Kreuzfahrten & mehr

12.September 2012: an Bord der Celebrity Reflection in der Meyer Werft am 08. September 2012

In Kooperation mit dem Schiffsjournal...

An Bord der CELEBRITY REFLECTION - noch vor der ersten Reise haben wir die Neuheiten auf dem fast fertiggestellten Schiff gegenüber den Schwesterschiffen erkundet!

Bild: CELEBRITY REFLECTION am Ausrüstungspier der Meyer Werft

Wahrlich beeindruckend liegen die Schiffe in den letzten Wochen vor der Emspassage am Ausrüstungspier der Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg. Auf den ersten Blick scheinen sie beinahe schon fertig zu sein, denn man erkennt kaum dass noch viele hundert Spezialisten der Werft und von Zulieferfirmen damit beschäftig sind das Schiff so herzurichten dass die ersten Gäste wieder einmal beeindruckt sein werden von der Pünktlichkeit und der Qualität dieser Traditionswerft!

Nun könnte man darüber berichten, wie viele Kilometer Kabel jeweils noch verlegt werden müssen und wie viele Quadratmeter Teppich usw. Viel interessanter für viele Menschen ist aber sicherlich die Frage, wie schaut es denn nun aus auf einem Kreuzfahrtschiff, welches in knapp 4 Wochen die ersten Gäste an Bord begrüßt? Da man sich einen Rundgang in Bildern sicherlich noch besser vorstellen kann, haben wir eine entsprechende Bildergalerie von Bord der CELEBRITY REFLECTION, dem neuesten Luxusliner der Meyer Werft für die US-Reederei Celebrity Cruises, zusammengestellt. Diese Bildergalerie rundet unseren ersten Bordbericht entsprechend ab. Beeindruckend schon die reinen Zahlen: 14 Decks, 315m lang, 37m breit, 126.000 BRZ, 8,20m Tiefgang, 24 Knoten Geschwindigkeit, 3.046 Passagiere bei Doppelbelegung.

Wie auf einer Showbühne lag sie nun im Hafenbecken der Meyer Werft, angestrahlt von schönstem Sonnenschein und irgendwie eben schon fast fertig... aber auch nur fast!

Nun mag man vermuten, dass an Bord das totale Chaos herrscht und überall lärmende Maschinen zu hören sind, hunderte von Werftarbeitern umher laufen und ihre Arbeiten verrichten... dem ist jedoch absolut nicht so. Zwar wird einem sofort der Eindruck „Großbaustelle" vermittelt aber diese Großbaustelle ist extrem geordnet und auch ordentlich. Die letzten Schweißbrenner sind längst von Bord und die Stahlarbeiten abgeschlossen.

Mit dem Fahrstuhl ging es nun zunächst in den X-Club auf Deck 15, der beinahe schon komplett fertig gestellt ist und bald die ersten „Jung-Kreuzfahrer" zwischen 12-17 Jahren begrüßen wird. Die Teppiche sind schon verlegt und wie auch die Polstermöbel noch mit Plastikfolie abgedeckt. Beim Betreten des Außendecks vermisst man eigentlich nur die Liegestühle und die Kreuzfahrt könnte beginnen. Vorbei am Basketball-Feld in Richtung Mast Bar bleibt dieser Eindruck zunächst bestehen. Hier und da standen noch Schleifmaschinen, Arbeitsmaterial und Werkstoffreste aber der gesamte Deckbereich würde nach einer kurzen Wasserdusche bereits in vorzeigbarem Glanz erstrahlen.

Bild: Aussendecks mit Blick in Richtung Heck und Dockschleuse mit Ems

Naja, an der Mast Bar fehlten noch die zu Hochglanz polierten Holzsitze auf den Barhockern und auch die Auswahl an Getränken war nicht sehr üppig bis gar nicht vorhanden aber man brauchte nicht viel Phantasie um sich bald dort mit dem ersten Cocktail in der Hand sitzen zu sehen!

Das Pooldeck dient derzeit noch als Lagerort für Container, Dämmmaterial, Kabelreste und Baumaschinen. All das ist jedoch in Windeseile mit den Werftkränen von Bord geholt.

Bild: Poolbereich

Die CELEBRITY REFLECTION hat im Gegensatz zu ihren Schwestern ein Kabinendeck mehr. Dadurch bedingt fallen dem aufmerksamen Betrachter schon äußerlich einige Veränderungen auf. An Bord wird diese Umgestaltung dann noch deutlicher. Es gibt keinen Treppenaufgang mehr, der hinauf zum Lawn Club führt. Dieser ist nun auf dem gleichen Deck zu finden wie auch die Mast Bar und der Jogging Track samt Liegestühlen. Mir hat es eigentlich immer gut gefallen, dass der Lawn Club quasi etwas „abgetrennt" untergebracht war. Das obere Sonnendeck geht nun direkt in den Lawn Club über. Wie sich das in der Praxis bewährt, das wird man bald feststellen.

Bild: Lawn Club mit Alcoves und Echtrasen

Wie schon auf der Celebrity Silhouette wird es hier einen Lawn Club Grill (kostenpflichtig) geben und gemütliche Alcoves (Reservierung erforderlich) laden zu romantischen Stunden zu zweit oder zu geselligen Abenden in einer kleinen Gruppe ein. Die CELEBRITY REFLECTION ist bereits das fünfte Schiff dieser preisgekrönten Solstice Klasse und wird das erfolgreiche Konzept der Schwesterschiffe weiter führen. Die noch auf den ersten drei Schiffen installierte Hot Glass Show zog bereits beim letzten Neubau (Celebrity Silhouette) aus und machte dem Lawn Club Grill Platz. In meinen Augen wird der Platz seither auch besser genutzt, denn über 2.000m² Echtrasen auf hoher See kann man definitiv besser nutzen wie nur für eine Partie Boule und eine Hot Glass Show. Letztere war allerdings bei den Amerikanern sehr beliebt.

Bild: Lawn Club mit Alcoves und Echtrasen

Die Vorrichtungen für die gemütlichen Hängematten waren bereits installiert und der Rasenteppich wurde eifrig bewässert. Die nächste, größere Veränderung fällt am Heck direkt ins Auge. Man hat die Sunset Bar neu gestaltet. Diese bietet nun von einer kleinen Empore aus auch einen grandiosen Ausblick auf das Fahrwasser. Neu gestaltet wurde auch die Anordnung der Bar an sich. Ich hatte zunächst den Eindruck als wäre der Bereich auf den Schwesterschiffen großzügiger dimensioniert gewesen aber das kann auch täuschen. Auf jeden Fall werden mehr Sitzplätze installiert wie auf den ersten Schiffen dieser Serie. Der Lawn Club war bislang immer einer meiner Lieblingsplätze auf den Solstice Class Schiffen - ich bin gespannt ob das so bleiben wird. In meinen Augen sind die Veränderungen schon recht deutlich zu sehen und ich bin gespannt ob mein erster Eindruck der fehlenden Exklusivität durch die Ebenerdigkeit zum großen Sonnendeck bestehen bleibt. Da möchte ich mich noch nicht festlegen.

Bild: Sunset Bar

Letztendlich war es aber auch hier beeindruckend zu sehen, wie weit der Baufortschritt ist und wie sehr Wert auf die Details in der Verarbeitung gelegt wird. Diese hochwertige Verarbeitungsqualität kann man meiner Meinung nach bei Schiffen von anderen Werften nicht finden.

Zurück am Pooldeck wünschte man sich schon Wasser in diesen. Ansonsten macht der gesamte Poolbereich schon gewaltig Eindruck und besticht wie bei den anderen Solstice-Class-Schiffen durch die luftigen Abtrennungen mit Sonnensegeln. Das vermittelt Exklusivität und den Eindruck, sich auf einem kleineren Schiff zu befinden.

Im Solarium scheint der Baufortschritt bis auf kleine Detailarbeiten bereits abgeschlossen zu sein. Hier wurde mit akribischer Genauigkeit bereits nach kleinsten Verarbeitungsfehlern gesucht. „Made in Germany" hat eben einen Namen und auf diesen kann die Meyer Werft zu Recht sehr stolz sein. Schiefe Schrauben, mangelhafte Fugendichtungen oder fransige Teppichränder wird man nach der Ablieferung bei einem Schiff von der Meyer Werft garantiert nicht finden!

Bild: Sky Observation Lounge

Wenn man nun weiter geht und die Sky Observation Lounge auf Deck 14 im vorderen Schiffbereich betritt, dann fällt nun eine weitere, große Veränderung auf! Diese ist erheblich geschrumpft! Auf den Schwesterschiffen belegte die Lounge noch den gesamten, vorderen Bereich von Deck 14. Auf der CELEBRITY REFLECTION jedoch nur noch 2/3 davon. Meerblick auf die Backbordseite gibt es nicht mehr. Diese Seite wird nun für 5 Signature Suiten sowie die große Reflection Suite genutzt. Mit 147m² und zwei Schlafzimmern ist sie die größte Suite auf der CELEBRITY REFLECTION. Diese Reflection Suite besticht durch ein ganz besonderes Highlight! Hier gibt es eine über dem Meer schwebende Regendusche mit Spiegelglas, so dass niemand hinein blicken kann. Der Ausblick von dieser Suite aus ist natürlich absolut grandios und der 17m² große Balkon lässt sicherlich kein Gefühl von Enge aufkommen. Man hat keinen Aufwand gescheut, um ein einmaliges Duscherlebnis und atemberaubende Meersicht zu kombinieren! Zusätzlich wurde nämlich eine neue Technologie eingeführt, die es dem Gast ermöglicht, die Glaswände auf Knopfdruck von durchsichtig auf lichtdurchlässig zu stellen. Das iTüpfelchen setzt dem Ganzen nun ein Sensor auf, der beim Betreten dafür sorgt, dass die Verglasung in den Modus lichtdurchlässig wechselt. Die Privatsphäre ist also garantiert!

Bild: Sky Observation Lounge

Technikfreaks wird begeistern, dass man die hochwertigen Matratzen mit einer App per iPad steuern kann und dieses in der Reflection Suite sowie auch in den Signature Suiten bereit liegt.

Schade finde ich in diesem Zusammenhang jedoch, dass dadurch eben die Sky Observation Lounge erheblich kleiner ausfällt. Aber man wird sich wohl etwas dabei gedacht haben und ich hatte auf den Kreuzfahrten auch den Eindruck als sei diese nie wirklich voll gewesen.

Ein Deck tiefer findet man das Fitness Center sowie den Persian Garden und das AquaSpa. Auch in diesem Bereich ist der Baufortschritt bereits weit fortgeschritten. Zwar ist noch alles mit Plastikplanen abgedeckt aber darunter laden bereits die später beheizten Liegen zum relaxen ein. Die Räume sind zu diesem Zeitpunkt natürlich noch leer und die gesamten Geräte werden erst nach der Emspassage Einzug finden.

Bild: Persian Garden

Die Kabinen auf den Decks darunter sind im Prinzip soweit bezugsfertig, da diese ja bereits in Blöcken geliefert und verbaut werden. Zum Zeitpunkt des Einbaus sind sie quasi schon fast fertig für den Bezug.

Auf Deck 5 befindet sich, wie auch schon auf den Schwesterschiffen, im Bugbereich das Reflection Theater. Dort haben Experten bereits die gesamte Elektronik und Lichttechnik installiert.

Was mich nun wieder beeindruckt hat war der Anblick der „Galleria Boutiques" - die künftige Shopping Arcade auf der CELEBRITY REFLECTION. Auch hier konnte man sich nun schon sehr gut vorstellen, wie die Geschäfte bald die ersten Gäste begrüßen werden und man hier bald nach Lust und Laune shoppen kann. Aktuell standen hier noch diverse Arbeitsgeräte, der Boden war abgedeckt und die Scheiben und Türen sind noch nicht komplett eingesetzt gewesen.

Auf Deck 5 und auch auf dem darunter liegenden Deck 4 fallen noch die meisten Arbeiten an, so mein Eindruck. Zwar sind auch die Martini Bar, das Cellar Masters das Bistro on Five und die Art Gallery erkennbar gewesen aber der hochwertige Bodenbelag fehlte noch komplett, ebenso diverse Wand- und Deckenverkleidungen. Als Beispiel möchte ich einmal die Fliesenleger nennen. Es ist wirklich klasse anzusehen gewesen, wie sie in liebevoller Detailarbeit aber hochprofessionell und zügig die Fliesen im Atrium/ Grand Foyer verlegten. Zu diesem Zeitpunkt bekommt man mal einen Eindruck, wo die Qualitätsunterschiede zwischen der Hochwertigkeit eines Meyer-Werft-Schiffes und eines von anderen Werften abgelieferten Neubaus liegt. Ohne Frage achtet man auch auf anderen Werften auf Qualität aber in diesem Fall entsteht schnell der Eindruck, die Toleranzgrenze in der Fugenbreite der Fliesen liegt bei 0mm. Das Endergebnis nach der Ablieferung beeindruckt ja schon immer aber die Verarbeitungsgenauigkeit der Handwerksprofis fasziniert noch weit mehr! Kaum ein Passagier kann sich vorstellen, welch Arbeit hinter solch einem Projekt „Schiffbau" steckt. Wenn die ersten Gäste an Bord kommen, wird sich kaum einer von ihnen vorstellen können, wie es noch wenige Wochen vor der Fertigstellung ausgesehen hat und welch Arbeit eben gerade im Detail steckt! Wenn man dann manchmal so sieht, wie später einige Gäste unachtsam mit all den Dingen umgehen...

Bild: Blick in Richtung Cellar Masters

Die letzte Station des Rundgangs auf der CELEBRITY REFLECTION war nun das Hauptrestaurant „Opus". Einfach gigantisch sind die Ausmaße dieses zweistöckigen Restaurants im Rohzustand. Der imposante Kronleuchter mit dem Wert eines großen Zweifamilienhauses erstrahlte bereits erhaben an der Decke und täuschte mit seiner Eleganz über die staubigen, noch unfertigen Fußböden und die ausgelegten Plastikplanen hinweg. Die ersten Tische wurden verschraubt und die stylischen Weintürme thronten bereits an ihren Plätzen. Die jeweils 480 verschiedenen Weinflaschen finden natürlich erst bei der Bebunkerung ihren Platz in den zweistöckigen, eindrucksvollen Kunstwerken.

Über die weiteren Schiffdetails, Restaurants und Räume werden wir zu einem späteren Zeitpunkt berichten.

Einen noch besseren Eindruck dieses Rundgangs vermittelt sicherlich die Bildergalerie von Bord der CELEBRITY REFLECTION.

Wir sehen nun mit Freude der Vollendung dieses neuesten Prunkstücks entgegen. In wenigen Tagen bereits wird die CELEBRITY REFLECTION die Meyer Werft verlassen und nach der Emspassage die erste Probefahrt auf der Nordsee absolvieren.

Das Schiff ist schon zum Zeitpunkt unseres Besuchs voll fahrbereit gewesen; auf der Brücke wurden allerdings noch Feinabstimmungen in der Elektronik durchgeführt und die Computersysteme auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft. Schon zur Emsüberführung in einer Woche läuft hier die Technik einwandfrei. Letzte Tests erfolgen natürlich auf See und mögliche Unstimmigkeiten werden bis zur Ablieferung so behoben werden können.

Blick: Brücke Celebrity Reflection

Für Interessierte gibt es hier noch einige Informationen zur CELEBRITY REFLECTION, die vielleicht nicht überall bekannt sind.

Das Rumpfdesign stammt aus dem Windkanal - mit dem Ziel größtmöglicher Energieeffizienz. Mehr als 90 Tests wurden durchgeführt, um den Auftriebsschwerpunkt immer weiter zu optimieren. Am Heck baute man einen so genannten Ducktail (Entenschwanz) an. Dieser Auftriebskörper sorgt für mehr Stabilität sowie leichtere Manövrierbarkeit bzw. minimiert auch die Heckwelle. Zusätzlich erhielten alle Schiffe dieser Bauserie einen Interceptor, der das Heck des Schiffes leicht anhebt. Dadurch wird der Widerstand reduziert. Natürlich wurde auch der Bugbereich so optimiert, dass die Bugwellen reduziert und der Wasserwiderstand dadurch verringert wird.

Bild: Celebrity Reflection vor der Meyer Werft in Papenburg

Als weitere Maßnahme für die Energieeinsparung wurde der gesamte Unterwasserbereich mit einer Silikonbeschichtung versehen. Das reduziert den Reibungswiderstand und senkt abermals den Treibstoffverbrauch. Diese Beschichtung verhindert außerdem das Wachstum von Meeresorganismen und Algen. Außerdem verhindert diese Beschichtung das Abblättern von Farbe. Diese Beschichtung ist natürlich frei von giftigen Substanzen, die das Ökosystem der Meere gefährden könnten.

Viele weitere Detailverbesserungen wie abgeschliffene Schweißnähte und neue Propeller sind weitere Fortschritte in Sachen Energieeffizienz.

Natürlich gibt es noch erheblich mehr Energiesparmaßnahmen aber diese hier alle zu nennen, würde den Rahmen sprengen.

Wir sagen daher „Auf Wiedersehen CELEBRITY REFLECTION"!

Komplette BILDERGALERIE von Bord der Celebrity Reflection

 


 Zurück zur Übersicht