Mit einiger Verspätung ist die MS AZORES von Ambiente Kreuzfahrten in Lisabon zu ihrer ersten Kreuzfahrt gestartet.
Mit deutlicher Verspätung ist die von AMBIENTE KREUZFAHRTEN gecharterte MS AZORES der portugiesischen Reederei Portuscale Cruises nun auf dem Weg von Lissabon nach Bremerhaven. Dort wird sie am kommenden Sonntag, den 16. März 2014 die Kreuzfahrtsaison am Columbus Cruise Center eröffnen.
Die bewegende Geschichte des 1948 als MS Stockholm gebauten Kreuzfahrtklassikers schien zunächst weiter zu gehen. Am 10. März sollte der auch unter den Namen Völkerfreundschaft, Italia Prima, Valtur Prima, Caribe und Athena bekannte Kreuzfahrtklassiker unter dem neuen Namen MS AZORES ins portugiesische Leixoes (Porto) und zum spanischen Hafen Vilagarcia aufbrechen. Die MS AZORES zählt seit Mai 2013 zur neu gegründeten Reederei Portuscale Cruises des Reeders Riu Alegre. Zur Flotte von Portuscale Cruises gehören auch die aus der Konkursmasse von CIC Classic International Cruises übernommenen Kreuzfahrtschiffe MS Funchal, MS Lisboa und MS Porto.
Bis gestern lag die 160 m lange MS AZORES immer noch in Lissabon. Der Grund dafür war offensichtlich ein fehlendes Sicherheitszertifikat durch die Klassifizierungsgesellschaft RINA S.p.A. Die RINA stellte kurzfristig noch relevante Mängel fest, die behoben werden mussten. Erst als dies der Fall war und die RINA die MS AZORES klassifiziert hatte, konnte die Kreuzfahrt von Lissabon in Richtung Bremerhaven beginnen. Aktuell ist die MS AZORES vor der portugiesischen Küste unterwegs und hält Kurs auf den Hafen Leixoes. Der Hafen Vilagarcia wird aufgrund der Verspätung nun nicht mehr angelaufen werden können. Der dann folgene Anlaufhafen wird St. Peter Port auf der Kanalinsel Guernsey sein.
Die Registro Italiano Navale (RINA) ist eine im italienischen Genua ansässige Klassifizierungsgesellschaft deren Hauptaufgabe die technische Überwachung und Klassifizierung von Schiffen ist. Eine Klassifizierungsgesellschaft kann man prinzipiell auch als „Schiffs-TÜV“ bezeichnen, deren Aufgabengebiet jedoch weit umfangreicher ist.
Die Mitarbeiter der Klassifizierungsgesellschaft kontrollieren in regelmäßigen Abständen den Erhaltungszustand der von ihnen betreuten Schiffe auch während der regulären Betriebszeit. Alle fünf Jahre wird sogar eine Klasseerneuerung durchgeführt, bei der die Prüfer auch das Unterwasserschiff detailliert unter die Lupe nehmen. Es werden die Propeller, Bugstrahlruder, die Seeventile, die Ruder, Seekästen und die Außenhaut überprüft. Je nach Erhaltungszustand wird entschieden, ob die Klasse des Schiffes erhalten bleibt oder gar entzogen wird. Darüber hinaus werden alle für den Schiffsbetrieb wichtigen Einrichtungen und Installationen genau überprüft. Neben der Maschinenanlage sind dies auch Brandschutzeinrichtungen wie die Funktion der Sprinkleranlagen, Rauchmelder usw. Werden sicherheitsrelevante Mängel festgestellt, erhält das Schiff entsprechend keine Zertifizierung. Nach Beseitigung der Mängel untersuchen die Prüfer die aufgeführten Punkte erneut und entscheiden über die Ausstellung des Sicherheitszertifikats.
Die erste Klassifizierungsgesellschaft wurde übrigens im Jahr 1760 gegründet. Es war die britische Gesellschaft Lloyd´s Register of Shipping.
Der engagierte Kreuzfahrtveranstalter Ambiente Kreuzfahrten aus Berlin wurde bereits im Jahr 2012 ein Opfer des Konkurses von Classic International Cruises. Aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten des Eigners setzte man die Princess Daphne seinerzeit in Kreta fest. Die 169 Passagiere wurden damals mit einem Sonderflug nach Deutschland zurückgeflogen. Leider fand man danach kurzfristig kein Ersatzschiff, weshalb im Jahr 2013 keine Kreuzfahrten angeboten werden konnten. An den ehrgeizigen Plänen eines Neustarts hielt Ambiente Kreuzfahrten jedoch fest und setzte alle Hebel in Bewegung um nun im März 2014 in eine erfolgreiche Kreuzfahrtsaison starten zu können. Es ist Ambiente Kreuzfahrten wirklich zu wünschen, dass die MS AZORES nun in eine sonnige Kreuzfahrtsaison starten kann.