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17.Dezember 2012: Kreuzfahrt Celebrity Solstice Singapur-Sydney Teil 7 Sydney /2

Kreuzfahrt mit der Celebrity Solstice von Singapur nach Sydney / Teil 7

Sydney Tag 4

Die Wettervorhersage hatte Recht behalten und schon in den frühen Vormittagsstunden kehrte der Sommer nach Sydney zurück. Der Himmel zeigte sich fast wolkenfrei und so begann ein recht anstrengender Tag mit dem Besuch auf dem Sydney Tower. Dieser 305 m hohe beherbergt neben Restaurants auch eine Aussichtsplattform in 268 m Höhe und bietet einen atemberaubenden Blick bis in eine Entfernung von 80 km. So erschließt sich ein Rundblick den gesamten Parramatta-River entlang in Richtung Westen und bis nach Bondi Beach in Richtung Osten bzw. natürlich auch in Nord- und Südrichtung, wo beispielsweise auch der Airport zu finden ist. Der Besuch im Sydney Tower beinhaltet den Besuch im Oz-Trek – einer 4D Reise durch die Landschaft und Geschichte entlang der unmittelbaren Küste von Sydney. Der Film wird komplettiert durch visuelle Erlebnisse wie Wind, Regen und einen wackelnden Fußboden. Das ist natürlich keine Neuheit aber in Verbindung mit Australiens Küste wirklich ein tolles Erlebnis und eine schöne Einstimmung auf die Fahrt in 268 m Höhe.

Wenn man sich dann satt gesehen hat am bunten Treiben in der City oder den Weitblick in die Ferne genossen hat, dann kann man im direkt angeschlossenen Westfield City Center in über 300 Geschäften mal wieder nach Herzenslust einkaufen. Unser Augenmerk gilt aber nun nicht mehr den zahlreichen Malls und Arcaden von Sydney sondern den anderen Sehenswürdigkeiten.

Dem Besuch auf dem Sydney Tower angeschlossen haben wir einen nochmaligen Besuch in Darling Harbour. Die Hauptattraktionen von Darling Harbour hatten wir bereits aufgeführt. Diesmal nutzten wir allerdings nicht die Monorail-Bahn sondern erkundeten die Straßen in einem gut 20-minütigen Fußweg vom Hotel aus. So sind wir nun auch zu Fuß über die historische Pyrmont Bridge gelaufen und vorbei am National Maritime Museum, des Harbourside Shopping Centers und der Cockle Bay bzw. im Anschluss daran wieder zurück in Richtung „The Rocks“.

Zu Fuß braucht man für den Rückweg wieder ungefähr 20 Minuten. Es empfiehlt sich jedoch ein kleiner Umweg entlang des angesagten Wohngebiets Millers Point. Unterwegs ergeben sich immer wieder tolle Ausblicke auf die gut erhaltenen Kolonialhäuser im Vordergrund und die modernen Wolkenkratzer dahinter.

Besonders bemerkenswert sind die vielen top erhaltenen Pubs und „In-Lokale“, die sich zum Teil in historischen Gemäuern in Hinterhöfen verstecken und eine sagenhafte Atmosphäre schaffen. In dieser Form sind sie ohne Vergleich. Übrigens: auch wenn draußen „Hotel“ dran steht, dann ist in Sydney noch lange kein Hotel „drin“. Damals war vorgeschrieben, dass Lokale auch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten müssen. Heute ist dies nicht mehr so aber an den Namen hat man nichts geändert.

Wenn man sich dann in Richtung Walsh Bay begibt, dann gelangt man direkt zum Dawes Point. Hierbei handelt es sich um historische Kaianlagen, die aufwendig saniert wurden und heute ganz tolle Restaurants und Cafés beherbergen. Pier One wurde in eine Nobelherberge umgebaut und nennt sich jetzt „The Sebel“. An Pier 6 und 7 liegen schnittige Luxusyachten und Segelboote vor Anker. Direkt dahinter ragen die imposanten Bögen der Harbour Bridge empor.

Läuft man nun weiter am Wasser entlang, dann unterquert man diese automatisch auch. Unmittelbar unter der Harbour Bridge befindet sich eine kleine Parkanlage und eine große Rasenfläche, auf der geschätzte 20 Hochzeiten pro Tag stattfinden. Je nachdem welche Nationen sich dort trauen lassen ist die Zeremonie auch für die Zuschauer ein spannendes Spektakel.

Die Harbour Bridge: Sie ist ein wahres Meisterstück der Ingenieurkunst und verbindet das Stadtzentrum mit North Sydney an der schmalsten Stelle des Hafens. Bis zum Bau der Oper war sie das Wahrzeichen der Stadt. Die Stahlkabel der zweitgrößten Stahlbogenbrücke sind 36 m tief in der Erde verankert. Die Fundamente wurden im Jahr 1926 gelegt und 12 m tief im Süd- und Nordufer versenkt. Bis zur feierlichen Eröffnung vergingen schließlich sechs Jahre. Einen beachtlichen Adrenalinkick erhält man, wenn man am „Bridge Climb“ teilnimmt. Hierbei handelt es sich um ein einmaliges Klettererlebnis von über 3 Stunden Dauer über schmale Gittertreppen und Laufstege hinauf in den obersten Brückenbogen der 503 m langen Harbour Bridge. Belohnt wird man letztendlich in 134 m Höhe mit einem einmaligen 360-Grad Blick. Da man außer Brillen jedoch nichts mitnehmen darf (auch keine Fotokameras oder Handys), haben wir auf diese Tour verzichtet. ;-)

Der lange Fußmarsch endete nach etwas über 2 Stunden wieder am Harbour Rocks Hotel. Beim Harbour Rocks Hotel handelt es sich übrigens um eine der besten Adressen im Stadtteil „The Rocks“. Das Hotel wurde in alte Lagerhallen integriert die sehr aufwendig hergerichtet wurden. Überall hat man alte Elemente und Wände im aufgearbeiteten Originalzustand belassen und mit zeitgemäßem Design kombiniert. Auch heute erinnern das Foyer und die Gänge noch an die damalige Funktion als Lagerhallen. Eine absolut empfehlenswerte Adresse für Liebhaber von besonderen Hotels. Die Zimmer sind voll ausgestattet und verfügen alle über moderne Flachbildfernseher sowie Minibar und Safe sowie Fön, Bademäntel, Badeschuhe, Klimaanlage und großzügige Betten. Dem Hotel angeschlossen ist eine Bar  sowie ein kleines Restaurant, in dem die Hotelgäste auch das Frühstücksbuffet einnehmen. Der Kaffee allerdings ist eine Katastrophe! Darauf hingewiesen haben wir umgehend aus der Hotelbar kostenfreien Kaffee bester Qualität serviert bekommen. Der allerdings ist dann so stark, dass man garantiert die folgenden 12 Stunden nicht unter Müdigkeitserscheinungen zu leiden hat.

Am frühen Nachmittag entschlossen wir uns nochmals nach Darling Harbour aufzubrechen. Diesmal allerdings von der Wasserseite aus. Dafür empfiehlt es sich eine entsprechende Fähre vom Circular Quay aus zu nehmen. Der Circular Quay ist quasi der Dreh- und Angelpunkt  für den gesamten Fährverkehr von Sydney. Diese verkehren in regelmäßigen Abständen zu unzähligen Stationen innerhalb des Hafengebietes und entlang des Parramatta Rivers. Die genauen Abfahrtsorte (Pier/Landungsbrücken 1-6) sowie die Zeiten sind wunderbar ausgeschildert. Zur rechten Seite des Circular Quays liegt das Oper und zur linken Seite das Overseas Passenger Terminal. Am Circular Quay ankerte 1788 die First Fleet, heute ist er einer der wichtigsten Treffpunkte von Sydney. Entlang der wunderschönen Promenade locken Cafés und Restaurants von denen aus man das quirlige Treiben der vielen Fähren und Wassertaxis auf dem Wasser aus nächster Nähe beobachten kann. Dutzende von Anbietern von Hafenrundfahrten buhlen um die Aufmerksamkeit der Touristen. Zudem findet man kaum zählbare Abfahrtsstellen für Speedboote, die mit atemberaubendem Tempo die Touristen durch Port Jackson katapultieren.

Wie gesagt nutzten wir für den erneuten Besuch in Darling Harbour nun eine der öffentlichen Fähren. Die Fährfahrt erlaubt von der Wasserseite aus komplett andere Perspektiven. Auf dem Weg nach Darling Harbour hält die Fähre derzeit 5 Mal und es besteht überall die Möglichkeit auszusteigen. Das Tagesticket kostet im Moment 11,- Dollar pro Person. Die Hin- und Rückfahrt dauert gut eine Stunde.

Damit war das Programm an diesem Tag aber noch nicht beendet. Abends hatten wir uns überlegt, auf die gegenüber liegende Seite von Sydney – in den Stadtteil Kirribilli - zu fahren. Auch hier empfiehlt es sich, das Angebot der öffentlichen Fähren zu nutzen. Das Ticket von der vorherigen Fährfahrt gilt übrigens auch für weitere Strecken einen ganzen Tag lang. Die Kontrolle der Tickets erfolgt nach einem einfachen Verfahren. Man steckt es am Circular Quay in automatische Durchgangssperren. Eine Kontrolle auf der Rückfahrt erfolgt nicht an den Anlegestellen sondern erst beim Verlassen des Terminals am Circular Quay. Ohne gültiges Ticket kann das Terminalgebäude nicht verlassen werden. Man geht offenbar auch davon, dass die Menschen nicht zwischen den einzelnen Stationen pendeln bzw. immer vom Circular Quay abfahren – eine Kontrolle zwischen den Stationen gibt es nämlich nicht.

Zurück zum Stadtteil Kirribilli. Er wird geprägt von noblen Villen und teuren Appartements mit unbezahlbarem Blick auf die Skyline von Sydney. Diverse Aussichtspunkte sind abends Anlaufpunkt für junge Menschen oder auch Ausflugsgruppen, die mit Bussen anreisen um sich beispielsweise den Sonnenuntergang anzusehen. Auffällig ist es, dass selbst zu später Stunde alles völlig ruhig und friedlich abläuft. Einige Menschen sitzen auf Decken mit Picknickkörben, andere sitzen auf Bänken oder den Felsen direkt am Meer. Lange, extra angelegte Stege führen entlang des felsigen Ufers unterhalb von Parkanlagen von Kirribilli direkt bis unter die Harbour Bridge. Wir haben die Strecke in die einfache Richtung zurückgelegt und sind an einer anderen Station später wieder eingestiegen. Die Fährlinien sind unterschiedlich, das Ticket bleibt jedoch gültig. Bemerkenswert ist wieder die penible Sauberkeit der Parkanlagen gewesen. Niemand wagt es hier, seinen Müll nicht in die dafür vorgesehenen Mülleiner zu werfen. Und das klappt extrem vorbildlich. Wenn dann die Sonne hinter der Harbour Bridge verschwunden ist und die Lichter der Stadt langsam immer heller werden, dann erwacht das Nachtleben von Sydney.

Und das ist wirklich einzigartig. Noch nie haben wir derart viele Pubs, Lokale und Szenekneipen gesehen wie hier. Man hat das Gefühl, überall wird gefeiert und getanzt. Warum können die Menschen in Sydney auch ohne erhebliche Massen von Alkohol glücklich sein, fragen wir uns? Warum kann man hier friedlich feiern und diverse Nationen kommen wunderbar miteinander aus? Wir haben bis zu diesem Zeitpunkt keine Polizei im Einsatz gesehen, weder am Tage noch spät am Abend. Selbst in der Innenstadt haben wir die Sirenen der Einsatzfahrzeuge vermisst, die wir aus anderen Großstädten kennen. Wir können nur Vermutungen anstellen. Erstmal ist die Arbeitslosenquote mit nicht mal 5% extrem niedrig, dann ist die gesamte Stadt von Kameras überwacht und Alkohol ist extrem teuer. Wir vermissen auch die „herumlungernden“ Jugendgruppen, die abends für Unruhe sorgen und in öffentlichen Verkehrsmitteln randalieren… In Sydney wird gerne gefeiert, gerne auch laut und emotional aber eben völlig ohne unangenehme Zwischenfälle. Jedes Wochenende gibt es öffentliche Feste und Veranstaltungen, große Partys mit Feuerwerken und Live-Musik. Man muss aber erwähnen, dass das Preisniveau beachtlich hoch ist und sicherlich auch dadurch die Zielgruppe an Feiernden selektiert wird. Die Preise ist man in Sydney aber auch bereit zu zahlen, denn der Gegenwert an Atmosphäre und Stimmung ist alleine schon unbezahlbar. Und die Qualität an Speisen in Lokalen und Restaurants liegt ebenfalls oberhalb des üblichen Kneipenstandards.

Ein erlebnisreicher Tag ging mit einer Flut neuer Eindrücke zu Ende. Und Sydney hat schon zu diesem Zeitpunkt einen ganz hohen Status in unserer persönlichen Hitliste der schönsten Hafenstädte der Welt eingenommen. Seit vielen Jahren liegt San Francisco unangefochten auf Platz 1. Ob Sydney diese Position einnehmen wird, entscheiden wir am letzten Tag.

Sydney Tag 5

Der Tag begann recht früh mit einer weiteren Fährfahrt in Richtung Watsons Bay, Garden Island und Rose Bay. Für diese relativ lange Strecke zwischen Hafeneinfahrt und Circular Quay werden Schnellfähren eingesetzt die für die gesamte Runde gut eine Stunde brauchen. Auch hier erlaubte der Blick vom Wasser aus jede Menge neue Perspektiven. Die sommerlichen Temperaturen rundeten unseren Bootstrip wunderbar ab.

Wer dann erstmal genug von Fährfahrten hat, dem empfiehlt es sich in eines der vielen Cafés rund um die Oper einzukehren. Eine der ersten Adressen ist hier zweifelsfrei die Opera Bar in unmittelbarer Nähe zur Oper gelegen. Vom Circular Quay aus dauert der Fußweg keine 5 Minuten. Wer nun der Meinung ist, die Preise in dieser „In-Bar“ mit Gastronomie sind nochmals extrem der prominenten Lage angepasst, der wird schnell eines Besseren belehrt. Die Preise liegen nicht über denen der Lokale im Stadtteil „The Rocks“ und zu unserer noch größeren Überraschung kann man die Gastronomie mit „sehr gut“ bewerten! Der Ausblick auf den Hafen, die Harbour Bridge, das Overseas Passenger Terminal und „The Rocks“ könnte besser nicht sein. Silvester allerdings liegen die Preise für einen Platz in der Opera Bar zwischen 500-1.000 Dollar pro Person – je nach Aussicht (Verzehr noch nicht eingerechnet)! 

Das Opernhaus kann man zu Fuß umrunden und gelangt dann in den Botanischen Garten, der wunderbar angelegt ist und zum entspannen einlädt. Vom Botanischen Garten aus erhält man einen Blick auf die einst größte Holzwerft der südlichen Hemisphäre – den 1910 erbauten Wooloomooloo Finger Wharf. Heute ist dieser elegante Komplex ein In-Treff mit Luxusapartments und dem noblen BLUE Hotel. Der berühmteste Treff ist jedoch ein alter Imbisswagen am Cowper Wharf Roadway. Hier soll sogar Brooke Shields schon eine der schmackhaften Teigtaschen gegessen haben.

Der Botanische Garten geht im Süden in den Hyde Park über, von dem aus man einen tollen Blick auf die St. Mary´s Cathedral hat. Der Kirchturm diente den Schiffen früher als Orientierungshilfe und wurde 1898 im neugotischen Stil aus Sandstein nach dem Vorbild der Kathedrale Notre Dame in Paris erbaut. Ein toller Kontrast zu  den glitzernden Fassaden der Wolkenkratzer.

Aber kommen wir noch mal zurück auf den Botanischen Garten. Der schönste Aussichtspunkt auf den Hafen bietet sich vom Mrs. Macquaries Point aus. In unmittelbarer Sichtweite, etwa einen Kilometer entfernt, ragt die kleine Sträflingsinsel Fort Denison aus dem Wasser. An der Insel fährt man beim Ein- und Auslaufen mit dem Kreuzfahrtschiff vorbei und kann je nach Höhe des Schiffes die komplette Insel überblicken. Vom Circular Quay aus werden Fahrten zur Insel angeboten. Ein Vergleich mit Alcatraz ist allerdings in keinem Fall gerechtfertigt, denn Fort Denison erfüllte nie die Anforderungen an eine Gefängnisinsel wie es Alcatraz tat.

Verlassen wir aber nun den Botanischen Garten mit seiner australischen Fauna und Flora und wenden uns noch einmal der City von Sydney zu.

Sicherlich ist vielen bekannt, dass Australien auch das Land der Opale ist und über 95% der weltweiten Funde aus Australien stammen. Daher findet man praktisch an jeder Straßenecke Juweliere, die ein erhebliches Sortiment an Opalen verfügbar haben. Die Preise liegen dabei deutlich unter denen in Europa. Abgesehen davon, dass eine solche Auswahl dieser schillernden Edelsteine bei uns wohl kaum zu finden sein dürfte.

Neben all den Juwelieren hebt sich das Opal Museum mit angeschlossener, riesiger Opal Collection besonders hervor. Das Museum erreicht man in wenigen Gehminuten vom Circular Quay aus. Im Museum werden die kostbaren Fundstücke ausgestellt und man erhält umfangreiche Informationen über die Fundstellen und verschiedenen Arten von Opalen. Auch wer kein großer Freund von Museen ist, wird hier durchaus auf seine Kosten kommen. Ein Anhänger, eine Kette oder ein Ohrring mit einem Opal zu erwerben ist beinahe schon Pflicht bei einem Besuch in Australien und ein bleibendes Souvenir dazu.

Um uns nun so langsam wieder auf Deutschland einzustimmen haben wir uns abends dazu entschlossen im Löwenbräu Keller Essen zu gehen. Die Preise liegen zwar nochmals deutlich über denen der anderen Restaurants aber ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Schon von außen fällt der Löwenbräu Keller wegen seiner Bayerischen Flaggen und dem Personal in Lederhosen bzw. Dirndl auf. Jeden Abend gegen 19:00 wird Live-Musik aus dem gut 18.000 km entfernten Bayern direkt in die Altstadt von Sydney transportiert. Im Löwenbräu Keller stimmt wirklich jedes Detail – selbst die Bierkrüge, die Biergläser, die Tische und die Dekoration sind original aus Bayern.

Was wir nicht mehr besucht haben sind der Fischmarkt von Sydney und der Zoo. Allerdings sind das für uns auch nicht die größten Highlights der Stadt gewesen. Dennoch haben wir ausschließlich positive Stimmen von Besuchern des Fischmarkts und des Zoos erhalten. Der  Taronga Zoo liegt auf einer Landzunge am Nordufer von Port Jackson und beherbergt Seehunde, Schneeleoparden, Gorillas, Zebras, Giraffen, Koalas und Kängurus.

Der Rückweg führte wieder am zentralen Punkt, dem Circular Quay vorbei mit bekanntem Blick auf  die Oper, die wir noch gar nicht im Detail beschrieben haben. Selten gelang es einem modernen Bauwerk, einen solch internationalen Bekanntheitsgrad zu erreichen. Die Oper von Sydney kennt fast jeder, was zweifelsfrei ihrer charakteristischen Form und  der fantastischen Lage direkt am Meer zu verdanken ist.

Den Entwurf für dieses gigantische Bauwerk mit einer Höhe von 63 m lieferte der dänische Architekt Jörn Utzon, der 2003 den Pritzker-Preis (Nobelpreis für Architektur) für sein Lebenswerk erhielt. 1957 wurde er mit einem Schlag berühmt, als er den Wettbewerb zur Gestaltung des Opernhauses gewann. Doch als sich die Bauzeit wegen technischer Probleme erheblich verlängerte und die Entwürfe mehr als 10 Mal überarbeitet werden mussten, stieg Utzon nach sieben Jahren aus dem Projekt aus. Die bis dahin explodierten Kosten wurden mittels einer Opernhaus-Lotterie zu einem Teil wieder aufgebracht. Nach 14 Jahren konnte das Architektur-Abenteuer für 102 Mio. Australische Dollar beendet werden. Zu seinem 90. Geburtstag gab das Sydney Symphony Orchestra ein Festkonzert in der Oper. Kurz darauf verstarb Utzon. Das Dach wiegt beinahe 161.000 Tonnen und ist mit 25.000 Keramikkacheln aus Schweden bedeckt. Der größte Konzertsaal bietet 2.679 Personen Platz. Das Opera Theater zählt mit 1.547 Plätzen zu den größten Bühnen der Welt. Die Idee zu dieser einzigartigen Dachform sei dem Architekten beim Schälen einer Apfelsine gekommen, erzählt man. Und zugegeben, es ist schon ein erhabenes Gefühl direkt unter der Dachkonstruktion dieses Bauwerks zu stehen!

Der Abend und die milden Temperaturen haben geradezu dazu eingeladen, eine weitere Bucht von Port Jackson zu besuchen und von dort aus die faszinierende Skyline nach Sonnenuntergang zu bewundern. Der Himmel war dazu wolkenlos und versprach nochmals einen prächtigen Farbkontrast zum Lichtermeer der Stadt.

Nachdem Sydney vom Stadtteil Kirribilli aus schon besonders beeindruckend in der Dämmerung anzusehen war, entschlossen wir uns also am heutigen Abend zu einer Fahrt zum Cremorne Point. Man mag es vermuten – auch hier nutzt man die Fähre für die Fahrt dorthin. Was uns nun dort erwartete, übertraf noch die Stimmung und Atmosphäre aus den Parkanlagen von Kirribilli. Auch hier hat man lange Wege angelegt, die zu den schönsten Aussichtspunkten führen. Eingerahmt werden sie auch hier wieder von bildschönen Parkanlagen mit großen Palmen. Schmuckvolle Villen und Appartementhäuser prägen auch die Gegend um Cremorne Point herum. Welche der gestrigen oder heutigen Aussichtspunkte nun der schönste war, vermögen wir nicht abschließend zu beurteilen aber in allen Fällen wird man mitgerissen von der wirklich extrem tollen Stimmung in den Parks. Die Gegend um Cremorne Point scheint jedoch noch etwas fester in der Hand von Einheimischen zu sein und ist bei Touristen nicht so bekannt. In den Gartenanlagen verweilten viele Jugendliche aus der Region bei Kerzenschein auf Decken und in geselliger Runde mit umfangreicher Proviantausrüstung. Erneut sei die Frage erlaubt, weshalb es bei uns nicht möglich ist ohne Alkoholkonsum derart positive Stimmung und gute Laune zu verbreiten? Eine fundierte Antwort haben wir bis zum letzten Tag nicht finden können.

Fast vergessen zu erwähnen haben wir die „Flying Foxes“ – die Graukopf Flughunde, die allabendlich in der Dämmerung auf Beutefang in den Himmel empor steigen. Am Tage schlafen sie hängend in den Baumwipfeln und sobald die Sonne untergegangen ist, drehen die Fledermäuse mit einer Flügelspannweite von 1,5 m ihre Runden. Wer sie zum ersten Mal sieht, ist von der beachtlichen Größe dieser Tiere beeindruckt.

Letztendlich sind wir in besonderem Maße beeindruckt von dieser traumhaft schönen Stadt. Die Lebensqualität in Sydney ist bemerkenswert hoch! Und nun lösen wir auch unsere Frage nach der persönlichen Hitliste für die „schönste Hafenstadt der Welt“ auf. San Francisco – der jahrelangen Nummer 1 – oder doch Sydney? Das Ergebnis ist am Ende doch recht eindeutig – Sydney ist die schönste Hafenstadt der Welt. Ausschlaggebend sind nicht die Möglichkeiten zum Einkaufen und auch nicht das tolle Wetter der letzten Tage sondern vielmehr diese Lebensfreude, welche die Stadt ausstrahlt. In der City herrscht dauerhaftes Chaos und große Betriebsamkeit aber sobald man die Innenstadt verlässt, wird man irgendwann angesteckt von all dem, was die Stadt ausmacht. Es wäre zu einfach jetzt einige Punkte hier aufzuzählen, man muss Sydney erleben um zum gleichen Entschluss zu kommen wie wir. Letztendlich hat sich Sydney den ersten Platz auch dadurch verdient, dass die Stadt einfach Spaß macht und selbst nachts nicht im Ansatz Angst und Schrecken verbreitet. Polizeieinsätze blieben bis zuletzt eine absolute Ausnahme und dieses Gefühl von Sicherheit kommt in San Francisco nachts leider nicht auf. Auch ist der Freizeitwert erheblich höher, das Klima ausgeglichener, die Stadt sauberer und die Wege deutlich kürzer. Die Umgebung ist bei beiden Städten gleichermaßen reizvoll, ebenso wie die Lage in einem Naturhafen. Einkaufen macht in den USA grundsätzlich mehr Spaß, hier verliert Sydney dann eindeutig aus unserer Sicht. Die Preise sind zudem auch deutlich höher angesiedelt wie in San Francisco und die Harbour Bridge kann nicht ganz konkurrieren mit der Golden Gate Bridge an der US-Westküste aber letztendlich hat Sydney in der Gesamtsumme die Nase vorne.

Was uns in diesem Zusammenhang ebenfalls extrem aufgefallen ist – Sydney ist zweifelsfrei auch die „Stadt der Miniröcke und High Heels“. Kaum eine Frau trägt Jeans und Turnschuhe, die neueste Mode wird offen gezeigt und die Eleganz fällt besonders ins Auge. Offenbar wird auch viel Wert auf das eigene Körpergefühl gelegt – Schlank und Fit ist offenbar die Devise der Stadtbewohnerinnen. Touristen heben sich erstaunlich deutlich von den Einheimischen ab. So wie kurze Röcke und elegante Kleidung das Bild der Frauen prägen, sind es bei den Männern in Sydney Hemd und Krawatte.

Aber ob nun Sydney, San Francisco oder doch lieber New York, das muss am Ende jeder Besucher für sich selbst entscheiden. Die Vorstellungen, Ansprüche und Wahrnehmungen sind bei jedem Menschen anders.

In einem Reiseführer haben wir mal gelesen „Sydney oder gar nichts“ und können diese Begeisterung nun teilen. Die Stadt ist ohne Zweifel pulsierend, lebendig und etwas chaotisch zugleich. Die Lage direkt am Wasser verhilft zweifelsfrei zu diesem Ruf.

Die Highlights von Sydney nachfolgend nochmals in einer Zusammenfassung:

Oft wird die Stadt für die Hauptstadt Australiens gehalten, was natürlich falsch ist. Dies ist natürlich Canberra. Sydney ist jedoch die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales und wurde am 26. Januar 1788 gegründet. Mit 4,6 Millionen Einwohnern im städtischen Gebiet ist sie die größte Stadt des australischen Kontinents. Sydney liegt an der Ostküste Australiens und im Durchschnitt drei Meter über dem Meeresspiegel. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 1664 Quadratkilometer. Der Port Jackson bildet mit einer Fläche von 50 Quadratkilometern und 19 Kilometer Länge den Hauptarm und zugleich den natürlichen Hafen Sydneys. Von ihm zweigen weitere Meeresarme ab.

Direkt am Hafen befinden sich die beiden, wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Sydney Opera House und die Sydney Harbour Bridge.

Das Opernhaus wurde am 28. Juni 2007 in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. Das imposante Gebäude ist 184 m lang, 118 m breit und bedeckt eine Fläche von ungefähr 1,8 Hektar. Das unverwechselbare Dach ragt 67 m hoch auf und mit 1.056.000 glasierten, weißen Keramikfliesen verkleidet, die aus Schweden importiert wurden. Das Opernhaus beherbergt fünf Theater mit insgesamt 5.532 Sitzen. Insgesamt gibt es rund 100 Räume, darunter auch Probestudios, Unkleideräume, ein Kino, Bars, Restaurants und Andenkenläden. Alleine der Strombedarf ist gigantisch und würde eine Stadt mit 25.000 Einwohnern genügen. Die Bauarbeiten begannen 1959. Bis zur feierlichen Eröffnung am 20. Oktober 1973 wurden die Arbeiter vor unzählige Probleme in der Architektur gestellt. Allein die komplexen Geometrien am Dach wurden in sechs Jahren über 12 mal neu entworfen. Damalige Computer brauchten 18 Monate um die Krümmungen und die Statik aller Dächer zu berechnen. Es wäre zu umfangreich, alle Details zum Bau dieses faszinierenden Meisterwerks weiter zu erläutern.

Kreuzfahrtschiffe legen in Sydney entweder am Overseas Passenger Terminal mit direktem Blick auf die Oper an oder fahren unter der Sydney Harbour Bridge hindurch in den Darling Harbour an die Wharf 5 (Barangaroo).

Die Sydney Harbour Bridge wurde am 19. März 1932 eingeweiht und wird wegen ihrer markanten Form auch gerne „Kleiderbügel“ genannt. Mit einer Spannweite von 503 Metern und einer Höhe von rund 135 Metern zählt sie zu den weltweit längsten Bogenbrücken. Der Stahlbogen der Brücke und der dem Opera House nächstgelegene Pylon mit Museum und Aussichtsplattform können bestiegen werden.

Nördlich des Hafens befindet sich das Hornsby Plateau, ein bis zu 200 Meter hohes Hügelland, das von bewaldeten Tälern durchzogen ist. Auf dem Stadtgebiet befinden sich verschiedene Nationalparks und über 70 verschiedene Strände, darunter die weltbekannten und besonders bei Surfern beliebten Strände Bondi Beach und Manly Beach.

Die Stadt Sydney bietet natürlich zu viele Sehenswürdigkeiten, um sie hier alle zu nennen. Zu den wichtigsten zählen aber zweifelsfrei folgende.

Sydney Tower

Der Sydney Tower bietet einen Überblick über die ganze Stadt. Er besitzt eine Besucherplattform und zwei Drehrestaurants. Grundsätzlich ist der Ausblick nur durch Glas möglich. Der Aufstieg ist nur nach ausführlicher Sicherheitskontrolle möglich. Der Turm ist 305 Meter hoch und schwankt maximal einen Meter.

Queen Victoria Building

Das Queen Victoria Building ist ein viktorianisches Gebäude im Zentrum von Sydney. Die kunstvolle Architektur bildet einen Kontrast zu den kühlen modernen Bauten der Umgebung. Das QVB füllt einen ganzen Block zwischen George Street, Market Street, York Street und Druitt Street aus und ist 190 Meter lang und 30 Meter breit. In dem Gebäude sind zahlreiche Geschäfte zu finden und der Modeschöpfer Pierre Cardin bezeichnet das QVB aufgrund seiner Architektur und seiner Funktion als "das schönste Einkaufszentrum der Welt".

Fort Denison

Auf einer kleinen Insel in der Hafenbucht liegt Fort Denison. Zunächst diente die Insel der frühen Sträflingskolonie als Gefängnis für Wiederholungstäter. Als während des Krimkrieges (1853-1856) in Australien alte Ängste vor einer russischen Invasion wieder auflebten, wurde auf der Insel ein Fort errichtet, das als Teil ausgedehnter Befestigungsanlagen im Port Jackson unerwünschte Eindringlinge abwehren sollte.

Cadmans Cottage

Cadmans Cottage in der Georg Street gehört zu den ältesten Gebäuden in Australien. Das Gebäude aus Sandstein wurde 1816 direkt am Wasser erbaut. Im Haus befanden sich früher die Diensträume des Water Police Headquarters (1845-1864) und des Sydney Sailors Home Trust (1865-1970). Es ist das älteste noch erhaltene Gebäude in Sydney und wurde nach John Cadman (1772-1848) benannt, der dort von 1826 bis 1845 als Hafenmeister lebte. Das Haus steht heute auf Grund von Landgewinnungsmaßnahmen deutlich vom Ufer entfernt und beherbergt den National Park and Wildlife Service.

Kirribilli House

Das Kirribilli House in Sydneys Stadtteil Kirribilli dient als Wohnhaus der Premierminister Australiens, sofern diese sich anlässlich offizieller Verpflichtungen in Sydney aufhalten. Es wurde im Jahre 1855 von Adolphus Frederic Feez im Stil der Neugotik erbaut. Es liegt direkt am Kirribilli Point, dem äußersten südöstlichen Punkt Kirribillis, direkt neben dem Admiralty House. Von dort aus hat man einen hervorragenden und unverstellten Blick auf die Hafenbrücke, das gegenüberliegende Opernhaus sowie das dahinterliegende Stadtzentrum Sydneys.

Sydney Tag 6 / Rückreise

Da wir nun einen erheblichen Teil von Sydney und Umgebung gesehen haben, nutzten wir den Vormittag für einen abschließenden Bummel durch „The Rocks“ und den Circular Quay, bevor uns der Transferbus zum etwa 30 Minuten entfernten Sydney Airport brachte.

Wie auch schon die Anreise von Frankfurt nach Singapur, erfolgt auch die Rückreise mit der Singapore Airlines von Sydney nach Singapur und weiter von Singapur nach Frankfurt. Die Flugdistanzen waren beachtlich. Die 6.563 km lange Strecke Sydney – Singapur wurde in etwas über 7 Flugstunden zurückgelegt und die 10.600 km lange Strecke von Singapur nach Frankfurt in 12 Flugstunden. Schon zu Beginn der Reise lobten wir den bemerkenswerten Service und die hohe Qualität der Speisen und Getränke. Das Flugpersonal ist aufmerksam und pausenlos damit beschäftigt die Fluggäste unaufdringlich zu umsorgen. Besser wie mit der Singapore Airlines kann eine Reise im Prinzip nicht beginnen oder enden. Alle Sitze sind mit dem Informationssystem „KrisWorld“ ausgestattet und erlauben das individuelle Anschauen von Spielfilmen, Musikclips und Spielen nach eigenen Wünschen. USB-Anschluss, Steckdose und weitere Anschlüsse für Filmkameras und Fotoapparate an die Bildschirme in den Vordersitzen gehören in allen Klassen zum Standard. Das Upper Deck des A-380 bietet dazu an den Fensterseiten riesige Staufächer die sogar große Laptops und andere Dinge aufnehmen!

Die Gesamtreisedistanz hat 37.199 km ab/bis Haustür betragen.


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