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11.November 2019: MS Hamburg: Ein Schritt in die Zukunft mit Marinediesel statt Schweröl!

Plantours Kreuzfahrten verbannt künftig Schweröl aus den Tanks der MS Hamburg

Im Hause Plantours Kreuzfahrten ist eine Entscheidung für die Zukunft gefallen. Die MS Hamburg erfüllt internationale Standards mit hochwertigerem Treibstoff.   

MS Hamburg emissionsarm in der Antarktis

Verschiedene Möglichkeiten für Schadstoffreduzierung

Die internationalen Umweltauflagen hinsichtlich des Schadstoffausstoßes werden sich in den kommenden Jahren immer weiter verschärfen. Auch wenn der Anteil der Kreuzfahrtschiffe, im Vergleich zur gesamten Schifffahrt nur rund 0,6 Prozent ausmacht, ist dies ein immer mehr in den Fokus rückendes Thema bei den Reedereien. Eine Möglichkeit, den Schadstoffausstoß zu reduzieren, ist der Einbau von Abgasreinigungsanlagen, so genannten Scrubbern. Solche Abgasreinigungsanlagen nutzen Wasserdampf, um die Schadstoffe zu filtern, was wiederum Nachteile mit sich bringt. Scrubber dürfen zum Teil in bestimmten Schutzzonen gar nicht betrieben und das Waschwasser nicht entsorgt werden, wozu auch die Elbe zählt. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Marinediesel. Der Schadstoffausstoß ist dann nahezu ebenso gering wie durch Scrubber gereinigtes Schweröl. Es wird bis zu 97% weniger Schwefel und bis zu 80% weniger Feinstaub im Vergleich zum Schweröl ausgestoßen.

Ab Januar 2020 maximal 0,5% Schwefelanteil auf allen Meeren

Auch beim Marinediesel (engl.: Marine Diesel Oil) gibt es allerdings Unterschiede. Es wird mit unterschiedlich hohen Schwefelanteilen angeboten. Die hochwertigste Variante hat einen Schwefelanteil von unter 0,5%. Nur mit diesem darf die MS Hamburg in die sogenannten Emission Control Areas (ECA) einfahren. Dazu zählen zum Beispiel auch die Großen Seen in Kanada. Innerhalb der EU gelten bereits jetzt schon noch strengere Richtlinien. Ab Januar 2020 greifen dann international festgelegte, hohe Grenzwerte von maximal 0,5% Schwefelanteil in den Abgasen. Wie diese Grenzwerte eingehalten werden, entscheiden die Reedereien jeweils unterschiedlich. Bei Plantours Kreuzfahrten ist die Entscheidung dahingehend gefallen, das man Schweröl  (engl.: Heavy Fuel Oil) künftig komplett aus den Tanks verbannt.

Strenge Richtlinien für Kreuzfahrten in der Antarktis

Bevor ein Kreuzfahrtschiff in die Antarktis fährt, müssen strenge Richtlinien der IAATO (International Association of Antarctica Tour Operators) sowie der MARPOL (International Convention fort he Prevention of Marine Pollution from Ships) erfüllt werden. Die Antarktis bezeichnet die Region südlich des 60. Breitengrades. Fälschlicherweise wird oftmals der Begriff Antarktis für den Landteil, also den Kontinent, verwendet. Richtig ist, dass die Antarktis alle Land- und Meeresgebiete umfasst, welche um den Südpol herum liegen, also den Kontinent Antarktika und Teile vom Südlichen Pazifischen Ozean, Indischen Ozean und Atlantischen Ozean. Als ozeanografische Grenze gilt die antarktische Konvergenz, welche etwa bei 50° südlicher Breite liegt. In dieser Region sinkt das kalte antarktische unter das warme, subtropische Wasser ab. Das ist auch ein Grund, weshalb hier oftmals Stürme entstehen und die Wellen an der Oberfläche in verschiedene Richtungen zu laufen scheinen.

Alle Reedereien bzw. Betreiber von Passagierschiffen in der Antarktis sind Mitglied in der 1991 gegründeten IAATO, welche die Fahrtrouten der einzelnen Kreuzfahrt- und Expeditionsschiffe akribisch mittels Satellitenortung (AIS) überwacht. Diese Ortung dient der Kontrolle, wo sich die Schiffe befinden, wie lange sie sich an einem Ort aufhalten und darüber hinaus können in einem Notfall sofort Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden. Innerhalb dieser vorgeschrieben Grenze ist das Mitführen von Schweröl in den Tanks eines Schiffes komplett verboten. Schweröl muss vor dem Befahren der Antarktis komplett aus den Tanks entfernt werden.

MS Hamburg ohne Schweröl auf den Grossen Seen

Freie Fahrt in die Zukunft

Diesen Bedingungen wird die MS Hamburg nun künftig ganzjährig gerecht. Damit darf die MS Hamburg in den kommenden Jahren weiterhin auch in Norwegen sowie in Spitzbergen entsprechende Kreuzfahrten unternehmen.


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