AIDAmar Hamburg nach Gran Canaria 24.10.-7.11.2021
Verfasst: 13 Nov 2021, 22:07
So, damit Carmen/steamboats nicht mehr die einzige ist, die hier fleiĂig Berichte schreibt, werfe ich eine Runde AIDA auf den Markt
Ich war mit AIDAmar unterwegs von Hamburg nach Gran Canaria. Es ist schon eine Weile her, dass ich auf einem Schiff der Sphinx-Klasse war. Es hat sich einiges geĂ€ndert. Ich gehe davon aus, dass nicht alle diese Ănderungen auf die Corona-Pandemie zurĂŒckzufĂŒhren sind. Oder zumindest, dass nicht alle Ănderungen mit dem Ende der Pandemie (das ja wohl hoffentlich irgendwann mal kommt) zurĂŒckgenommen werden. Ich fange mal damit an, und dann folgt der eigentliche Bericht.
Corona-Regeln:
â2Gâ fĂŒr alle ab 12. Plus PCR-Schnelltest (kostenfrei) am Terminal beim Check-In. Check-In in Gruppen mit festem Zeitfenster.
Maskenpflicht in allen öffentlichen Innenbereichen an Bord (und auĂen da, wo der Abstand nicht gehalten werden kann). Abstandsregeln gelten z.B. auch im Theatrium und im Restaurant. Durch die geringe Auslastung (wir waren ca. 1.100 Passagiere â auf die Sphinxen gehen normalerweise ca. 2.500 Passagiere drauf) war das zu keiner Zeit ein Problem. In den Restaurants und Bars muss man sich beim Kellner mit der Bordkarte registrieren, damit sie im Fall der FĂ€lle wissen, wer wo saĂ. Auf den Tischen (auch in den Bars) liegen Karten âfrisch desinfiziertâ bzw. ânoch nicht desinfiziert, bitte wĂ€hlen Sie einen anderen Tischâ.
Nach dem Test beim Check-In bleibt man auf Kabine in QuarantĂ€ne, bis das Ergebnis da ist. Wenn man da entlassen ist, geht man zur RettungsĂŒbung. Es gibt keine RettungsĂŒbung fĂŒr den ganzen Dampfer, sondern am Tag des Eincheckens finden fortlaufend Ăbungen in Kleingruppen statt. Die sind auch deutlich schneller zu Ende als frĂŒher.
Die Crew achtet sehr auf AbstĂ€nde und Maskentragen und Desinfektion. Das war richtig entspannt. Ich muss mich erst wieder dran gewöhnen, dass ich zu Hause so viele Menschen bitten muss, doch bitte die Maskenpflicht zu beachten oder Abstand zu halten. Solche Diskussion hatte ich in den 2 Wochen an Bord genau einmal â zu Hause mindestens jeden 2. Tag.
Weitere Ănderungen:
Die Nutzung des Bordportals wird massiv forciert. Wer keine Lust hat, stĂ€ndig mit dem Handy durch die Gegend zu laufen, hat hier und da mal ein Problem. Es gibt z.B. keine Barkarten mehr und keine MenĂŒkarten fĂŒr die Bedienrestaurants. Steht alles im Bordportal. Wer einen Ausflug gebucht hat, muss ab 18 Uhr am Vortag ĂŒber das Bordportal checken, ob sich die Zeit dafĂŒr geĂ€ndert hat. Ein paar Ă€ltere Herrschaften ohne Handy standen allabendlich am Ausflugsschalter an, um ihre Zeiten zu erfragen.
AIDA heute enthĂ€lt jetzt auch einen Stadtplan des angelaufenen Hafens und die wichtigsten SehenswĂŒrdigkeiten (wie frĂŒher die Hafeninfo). Bei den SehenswĂŒrdigkeiten ist auch angegeben, mit welchem AIDA-Ausflug sie zu erreichen sind. Verkaufsförderung
Der âintelligenteâ Fernseher hat seine AIDA-eigenen Musikprogramme verloren, dafĂŒr jetzt aber eine groĂe Anzahl an Radiosendern verfĂŒgbar. Das Bordkonto kann man auch weiterhin ĂŒber den Fernseher einsehen. Das Bordportal aber nicht â siehe oben.
Man kann weder ĂŒber das Telefon noch ĂŒber den Fernseher einen Weckruf einbuchen. Wer keinen Wecker mit hat, kann abends an der Rezi einen Weckruf bestellen. Wenn Ihr einen Wecker mitnehmt: nehmt einen altmodischen mit Batterie. Ich war so âschlauâ, meinen elektrischen Wecker zugleich als Nachtlicht nutzen zu wollen. Der Strom an Bord ist aber so schnell, dass die Uhr in einer Nacht ca. 5 Stunden gewinnt. Da werdet Ihr dann nachts geweckt
Das East-Restaurant ist aktuell ein inkludiertes Bedienrestaurant. Man will denjenigen, die sich mit Buffet noch unsicher fĂŒhlen, eine Alternative bieten. Es gibt tĂ€glich ein 3-Gang-MenĂŒ mit einer Auswahl von 3 verschiedenen Hauptgerichten. Die asiatische KĂŒche muss auf das Ende der Pandemie warten, denn das East hat jetzt eher Gerichte wie Tafelspitz oder Rinderroulade auf der Karte. (Das Bella Donna und das Marktrestaurant sind Buffetrestaurants, wie vor Corona.)
Die Kaffeezeit ist nicht mehr in den Restaurants, sondern auf mehrere Bars aufgeteilt. Und im Reisepreis enthalten ist nur noch der Kuchen, nicht mehr der Kaffee.
Das CafĂ© Mare serviert jetzt Starbucks âč.
Die Wellness-Oase ist nicht mehr fĂŒr ganze Tage buchbar, sondern fĂŒr Zeitslots von 4 Stunden. (Dabei kosten die 4 Stunden in etwa so viel wie frĂŒher ein ganzer Tag.) Ob sie das jetzt wegen Corona machen, um immer mal in Ruhe durchdesinfizieren zu können, oder ob das so bleibt, kann ich nicht einschĂ€tzen. Die weitaus bedeutsamere Ănderung im Spa-Bereich: Die Nutzung der Sauna ist nur in Kombination mit einer Buchung fĂŒr die Wellness-Oase möglich. EinfĂŒhrung der Kostenpflicht fĂŒr die Sauna durch die HintertĂŒr⊠Vorteil in Corona-Zeiten ist natĂŒrlich, dass die Sauna dadurch schön leer ist.
Die wilde Feierei mit Poolparty etc. findet corona-bedingt derzeit nicht statt. Im Theatrium tummeln sich GastkĂŒnstler, die Band, der Pianist und 2 âAIDA Favouritesâ (eine SĂ€ngerin und ein SĂ€nger aus dem frĂŒheren Showensemble bzw. den âAIDA Starsâ). WĂ€hrend der Reise wurde aber vom Entertainmentmanager in der Prime Time angesagt, dass die Show-Ensembles jetzt schrittweise zurĂŒckkehren sollen. In der 1. Novemberwoche hat AIDAsol ihr Show-Ensemble wiederbekommen.
Genug VorgeplÀnkel, hier kommt der Reisebericht.
Nach diversen vorab mitgeteilten Umroutungen (ja, auch ich habe mal vorab Infos von AIDA bekommen â das hat ja Seltenheitswert, wie treue Berichte-Leser wissen) wegen Corona und dem speienden Vulkan auf La Palma legten wir am Sonntag, 25.10. bei sonnigem Herbstwetter in Hamburg ab. Auslaufen aus Hamburg ist immer wieder schön, auch wenn diesmal fast keine Seh-Leute an den Ufern standen.
FĂŒr den 1. Seetag habe ich mir die Wellness-Oase und eine Massage gegönnt. Also eigentlich alles wie immer und das hat ja auch was.
In Ijmuiden habe ich den AIDA-Ausflug âFischerort Volendam und Museumsdorf Zaanse Schaansâ mitgemacht. Das war nett. In Volendam sind wir ein wenig an der Uferpromenade langspaziert.
In dem Museumsdorf kann man sich aus dem ganzen Land zusammengetragene WindmĂŒhlen, eine KĂ€serei usw. ansehen.
Wir konnten dort jeder fĂŒr sich nach eigenem Gusto rumspazieren. Die Tour hat mir gefallen. Es muss von Ijmuiden aus nicht immer Amsterdam sein.
Von Rotterdam aus war ich (auch ĂŒber AIDA) in Den Haag. Wir hatten dort einen gefĂŒhrten Stadtrundgang. Schade, dass keine Freizeit eingerĂ€umt wurde. (Ich weiĂ nicht, ob das Corona-bedingt so war.). Der Ausflug an sich hat mir gefallen, Den Haag ist eine interessante Stadt.
Nach dem ganzen Pflastertreten in Den Haag hatte ich keine Energie mehr ĂŒbrig, in Rotterdam noch in die Stadt zu gehen. Aber der Blick vom Liegeplatz direkt neben der ErasmusbrĂŒcke auf die Skyline ist auch beeindruckend.
Was tun von ZeebrĂŒgge aus? BrĂŒssel ist mir zu weit/zu lange im Bus. BrĂŒgge war ich schon. Also Gent. Und das hat sich echt gelohnt. Ausflug wieder bei AIDA gebucht. Wir hatten einen Tag mit traumhaftem Wetter erwischt. Es ging per Bus nach Gent, dort Umstieg in ein Grachtenboot. Die Sonne schien, so dass wir in einem offenen Boot fahren konnten. Der Guide hat uns viel ĂŒber die Geschichte der Stadt erzĂ€hlt.
Nach der Bootsfahrt gab es einen gefĂŒhrten Stadtrundgang und etwas Freizeit beim Dom fĂŒr die Besichtigung desselben oder SouvenirkĂ€ufe oder etwas Schokolade (letztere musste sein ).
Der berĂŒhmte Genter Altar ist ĂŒbrigens nur nach Vorab-Buchung eines Online-Tickets mit Zeitslot zu besichtigen, den habe ich also nicht gesehen. Aber der Dom ist beeindruckend. Wir bestiegen danach wieder ein Grachtenboot, das uns zum Parkplatz unseres Busses brachte â sehr schöne Art, einen Transfer zu gestalten.
Dann Le Havre. AIDA heute warnt vor âzivilen Unruhenâ in der Stadt. Muss ich nicht haben. Also AIDA-Transfer fĂŒr âHonfleur auf eigene Faustâ. Das ist ja mal ein schönes kleines StĂ€dtchen! Die 3 Stunden Freizeit dort sind völlig ausreichend, um ein wenig zu bummeln, einen Kaffee zu trinken, die Kirche zu besichtigen und Calvados einzukaufen.
Am Nachmittag zur Kaffeezeit konnte ich von der AIDAlounge aus beobachten, wie die AIDAdiva in den Hafen von Le Havre einlief und an der Pier neben uns festmachte. Dass die Passagiere bei AIDA-Schwesterntreffen regelmĂ€Ăig ausflippen, kenne ich. Dass die Crew das auch tut, war mir neu. Das war eine sehr schöne Stimmung da oben, als die Kellner aus der angrenzenden AIDA-Bar zu den Fenstern eilten, winkten und âDiva Divaâ riefen!
Wir haben mit der Diva die GastkĂŒnstler getauscht â so hatte jeder mal was Neues. Die Diva folgte uns noch bis A Coruna und setzte dann ĂŒber den Atlantik, um in Zukunft in der Karibik zu kreuzen. Als wir Le Havre verlieĂen, gab es die ĂŒbliche Schwesternschifftreffen-Stimmung. Also ordentlich Schiffshorn von beiden Seiten auf die Ohren und jede Menge winkende Passagiere auf beiden Schiffen.
Seetag in der Biskaya. Am Vorabend stellt sich der Hoteldirektor im Theatrium auf die BĂŒhne, hĂ€lt einen Vortrag ĂŒber die Biskaya und zeigt ein Foto der AIDAcara in der Biskaya bei 10 m Wellen. Eine halbe Handvoll Leute verlĂ€sst fluchtartig den Ort des Geschehens â denen ist jetzt schon schlecht âč. Die Durchsage des KapitĂ€ns beruhigt die GemĂŒter wieder: mehr als 3,5 m Wellen kriegen wir nicht, liebe GrĂŒĂe von der BrĂŒcke. WindstĂ€rke 4-5 ist OK, es gibt nur selten mal Regenschauer. Das war ein erholsamer Seetag.
HeiĂt es nun A Coruna oder La Coruna? Beides, habe ich gelernt. A Coruna ist galizisch, La Coruna ist spanisch. Galizisch wird heute wieder im Alltag gesprochen und ist in Galizien auch neben Spanisch offizielle Amtssprache. Unter Franco war Galizisch verboten. Es ist kein Dialekt des Spanischen, sondern eine eigenstĂ€ndige Sprache, die eher mit dem Portugiesischen als dem Spanischen verwandt ist.
Nachdem das geklĂ€rt ist, mache ich vormittags einen Stadtbummel. Die Stadt ist fast ausgestorben, Naja, Sonntag. Die Spanier/Galizier sind Katholiken und um die Zeit wohl in der Kirche, ist mein erster Gedanke. Nö, die Kirchen sind alle offen und können besichtigt werden. Gottesdienst um 12, nicht wie bei uns um 10. Ein paar schaurig kostĂŒmierte Kinder auf der StraĂe erinnern daran, dass Halloween ĂŒber den groĂen Teich auch zu uns nach Europa geschwappt ist.
Nachmittags habe ich ĂŒber AIDA eine Landschaftsrundfahrt gemacht. ZunĂ€chst geht es zum Herkulesturm, dem etwas auĂerhalb gelegenen Wahrzeichen der Stadt.
Dieser ist der Ă€lteste durchgehend betriebene Leuchtturm der Welt, erbaut vor etwa 1800 Jahren von den ollen Römern und heute (mit modernisiertem Licht natĂŒrlich) noch immer funktionstĂŒchtig. NatĂŒrlich Weltkulturerbe. In dem kleinen Ort Pontedeume machen wir Pause und können eine ebenfalls ziemlich alte steinerne BrĂŒcke besichtigen, die ĂŒber den Fluss Eume fĂŒhrt (deshalb heiĂt das Dorf ja auch Pontedeume â also BrĂŒcke ĂŒber die Eume, wie praktisch).
Zum Abschluss besichtigen wir die sehr schön gestaltete Gartenanlage eines frĂŒheren Herrenhauses (heute ein Tagungshaus â die RĂ€ume sind nicht öffentlich zugĂ€nglich).
Am nÀchsten Tag sind wir in Leixoes. Bitte wo? Hier steht doch tatsÀchlich der Name der Anlegestelle und nicht der Stadt im Fahrplan. Leixoes ist ein Ortsteil der Stadt Matosinhos, welche wiederum ein Vorort von Porto ist. Alles klar?
Eigentlich ist es möglich, an Bord Tickets fĂŒr den HoHo-Bus von Porto zu buchen, der am Leixoes-Terminal eine Haltestelle hat. Dieser âAusflugâ ist aber kurz vor der Abreise aus MyAIDA verschwunden. Der HoHo-Bus fahre noch nicht, Corona-Pause. Steht auch so auf der Webseite von City Sightseeing. Dann eben nicht. Ich buche einen AIDA-Ausflug mit Stadtrundfahrt in Porto, Portweinprobe und Bootsfahrt auf dem Douro. War sehr schön. Die Stadt ist trotz (oder gerade wegen) des Feiertags so wahnsinnig voll, dass ich froh bin, nicht auf eigene Faust unterwegs zu sein. Unser AIDA-Bus ist ja immerhin eine â2G-Blaseâ, und auch das Boot ist ein Vollcharter. Aber ratet mal, wer seine Runden durch Porto dreht? Richtig, der HoHo-Bus. Merksatz fĂŒr das Reisen in Corona-Zeiten: Informationen sind schneller ĂŒberholt, als man denken kann.
Am Nachmittag bleibt noch Zeit fĂŒr einen Spaziergang auf der langen Strandpromenade von Matosinhos.
In Lissabon liegen wir am stadtnahen Santa Apolonia Terminal. Hurra. Ich ziehe auf eigene Faust los. Immer am Wasser lang bis zum Rossio-Platz (das ist der Platz mit dem Triumphbogen und dem Reiterstandbild in der Mitte).
Von hier kann man StadtspaziergÀnge starten, Electrico
oder HoHo-Bus fahren oder mit dem nahegelegenen Santa Justa Aufzug
in die Oberstadt. (An Bord hieĂ es, der Justa habe Corona-Pause. Nö, der fĂ€hrt wieder.) Ein StĂŒck weiter die StraĂe runter ist das FĂ€hrterminal Terreiro do Paco (bis hier kann man von Apolonia aus auch mit der Metro fahren) und noch ein StĂŒck weiter das FĂ€hrterminal Cais SodrĂ© (von Apolonia z.B. mit dem Bus Nr. 735 erreichbar). Hier starten die FĂ€hren ĂŒber den Teijo zum Terminal Cacilhas in Almada (RĂŒckfahrticket 3,10 âŹ, FĂ€hre alle 10 min). In Almada sind 2 FuĂwege zur Cristos Rei Statue ausgeschildert.
Ein etwas lĂ€ngerer mit moderatem Anstieg und ein etwas kĂŒrzerer, der dafĂŒr recht steil ist. Man kann von Cacilhas aus auch einen Teil des lĂ€ngeren Wegs mit der StraĂenbahn (Linie 1 und 3) fahren. Ich habe den lĂ€ngeren Weg sehr gemĂŒtlich mit Pausen in ca. 75 Minuten bewĂ€ltigt. Gute FuĂgĂ€nger schaffen das sicher in einer Dreiviertelstunde.
Von der Parkanlage um Cristos Rei herum (kostenfrei zugÀnglich)
hat man einen tollen Blick auf die BrĂŒcke des 25. April und Lissabon.
Im Sockel der Statue
befindet sich eine Kirche.
FĂŒr 6 ⏠kann man mit dem Aufzug noch weiter hinauf. Dort wurden mir aber zu viele nicht zusammengehörende Leute gemeinsam in den Aufzug gesteckt, da habe ich verzichtet.
In dem Park befindet sich noch eine kleine Cafeteria und ein Souvenirshop.
Ich habe mir richtig Zeit gelassen und den RĂŒckweg nach etwa 2 Stunden angetreten. FĂ€hre zurĂŒck nach Lissabon, immer am Wasser lang zum Anleger. Und danach: FĂŒĂe hochlegen
Leider hatten wir zum Auslaufen richtig schlechtes Wetter. Naja, war ja auch schon dunkel. Normalerweise ist Ein-/Auslaufen in Lissabon ein tolles Erlebnis. Heute eher nicht. Schöne Bilder gibtŽs trotzdem:
Es folgen 2 Seetage wie aus dem Kreuzfahrt-Bilderbuch. Temperaturen von knapp 20°, zwischendurch auch mal Sonne, moderater Seegang, Wind maximal StĂ€rke 4. Ab jetzt gibt es wieder mondsĂŒchtige DeckspaziergĂ€nge und viele auf Deck 5 unter den Rettungsbooten sinnlos mit Blick aufÂŽs Wasser vergammelte Stunden. Herrlich!
Ăber Madeiras Bergen hĂ€ngen wie immer die Wolken. PĂŒnktlich zum Einlaufen am Abend des 2. Seetags schaut ein Regenbogen vorbei.
Wir liegen am neuen Cristiano Ronaldo Terminal, also richtig stadtnah. Die uns seit Lissabon verfolgende Mein Schiff 4 liegt zusammen mit der Artania von Phoenix gegenĂŒber an der alten Pier. Ach ja, der winkende AIDA-Fan mit seiner Fahne steht auch wieder da.
Ich habe fĂŒr den eigentlichen Madeira-Tag (also den folgenden Morgen) den einzigen Ganztagsausflug der Reise gebucht: Raue NordkĂŒste und Porto Moniz. Das war sehr schön.
Wir sind von Funchal aus mit Fotostopps an diversen Aussichtspunkten
und je einem kurzen Aufenthalt in den Orten Ribeira Brava und Sao Vicente
und nach Porto Moniz gefahren.
Hier gibt es natĂŒrliche Meerwasserschwimmbecken.
(Nein, die können mit den von Cesar Manrique gestalteten Anlagen auf Teneriffa nicht mithalten. Sind dafĂŒr aber teilweise sogar kostenfrei zugĂ€nglich.) Die Promenade an der KĂŒste ist sehr schön.
Wir hatten in Porto Moniz gut 1,5 Stunden Aufenthalt, incl. landestypischem 3-Gang-MenĂŒ zum Mittagessen. ZurĂŒck nach Funchal ging es auf anderem Weg mit Stopps an anderen Aussichtspunkten. Ja, die Tour hat ihren Preis. Aber ja, ich wĂŒrde sie sofort wieder buchen. Hat sich wirklich gelohnt.
Am spÀteren Abend, ca. 2,5 Stunden nach dem Ablegen,
drehen wir plötzlich wieder um. Es geht mit Vollgas zurĂŒck nach Funchal, weil wir einen medizinischen Notfall an Bord haben. Deja vu. Auf meiner Trans-Kanaren-Reise mit AIDAsol 2016 sind wir aus Funchal ebenfalls wegen eines medizinischen Notfalls verspĂ€tet ausgelaufen. Aber damals lagen wir immerhin noch an der Pier. Nachts gibt der KĂ€ptÂŽn weiterhin ordentlich Gas. Immerhin haben wir ca. 5 Stunden VerspĂ€tung. Von denen hat er 3 wieder reingefahren, so dass wir mit nur 2 Stunden VerspĂ€tung Teneriffa erreichen.
Teneriffa, das ist unser letzter Hafentag. Ich habe jetzt keine Lust mehr auf BusausflĂŒge. Der Mietwagenschalter von Cicar am Hafen ist noch corona-bedingt geschlossen. (Es wurde erst knapp eine Woche vor der Reise bekanntgegeben, dass man ohne AIDA-Ausflug von Bord darf. Vielleicht war das bei denen noch nicht angekommen.) Aber Santa Cruz hat ja auch was zu bieten, nĂ€mlich das âPalmetumâ und den âParque Maritimoâ. Ersteres ist ein botanischer Garten mit Schwerpunkt auf Palmen aus aller Welt, der auf einer ehemaligen MĂŒllhalde in der NĂ€he des Auditorio (des Konzertsaals der Insel) angelegt wurde. Letzteres ist ein von Cesar Manrique in seinem typischen Stil gestaltetes Meerwasserschwimmbad direkt daneben. Ein Kombiticket fĂŒr beides zusammen kostet 9,10 âŹ. Corona-bedingt muss man Tickets fĂŒr das Schwimmbad derzeit mit Zeitslot online vorab buchen. Tickets fĂŒr das Palmetum alleine kriegt man auch am Schalter vor Ort. Ich bin zum Palmetum mit dem Taxi gefahren (knapp 8 ⏠- der Fahrer war aber nicht so begeistert, nur eine Kurzstrecke zu haben und sich dann am Hafen wieder anstellen zu mĂŒssen). Man kann auch immer am Wasser lang laufen, habe ich auf dem RĂŒckweg gemacht (ca. 30 min).
Das Palmetum ist wirklich schön gestaltet.
Die Palmen sind nach Herkunftsgebieten sortiert und auch auf Englisch erklÀrt. Es gibt gut befestigte Wege und viele BÀnke zum Ausruhen. Und diverse Aussichtspunkte mit Blick auf das Meer,
die Stadt und das Schwimmbad.
Palmetum und Schwimmbad waren so leer, dass man gar nicht in die Verlegenheit kommt, sich um Abstandsregeln etc. Gedanken machen zu mĂŒssen. In Puerto de la Cruz im Norden von Teneriffa gibt es ja auch so ein Schwimmbad. Das ist besser âin Schussâ. Nicht falsch verstehen, es war alles sauber (das ist das Wichtigste, finde ich). Aber so Dinge wie verrostete TĂŒrangeln oder wegen Defekt gesperrte Umkleiden/SanitĂ€ranlagen findet man in Puerto de la Cruz nicht. (Das ist natĂŒrlich auch nicht mehr der neueste Stand, in Puerto de la Cruz war ich zuletzt im Januar 2020 â also knapp â vor Coronaâ).
Auf dem Weg zu unserem Zielhafen Gran Canaria blieb dann nur noch, den in der Kabine verstreuten Krams vollstĂ€ndig wieder in den Koffer zu packen und auf dem Pooldeck dem Abschiedskonzert der Band zu lauschen. Es war so windig, dass denen hĂ€ufiger mal die Noten wegflogen. Und leer war es auch. Die Passagiere wurden wohl zurĂŒck nach drinnen âgewehtâ.
Der Flughafentransfer findet wegen Corona jetzt viel gesitteter statt als frĂŒher. Das sollten sie mal fĂŒr die Zukunft beibehalten. Man bekommt eine feste Transfergruppe zugeteilt und darf erst dann ins Terminal, wenn diese aufgerufen wird.
Wer auf dem Flughafen versucht, wenigstens 50 cm Abstand zu halten, bleibt natĂŒrlich da. (WĂ€re auch nicht schlecht gewesen.) Aber es sind ja nur Geimpfte mit Maske da, und genug Zugluft herrscht in solchen Abfertigungshallen ja auch. Ist gut gegangen.
Was nicht gut war, war das letzte StĂŒck. Nach der Landung in Hamburg dauerte es eine gefĂŒhlte Ewigkeit, bis das Kofferband ĂŒberhaupt angesprungen ist. Ich habe 2 ZĂŒge nach Hause verpasst und erst den 3. erwischt. So lange habe ich noch nie auf meinen Koffer warten mĂŒssen. Und dabei war es auf dem Hamburger Flughafen so leer, dass Abstand halten selbst am GepĂ€ckband Null Problem war. Vielleicht fehlt da Personal in der GepĂ€ckabfertigung.
Fazit:
Trans-Kanaren ist wirklich was Schönes im Herbst. Durch die vielen Seetage wirklich erholsam. Und auch in Pandemie-Zeiten kann man sich auf dem Schiff sicher fĂŒhlen.
Ich war mit AIDAmar unterwegs von Hamburg nach Gran Canaria. Es ist schon eine Weile her, dass ich auf einem Schiff der Sphinx-Klasse war. Es hat sich einiges geĂ€ndert. Ich gehe davon aus, dass nicht alle diese Ănderungen auf die Corona-Pandemie zurĂŒckzufĂŒhren sind. Oder zumindest, dass nicht alle Ănderungen mit dem Ende der Pandemie (das ja wohl hoffentlich irgendwann mal kommt) zurĂŒckgenommen werden. Ich fange mal damit an, und dann folgt der eigentliche Bericht.
Corona-Regeln:
â2Gâ fĂŒr alle ab 12. Plus PCR-Schnelltest (kostenfrei) am Terminal beim Check-In. Check-In in Gruppen mit festem Zeitfenster.
Maskenpflicht in allen öffentlichen Innenbereichen an Bord (und auĂen da, wo der Abstand nicht gehalten werden kann). Abstandsregeln gelten z.B. auch im Theatrium und im Restaurant. Durch die geringe Auslastung (wir waren ca. 1.100 Passagiere â auf die Sphinxen gehen normalerweise ca. 2.500 Passagiere drauf) war das zu keiner Zeit ein Problem. In den Restaurants und Bars muss man sich beim Kellner mit der Bordkarte registrieren, damit sie im Fall der FĂ€lle wissen, wer wo saĂ. Auf den Tischen (auch in den Bars) liegen Karten âfrisch desinfiziertâ bzw. ânoch nicht desinfiziert, bitte wĂ€hlen Sie einen anderen Tischâ.
Nach dem Test beim Check-In bleibt man auf Kabine in QuarantĂ€ne, bis das Ergebnis da ist. Wenn man da entlassen ist, geht man zur RettungsĂŒbung. Es gibt keine RettungsĂŒbung fĂŒr den ganzen Dampfer, sondern am Tag des Eincheckens finden fortlaufend Ăbungen in Kleingruppen statt. Die sind auch deutlich schneller zu Ende als frĂŒher.
Die Crew achtet sehr auf AbstĂ€nde und Maskentragen und Desinfektion. Das war richtig entspannt. Ich muss mich erst wieder dran gewöhnen, dass ich zu Hause so viele Menschen bitten muss, doch bitte die Maskenpflicht zu beachten oder Abstand zu halten. Solche Diskussion hatte ich in den 2 Wochen an Bord genau einmal â zu Hause mindestens jeden 2. Tag.
Weitere Ănderungen:
Die Nutzung des Bordportals wird massiv forciert. Wer keine Lust hat, stĂ€ndig mit dem Handy durch die Gegend zu laufen, hat hier und da mal ein Problem. Es gibt z.B. keine Barkarten mehr und keine MenĂŒkarten fĂŒr die Bedienrestaurants. Steht alles im Bordportal. Wer einen Ausflug gebucht hat, muss ab 18 Uhr am Vortag ĂŒber das Bordportal checken, ob sich die Zeit dafĂŒr geĂ€ndert hat. Ein paar Ă€ltere Herrschaften ohne Handy standen allabendlich am Ausflugsschalter an, um ihre Zeiten zu erfragen.
AIDA heute enthĂ€lt jetzt auch einen Stadtplan des angelaufenen Hafens und die wichtigsten SehenswĂŒrdigkeiten (wie frĂŒher die Hafeninfo). Bei den SehenswĂŒrdigkeiten ist auch angegeben, mit welchem AIDA-Ausflug sie zu erreichen sind. Verkaufsförderung
Der âintelligenteâ Fernseher hat seine AIDA-eigenen Musikprogramme verloren, dafĂŒr jetzt aber eine groĂe Anzahl an Radiosendern verfĂŒgbar. Das Bordkonto kann man auch weiterhin ĂŒber den Fernseher einsehen. Das Bordportal aber nicht â siehe oben.
Man kann weder ĂŒber das Telefon noch ĂŒber den Fernseher einen Weckruf einbuchen. Wer keinen Wecker mit hat, kann abends an der Rezi einen Weckruf bestellen. Wenn Ihr einen Wecker mitnehmt: nehmt einen altmodischen mit Batterie. Ich war so âschlauâ, meinen elektrischen Wecker zugleich als Nachtlicht nutzen zu wollen. Der Strom an Bord ist aber so schnell, dass die Uhr in einer Nacht ca. 5 Stunden gewinnt. Da werdet Ihr dann nachts geweckt
Das East-Restaurant ist aktuell ein inkludiertes Bedienrestaurant. Man will denjenigen, die sich mit Buffet noch unsicher fĂŒhlen, eine Alternative bieten. Es gibt tĂ€glich ein 3-Gang-MenĂŒ mit einer Auswahl von 3 verschiedenen Hauptgerichten. Die asiatische KĂŒche muss auf das Ende der Pandemie warten, denn das East hat jetzt eher Gerichte wie Tafelspitz oder Rinderroulade auf der Karte. (Das Bella Donna und das Marktrestaurant sind Buffetrestaurants, wie vor Corona.)
Die Kaffeezeit ist nicht mehr in den Restaurants, sondern auf mehrere Bars aufgeteilt. Und im Reisepreis enthalten ist nur noch der Kuchen, nicht mehr der Kaffee.
Das CafĂ© Mare serviert jetzt Starbucks âč.
Die Wellness-Oase ist nicht mehr fĂŒr ganze Tage buchbar, sondern fĂŒr Zeitslots von 4 Stunden. (Dabei kosten die 4 Stunden in etwa so viel wie frĂŒher ein ganzer Tag.) Ob sie das jetzt wegen Corona machen, um immer mal in Ruhe durchdesinfizieren zu können, oder ob das so bleibt, kann ich nicht einschĂ€tzen. Die weitaus bedeutsamere Ănderung im Spa-Bereich: Die Nutzung der Sauna ist nur in Kombination mit einer Buchung fĂŒr die Wellness-Oase möglich. EinfĂŒhrung der Kostenpflicht fĂŒr die Sauna durch die HintertĂŒr⊠Vorteil in Corona-Zeiten ist natĂŒrlich, dass die Sauna dadurch schön leer ist.
Die wilde Feierei mit Poolparty etc. findet corona-bedingt derzeit nicht statt. Im Theatrium tummeln sich GastkĂŒnstler, die Band, der Pianist und 2 âAIDA Favouritesâ (eine SĂ€ngerin und ein SĂ€nger aus dem frĂŒheren Showensemble bzw. den âAIDA Starsâ). WĂ€hrend der Reise wurde aber vom Entertainmentmanager in der Prime Time angesagt, dass die Show-Ensembles jetzt schrittweise zurĂŒckkehren sollen. In der 1. Novemberwoche hat AIDAsol ihr Show-Ensemble wiederbekommen.
Genug VorgeplÀnkel, hier kommt der Reisebericht.
Nach diversen vorab mitgeteilten Umroutungen (ja, auch ich habe mal vorab Infos von AIDA bekommen â das hat ja Seltenheitswert, wie treue Berichte-Leser wissen) wegen Corona und dem speienden Vulkan auf La Palma legten wir am Sonntag, 25.10. bei sonnigem Herbstwetter in Hamburg ab. Auslaufen aus Hamburg ist immer wieder schön, auch wenn diesmal fast keine Seh-Leute an den Ufern standen.
FĂŒr den 1. Seetag habe ich mir die Wellness-Oase und eine Massage gegönnt. Also eigentlich alles wie immer und das hat ja auch was.
In Ijmuiden habe ich den AIDA-Ausflug âFischerort Volendam und Museumsdorf Zaanse Schaansâ mitgemacht. Das war nett. In Volendam sind wir ein wenig an der Uferpromenade langspaziert.
In dem Museumsdorf kann man sich aus dem ganzen Land zusammengetragene WindmĂŒhlen, eine KĂ€serei usw. ansehen.
Wir konnten dort jeder fĂŒr sich nach eigenem Gusto rumspazieren. Die Tour hat mir gefallen. Es muss von Ijmuiden aus nicht immer Amsterdam sein.
Von Rotterdam aus war ich (auch ĂŒber AIDA) in Den Haag. Wir hatten dort einen gefĂŒhrten Stadtrundgang. Schade, dass keine Freizeit eingerĂ€umt wurde. (Ich weiĂ nicht, ob das Corona-bedingt so war.). Der Ausflug an sich hat mir gefallen, Den Haag ist eine interessante Stadt.
Nach dem ganzen Pflastertreten in Den Haag hatte ich keine Energie mehr ĂŒbrig, in Rotterdam noch in die Stadt zu gehen. Aber der Blick vom Liegeplatz direkt neben der ErasmusbrĂŒcke auf die Skyline ist auch beeindruckend.
Was tun von ZeebrĂŒgge aus? BrĂŒssel ist mir zu weit/zu lange im Bus. BrĂŒgge war ich schon. Also Gent. Und das hat sich echt gelohnt. Ausflug wieder bei AIDA gebucht. Wir hatten einen Tag mit traumhaftem Wetter erwischt. Es ging per Bus nach Gent, dort Umstieg in ein Grachtenboot. Die Sonne schien, so dass wir in einem offenen Boot fahren konnten. Der Guide hat uns viel ĂŒber die Geschichte der Stadt erzĂ€hlt.
Nach der Bootsfahrt gab es einen gefĂŒhrten Stadtrundgang und etwas Freizeit beim Dom fĂŒr die Besichtigung desselben oder SouvenirkĂ€ufe oder etwas Schokolade (letztere musste sein ).
Der berĂŒhmte Genter Altar ist ĂŒbrigens nur nach Vorab-Buchung eines Online-Tickets mit Zeitslot zu besichtigen, den habe ich also nicht gesehen. Aber der Dom ist beeindruckend. Wir bestiegen danach wieder ein Grachtenboot, das uns zum Parkplatz unseres Busses brachte â sehr schöne Art, einen Transfer zu gestalten.
Dann Le Havre. AIDA heute warnt vor âzivilen Unruhenâ in der Stadt. Muss ich nicht haben. Also AIDA-Transfer fĂŒr âHonfleur auf eigene Faustâ. Das ist ja mal ein schönes kleines StĂ€dtchen! Die 3 Stunden Freizeit dort sind völlig ausreichend, um ein wenig zu bummeln, einen Kaffee zu trinken, die Kirche zu besichtigen und Calvados einzukaufen.
Am Nachmittag zur Kaffeezeit konnte ich von der AIDAlounge aus beobachten, wie die AIDAdiva in den Hafen von Le Havre einlief und an der Pier neben uns festmachte. Dass die Passagiere bei AIDA-Schwesterntreffen regelmĂ€Ăig ausflippen, kenne ich. Dass die Crew das auch tut, war mir neu. Das war eine sehr schöne Stimmung da oben, als die Kellner aus der angrenzenden AIDA-Bar zu den Fenstern eilten, winkten und âDiva Divaâ riefen!
Wir haben mit der Diva die GastkĂŒnstler getauscht â so hatte jeder mal was Neues. Die Diva folgte uns noch bis A Coruna und setzte dann ĂŒber den Atlantik, um in Zukunft in der Karibik zu kreuzen. Als wir Le Havre verlieĂen, gab es die ĂŒbliche Schwesternschifftreffen-Stimmung. Also ordentlich Schiffshorn von beiden Seiten auf die Ohren und jede Menge winkende Passagiere auf beiden Schiffen.
Seetag in der Biskaya. Am Vorabend stellt sich der Hoteldirektor im Theatrium auf die BĂŒhne, hĂ€lt einen Vortrag ĂŒber die Biskaya und zeigt ein Foto der AIDAcara in der Biskaya bei 10 m Wellen. Eine halbe Handvoll Leute verlĂ€sst fluchtartig den Ort des Geschehens â denen ist jetzt schon schlecht âč. Die Durchsage des KapitĂ€ns beruhigt die GemĂŒter wieder: mehr als 3,5 m Wellen kriegen wir nicht, liebe GrĂŒĂe von der BrĂŒcke. WindstĂ€rke 4-5 ist OK, es gibt nur selten mal Regenschauer. Das war ein erholsamer Seetag.
HeiĂt es nun A Coruna oder La Coruna? Beides, habe ich gelernt. A Coruna ist galizisch, La Coruna ist spanisch. Galizisch wird heute wieder im Alltag gesprochen und ist in Galizien auch neben Spanisch offizielle Amtssprache. Unter Franco war Galizisch verboten. Es ist kein Dialekt des Spanischen, sondern eine eigenstĂ€ndige Sprache, die eher mit dem Portugiesischen als dem Spanischen verwandt ist.
Nachdem das geklĂ€rt ist, mache ich vormittags einen Stadtbummel. Die Stadt ist fast ausgestorben, Naja, Sonntag. Die Spanier/Galizier sind Katholiken und um die Zeit wohl in der Kirche, ist mein erster Gedanke. Nö, die Kirchen sind alle offen und können besichtigt werden. Gottesdienst um 12, nicht wie bei uns um 10. Ein paar schaurig kostĂŒmierte Kinder auf der StraĂe erinnern daran, dass Halloween ĂŒber den groĂen Teich auch zu uns nach Europa geschwappt ist.
Nachmittags habe ich ĂŒber AIDA eine Landschaftsrundfahrt gemacht. ZunĂ€chst geht es zum Herkulesturm, dem etwas auĂerhalb gelegenen Wahrzeichen der Stadt.
Dieser ist der Ă€lteste durchgehend betriebene Leuchtturm der Welt, erbaut vor etwa 1800 Jahren von den ollen Römern und heute (mit modernisiertem Licht natĂŒrlich) noch immer funktionstĂŒchtig. NatĂŒrlich Weltkulturerbe. In dem kleinen Ort Pontedeume machen wir Pause und können eine ebenfalls ziemlich alte steinerne BrĂŒcke besichtigen, die ĂŒber den Fluss Eume fĂŒhrt (deshalb heiĂt das Dorf ja auch Pontedeume â also BrĂŒcke ĂŒber die Eume, wie praktisch).
Zum Abschluss besichtigen wir die sehr schön gestaltete Gartenanlage eines frĂŒheren Herrenhauses (heute ein Tagungshaus â die RĂ€ume sind nicht öffentlich zugĂ€nglich).
Am nÀchsten Tag sind wir in Leixoes. Bitte wo? Hier steht doch tatsÀchlich der Name der Anlegestelle und nicht der Stadt im Fahrplan. Leixoes ist ein Ortsteil der Stadt Matosinhos, welche wiederum ein Vorort von Porto ist. Alles klar?
Eigentlich ist es möglich, an Bord Tickets fĂŒr den HoHo-Bus von Porto zu buchen, der am Leixoes-Terminal eine Haltestelle hat. Dieser âAusflugâ ist aber kurz vor der Abreise aus MyAIDA verschwunden. Der HoHo-Bus fahre noch nicht, Corona-Pause. Steht auch so auf der Webseite von City Sightseeing. Dann eben nicht. Ich buche einen AIDA-Ausflug mit Stadtrundfahrt in Porto, Portweinprobe und Bootsfahrt auf dem Douro. War sehr schön. Die Stadt ist trotz (oder gerade wegen) des Feiertags so wahnsinnig voll, dass ich froh bin, nicht auf eigene Faust unterwegs zu sein. Unser AIDA-Bus ist ja immerhin eine â2G-Blaseâ, und auch das Boot ist ein Vollcharter. Aber ratet mal, wer seine Runden durch Porto dreht? Richtig, der HoHo-Bus. Merksatz fĂŒr das Reisen in Corona-Zeiten: Informationen sind schneller ĂŒberholt, als man denken kann.
Am Nachmittag bleibt noch Zeit fĂŒr einen Spaziergang auf der langen Strandpromenade von Matosinhos.
In Lissabon liegen wir am stadtnahen Santa Apolonia Terminal. Hurra. Ich ziehe auf eigene Faust los. Immer am Wasser lang bis zum Rossio-Platz (das ist der Platz mit dem Triumphbogen und dem Reiterstandbild in der Mitte).
Von hier kann man StadtspaziergÀnge starten, Electrico
oder HoHo-Bus fahren oder mit dem nahegelegenen Santa Justa Aufzug
in die Oberstadt. (An Bord hieĂ es, der Justa habe Corona-Pause. Nö, der fĂ€hrt wieder.) Ein StĂŒck weiter die StraĂe runter ist das FĂ€hrterminal Terreiro do Paco (bis hier kann man von Apolonia aus auch mit der Metro fahren) und noch ein StĂŒck weiter das FĂ€hrterminal Cais SodrĂ© (von Apolonia z.B. mit dem Bus Nr. 735 erreichbar). Hier starten die FĂ€hren ĂŒber den Teijo zum Terminal Cacilhas in Almada (RĂŒckfahrticket 3,10 âŹ, FĂ€hre alle 10 min). In Almada sind 2 FuĂwege zur Cristos Rei Statue ausgeschildert.
Ein etwas lĂ€ngerer mit moderatem Anstieg und ein etwas kĂŒrzerer, der dafĂŒr recht steil ist. Man kann von Cacilhas aus auch einen Teil des lĂ€ngeren Wegs mit der StraĂenbahn (Linie 1 und 3) fahren. Ich habe den lĂ€ngeren Weg sehr gemĂŒtlich mit Pausen in ca. 75 Minuten bewĂ€ltigt. Gute FuĂgĂ€nger schaffen das sicher in einer Dreiviertelstunde.
Von der Parkanlage um Cristos Rei herum (kostenfrei zugÀnglich)
hat man einen tollen Blick auf die BrĂŒcke des 25. April und Lissabon.
Im Sockel der Statue
befindet sich eine Kirche.
FĂŒr 6 ⏠kann man mit dem Aufzug noch weiter hinauf. Dort wurden mir aber zu viele nicht zusammengehörende Leute gemeinsam in den Aufzug gesteckt, da habe ich verzichtet.
In dem Park befindet sich noch eine kleine Cafeteria und ein Souvenirshop.
Ich habe mir richtig Zeit gelassen und den RĂŒckweg nach etwa 2 Stunden angetreten. FĂ€hre zurĂŒck nach Lissabon, immer am Wasser lang zum Anleger. Und danach: FĂŒĂe hochlegen
Leider hatten wir zum Auslaufen richtig schlechtes Wetter. Naja, war ja auch schon dunkel. Normalerweise ist Ein-/Auslaufen in Lissabon ein tolles Erlebnis. Heute eher nicht. Schöne Bilder gibtŽs trotzdem:
Es folgen 2 Seetage wie aus dem Kreuzfahrt-Bilderbuch. Temperaturen von knapp 20°, zwischendurch auch mal Sonne, moderater Seegang, Wind maximal StĂ€rke 4. Ab jetzt gibt es wieder mondsĂŒchtige DeckspaziergĂ€nge und viele auf Deck 5 unter den Rettungsbooten sinnlos mit Blick aufÂŽs Wasser vergammelte Stunden. Herrlich!
Ăber Madeiras Bergen hĂ€ngen wie immer die Wolken. PĂŒnktlich zum Einlaufen am Abend des 2. Seetags schaut ein Regenbogen vorbei.
Wir liegen am neuen Cristiano Ronaldo Terminal, also richtig stadtnah. Die uns seit Lissabon verfolgende Mein Schiff 4 liegt zusammen mit der Artania von Phoenix gegenĂŒber an der alten Pier. Ach ja, der winkende AIDA-Fan mit seiner Fahne steht auch wieder da.
Ich habe fĂŒr den eigentlichen Madeira-Tag (also den folgenden Morgen) den einzigen Ganztagsausflug der Reise gebucht: Raue NordkĂŒste und Porto Moniz. Das war sehr schön.
Wir sind von Funchal aus mit Fotostopps an diversen Aussichtspunkten
und je einem kurzen Aufenthalt in den Orten Ribeira Brava und Sao Vicente
und nach Porto Moniz gefahren.
Hier gibt es natĂŒrliche Meerwasserschwimmbecken.
(Nein, die können mit den von Cesar Manrique gestalteten Anlagen auf Teneriffa nicht mithalten. Sind dafĂŒr aber teilweise sogar kostenfrei zugĂ€nglich.) Die Promenade an der KĂŒste ist sehr schön.
Wir hatten in Porto Moniz gut 1,5 Stunden Aufenthalt, incl. landestypischem 3-Gang-MenĂŒ zum Mittagessen. ZurĂŒck nach Funchal ging es auf anderem Weg mit Stopps an anderen Aussichtspunkten. Ja, die Tour hat ihren Preis. Aber ja, ich wĂŒrde sie sofort wieder buchen. Hat sich wirklich gelohnt.
Am spÀteren Abend, ca. 2,5 Stunden nach dem Ablegen,
drehen wir plötzlich wieder um. Es geht mit Vollgas zurĂŒck nach Funchal, weil wir einen medizinischen Notfall an Bord haben. Deja vu. Auf meiner Trans-Kanaren-Reise mit AIDAsol 2016 sind wir aus Funchal ebenfalls wegen eines medizinischen Notfalls verspĂ€tet ausgelaufen. Aber damals lagen wir immerhin noch an der Pier. Nachts gibt der KĂ€ptÂŽn weiterhin ordentlich Gas. Immerhin haben wir ca. 5 Stunden VerspĂ€tung. Von denen hat er 3 wieder reingefahren, so dass wir mit nur 2 Stunden VerspĂ€tung Teneriffa erreichen.
Teneriffa, das ist unser letzter Hafentag. Ich habe jetzt keine Lust mehr auf BusausflĂŒge. Der Mietwagenschalter von Cicar am Hafen ist noch corona-bedingt geschlossen. (Es wurde erst knapp eine Woche vor der Reise bekanntgegeben, dass man ohne AIDA-Ausflug von Bord darf. Vielleicht war das bei denen noch nicht angekommen.) Aber Santa Cruz hat ja auch was zu bieten, nĂ€mlich das âPalmetumâ und den âParque Maritimoâ. Ersteres ist ein botanischer Garten mit Schwerpunkt auf Palmen aus aller Welt, der auf einer ehemaligen MĂŒllhalde in der NĂ€he des Auditorio (des Konzertsaals der Insel) angelegt wurde. Letzteres ist ein von Cesar Manrique in seinem typischen Stil gestaltetes Meerwasserschwimmbad direkt daneben. Ein Kombiticket fĂŒr beides zusammen kostet 9,10 âŹ. Corona-bedingt muss man Tickets fĂŒr das Schwimmbad derzeit mit Zeitslot online vorab buchen. Tickets fĂŒr das Palmetum alleine kriegt man auch am Schalter vor Ort. Ich bin zum Palmetum mit dem Taxi gefahren (knapp 8 ⏠- der Fahrer war aber nicht so begeistert, nur eine Kurzstrecke zu haben und sich dann am Hafen wieder anstellen zu mĂŒssen). Man kann auch immer am Wasser lang laufen, habe ich auf dem RĂŒckweg gemacht (ca. 30 min).
Das Palmetum ist wirklich schön gestaltet.
Die Palmen sind nach Herkunftsgebieten sortiert und auch auf Englisch erklÀrt. Es gibt gut befestigte Wege und viele BÀnke zum Ausruhen. Und diverse Aussichtspunkte mit Blick auf das Meer,
die Stadt und das Schwimmbad.
Palmetum und Schwimmbad waren so leer, dass man gar nicht in die Verlegenheit kommt, sich um Abstandsregeln etc. Gedanken machen zu mĂŒssen. In Puerto de la Cruz im Norden von Teneriffa gibt es ja auch so ein Schwimmbad. Das ist besser âin Schussâ. Nicht falsch verstehen, es war alles sauber (das ist das Wichtigste, finde ich). Aber so Dinge wie verrostete TĂŒrangeln oder wegen Defekt gesperrte Umkleiden/SanitĂ€ranlagen findet man in Puerto de la Cruz nicht. (Das ist natĂŒrlich auch nicht mehr der neueste Stand, in Puerto de la Cruz war ich zuletzt im Januar 2020 â also knapp â vor Coronaâ).
Auf dem Weg zu unserem Zielhafen Gran Canaria blieb dann nur noch, den in der Kabine verstreuten Krams vollstĂ€ndig wieder in den Koffer zu packen und auf dem Pooldeck dem Abschiedskonzert der Band zu lauschen. Es war so windig, dass denen hĂ€ufiger mal die Noten wegflogen. Und leer war es auch. Die Passagiere wurden wohl zurĂŒck nach drinnen âgewehtâ.
Der Flughafentransfer findet wegen Corona jetzt viel gesitteter statt als frĂŒher. Das sollten sie mal fĂŒr die Zukunft beibehalten. Man bekommt eine feste Transfergruppe zugeteilt und darf erst dann ins Terminal, wenn diese aufgerufen wird.
Wer auf dem Flughafen versucht, wenigstens 50 cm Abstand zu halten, bleibt natĂŒrlich da. (WĂ€re auch nicht schlecht gewesen.) Aber es sind ja nur Geimpfte mit Maske da, und genug Zugluft herrscht in solchen Abfertigungshallen ja auch. Ist gut gegangen.
Was nicht gut war, war das letzte StĂŒck. Nach der Landung in Hamburg dauerte es eine gefĂŒhlte Ewigkeit, bis das Kofferband ĂŒberhaupt angesprungen ist. Ich habe 2 ZĂŒge nach Hause verpasst und erst den 3. erwischt. So lange habe ich noch nie auf meinen Koffer warten mĂŒssen. Und dabei war es auf dem Hamburger Flughafen so leer, dass Abstand halten selbst am GepĂ€ckband Null Problem war. Vielleicht fehlt da Personal in der GepĂ€ckabfertigung.
Fazit:
Trans-Kanaren ist wirklich was Schönes im Herbst. Durch die vielen Seetage wirklich erholsam. Und auch in Pandemie-Zeiten kann man sich auf dem Schiff sicher fĂŒhlen.