandes kein Schiff im Hafen anlegen kann, werden alle Gäste mit Tenderbooten zu den vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiffen gebracht. So auch zur HAMBURG, die ebenfalls im Fjord ankert.

Foto: der kleine Hafen von Kangerlussuaq

Die HAMBURG ist nicht nur wegen ihrer geringen Größe von 15.067 BRZ und einer Länge von 144m, sondern auch wegen ihrer Eisklasse E2 das ideale Schiff für Fahrten ins Eis. Natürlich ist das Schiff kein Eisbrecher und wird auch nicht als klassisches Expeditionskreuzfahrtschiff eingesetzt, sondern ist vielmehr ein kleines Kreuzfahrtschiff mit Expeditionscharakter. Dazu zählen auch die sechs Zodiacs, die für Anlandungen in extremen Gebieten ideal sind. Nachdem alle Gäste am Nachmittag an Bord sind, findet noch die obligatorische Seenotrettungsübung statt und dann kann es auch schon losgehen. Für den Zeitraum der gesamten Kreuzfahrt wird das Nautik-Team auf der Brücke von zwei ortskundigen Eislotsen begleitet.

Foto: Abend im Soendre Stroemfjord

Nun kann die Grönland Kreuzfahrt beginnen. Langsam nimmt die HAMBURG Fahrt auf in Richtung der offenen Labradorsee. Die Reiseroute beinhaltet wunderbare Häfen wie Sisimiut, Ilulissat, Uummannaq, Qeqertarsuaq, Upernavik und die Region um Saqqaq. Außerdem stehen der Eqip Sermia Gletscher und Zodiac-Fahrten auf dem Programm. Dieses kann aufgrund der Wettersituation ebenso variieren wie die Reihenfolge der angelaufenen Häfen. Die einzige Möglichkeit Grönland zu entdecken ist mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug/ Helikopter, denn es gibt keine Straßen die Ortschaften miteinander verbinden. Eine Fähre verbindet wöchentlich immerhin einige der wichtigsten Städte.

Erster Hafen Sisimiut

Die kleine Stadt Sisimiut liegt direkt über dem Polarkreis an der Westküste Grönlands. Wie im Grunde alle Orte in Grönland eignet sich auch Sisimiut für einen ausgedehnten Spaziergang. Im Sisimiut Museum erfährt man einiges über die Vergangenheit. Außerdem zeigt es mehrere koloniale Gebäude mit lokalen Gebrauchsgegenständen, Handwerksmaterialien und ein restauriertes Torfhaus. Im Stadtzentrum gibt es eine Bank, einen großen Supermarkt, ein Familienzentrum und weitere Einkaufsläden. Der neben dem Culture Center gelegene See friert im Winter komplett zu und dient als Eisfläche zum Schlittschuhlaufen.

Foto: Blick auf Sisimiut, Grönland

Mögliche Landausflüge: „Stadtbesichtigung mit Besuch bei den Schlittenhunden“.

Abends heißen Kreuzfahrtdirektor und Kapitän sowie die Schiffsleitung und das Plantours-Team alle Gäste zum Begrüßungs-Cocktail mit anschließendem Gala-Abendessen willkommen. Alternativ hat auch an den Galaabenden das Buffetrestaurant im Palmgarten geöffnet. Das Essen ist in beiden Restaurants sehr gut. Besonders positiv ist das Upgrade an warmen Speisen, denn immer wieder werden auch Gerichte aus der Mannschaftsküche angeboten. Da gibt es dann auch mal asiatische oder indische Köstlichkeiten.

Schwarze Strände in Qeqertarsuaq

Schon die Annäherung an Qeqertarsuaq ist beeindruckend. Die HAMBURG nimmt scheinbar direkten Kurs auf die bizarre Küstenlinie der Diskoinsel. Nirgendwo ist Besiedelung erkennbar. Und plötzlich taucht eine kleine Lücke zwischen den Klippen auf. Es ist die Einfahrt in die kleine Bucht vor Qeqertarsuaq, in der heute geankert wird. Die Stadt Qeqertarsuaq liegt an der Südküste der auf Grönländisch ebenfalls Qeqertarsuaq genannten Diskoinsel. Die Diskoinsel ist die größte Nebeninsel Grönlands und zum Großteil vergletschert. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören das Museum und die Kirche. Darüber hinaus gibt es einen großen Supermarkt, ein Krankenhaus, eine Schule und eine Feuerwehr. Die eigentliche Attraktion für Besucher ist aber die Lage von Qeqertarsuaq. Insbesondere Wanderer kommen hier erneut auf ihre Kosten. Sie werden von den riesigen Basaltsäulen in den Bergen und der farbenfrohen Landschaft angezogen. Mehr als die Hälfte der Pflanzenarten in Grönland findet man hier. Rund um den Ort befinden sich schwarze Lavastrände, an denen sich meist schneeweiße Eisbrocken sammeln. Diese stammen von den gigantischen Eisbergen, die vor der Küste auf Grund laufen und dort „sterben“. In der Nähe befindet sich ein sehenswerter Wasserfall, im sogenannten „Tal der Winde“.

Foto: Qeqertarsuaq Lavastrand mit Eisbrocken

Mögliche Landausflüge: „Wanderung in das Tal der Winde“.

Am späten Nachmittag führt der sehr versierte Lektor Dr. Ludger Feldman in die Geologie und Gletscher Grönlands ein. An Bord gibt es zu den Randzeiten, somit immer wenn alle Gäste an Bord sind und das Schiff in keinem Hafen oder auf Reede liegt, interessante Vorträge zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Außerdem erfolgt vor den Zodiac-Touren eine Sicherheitseinweisung.

Zwischen Eisbergen in spektakulärer Kulisse liegt Uummannaq

Die Sonne ist gerade aufgegangen, da tauchen immer mehr Eisberge und Grawler um die HAMBURG herum auf. Mit langsamer Fahrt geht es in Richtung Uummannaq. Immer wieder zerbrechen kleinere Eisbrocken am eisverstärkten Bug der HAMBURG. Die Stadt liegt knapp 600km nördlich des Polarkreises auf der gleichnamigen Insel. In Uummannaq leben nur etwa 1.400 Einwohner. Schon aus der Ferne ist der 1.175m hohe Berg Uummannaq zu sehen. Von ihm haben Ort und Insel ihren Namen. Der Mythos besagt, dass ein Teil des Herzens nach einem Besuch in Uummannaq für immer dortbleibt und man immer wieder dorthin zurückkommt. Auch wenn es nur ein Mythos ist, so stimmt es. Dieser Ort ist mit Sicherheit einer der schönsten, den man während einer Grönlandkreuzfahrt besuchen kann. Ich war vor vier Jahren zuletzt hier. Wie schon in den anderen Städten, so findet man in Uummannaq einen Supermarkt, eine historische Kirche, ein Museum, ein Krankenhaus, eine Schule, ein Altenheim, eine Feuerwehr und ein schönes Café in Hafennähe. Uummannaq liegt sehr idyllisch und die Häuser wurden malerisch an den Hängen vieler kleiner Hügel erbaut. Insbesondere die Häuser an den Klippen zum Meer wirken wie kleine Farbtupfer in der Landschaft. Die gesamte Bucht zwischen Uummannaq und der Nachbarinsel Storoen ist oftmals voll von riesigen Eisbergen. Bruchstücke der Eisberge treiben meist in Richtung Hafen. Überall liegen kleine Eisstücke herum, was die gesamte Landschaft in eine Postkartenidylle verwandelt. Uummannaq ist in jeder Hinsicht einzigartig.

Foto: Bilderbuchkulisse MS Hamburg vor Uummannaq

Upernavik: Nördlichster Punkt der Grönland Kreuzfahrt

Die Stadt Upernavik kommt eher etwas unscheinbar daher. Das wohl auffälligste Merkmal ist der auf Felsen erbaute Flughafen oberhalb der Stadt. Upernavik liegt in einem zerklüfteten Küstenbereich, der aus tausenden kleinen Inseln besteht. Den rund 1.000 Einwohnern der Stadt stehen dieselben öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung wie in den anderen besuchten Städten. Unweit der Stadt liegt etwas südlich bei Apparsuit der größte Vogelfelsen der Welt. Etwas nördlich befindet sich der Upernavik-Eisfjord, in den die größten Eisberge der Nordhalbkugel kalben. Da auch Upernavik in Hanglage erbaut wurde, lohnt ein Spaziergang durch die zahlreichen Wohnstraßen und auch zum Flughafen hinauf bzw. zum benachbarten Funkmast. Die Aussichten über die Stadt und die Fjordlandschaft sind wunderbar. Der Flughafen liegt in 126m Höhe und ist damit der höchstgelegene des Landes. Die Eröffnung fand Ende 2000 statt. Seine Landebahn ist 800m lang und 30m breit. Nicht versäumen sollte man, den ältesten Teil der Stadt anzusehen. Dieser Teil ist heute ein Freilichtmuseum, in dem noch Torfhäuser und eine alte Kirche aus dem Jahr 1839 bestaunt werden können. Es ist das nördlichste Freilichtmuseum der Welt. Die unweit entfernt gebaute neuere Kirche stammt aus dem Jahr 1926. Das Klima ist meist rau, Felsen und wenig Pflanzenbewuchs dominieren das Bild.  

Foto: MS Hamburg Upernavik mit Kirche von 1926

Das Freilichtmuseum in Upernavik besteht aus mehreren Kolonialgebäuden. Es ist nicht nur das nördlichste der Welt, sondern auch das älteste in Grönland. Gegründet wurde es Anfang der 1950er Jahre. Die historische Kirche aus dem Jahr 1839 wurde bis 1951 als Versammlungsraum für den Stadtrat genutzt. Danach wurde der leerstehende Raum umfunktioniert und bis heute ist dort das Zentrum des Museums zu finden. Die Bewohner haben in der ehemaligen Kirche eine Sammlung alter Gegenstände zusammengetragen.

Foto: Blick vom Friedhof auf das Freilichtmuseum von Upernavik

Der Eqip Sermia Gletscher

Der Eqip Sermia Gletscher liegt rund 80km nördlich von Ilulissat und stellt einen der landschaftlichen Höhepunkte Grönlands dar. Es werden von Ilulissat auch Bootsfahrten dorthin angeboten. Der Gletscher kalbt so oft, dass der gesamte Fjord im Bereich des Gletschers voll mit kleinen Eisbergen und Growlern ist. Bei Growlern handelt es sich um die kleinste Größenkategorie von Gletschern. Wie nah man an den Gletscher heranfahren kann, hängt von der jeweiligen Eissituation ab. Zwei Stunden lang fährt die HAMBURG mit langsamer Fahrt durch den Fjord hindurch. Die kleinen Ausflugsboote von Ilulissat können in der Regel deutlich näher heranfahren als Kreuzfahrtschiffe. Daher ist die Chance den Gletscher von einem Kreuzfahrtschiff aus kalben zu sehen auch recht gering. So oder so ist der Anblick großartig. Die Wetterbedingungen sind diesmal so gut, dass abends ein BBQ auf dem Sonnendeck aufgebaut wird.

Foto: Eqip Sermia Ice Fjord und Gletscher in Grönland MS Hamburg

Eisberge ohne Ende in Ilulissat

Ilulissat ist der populärste Ort in Grönland. An ihm sollte kein Weg vorbeiführen, wenn man in Grönland ist. Ilulissat bedeutet „Stadt bei den Eisbergen“. Es ist Grönlands drittgrößte und bekannteste Stadt. Nur wenige Kilometer südlich mündet der Ilulissat-Eisfjord in die Diskobucht. Seit dem Jahr 2004 steht er auf der UNESCO Welterbeliste. Kein anderer Ort der Welt bietet einen Eisfjord mit so beeindruckenden Eisbergen, die zu Fuß vom Hafen bzw. Hotel aus erreichbar sind. Die Gegend ist seit 4.000 Jahren bewohnt. Der unfassbar schöne Fjord bildet auch den Lebensraum für Wale, Vögel, Seehunde und Fische. Rund 5.500 Einwohner zählt die Stadt heute. Der örtliche Flughafen verfügt nicht über internationale Flugverbindungen, da die Piste für große Maschinen zu kurz ist.

Foto: Am Ilulissat-Eisfjord

Die Eisberge im Ilulissat-Eisfjord werden produziert vom Kangia-Gletscher, der als produktivster Gletscher der nördlichen Halbkugel gilt. Man kann den Eisfjord im Rahmen einer geführten Wanderung erleben oder aber per Boot und auf eigene Faust. Die beiden letzten Varianten sind die besten. Eine Bootsfahrt, die als Ausflug von Bord der HAMBURG aus angeboten wird, beeindruckt auf ganz besondere Weise, da man zwischen den Eisbergen hindurch ein Stück in den Fjord hineinfährt. Wenn man auf eigene Faust eine Wanderung unternimmt, kann man die idyllische Ruhe viel besser auf sich wirken lassen und hört das Knistern des treibenden Eises aus dem Fjord hinaus. Es gibt vom neu erbauten Eisfjord Center mehrere Wanderwege, die sich miteinander verbinden lassen. Egal welchen Weg man nimmt, sie sind alle atemberaubend schön. Ein langer Holzsteg sorgt als Hauptpfad dafür, dass die Besucher nicht alle wild in der Landschaft umherlaufen und die wenigen existierenden Pflanzen zertrampeln. Rundflüge mit dem Hubschrauber oder dem Flugzeug über den Gletscher sind einzigartig schön. Manchmal fehlt aus der Höhe aber ein Bezug zur unvorstellbaren Größe der Eisberge im Fjord.

Foto: MS Hamburg in Ilulissat

Lebensraum der Schlittenhunde

Es gibt mehrere Hotels, Restaurants und Supermärkte in der Stadt. Neben ganz viel Eis findet man in Ilulissat unglaublich viele Schlittenhunde. Die Hundeschlittenkultur wird hier, wie überall in Grönland, sehr gepflegt. Für die Inuit ist der Schlittenhund ein Arbeitstier. Damals wie heute. Es mag für den einen oder anderen Besucher sehr befremdlich wirken, dass die Tiere auf riesigen Freiflächen angekettet sind und scheinbar ihr Dasein fristen. Dort verbringen sie die kurze und für die Tiere zu warme Sommerzeit. Immer wenn ihre Besitzer das tägliche Futter bringen, ist die Freude unter den Tieren groß. Sobald der erste Schnee liegt, werden sie wieder vor die Schlitten gespannt. Die Hunde sind in der Lage, schwere Schlitten über weite Entfernungen zu ziehen und im eisigen, arktischen Winter draußen zu leben. Das ist ihr Lebensraum. Es ist nicht erlaubt, den grönländischen Schlittenhund mit anderen Hunderassen zu kreuzen. Es gibt weltweit fünf Arten von Schlittenhunden. Sie dürfen nur in schneereichen Gegenden gehalten werden.

Foto: Schlittenhunde in Grönland

Ilulissat ist insgesamt ein Ort mit relativ gut ausgebauter Infrastruktur. Die unberührte Natur liegt aber in greifbarer Nähe. Aufgrund der Nähe zum Eisfjord treiben immer wieder große Eisberge und Eisfelder in Richtung des Hafens von Ilulissat. Für die Schiffsbesatzung heißt es im Falle eines Overnight-Aufenthalts gerade in der Nacht höchst wachsam zu sein. Auch die kleineren Grawler können große Schäden an der Ankerkette verursachen, treiben sie dagegen. Die Anfahrt auf Ilulissat ist nicht selten äußerst beeindruckend, denn nur mit vielen Kurskorrekturen kommt man durch die dichten Eisfelder hindurch.

Foto: zwischen Eisbergen hindurch mit der HAMBURG in Grönland

Mögliche Landausflüge: „Wanderung zum Eisfjord“, „Flug über den Eisfjord“ und „Bootsfahrt zum Eisfjord“.

Polarlichter über Grönland

Mit etwas Glück zeigen sich während der Grönland Kreuzfahrt im September bereits Polarlichter. Wann, wo genau und wie lange diese atemberaubend schönen Himmelsereignisse auftreten, kann man vorher nie genau vorhersagen. Apps helfen nur bedingt weiter, sofern man sich auf einem fahrenden Schiff und nicht an einem lokalen Ort befindet. Polarlichter, auch Aurora borealis genannt, sind eine Leuchterscheinung durch angeregte Stickstoff- und Sauerstoffatome in der Hochatmosphäre. Zu sehen sind sie in den jeweiligen Herbst- und Wintermonaten der Polargebiete. Ihre Häufigkeit hängt von der Aktivität der Sonne (Sonnenstürme) ab. Polarlichter erscheinen meist grün, können aber fünf weitere Farben annehmen. Es gibt sie nicht nur während einer Grönland Kreuzfahrt zu sehen, sondern zum Beispiel auch über Island und Lappland.

Der Name sagt es schon: Polarlichter sind besonders an die Polargebiete gebunden. Sie treten meist in einem Gürtel rund um den magnetischen Pol auf. Entsprechend werden die Polarlichter dann auch als "Nordlicht" oder "Südlicht" bezeichnet. Wer zu dieser Jahreszeit in Grönland ist und Polarlichter sehen möchte, sollte in der Nacht auf jeden Fall immer mal einen Blick an den Himmel werfen. Wer sich den Wecker stellt wird nicht selten mit diesem Himmelsschauspiel belohnt. Gesichtet wurden die Polarlichter von Bord der HAMBURG aus in Ilulissat, am Söndre Strömfjord und rund um die Diskoinsel.

Foto: Polarlicht über Grönland von Bord der HAMBURG

Zodiac-Touren von Bord der HAMBURG

Je nach Wetter- und Eissituation werden während einer Grönland Kreuzfahrt von Bord der HAMBURG aus Touren mit den bordeigenen Zodiacs durchgeführt. Die jeweiligen Orte kann man im Vorfeld zwar planen aber letztendlich nie garantieren. Bei einer Grönland Kreuzfahrt ist Flexibilität gefragt, da hier die Natur nicht selten den Fahrplan umwirft. Egal wo die Zodiac-Touren durchgeführt werden, es gibt immer etwas zu entdecken. In der Nähe von Saqqaq führt die Route meist in die Nähe von Eisbergen und im Söndre Strömfjord kann die HAMBURG in einem kleinen Seitenarm ankern. Dort geht es dann entlang der Küstenlinie. Abseits vom Mainstream gibt es immer etwas zu entdecken.

Foto: MS Hamburg Simiutaq Island Zodiac Tours

Müllproblem in Grönland

Aus meiner Sicht gibt es in Grönland ein großes Müllproblem. In jedem Ort bzw. in jeder Stadt existiert eine Mülldeponie oder Müll-Sammelplätze. Es liegen dort Lebensmittelreste, elektronischer Schrott, Papierabfall, Batterien, Metalle, Plastikflaschen, Möbel, Bekleidungsartikel und viele Dinge mehr. Da es in Grönland nur sechs Verbrennungsanlagen gibt, muss der Müll aus den restlichen Städten gelagert und mit Schiffen abtransportiert werden. Straßen, welche die Orte verbinden und über die man den Müll zu den Verbrennungsanlagen fahren könnte, gibt es bekanntlich nicht. Selbst in den Orten, in denen Verbrennungsanlagen stehen, war zu beobachten, dass der Müll bereits über die Klippen ins Meer fällt. Die Regierung von Grönland ist zwar bemüht, das Problem mit unterschiedlichen Maßnahmen in den Griff zu bekommen, doch scheint mir der Erfolg eher mittelmäßig. Aus meiner Sicht ist es erschreckend, dass hier nicht konsequent etwas unternommen wird.

Foto: Beispiel einer Müllkippe in Grönland

Grönland war einst grün

Seit über 4.500 Jahren leben Menschen auf Grönland, was auf altnordisch „Grünland“ bedeutet. Vor 2,5 Millionen Jahren soll Grönland tatsächlich grün gewesen sein. Der Name stammt jedoch von Erik dem Roten, der mit diesem Namen damals Siedler anlocken wollte. Anfang des 10. Jahrhunderts besiedelten nordische Völker aus Island den Süden von Grönland. Sie verschwanden im späten 15. Jahrhundert wieder. Die Inuit wanderten im 13. Jahrhundert von Asien her ein und ihre Linie besteht bis heute fort. Die meisten Inuit-Grönländer sind ihre direkten Nachfahren und führen einige der jahrtausendealten Traditionen noch heute weiter. Derzeit sind rund 88% der Bevölkerung Inuit, die restlichen 12% sind europäischer Abstammung. Grönländer werden nicht gerne als „Eskimos“ bezeichnet.

Eisberge

Grönland ist bekannt für seine Eisberge. Von diesen gibt es an der Westküste mehr als an der Ostküste, da die Gletscher an der Westküste deutlich aktiver sind. Große Eisberge können bekanntlich gefährlich für Schiffe werden. Insbesondere die Exemplare vom Eisfjord in Ilulissat, die sehr weit in Richtung Süden treiben können. Bei einem Eisberg handelt es sich um eine Masse schwimmenden Eises, das vom Rand eines Gletschers abgerissen (gekalbt) ist und anschließend im Ozean treibt. Nur etwa 1/8 eines Eisbergs befindet sich oberhalb der Wasserlinie, was sie so gefährlich macht. Die kleinsten Eisberge nennt man Growler. Große Eisberge erreichen ohne Probleme eine Höhe von 75m und mehr. Sie sind dann an der Wasseroberfläche mindestens 200m lang. Es gibt manchmal Eisberge mit schwarzen Einschlüssen. Diese stammen dann aus dem Bereich einer Moräne. Es sind also von einem Gletscher transportierte Schuttablagerungen darin enthalten. Eisberge können im Laufe ihres Lebens mehrfach auseinanderbrechen und kentern, wodurch immer neue, bizarre Formen entstehen. Wenn ein Eisberg kentert, sollte man sich mit kleinen Booten bzw. den Zodiacs nicht in der Nähe aufhalten. Die erzeugten Wellen können immense Höhen erreichen und zur Gefahr werden.

Foto: Eisberg vor Grönland im Abendlicht

Das Fazit der Grönland-Kreuzfahrt

Eine Kreuzfahrt mit der HAMBURG entlang der grönländischen Küste ist in jedem Fall ein Erlebnis, denn ein Schiff bietet die einzige bequeme Möglichkeit, diese Region zu entdecken. Wer eine solche Kreuzfahrt unternimmt, sollte sich vor Augen führen, dass das Wetter einen größeren Einfluss auf den Routenverlauf hat, als eine Reiseroute entlang großer Häfen. Ebenso auf Zodiac-Rundfahrten hat das Wetter einen erheblichen Einfluss. Aber nicht nur das Wetter, auch die Eissituation kann entscheidend sein, ob ein Ort angelaufen werden kann oder nicht. Und auch wenn die Sonne nicht immer scheint, so zeigt sich die Landschaft in Grönland bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit sehr beeindruckend. Eisbären sind übrigens eher an der Ostküste als an der Westküste zu sehen. Dafür hat die Westküste die schöneren Eisberge zu bieten. Eine Kreuzfahrt entlang der grönländischen Küste sollte man unbedingt mindestens einmal unternommen haben. Am Besten in Kombination mit einer Reise von Island aus oder von Grönland in Richtung Kanada. Das Naturerlebnis in Grönland ist einzigartig und gerade im Hinblick auf die abschmelzenden Gletscher sollte man nicht mehr zu lange warten mit einer Grönland Kreuzfahrt, wenn man all die Schönheiten noch erleben möchte.

In der Saison 2023 fährt die HAMBURG wieder nach Grönland!  

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Tipp: Alle Kreuzfahrten mit der HAMBURG und den Flussschiffen von Plantours Kreuzfahrten können z.B. bei Kreuzfahrten-mehr.de gebucht werden. Senden Sie einfach eine unverbindliche Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder rufen Sie an unter 04893-4288535