Kreuzfahrten & mehr

11.November 2015: Anthem of the Seas: das Kreuzfahrtschiff von Royal Caribbean International in einem Schiffsportrait

Das neue Kreuzfahrtschiff Anthem of the Seas von Royal Caribbean International überzeugt nicht nur mit den bekannten und großen Innovationen sondern auch im Detail.

Das erst im Frühjahr 2015 an die US-Reederei Royal Caribbean International abgelieferte Kreuzfahrtschiff „Anthem of the Seas“ beeindruckt zunächst durch die äußeren Abmessungen, wenngleich die äußere Linienführung das Schiff für seine Größe sehr ansehnlich macht. Mit einer Länge von 348m und einer Größe von 168.666 BRZ ist sie nach der „Allure of the Seas“ und der „Oasis of the Seas“, die ebenfalls unter der Flagge von Royal Caribbean International unterwegs sind, derzeit das drittgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt. Bei Doppelbelegung reisen in den 2.090 Kabinen 4.180 Passagiere auf der „Anthem of the Seas“ mit. Die maximal zugelassene Passagierzahl beträgt knapp 4.900. Insgesamt stehen den Gästen an Bord 17 gastronomische Lokalitäten sowie 7 Bars zur Verfügung.

Wie gesagt haben sich die Architekten und Designer durchaus wieder Gedanken über die Schiffsform gemacht, denn die knapp 170.000 BRZ verteilen sich wunderbar über die gesamte Schiffslänge der „Anthem of the Seas“. Sehen die meisten Megaliner heute eher kantig und eckig aus, haben kaum noch einen Bug und erinnern an schwimmende Hochhaussiedlungen, so ist die „Anthem of the Seas“ eindeutig als Kreuzfahrtschiff erkennbar. „WOW, es geht doch“, kann man da nur sagen. Für den zahlenden Kreuzfahrtgast zählt am Ende in der Regel aber nur, was er für sein Geld an Bord geboten bekommt.

Anthem of the Seas im März 2015 auf der Elbe

Foto: Anthem of the Seas im März 2015 auf der Elbe

Auch in diesem Bereich setzt Royal Caribbean International mit der „Anthem of the Seas“ die Messlatte in der internationalen Kreuzfahrtbranche noch einmal ein ganzes Stück nach oben!

Die „Anthem of the Seas“ beeindruckt mit diversen, technischen Highlights, einer Reihe kleinerer Besonderheiten, einem überwältigenden Entertainment-Angebot und lädt zugleich auf eine kulinarische Entdeckungsreise über die einzelnen Deck ein.  

Wir haben uns im Oktober 2015, wenige Stunden vor ihrer ersten Transatlantikreise nach New York, bei einem kurzen Zwischenstopp im Hafen von Southampton, auf dem neuen Kreuzfahrtschiff umgesehen und einige Eindrücke mitgebracht.   

  • Deck 03

Auf Deck 03 liegt zunächst das Casino Royale, ein typisches Casino auf einem Kreuzfahrtschiff eben – mit einigen tausend Spielautomaten, Roulette-, Blackjack-, und Pokertischen sowie weiterem, elektronischem Amüsiergerät.

Es folgt das The Royal Theatre, welches traditionell im Bug des Schiffes liegt und sich über insgesamt drei Decks erstreckt. Maximal 1.281 Gäste finden pro Show im Theater einen Sitzplatz. Wie in so vielen, neuen Schiffstheatern der letzten Neubauten glaubt man sich hier eher in einem großen, modernen Kinosaal als in einem Theater auf See. Aber was spielt das schon für eine Rolle, denn die Shows an Bord der „Anthem of the Seas“ sind hochkarätig und begeistern die Zuschauer in besonderem Maße durch eine perfekte Darbietung, die einen Vergleich mit Londoner Westend-Shows oder Broadway-Musicals nicht zu scheuen brauchen. Neben der großen Musical-Show „We Will Rock You“ laufen exklusiv auf der „Anthem of the Seas“ noch “Spectra´s Cabaret” und „The Gift“.

The Royal Theatre Anthem of the Seas

Foto: The Royal Theatre Anthem of the Seas

Die benachbarte Music Hall lockt mit Live Bands, einer riesigen Tanzfläche, zwei wunderbar ausgestattete Bars (eine auf Deck 3 und eine auf Deck 4), Billard-Tischen und einem klasse Ambiente, welches ein Stück an große Musik- und Tanzbars in New York und Las Vegas erinnert. Rote Ledersessel, schwarze Granittische, eine geschwungene, auf die obere Etage der Music Hall führende Wendeltreppe und ein erstklassiges Licht- und Soundsystem runden diese stilvolle und angesagte Location perfekt ab.

Music Hall Anthem of the Seas

Foto: Music Hall Anthem of the Seas

Im Heck befinden sich zwei große Restaurants, das Chic und das The Grande. Beim The Grande handelt es sich um ein im Reisepreis inkludiertes Hauptrestaurant der „Anthem of the Seas“. Im The Grande wird in gewisser Weise die Kreuzfahrt im klassischen Stil in einer dazu perfekten Atmosphäre zelebriert. Im The Grande ist jeder Abend ein festlicher und jedes Dinner ein ganz besonderes. Schwere, gemütliche Sessel, ein dicker Teppich und abends auch eine gediegene Beleuchtung stehen in perfektem Einklang mit modernen Designmerkmalen wie großen, als Wandbilder verkleidete LED-Bildschirme und Spiegeln an der Wand. Der Spagat zwischen klassischem Oceanliner-Feeling und modernem Smart-Ship ist hier perfekt umgesetzt. Die Bildschirme können, man mag es schon vorher vermuten, ihr Bild wechseln. Somit zaubern sie quasi laufend neue „Bilder“ an die Wände, was das Ambiente in wenigen Minuten relativ stark verändern kann. Die Bildfolge ist natürlich perfekt aufeinander abgestimmt und orientiert sich immer am gleichen Farbschema. Eine klasse Idee! Vergleichbares haben wir bisher nirgendwo gesehen.

the Grande Restaurant Anthem of the Seas

Foto: The Grande Restaurant Anthem of the Seas

Das Chic Restaurant gegenüber ist ein weiteres Hauptrestaurant der “Anthem of the Seas” und ebenfalls im Reisepreis enthalten. Das Chic bietet seinen Gästen eine zeitgenössische Küche in einem ebenfalls perfekten, sehr stilvollen und dennoch modernen Ambiente. Egal ob Rib-Eye, zarte Lammkoteletts, feinste Trüffel, gegrillter Wolfsbarsch oder andere ausgewählte Fische aus aller Welt, im Chic überzeugen alle Menüs auf der Speisekarte. Wie wir an Bord hören, wird das Restaurant später wohl als rein asiatisches Restaurant umfunktioniert und für die Dauer des Aufenthalts in Asien entsprechend angepasst. Das macht durchaus Sinn.

Blumen aus Amethysten

Dem aufmerksamen Reisegast werden an Bord der „Anthem of the  Seas“ sicherlich recht schnell die vielen, geschmackvollen Kunstgegenstände und die Liebe zum Detail auffallen. So sind zum Beispiel Teile der stilisierten Blumen an den Wänden aus echten Amethysten und Quarzsteinen geformt. Diese sind zum Teil noch mit den Original Steinen, auf denen sie entstanden sind,  an der Wand befestigt. Schön, dass in der heutigen, von leichten und kostengünstigen Plastikmaterialien geprägten Kreuzfahrtwelt solche Details noch zu finden sind.

Chic Restaurant Anthem of the Seas

Foto: Chic Restaurant Anthem of the Seas 

Für alle Restaurants gilt auch auf der „Anthem of the Seas“ das inzwischen nicht mehr ganz so neue Dynamic Dining Konzept, bei dem die Gäste – ähnlich dem schon bekannten „My Time Dining“-Konzept – jeden Abend frei wählen können wann und wo bzw. mit wem sie speisen möchten. Es gibt keine festen Tischzeiten mehr, die Tische und auch die Kellner können jeden Abend andere sein. Die Wahl liegt beim Gast, in welchem Restaurant zu welcher Zeit er was essen möchte. Reservierungen, schon vor der Reise, empfehlen sich aber dennoch.

  • Deck 04

Das nächste Design-Highlight lässt nicht lange auf sich warten. Es wäre eine Schande zu sagen, „wir nutzen den Treppenaufgang hinauf auf Deck 4“. Dieser Aufgang, der auf anderen Schiffen sicherlich auch schlicht nur als solcher zu erkennen wäre, entpuppt sich hier als kleiner Raumflug. Schon die weißen, geschwungenen Treppen an sich sind in Kombination mit den Stahl-/ Glasgeländern ein echter Hingucker. Gekrönt wird der Aufgang mit einer großen Skulptur an der Decke – eigentlich sind es viele kleine Skulpturen bzw. Steine, die ein großes Gesamtkunstwerk ergeben. Die an unterschiedlich langen Metallstangen befestigten, eingefärbten Steine sehen aus als würden sie als kleine Meteoriten im Weltraum schweben. Ja, so können auch Kleinigkeiten an Bord begeistern.

Treppenaufgang Hauptrestaurants Heck Anthem of the Seas

Foto: Treppenaufgang Hauptrestaurants Heck Anthem of the Seas

Genau über den beiden Hauptrestaurants auf Deck 3 liegen zwei weitere Hauptrestaurants der “Anthem of the Seas”, das Silk Restaurant und der American Icon Grill.

Im Silk Restaurant dreht sich alles um eine chinesisch, japanisch, thai, vietnamesisch und indisch inspirierte Küche. Der Gast erlebt eine kulinarische Reise durch pan-asiatische Aromen und taucht ein in die eine fernöstliche Welt voller exotischer Gerichte. Die Speisekarte liest sich vielversprechend und macht sofort Lust auf dieses Restaurant! Turmeric, cumin and red chili in a slow-cooked lamb curry, Ginger and sesame on crusted tuna, Sake-glazed salmon and teriyaki steak sind nur ein kleiner Auszug der Leckereien von der Speisekarte. Das Ambiente ist, wie könnte es anders sein, dem Namen und der Küche entsprechend asiatisch.

Silk Restaurant Anthem of the Seas

Foto: Silk Restaurant Anthem of the Seas 

Eine Reise durch die Amerikanische Küche steht einem jeden Besucher im American Icon Grill bevor. New Orleans’ famous gumbo, New England clam chowder, Southern buttermilk fried chicken und andere Leckereien werden serviert vor der Kulisse einladender Natur- und Stadtlandschaften der USA. So genießt man zum Beispiel seinen riesigen, frisch zubereiteten Burger „Southern Style“ vor der beleuchteten Kulisse von South Beach. Ob man es nun stilvoll oder amerikanisch, kitschig nennen möchte ist jedem selbst überlassen – uns gefällt es.

American Icon Grill Anthem of the Seas

Foto: American Icon Grill Anthem of the Seas

Die vier Restaurants befinden sich übrigens genau an jener Stelle, an der auf fast allen Royal Caribbean Kreuzfahrtschiffen das markante, über zwei oder drei Decks reichende Hauptrestaurant lag. Erstmals auf der „Quantum of the Seas“ hat Royal Caribbean International Abstand genommen von diesem bis dahin bewährten Restaurantkonzept. Um mehr Vielfalt zu bieten, wurden aus einem großen nun mehrere kleine Restaurants. Einerseits geht damit in gewisser Weise eines der Markenzeichen der Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean verloren, andererseits haben sich die Vorlieben der Gäste geändert und letztendlich setzt man hier wieder einmal neue Trends und geht vollkommen mit der Zeit. Diese Veränderungen sind aus unserer Sicht letztendlich also positiv zu sehen.

Dem Latin-Beat folgen bei einem Mojito oder Caipirinha – kein Problem im Latin Dance Club – dem Boleros. Die Boleros Bar ist lateinamerikanisch geprägt, was nicht nur die Barkarte verrät.

Boleros Bar Anthem of the Seas

Foto: Boleros Bar Anthem of the Seas

Wir befinden uns inzwischen auf der Royal Esplanade der „Anthem of the Seas“. Schon auf der „Quantum of the Seas“ gab es sie nicht mehr, die bisher von den großen Neubauten bekannte Royal Promenade in der Schiffsmitte. Diese wurde zumindest auf den Schiffen dieser Bauserie abgelöst von der Royal Esplanade, welche ein wenig schicker wirkt als die bisherige Royal Promenade. Auf dem nächsten Neubau, der „Harmony of the Seas“ wird es dagegen wieder eine Royal Promenade geben, denn die „Harmony of the Seas“ ist dann das dritte Schiff der seit dem Jahr 2009 in Dienst befindlichen Oasis Class – auf denen es jeweils eine Royal Promenade gibt.

Royal Esplanade Anthem of the Seas

Foto: Royal Esplanade Anthem of the Seas

Geht man die Royal Esplanade der „Anthem of the Seas“ weiter entlang, so verlängert sich die Promenade nach einem kleinen Bogen in einen Shoppingbereich und hat große Ähnlichkeit mit selbigem der Solstice Class von Celebrity Cruises. Hier vereinen sich nun also zwei Kreuzfahrtschiffe in einem. Auch wenn die Royal Esplanade ein Deck niedriger ist als ihr Pendant die Royal Promenade, so ist sie dennoch in ihrer Erscheinung nicht weniger beeindruckend. Die fehlende Größe wird nun von einem Hauch mehr Eleganz à la Celebrity Cruises abgelöst. Eine ganz tolle Kombination! Zu den Shops zählen zum Beispiel die Läden von Armani Jeans, Regalia Fine Jewelry, Prince + Greene und einige Logoshops.

Eingang Music Hall und Shoppingbereich Anthem of the Seas

Foto: Eingang Music Hall und Shoppingbereich Anthem of the Seas

Im französisch angehauchten Kaffeehaus La Patisserie kommen Liebhaber von Kaffeespezialitäten und kleinen Köstlichkeiten voll auf ihre Kosten. Abgerechnet wird hier allerdings à la carte und dort werden für einen Kaffee Latte oder eine heiße Schokolade $ 4,50, eine kleine Auswahl an Gebäck $ 1,95 und einen Schokoriegel $ 3,75 berechnet – nicht eben günstig. Bestellt werden kann übrigens „ganz smart“ auch über Tablets an den Tischen.

La Patisserie Anthem of the Seas

Foto: La Patisserie Anthem of the Seas

Das Café Promenade offeriert frisch gebrühten Kaffee mit Gebäck und kleine Snacks von 06:00 Uhr in der Früh bis um 03:00 Uhr in der Nacht.

Neben dem Café Promenade liegt die Pizzeria Sorrento´s, ebenfalls direkt an der Royal Esplanade. Die Pizzeria empfiehlt sich für den schnellen Happen zwischendurch, die Auswahl ist mit vier Pizzen eigentlich ausreichend. Zwei Sorten davon wechseln laufend, Margherita und Pepperoni sind täglich verfügbar. Zwei Coca Cola Automaten stehen rund um die Uhr bereit.

Sorrentos Pizzeria Anthem of the Seas

Foto: Sorrentos Pizzeria Anthem of the Seas

Der eben angesprochene “kleine Bogen” in der Royal Esplanade, nach dem der Shoppingbereich beginnt, wird durch die Anordnung von Michael´s Genuine Pub hervorgerufen. Namensgeber für das Pub ist der bekannte Gastronom und Pub-Inhaber Michael Schwartz des gleichnamigen Bistros in Miami. Michael´s Genuine Pub ist ein typischer Pub, in dem einige deftige Snacks sowie eine beachtliche Auswahl an Bieren angeboten werden. Die Cocktailkarte stellt für Nicht-Biertrinker eine interessante Alternative dar.

Michaels Genuine Pub Anthem of the Seas

Foto: Michael´s Genuine Pub Anthem of the Seas

Ebenfalls auf Deck 4 liegt die bereits angesprochene, obere Etage der Music Hall sowie der Diamond Club, welcher für Mitglieder der Crown & Anchor Society ab der Clubstufe „Diamond“ zugänglich ist.

  • Deck 05

Im vorderen Schiffsbereich befindet sich  die höchste Ebene des Royal Theatre, nur unweit entfernt liegt die Photo Gallery. Komplett der Vergangenheit angehören auf der „Anthem of the Seas“ die guten, alten Fotowände. Die Fotobestellung erfolgt hier auf der „Anthem of the Seas“ per Gesichtserkennung. In Kombination mit dem bei Einschiffung in den Kabinen befindlichen Chip-Armbändern (Alternativ funktioniert auch die Kabinenkarte) und dem Tablet-PCs in der Photo Gallery werden die vom Fototeam geschossenen Bilder automatisch zugeordnet und zur Bestellung angezeigt. Dieses Verfahren schont nicht nur die Umwelt sondern erspart auch das lästige Suchen vor den Wänden.

Photo Gallery Anthem of the Seas

Foto: Photo Gallery Anthem of the Seas

Das Steak Restaurant Chops Grille ist eher rustikal und dennoch gemütlich eingerichtet. Für eine Zuzahlung von derzeit $ 35 werden hier die Herzen aller Fleisch- und Fischliebhaber höher schlagen. Das Angebot umfasst laut Speisekarte allerdings noch weit mehr als Filet Mignon und New York Strip. So stehen Jumbo-Garnelen, gebratener Thunfisch, Wolfsbarsch, Pilzvariationen, gegrillter Spargel und die so genannten Truffle-Coated Fries auch im Angebot. Hummer und Meeresfrüchte kosten einen zusätzlichen Aufpreis von $ 18-21,-.

Noch exquisiter geht es am Chef´s Table in einem Nebenraum vom Chops Grille zu. Das 5-Gänge-Menü, wie es in eleganten und namhaften Steakhäusern in den USA serviert wird, kostet am Chef´s Table $ 95,- extra. Begleitende Weine sind in diesem High-End-Steakhouse bereits im Preis enthalten.

Chops Grille Restaurant Anthem of the Seas

Foto: Chops Grille Anthem of the Seas

Verlässt man den Chops Grille, so entdeckt man eine bei Royal Caribbean International von allen Kreuzfahrtschiffen bekannte Bar, die Schooner Bar. Die Schooner Bar existierte bereits auf den ersten Kreuzfahrtschiffen von Royal Caribbean und ist vom Design her angelehnt an die alten Segelschiffe vergangener Tage. Die Bar wurde hier nun etwas „aufgeräumt“ und die Dekoration erinnert, mal vom Eingangsbereich abgesehen, nicht unbedingt mehr an ein Segelschiff und ist auch nicht so wirklich maritim. Da gab es auf den älteren Kreuzfahrtschiffen von Royal Caribbean bereits hübschere Schooner Bars. Nun kann man natürlich auch sagen, die Bar wurde „entrümpelt“ und lebt jetzt auf der „Anthem of the Seas“ in moderner Form weiter.  

Schooner Bar Anthem of the Seas

Foto: Schooner Bar Anthem of the Seas

Im folgenden Izumi Japanese Restaurant wird à la carte abgerechnet, es ist somit ebenfalls aufpreispflichtig. Das Restaurant erinnert mit seinem sehr modernen Decor an ein stylisches, brandneues Sushi-Restaurant in großen Metropolen an Land. Trotz seiner extrem modernen Einrichtung ist es sehr ansprechend und irgendwie auch elegant. Von einigen Plätzen aus erhält man einen direkten Blick auf die Royal Esplanade, die Abtrennung zum oberen Bereich der Shoppingmeile erfolgt durch rote Plexiglaselemente. Auch diese Idee ist sehr ansprechend und findet sich in anderen Restaurants an Bord wieder. Die Küche im Izumi Restaurant orientiert sich natürlich stark an Sushi und Sashimi, wenngleich es auch Alternativen für jene Gäste gibt, die kein Sushi essen. Man fragt sich natürlich, warum diese Kreuzfahrtgäste dann ein Sushi-Restaurant besuchen!?

Izumi Japanese Restaurant Anthem of the Seas

Foto: Izumi Japanese Restaurant Anthem of the Seas

Auf der Steuerbordseite liegt das Wonderland Restaurant, welches im Design an „Alice im Wunderland“ erinnert. Das Wonderland ist das innovativste Restaurant an Bord der „Anthem of the Seas“ und bietet eine moderne Molekularküche.

Ein weiteres, bereits von der Quantum of the Seas bekanntes Highlight ist die Bionic Bar. Die Bionic Bar auf der Quantum of the Seas war die erste Bar weltweit, in der die Gäste ihre Getränke von zwei Robotern erhalten. Wie Informationstafeln verraten, sind die Roboter benannt und tragen den Namen der Bar. Der linke Roboter nennt sich „B1O“ und der rechte Roboter „N1C“. Zu lesen ist diese Buchstaben-Zahlenkombination in US-Schreibweise dann als „BIONIC“. Der Gast bestellt nun nicht per Voice-Kommunikation mit dem Roboter, sondern ganz „Smart“ über einen Tablet-PC. Absolut verrückt ist es zu sehen, in welchem Tempo die Roboter die Drinks zubereiten. Eine digitale Uhr zeigt mit einer „Time Schedule“ die verbleibende Wartezeit an, mit der man als Gast nach einer Bestellung rechnen muss. Eine absolut geniale Erfindung!

Bionic Bar Anthem of the Seas

Foto: Bionic Bar Anthem of the Seas

Der Bionic Bar folgt eine unheimlich schöne und elegante Promenade, die The Via. An der The Via reihen sich elegante Geschäfte, Restaurants, Bars und gemütliche Sitzgelegenheiten. So liegen an der Steuerbordseite zum Beispiel jeweils eine Filiale von BVLGARI und Hublot, an der Backbordseite das Restaurant Jamie´s Italian.

Die Jamie´s Italien Restaurants von Jamie Oliver sind in England sehr populär und bieten eine erstklassige, italienische Küche für die ganze Familie. Das Essen an Bord entspricht den gleichen Qualitätsstandards wie in den Restaurants an Land und auch das Ambiente ist einfach klasse. Überall sind Dekorationsmerkmale zu finden, die an ein Restaurant in einem kleinen, italienischen Dorf erinnern. Die Liebe zum Detail ist hier überall zu erkennen. Und trotz der stilvoll rustikalen Einrichtung sind auch in diesem Restaurant an den Wänden die modernen LED-Bildschirme zu finden, die wechselnde Motive aus Italien oder Küchenmotive in Bildern zeigen. Zusätzlich zum Innenbereich bietet das Jamie´s Italian auch eine Reihe an Außensitzplätzen.

Jamies Italian Restaurant Anthem of the Seas

Foto: Jamies Italian Restaurant Anthem of the Seas

Richtig klasse gefällt uns der einer Piazza gleichende Innenhof der The Via, dessen Mitte die Kunstskulptur „Eve“ des britischen, 1954 als Sohn einer Bauernfamilie geborenen Künstlers Richard Hudson ziert. Um diese, uns an eine verschlungene Trompete erinnernde, Skulptur reihen sich einige Sitzmöbel mit flauschigen Kissen. Ein sehr schöner und harmonischer Ort auf diesem Schiff, obwohl er inmitten einer belebten „Durchgangsstraße“ liegt. 

The Via mit Kunstobjekt Eve von Richard Hudson Anthem of the Seas

Foto: The Via mit Kunstobjekt Eve von Richard Hudson Anthem of the Seas

Entlang der The Via reihen sich nun weitere Sitzmöbel und kleine Ruhezonen die zum längeren Verweilen einladen. Wenn man nun die Schiffsgröße und die Passagierzahl bedenkt, dann kann man nur begeistert sein von dieser phantastischen Passage auf der „Anthem of the Seas“. Da bekommt der Begriff „Megaliner“ eine ganz neue Bedeutung. „Mega“ ist hier das Gefühl, sich auf einem deutlich kleineren Kreuzfahrtschiff zu befinden. Eine Idee wurde hier absolut genial umgesetzt. Alle Sitzplätze bzw. Sitzgrüppchen bieten natürlich einen unverstellten Meerblick durch große Panoramascheiben.

elegantes und entspanntes Sitzen an Bord der Anthem of the Seas

Foto: elegantes und entspanntes Sitzen an Bord der Anthem of the Seas

Im selben Bereich liegt die gehobene Wein- und Tapas-Bar Vintages, danach schließen sich die Art Gallery und das Café @ Two 70 an. Im Café @ Two 70 sind den ganzen Tag lang kleine Snacks und auch Gerichte verfügbar. Neben einem Kontinentalen Frühstück am Morgen sind hier auch Obst, Salate, Suppen sowie Sandwiches am Nachmittag und Abend in Buffetform zu bekommen. Das Café selbst bietet eine Reihe an Sitzgelegenheiten, die meisten Gäste nehmen sich die Kleinigkeiten jedoch mit in die große TWO 70 Lounge, die tagsüber ein perfekter Rückzugsort ist, um ein Buch zu lesen, seine Mails zu checken oder einfach nur auf das Meer hinaus zu sehen.

Eingang zum Cafe at Two70 Anthem of the Seas

Foto: Eingang zum Cafe @ Two 70 Anthem of the Seas

Der Name verrät es bereits, die Fensterfront ermöglicht einen 270 Grad Ausblick. Die eigentlichen Raffinessen dieser TWO 70 Lounge, die sich in einer grandiosen und auf den Weltmeeren bisher einzigartigen Technik verbergen, erlebt man erst bei einer abendlichen Show. Neue Technologien ermöglichen es, aus der gigantischen Fensterfront bei Dunkelheit eine riesige Projektionsfläche zu machen. Zugleich fahren an den Fensterfronten Leinwände hinab und zeigen in Kombination mit den sechs riesigen Roboterarmen, an deren Ende Bildschirme befestigt sind, eine in ihrer Art einmalige Show. Die bisher von Kreuzfahrtschiffen bekannte Show Lounge hat im Prinzip ausgedient und erlebt hier eine Art Neudefinition. Diese Lounge ist ein visuelles Fest für Augen und Ohren. Die abendliche Show dauert ca. 50 Minuten.

TWO70 Lounge Anthem of the Seas

Foto: TWO70 Lounge Anthem of the Seas

  • Deck 06

Auf Deck 06 befindet sich die obere Ebene der TWO 70 Lounge sowie der Bastel- und Kunstraum The Workshop und die Bücherei, die eigentlich eher an einen Computerraum erinnert. Letztendlich ist auch dieser Ort an Bord als sehr gelungen zu bezeichnen, denn er kann ebenfalls als Rückzugsort auf diesem großen Kreuzfahrtschiff genutzt werden.

Die Decks 06 bis 13 sind fast ausschließlich den Passagierkabinen vorbehalten, mit Ausnahme von Deck 06, 11 und 12.

  • Deck 11/12

Hier ist der Adventure Ocean Kinderbereich auf zwei Decks verteilt untergebracht. Da dieser von „Back-To-Back“ Gästen genutzt wurde – also von Gästen bzw. Kindern, die mehrere Kreuzfahrten hintereinander kombinieren – waren Fotos hier nicht möglich. An dieser Stelle möchten wir aber anmerken, dass bei anderen Reedereien der Kinderbereich bei einem Passagierwechsel durchaus auch komplett verschlossen sein kann. Das ist hier also deutlich besser und kinderfreundlicher gelöst.

Adventure Ocean Anthem of the Seas

Foto: Adventure Ocean Anthem of the Seas

Ebenfalls auf Deck 12 liegt der Concierge Club, der für Mitglieder der Crown & Anchor Society ab der Clubstufe „Diamnod Plus“ zur Verfügung steht.

  • Deck 13

Im Heck liegt das Conference Center und ganz im Bug die untere Ebene des unglaublich großen und wunderschönen Solarium. Dieses betritt der Gast aber auf Deck 14.

  • Deck 14

Willkommen im Tropenparadies auf hoher See

Wo beginnen wir? Dieses Deck ist vollgestopft mit „WOW-Momenten“ und nur mit aufgesetzten Scheuklappen schafft man es, diese alle schön der Reihe nach zu bestaunen und den Blick nicht schweifen zu lassen. Das Solarium: Immer schon ein einzigartiger Ort der Ruhe und Entspannung an Bord der Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean International, immer schon ein Ort der ausschließlich erwachsenen Kreuzfahrtgästen zur Verfügung stand und eine Oase der Entspannung darstellte. Das Solarium an Bord eines Royal Caribbean Kreuzfahrtschiffes hat seit jeher beeindruckt, mal waren sie offen, mal mit einem Glasdach versehen, mal eine Kombination beider Möglichkeiten. Die Architekten haben hier immer auch an die Wohlfühlmomente der Passagiere gedacht, so hörte man Vogelzwitschern vom Band, schaute durch große Palmenwedel hindurch und ließ seinen Gedanken auf einer der zahlreichen Sonnenliegen einfach freien Lauf. Seit der „Oasis of the Seas“ wissen wir, dass Royal Caribbean immer noch eine Schippe drauf gelegt hat in Bezug auf das „WOW“. Wie soll das also noch zu steigern sein, auf einem kleineren Schiff wie der „Quantum of the Seas“ bzw. „Anthem of the Seas“? Es geht!

Solarium Anthem of the Seas untere Ebene

Foto: Solarium Anthem of the Seas untere Ebene

Das Solarium erinnert schon beim Betreten an ein kleines Tropenparadies oder Gewächshaus mit Schwimmbad. Große Liegen, Entspannungsinseln und Rückzugsorte verteilen sich zwischen einer riesigen Poolanlage, die sich kaskadenartig mit kleinen Wasserfällen von Deck 14 bis hinunter auf Deck 13 erstreckt. Zwischendrin lockern echte Grünpflanzen das Bild auf und unterstreichen sowohl das Wohlfühlerlebnis als auch den Eindruck, sich in einem kleinen Tropenparadies zu befinden. Es fehlen nur noch die fliegenden Aras, dann ist die Illusion perfekt. Steht man unter dem gigantischen Glasdach des Solariums zwischen den Blättern einer echten Bananenpalme und schaut sich um, dann gibt es nur eine Kurzbeschreibung für den Anblick – „WOW“! Wenn man nun noch bedenkt, dass dieser einmalig schöne Bereich für alle Gäste und ohne Aufpreis frei zugänglich ist, dann ist das einfach nur herausragend, was hier geboten wird! Auf der unteren Ebene von Deck 13 stehen übrigens noch zwei riesige Doppelwhirlpools und sorgen für zusätzlichen Badespaß – freier Bugblick durch die großen Panoramascheiben inklusive. An der Sunshine Bar gibt es die passenden, fruchtigen Cocktails dazu und für einen grandiosen Kapitänsblick ist auch gesorgt – links und rechts oberhalb der Brückennocks befinden sich öffentlich zugängliche Terrassen.

Schaukeln unter Palmen

Als gäbe es nun nicht schon genug Raffinessen im Solarium, so entdecken wir mittig auf Deck 13 einen älteren Herren, der völlig entspannt auf einer Schaukel sitzt und sein Leben genießt. Wir kommen kurz mit ihm ins Gespräch, da er unsere Fotoaktivitäten bemerkt. Er heißt David, lebt in Boston und ist „Back-To-Back“ Gast, fährt nun über den Atlantik zurück in seine Heimat. Sein Angebot, diese mit zwei riesigen Metallstangen an der Decke befestigte Schaukel einmal selbst auszuprobieren, nehmen wir dankend an. Unser Eindruck: Einfach genial! Die Zeit drängt, wir verabschieden uns von David und setzen den Rundgang fort.    Die gesamte Anlage ist einfach nur ein Hit!

Solarium Anthem of the Seas Pools

Foto: Solarium Anthem of the Seas Pools

Dem Solarium schließt sich nahtlos das Restaurant Devinly Decadence an.

Das Devinly Decadence hat ausschließlich Speisen unter 500 Kalorien im Angebot und ist benannt nach der US-Starköchin Devin Alexander, welche sich auch verantwortlich zeigt für die Gerichte der bekannten TV-Sendung „The Biggest Looser“. Neben kalorienarmer ist auch glutenfreie Kost erhältlich. Die Einrichtung ist passend zum Restaurantkonzept, frisch und fröhlich ansprechend mit leicht elegantem Touch. Dunkle Rattanstühle mit gelben Kissen, weiße Vorhänge und Tische, ein geschmackvoller Boden mit Fliesenmosaik oder in Holzoptik sowie echte Grünpflanzen stehen in perfektem Einklang zueinander. Alle Speisen werden in Buffetform angeboten und sind im Reisepreis enthalten. Geöffnet ist das Devinly Decadence morgens, mittags und zum Abendessen.

Devinly Decadence Anthem of the Seas

Foto: Devinly Decadence Anthem of the Seas

Dem  Solarium folgt der so genannte Indoor Pool, der uns sehr an selbigen Poolbereich auf der Mein Schiff 3 und 4 erinnert und ebenso gelungen ist. Sowohl das Glasdach selbst wie auch die Seiten können bei Bedarf geöffnet werden, zwei weitere XXL-Whirlpools sorgen neben dem Hauptpool für ein weiteres Badevergnügen. Das Ambiente? Hell, freundlich und einfach einladend! Im Bereich der Poolbar stehen orangefarbene Sonnenschirme, kleine Sitzgruppen und gemütliche Rattansessel inmitten weiterer, echter Grünpflanzen. Unser Eindruck: Top! Hier verbringt man gerne seine Freizeit!

Indoor Pool Anthem of the Seas

Foto: Indoor Pool Anthem of the Seas

Outdoor Pool und H2O Zone mit einigen Besonderheiten

Sonnenhungrige kommen am Outdoor Pool voll auf ihre Kosten. Auch hier gibt es einen großen Pool in dem sich problemlos Bahnen ziehen lassen. Auf einem seitlich angebrachten Movie Screen laufen Werbevideos, destinationsbezogene Filme oder auch Spielfilme. Genial ist die Lösung des Problems der im Poolbereich wild herumstehenden Sonnenliegen. Die einzelnen Reihen sind minimal in ihrer Höhe versetzt und durch ein Geländer abgetrennt. Es bleibt gerade so viel Platz, dass sich der Gast innerhalb seiner Liegenreihe frei bewegen kann. Schön, dass sich hier offenbar Gedanken gemacht wurde, wie der Poolbereich attraktiver gestaltet werden kann. Attraktiver nicht im Sinne von mehr Attraktionen sondern von Dingen, die den täglichen Besuch auf dem Pooldeck angenehmer machen und letztendlich zu einer Steigerung der allgemeinen Urlaubsfreude beitragen.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass zwei XXL-Whirlpools das Angebot am Outdoor Pool erweitern. Auf der „Anthem of the Seas“ sind keine kleinen Whirlpools mehr verbaut, wie man sie auf anderen Kreuzfahrtschiffen der Flotte oder bei Mitbewerbern findet. Die damalige Pool Bar ist nun die Sky Bar in fast unveränderter Lage.

Movie Screen und Outdoor Pool Anthem of the Seas

Foto: Movie Screen und Outdoor Pool Anthem of the Seas

Familien mit Kindern nutzen den angrenzenden H2O Wasser- und Poolbereich. Auch hier verstecken sich einige Besonderheiten, die auf den ersten Blick gar nicht erkennbar sind. Der mittig angeordnete, flache Wasserbereich ist ein Wellenbecken für Kinder und Jugendliche. Das haben wir auf einem Kreuzfahrtschiff auch noch nie gesehen. Für Babys gibt es ein Planschbecken in dem sogar die Nutzung von Schwimmwindeln erlaubt ist (!) und Erwachsene vergnügen sich im Gegenstrombecken auf der anderen Seite. Die gestattete Nutzung von Schwimmwindeln ist keine Selbstverständlichkeit und selbst auf den Schiffen selbiger Flotte kein Standard. Wer Kleinkinder im Windelalter hat, wird diese Besonderheit auf der „Anthem of the Seas“  sehr zu schätzen wissen. Ein Gegenstrombecken haben wir auf einem anderen Kreuzfahrtschiff auch noch nie gesehen.

Apropos „noch nie gesehen“. Es gibt im H2O Bereich tatsächlich eigene, kleinere Sonnenliegen für Kinder! Wie genial ist das bitte?!

H2O Zone und Poolbereich Anthem of the Seas

Foto: H2O Zone und Poolbereich Anthem of the Seas

Das beliebte Restaurant Johnny Rockets darf auf der „Anthem of the Seas“ natürlich auch nicht fehlen. Das Johnny Rockets ist eines der beliebtesten Burger-Restaurants der USA, in dem auch Pommes, Shakes und andere Getränke erhältlich sind. Wie man der Speisekarte entnehmen kann, wird nun nicht mehr eine pauschale Flat-Gebühr von $ 4,95 für Burger und Getränke berechnet, sondern einzeln für jeden Burger und alle Getränke. Die einzelnen Positionen berechnen sich nun so: $ 2,50 pro Burger, $ 1,50 Pommes, $ 1,50 Cola, Fanta usw., $ 4,50 Shakes). Das Ambiente ist nicht mehr ganz so ansprechend und originell wie zum Beispiel auf den Schiffen der Voyager-Class oder Freedom-Class. Auch ist die Sitzplatzkapazität innerhalb des Restaurants stark reduziert – nur noch zwei Tische sind verfügbar. Weitere stehen im Außenbereich oder aber auch im angrenzenden Windjammer Buffet-Restaurant bereit.

Johnny Rockets Anthem of the Seas

Foto: Johnny Rockets Anthem of the Seas

Bevor man den Windjammer Marketplace erreicht, liegt linksseitig im Eingangsbereich davon der Zugang zum Coastal Kitchen Restaurant. Das Coastal Kitchen Restaurant steht allen Gästen der Junior- und Grand Suiten zur Verfügung und bietet eine leichte, mediterrane Küche.

Coastal Kitchen Restaurant Anthem of the Seas

Foto: Coastal Kitchen Restaurant Anthem of the Seas

Das Windjammer Marketplace Restaurant ist das klassische Buffet-Restaurant welches auf allen Kreuzfahrtschiffen von Royal Caribbean International zu finden ist. Auffallend ist die Anzahl kleinerer Tische, die im weitläufigen Restaurant bereit stehen. Diese Eigenschaft ist uns bereits in den anderen Restaurants an Bord aufgefallen, hätten wir im Buffet-Restaurant allerdings eher nicht erwartet. Auch Paare, die gerne unter sich sein möchten, haben also in allen Restaurants an Bord durchaus auch die Möglichkeit, einen 2er-Tisch zu bekommen. Das Ambiente überzeugt ebenfalls und ist weit entfernt vom Kantinen-Feeling anderer Kreuzfahrtschiffe. Wie wir zur Mittagszeit, kurz vor der Einschiffung neuer Gäste feststellen konnten, ist die Auswahl an Speisen und Getränken durchaus als üppig zu bezeichnen.

Besonders hervorzuheben ist die Aufteilung der einzelnen Buffetbereiche. Sie sind nicht, wie bei Mitbewerbern zum Teil immer noch üblich, in einer Reihe angeordnet – was zwangsläufig zu einer Schlangenbildung führt – sondern in einzelne Inseln unterteilt. Dadurch ist ein Zugang von allen Seiten gewährleistet.

Bemerkenswert ist das Angebot an kostenfreien, zu den Mahlzeiten erhältlichen Getränken, so stehen neben der bisher im Preis inkludierten Limonade, Eistee und Wasser nun auch hochwertige Nestlé Vitality Juices an Zapfautomaten zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die hochwertigen Nestlé Vitality Säfte in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen.

Windjammer Marketplace Anthem of the Seas

Foto: Windjammer Marketplace Anthem of the Seas

  • Deck 15

Auf Deck 15 im vorderen Bereich der “Anthem of the Seas” liegt der Vitality Spa Komplex mit 19 Behandlungsräumen und einer weit gefächerten Angebotspalette. Dazu zählen auch Anwendungen und Behandlungen speziell für Jugendliche. Der Spa-Bereich ist relativ unspektakulär und zurückhaltend gestaltet, es dominieren warme Beeren- und Erdtöne. In seiner Größe und der großen Anzahl an Sportgeräten überzeugt er aber in jedem Fall. Der Spa- und Fitnessbereich erstreckt sich von Deck 15 bis hinauf auf Deck 16.

Vitality at Sea Spa Anthem of the Seas

Foto: Vitality at Sea Spa Anthem of the Seas

Deck 15 wird komplett umrundet von zwei Laufstrecken. Eine davon ist für Jogger und die andere für Walker gedacht. Da die Strecke an Seetagen sicherlich häufig von Sonnenliegen verstellt ist, die in großen Stapeln hier aufgebaut sind, empfiehlt sich die Sporteinlage am frühen Morgen.

Auf Deck 15 liegt der Treppenaufgang zum North Star, einer weiteren Attraktion auf der „Anthem of the Seas“. Der  North Star, an dessen hydraulisch bewegtem Arm eine Aussichtsgondel befestigt ist, lässt die Gäste in einer Höhe von 90m über dem Meeresspiegel schweben. Dabei bewegt er sich auch über die Bordwand hinaus und bietet spektakuläre Aussichten sogar während der Fahrt. Der North Star wird bereits während der Liegezeit im Hafen geöffnet, je nach Andrang sind die Ausflüge in luftige Höhe dann mal länger oder kürzer.

North Star und North Star Bar Anthem of the Seas

Foto: North Star und North Star Bar Anthem of the Seas

Rund um die North Star Bar herum sind diverse Korbliegen und elegante Sitzmöbel gruppiert. Die damalige Sky Bar, welche nun am Pool liegt, wurde umbenannt in North Star Bar. Der bisherige Name Sky Bar wäre eigentlich nicht minder treffend für diese Bar gewesen, insbesondere weil sich die Bar am Pool nun irritierender Weise Sky Bar nennt.

North Star Bar, North Star und exklusive Sonnenliegen Anthem of the Seas

Foto: North Star Bar, North Star und exklusive Sonnenliegen Anthem of the Seas

Rund um das hintere Treppenhaus reihen sich eine größere Anzahl an Räumen für Jugendliche, dazu zählen die Fuel Teen Disco, die Gaming Area und die Arcade. Ein großes Schild weist auch schon auf eine weitere Attraktion an Bord der „Anthem of the Seas“ hin, den SeaPlex Bereich.

Vollgas im Autoscooter

Der SeaPlex ist ein riesiger Multifunktionsraum bzw. eher eine Mehrzweckhalle, in der Zirkus-Artisten (oder auch Gäste) am ersten fliegenden Trapez auf hoher See ihr Geschick darbieten, Rollschuh- und Inline-Fans ihre Runden drehen oder auch Freunde diverser Ballsportarten eine spannende Zeit verleben können. Richtig genial wird es, wenn der SeaPlex umfunktioniert wird zur Rennstrecke für Autoscooter. Wie auch die „Quantum of the Seas“ verfügt die „Anthem of the Seas“ über eine eigene Flotte echter Bumper Cars. Diese Autoscooter der „Anthem of the Seas“ werden für die Zeit der Nichtnutzung am Rande der Halle in sicheren Parkboxen abgestellt. Stehen sie aber erstmal in der Halle, so dauert es nicht lange, bis in erster Linie die Erwachsenen Schlange stehen und wieder zu Kindern werden, sich heiße Rennen und Duelle in der Halle liefern. Je mehr Fahrer auf der Strecke sind, umso größer ist letztendlich der Spaßfaktor, denn ohne Zusammenstöße geht irgendwie der Sinn von einem Autoscooter verloren. Spaßfaktor: 100%!

Autoscooter im SeaPlex der Anthem of the Seas

Foto: Autoscooter im SeaPlex der Anthem of the Seas

Video: Eine kleine Testfahrt im Autoscooter >>Link<<

Wer nach heißen Rennen wieder Hunger verspürt, der findet hier eine waschechte Hot Dog Bude, bzw. eher einen Hot Dog Bus. Das Sea Plex Dog House sieht aus wie ein guter, alter Hähnchenwagen auf dem Wochenmarkt. Angeboten werden, wie der Name schon verrät, alle möglichen Variationen amerikanischer Hot Dogs.

SeaPlex Dog House Anthem of the Seas

Foto:  SeaPlex Dog House Anthem of the Seas

Im Außenbereich steht noch eine gute, alte Klettewand, die auf anderen Kreuzfahrtschiffen offenbar aber inzwischen schon wieder an Attraktivität verloren hat. Hier erscheint sie nun in einem neuen Design und erinnert kaum noch an eine echte Felswand.

Neben der Kletterwand wohnt das Schiffsmaskottchen, die 9m hohe Giraffe „Gigi“, die offiziell zur umfangreichen, aus 3.000 Exemplaren bestehenden, Kunstsammlung an Bord der „Anthem of the Seas“ gehört. Gigi wurde zusammengesetzt aus 15 Kohlestofffaserelementen und trägt als markantes Merkmal einen Badeanzug sowie einen rosafarbenen Gummi-Rettungsring.

Schiffsmaskottchen Gigi Anthem of the Seas

Foto: Schiffsmaskottchen Gigi Anthem of the Seas

  • Deck 16

Letzte Station an Bord der „Anthem of the Seas“ ist Deck 16, auf dem sich noch einige Attraktionen verbergen. Nicht neu aber beliebt ist der Surfsimulator FlowRider, der den Abschluss am Heck der „Anthem of the Seas“ bildet. Gleich in Sichtweite steht ein durchsichtiger Kasten – oder besser gesagt eine Röhre, die auf den ersten Blick wie ein Mixer in Übergröße aussieht. So ganz verkehrt liegt man mit der Vermutung auch nicht, denn es handelt sich um einen echten Fallschirmsprung-Simulator! RipCord by iFly, das erste Skydiving-Erlebnis auf hoher See (seit der „Quantum of the Seas“) eignet sich für alle Neugierigen und Adrenalinjunkies, die immer schon einmal das Gefühl erleben möchten, mit einem Fallschirm aus einigen tausend Metern Höhe abzuspringen. Egal ob Neuling oder Profispringer, die Windstärke kann individuell angepasst werden und ein erfahrenes Team steht jederzeit unterstützend bereit. Zur eigenen Sicherheit wird jeder „Springer“ mit Helm und Schutzbrille ausgestattet. Wir konnten gegen Ende unseres Aufenthalts an Bord der „Anthem of the Seas“ das Team noch einige Minuten beim Training beobachten und waren fasziniert, mit welcher Perfektion und Prezision erfahrene Fallschirmspringer diesen Windkanal für ihre Flugmanöver nutzen können. Bei unerfahrenen Kreuzfahrtgästen hält sich die Eleganz meist in Grenzen – wie war das noch mit dem ersten Eindruck eines Mixers?

Ripcord by iFly und FlowRider Anthem of the Seas

Foto: RipCord by iFly und FlowRider Anthem of the Seas

Im vorderen Schiffsbereich befindet sich der Einstieg in den bereits beschriebenen North Star sowie die obere Etage des Vitality Fitness Centers.

Die „Anthem of the Seas“, die ja nach der „Quantum of the Seas“ das zweite Kreuzfahrtschiff der so genannten Quantum Class ist, erinnert in vielen Bereichen an die schönen Schiffe der Solstice Class der Schwesterreederei Celebrity Cruises. Besonders der Indoor Pool lässt aber auch große Gemeinsamkeiten in der Gestaltung zum Innenpool der neuen Kreuzfahrtschiffe von TUI Cruises erkennen, an der Royal Caribbean zu 50% beteiligt ist. Gewisse Ähnlichkeiten einiger Bereiche sind natürlich durchaus gewollt und beschränken sich auf einige, wenige Schiffszonen die von allen Zielgruppen und Märkten gleichermaßen geschätzt werden.  

Anthem of the Seas – nicht nur mit sichtbaren Innovationen vollgestopft

Unser Fazit: Auch wenn die Zeit an Bord sehr kurz bemessen war, so reichte sich doch aus um diesen Eindruck in unserem Schiffsportrait zu liefern und festzustellen, dass es sich um das wohl innovativste, neue Kreuzfahrtschiff der letzten Jahre auf dem Markt handelt. Innovativ nicht nur im Bereich komplett neuer Technologien sondern auch dahingehend, dass mehr als 4.000 Gäste an Bord Platz finden und es dennoch diverse Rückzugsmöglichkeiten gibt. Während auf den Neubauten mancher Mitbewerber laufend das Gefühl vermittelt wird, sich in der Wunderwelt des Massentourismus zu befinden, so steuert Royal Caribbean International mit den Schiffen der „Quantum Class“ in eine ganz neue Richtung. Das Schiff ist vollgestopft mit sichtbarer, innovativer Technik aber ebenso vollgestopft mit Detailverbesserungen die das Kreuzfahrterlebnis mehr oder weniger unbewusst jeden Tag zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen. Man sollte sich die Zeit nehmen und neben der in den Medien immer wieder genannten Hauptattraktionen auch die kleinen Veränderungen an Bord entdecken und zu schätzen wissen.

  • Die gesamte Bildergalerie der Anthem of the Seas >>hier<<
  • Einen Video-Schiffsrundgang von Schiffe-Emden.de finden Sie hier >>Link<<

Alle Kreuzfahrten mit der Anthem of the Seas können bei uns gebucht werden. Senden Sie uns einfach eine unverbindliche Anfrage per Mail an kontakt@kreuzfahrten-mehr.de oder rufen Sie uns an unter 04893-4288535.


 Zurück zur Übersicht