Montag, 15. Juli 2019 Bremerhaven
Heute geht es endlich los! Wir reisen mit der Bahn nach Bremerhaven an – etwas umständlich, weil wir zweimal umsteigen müssen, aber die Anschlüsse klappen gut. Pünktlich um 13.31 Uhr erreichen wir Bremerhaven Hauptbahnhof. Um 13.40 Uhr soll der Shuttlebus abfahren, das passt genau. Allerdings bin ich besser über die Fahrpreise informiert als der Busfahrer – Kinder bis 15 Jahre fahren nämlich kostenlos. Zum Glück habe ich mir den entsprechenden Passus ausgedruckt, mein Sohn ist noch 14. Bei zwei Personen rechnet sich der Shuttlebus sonst nicht wirklich, denn jeder Erwachsene zahlt 7 EUR, der Taxipreis soll bei ca. 15 EUR liegen.
Kurz nach 14 Uhr erreichen wir das Kreuzfahrtterminal. Im Verhältnis zu Kreuzfahrten auf größeren Schiffen herrscht hier gähnende Leere. An den Schaltern für Gold- und Silberservice stehen vielleicht 6 Personen an, an dem Schalter für die restlichen Gäste, zu denen auch wir zählen, vielleicht 20. Die Amadea ist heute das einzige Kreuzfahrtschiff in Bremerhaven, da herrschte bei unserer Spitzbergen-Reise mit der Artania in 2016 ein ganz anderer Andrang, denn damals fand der Vierfach-Anlauf von Phoenix statt.
Leider bedeuten wenige Passagiere nicht unbedingt, dass der Check-in schnell geht. An unserem Schalter scheint es ein technisches Problem zu geben. Es dauert fast eine gute Viertelstunde, bis ein Ehepaar eingecheckt werden kann. Bei der Celebrity Eclipse letzten Sommer wurden in der Zeit an einem Schalter mindestens 5 Paare eingecheckt. Ein zweiter Schalter wird personell besetzt, aber nicht eröffnet. Was ist denn hier los? Nach einer halben Stunde Wartezeit haben wir den Check-in endlich geschafft. Auf das Schiff dürfen wir aber noch nicht, deshalb nehmen wir oben im Wartebereich im 1. Stock Platz. Mein Sohn ist sehr zufrieden, denn hier gibt es freies W-LAN (das Passwort ist auf einem Schild am Eingang des Cafés angeschlagen). Als kurz vor 15 Uhr die ersten Passagiere an Bord dürfen, verzichten wir zunächst darauf, uns in die lange Schlange einzureihen, sondern nutzen das W-LAN für letzte Software-Updates und WhatsApp-Nachrichten, außerdem verabschieden wir uns telefonisch noch von meinem Mann, den wir leider noch nicht mit dem Kreuzfahrt-Virus infizieren konnten.
Nach der Sicherheitskontrolle werden die Pässe für den Facecheck,, der für die Einreise nach Großbritannien notwendig ist, eingesammelt. Danach führt uns ein Mitarbeiter zu unserer Kabine. Wir haben Kabine 727, eine Außenkabine mit Sichtbehinderung auf dem Promenadendeck. Die Sichtbehinderung empfinde ich als ziemlich unerheblich. Ich nehme das Sofabett, mein Sohn bekommt das Klappbett (letzteres ist zwar etwas breiter, hat aber eine härtere Matratze). Die ersten Gepäckstücke kommen auch schon, aber wir wollen jetzt erst einmal die erste Kaffeezeit genießen. Im Restaurant Amadea gibt es Kaffee (bzw. für uns Tee, wir sind keine Kaffeetrinker), Kuchen, Obst und kleine deftige Schnittchen. So gestärkt schicke ich meinen Sohn zum ersten Schiffsrundgang, damit ich Platz und Ruhe in der Kabine zum Auspacken habe.
Ich bin gerade mit fertig, als die Rettungsübung um 17.45 Uhr beginnt. Auf der Amadea ist der Treffpunkt für alle Gäste direkt draußen auf dem Promenadendeck, so bleibt einem der Gänsemarsch von einer Musterstation im Inneren nach draußen erspart und die Übung war deutlich schneller beendet als bei unseren Reisen mit der Artania oder der Albatros.
Gegen 19.15 Uhr legen wir in Bremerhaven ab. Es ist mit 15 Grad, starkem Wind und dicken Wolken nicht wirklich sommerlich, trotzdem bin ich erstaunt, dass wir auf dem Promenadendeck fast die einzigen sind, die sich das Ablegen draußen anschauen.
Danach geht es zum Abendessen ins Restaurant Vier Jahreszeiten. Heute ist es etwas wuselig (wie eigentlich überall am ersten Abend), es dauert 1,5 Stunden, bis wir mit vier sehr leckeren, allerdings übersichtlichen Gängen fertig sind. Mein gefräßiger Sohn fragt ernsthaft, ob er nicht noch irgend etwas zu essen bekommen kann, aber es ist spät, ich bin müde und ordne deshalb Schlafenszeit an. Zum Schlafen ist es definitiv ein Vorteil, dass die Portionen nicht so riesig waren, denn zumindest ich kann mit vollem Bauch nicht gut schlafen (mein Sohn kann immer schlafen). Wir haben spürbaren Seegang, aber die Kabine ist sehr ruhig, kein Geknarze, auch keine Geräusche von Kabinennachbarn – wunderbar, ich kann sogar ohne Ohrenstöpsel schlafen.
Dienstag, 16. Juli 2019 Seetag
Heute morgen wache ich gegen 8.15 Uhr auf. Der Seegang hat das bei mir bewirkt, was er immer bewirkt: ich habe gut und lange (über neun Stunden) geschlafen. Ich mache mich fertig und wecke meinen Sohn gegen 8.40 Uhr. Wir frühstücken im Restaurant Vier Jahreszeiten, mein Sohn lässt sich das heutige Special „Rührei mit Shrimps“ nicht entgehen.
Um 11.30 Uhr gibt es einen maritimen Frühschoppen am Pool. Essen kann ich jetzt nicht schon wieder (Austern wären auch nicht so mein Ding, aber der Lachs sah gut aus), aber fotografieren, es gab nämlich hübsche Eisskulpturen. Danach drehen wir 10 Runden über die Rundumpromenade (eine Runde misst immerhin 370m).
Jetzt ist schon wieder Zeit zum Mittagessen. Heute geht es deutlich schneller als gestern Abend – eine knappe Stunde für vier Gänge. Danach besuche ich eine Übung zur Progressiven Muskelentspannung, dann ist schon wieder Kaffeezeit. Ich trinke bloß einen Tee, aber mein Sohn ist schon wieder gut beim Kuchen dabei (Teenager müsste man sein – er kann ständig essen und nimmt kein Gramm zu). Anschließend geht mein Sohn zum Tischtennistreff, während ich hier Reisebericht schreibe.
Heute Abend müssen wir uns aufhübschen, denn es ist Galaabend angesagt. Gegen 17.50 Uhr gehen wir zur persönlichen Begrüßung durch den Kapitän Franz W. Ziolkowski und die Kreuzfahrtdirektorin Manuela Bzdega. Bei der Begrüßung in der Showlounge werden die leitenden Mitarbeiter aus allen Bereichen vorgestellt. Dann geht es um 19 Uhr zum Galadinner. Die heutige Kleiderordnung „Gala – Festliche Abendgarderobe / Herren: Smoking, Dinnerjacket oder eleganter Abendanzug, Damen entsprechend“ wird recht frei interpretiert. Ich habe keinen einzigen Herren in Smoking oder Dinnerjacket gesehen, ebenso keine einzige Dame in langem Abendkleid. „Eleganter Abendanzug“ traf bei einigen Herren zu, es gab aber auch viele Herren in mehr oder minder eleganter Kombination, zum Teil sogar in der Variante Jeans, Sakko und Hemd mit offenem Kragen (weder Krawatte noch Fliege) zu sehen. Ich brauchte also kein schlechtes Gewissen haben, weil ich meinem Sohn keinen Smoking gekauft hatte, sondern er seinen Konfirmationsanzug trug.
Nach einem leckeren Essen begeben wir uns zur Kabine und verzichten auf die Willkommens-Show, da wir morgen früh hoch müssen. Das Tagesprogramm für morgen hat mir einen ziemlichen Schrecken versetzt: zuerst sollen in Lerwick alle Phoenix-Ausflügler zum Facecheck bei den britischen Behörden und danach von Bord gehen, für Individualreisende soll es erst ab 9.45 Uhr von Bord gehen, ich habe uns aber schon für 9 Uhr ein Taxi bestellt. Nach Rücksprache mit der Rezeption soll es möglich sein, dass wir schon früher von Bord gehen können, aber Phoenix-Ausflüge haben Vorrang, wir sollen viel Zeit mitbringen. Ich bestelle vorsichtshalber einen Weckruf für 6.30 Uhr, damit wir früh genug fertig sind, um vor dem ersten Phoenix-Ausflug, der Treffpunkt um 8.30 Uhr in der Showlounge hat, von Bord zu gehen.
Mittwoch, 17. Juli 2019 Lerwick / Shetland-Inseln
Der Weckruf reißt uns um 6.30 Uhr aus dem Schlaf, was nicht ganz so bestialisch ist, wie es sich anhört, denn wir haben heute durch Zeitverschiebung eine Stunde gewonnen.
Man kann schon erste Inseln sehen (die Shetland-Inseln sind eine Inselgruppe, wir werden heute die größte Insel, Mainland, besuchen). Es ist wolkig, neblig, aber trocken, die Temperaturen liegen heute zwischen 13 – 15 Grad. Ich hoffe, dass der Nebel noch aufreißt und mache deshalb nur sehr wenig Fotos vom Einlaufen und der Ankunft des Lotsen.
Wir frühstücken im Restaurant Vier Jahreszeiten und schaffen es tatsächlich, vor den ersten Phoenix-Ausflüglern von Bord zu gehen. Pünktlich um 9 Uhr kommt unser Taxi. Wir hatten einen Wagen bei Sinclairs Taxis (www.sinclairstaxis.co.uk) reserviert. In einem kleineren Taxi (bis 4 Personen) kostet hier die Stunde 45 GBP. Chauffiert werden wir heute von der Tochter des Inhabers, die sich auch gleichzeitig als Reiseleiterin betätigt und uns viel erzählt. Sie spricht ein gut verständliches Englisch (das ist in Schottland nicht selbstverständlich ).
Ich möchte unbedingt Papageientaucher sehen. Bei unserem ersten Besuch auf den Shetland-Inseln 2017 waren wir dafür schon zu spät (die Vögel brüten nur bis Juli, wir waren damals Ende August in Lerwick), aber dieses Mal hoffe, dass es klappt. Deshalb fahren wir zur Südspitze von Mainland, nach Sumburgh Head. Dort befindet sich ein Leuchtturm auf hohen Klippen, in denen diverse Seevögel brüten.
Auf der Fahrt sehen wir leider nur sehr wenig von der Landschaft, denn es ist stark neblig. Um Sumburgh Head zu erreichen, müssen wir die Start- und Landebahn des Flughafens überqueren. Sollte ein Flugzeug kommen, würde eine rote Ampel den (geringen) Autoverkehr stoppen – wie in Gibraltar. Heute kommt kein Flugzeug – unsere Fahrerin erzählt uns, dass sie heute morgen einen Gast hatte, der schon den dritten Versuch unternommen hat, die Shetland-Inseln mit dem Flugzeug zu verlassen. Aufgrund des starken Nebels können aber keine Flugzeuge starten oder landen.
In Sumburgh Head können wir bis zum Leuchtturm vorfahren, denn es sind kaum Autos und keine Busse dort. Dicker Nebel, man hat leider gar keine Aussicht – aber wir sehen Papageientaucher. Die Vögel sind so niedlich, sie befinden sich nur wenige Meter von uns entfernt. Die wenigen Touristen, die dort sind (vielleicht 6 – 8 Personen) fahren bald ab, so dass wir dort komplett alleine mit unserer Fahrerin sind. Den Leuchtturm könnte man auch von innen besichtigen, aber dafür sind wir zu früh, er öffnet erst um 11 Uhr. Wir sind aber auch nicht wegen des Leuchtturms, sondern wegen der Papageientaucher gekommen, auch wenn es schade ist, dass wir noch nicht mal das Meer, in dem man hier mit Glück auch Wale oder Delfine sehen können soll, durch den Nebel wahrnehmen.
Nach ausgiebigen Vogelbeobachtungen und einigen Bildern (Kommentar meines Sohnes: „Mama, wir brauchen keine 100 Fotos!“) geht es weiter. Auf der Hinfahrt sind wir schon an einer archäologischen Stätte vorbeigekommen (Old Scatness), diese besichtigen wir nun. Die meisten Busse mit Touristen (neben uns ist auch noch die MS Europa vor Ort) fahren nach Jarlshof. Old Scatness hat keine großen Parkplätze, hier sind wir ganz alleine. Ein Mitarbeiter des Museums führt uns herum und erläutert uns die Ausgrabungen, auf die man zufällig beim Bau einer Zufahrtsstraße zum Flughafen 1975 gestoßen ist. Der Eintritt hier kostet 6 GBP für Erwachsene und 4 GBP für Kinder.
Nach der Besichtigung fahren wir auf meinen Wunsch noch zu einem Strand, an dem viele Seehunde liegen. Wir haben Glück, denn a) sind die Seehunde tatsächlich dort und b) hat sich der Nebel zumindest so weit verzogen, dass wir den Strand überhaupt von oben aus überhaupt erkennen können.
Nun geht es wieder zurück zum Schiff. Vorher halten wir noch in Lerwick am Clickhimin Broch, einem gut erhaltenen Rundturm aus piktischer Zeit. Dieser kann ohne Eintrittsgebühr besichtigt werden. Gegen 12 Uhr sind wir dann zurück am Schiff. Das Taxi kann übrigens in bar (GBP) oder per Kreditkarte bezahlt werden, unsere Fahrerin hatte auch die Eintrittsgebühr für Old Scatness zunächst für uns ausgelegt, man braucht also nicht unbedingt vorher Geld tauschen. Der Ausflug hat uns trotz des nebligen Wetters ausgezeichnet gefallen. Individueller geht es nicht.
Jetzt lassen wir uns das Mittagessen schmecken. So sind wir rechtzeitig zum Ablegen um 14 Uhr fertig. Viel sehen kann man leider nicht, im Verhältnis zum Einlaufen heute morgen hat es sich noch weiter zugezogen, es herrscht dichter Nebel. Die MS Europa, die auf Reede liegt, ist kaum zu erkennen.
Um 14.30 Uhr besuche ich den Vortrag des Lektors Jan Holthuis über die Wikinger. Gegen 15.45 Uhr wollen wir zur Kaffeezeit in die Vista-Lounge, aber dort sind alle Plätze besetzt. Gut, dann geht es eben ins Restaurant Amadea. Eigentlich war heute Nachmittag auch die Möglichkeit zur Besichtigung der Brücke vorgesehen, doch aufgrund des starken Nebels wurde das aus Sicherheitsgründen abgesagt. Gegen 17 Uhr besuche ich die Sauna. Ich bin allerdings nicht die einzige, die diese Idee hat. In der Sauna selbst (ich besuche die Finnische Sauna, es gibt außerdem noch eine Bio-Sauna mit etwas niedrigeren Temperaturen sowie ein Dampfbad) ist es ziemlich leer, aber der Ruheraum verfügt nur über wenige Liegen (ca. 12) und ist voll besetzt. Zum Glück wird nach kurzer Zeit doch noch eine Liege frei.
Als ich gegen 18 Uhr den Saunabereich verlasse, kommen mir schon Scharen von Menschen auf dem Weg zum Abendessen entgegen. Ich habe noch keinen Hunger, wir gehen erst gegen 19.15 Uhr ins Restaurant Vier Jahreszeiten. Es hat sich schon eingebürgert, dass wir dort gerne im hinteren Bereich an einem der kleineren Tische sitzen. Im Restaurant Amadea stehen die Tische sehr eng beieinander, so dass man kaum aufstehen kann, wenn am Tisch hinter einem noch jemand sitzt, deshalb gehe ich lieber ins Restaurant Vier Jahreszeiten.
Im Tagesprogramm für morgen ist eine Küchenführung angekündigt, außerdem sind weitere Termine für Küchenführungen genannt (Anmeldung an der Rezeption, begrenzte Teilnehmerzahl). Ich melde uns für den 25. Juli an.
Heute Abend gehen wir erstmals zur Show. Es gibt lustige Experimente mit dem Mentalisten Aaron. Danach ist dann Schlafenszeit angesagt.
Donnerstag, 18. Juli 2019 Seetag
Ich bin nach 8 Stunden Schlaf gegen 7.30 Uhr ausgeschlafen. Mein Sohn schläft noch eine knappe Stunde länger, dann wird neben oder vor unserer Kabine Staub gesaugt, vor unserer Kabine auf der Promenade werden Liegen aufgestellt (warum in aller Welt ausgerechnet an der engsten Stelle der Promenade Liegen aufgestellt werden, so dass Jogger oder Spaziergänger kaum durchkommen, erschließt sich mir nicht). Bei dem Lärm kann selbst mein Sohn nicht mehr schlafen.
Wir frühstücken im Restaurant Vier Jahreszeiten. Heute gibt es als Special Quark-Pfannkuchen mit Blaubeeren, das lassen wir uns nicht entgehen. Um 11 Uhr geht mein Sohn zum Tischtennistreff, ich schreibe ein wenig am Reisebericht.
Zum Mittagessen gehen wir ins Restaurant Amadea, denn heute isst nur mein Sohn, ich leiste ihm bloß Gesellschaft und hebe meinen Appetit lieber für den Nachmittag auf, da ist nämlich die Kaffeezeit „Der Himmel hängt voller Erdbeeren“ angesagt. Vorher drehen wir noch einige Runden auf dem Promenadendeck – ich schaffe 10 Runden, mein Sohn hat nach 6 Runden keine Lust mehr, denn so sonnig und schön es auch aussieht, der Wind pustet einen fast um.
Die Erdbeer-Kaffeezeit erleben wir zum ersten Mal (auf der Artania hatten wir 2016 „Alles Schokolade“ und „Wiener Kaffeehaus“). Immerhin wissen wir jetzt, dass wir etwas sehr Schönes zu erwarten haben und sind mit Fotoapparaten gerüstet. Wir schlemmen Erdbeer-Torte, Törtchen, Baiser sowie frische Erdbeeren mit Sahne, Vanilleeis und Schokoladensoße – wunderbar! Ich liebe die besonderen Kaffeezeiten bei Phoenix Reisen.
Um 16.15 Uhr ist unser Deck an der Reihe zum Besuch auf der Kommandobrücke. Das geht hier allerdings Schlag auf Schlag, wir dürfen einmal kurz durchlaufen, uns umschauen, fotografieren, dann geht es auch schon wieder heraus. Aber schön, dass hier überhaupt allen Passagieren ein kostenfreier Besuch auf der Brücke ermöglicht wird.
Den Rest des Nachmittags schreibe ich zunächst Reisebericht, dann probiere ich den Fitnessraum aus. Huch, ist das hier kühl klimatisiert. Offensichtlich habe ich mit 17.45 – 18.45 Uhr eine gute Zeit für Sport gewählt, denn ich bin fast alleine dort. Ich laufe eine halbe Stunde auf dem Crosstrainer, dann mache ich noch einige Übungen am Boden, wobei es in dem schmalen Raum sehr schwierig ist, überhaupt eine Ecke zu finden, wo man eine Gymnastikmatte ausbreiten kann.
Jetzt habe ich so langsam wieder Appetit auf das Abendessen. Heute gehen wir erst um 19.30 Uhr ins Restaurant Vier Jahreszeiten. Die meisten Leute essen offensichtlich früher, wir sind in einer Stunde mit vier Gängen fertig. Morgen stehen die Lofoten und abends die Passage durch Trollfjord und Raftsund auf dem Programm, also ein anstrengender Tag und für mich der Höhepunkt der Reise. Deshalb schicke ich meinen Sohn, der noch etwa 10 Stunden Schlaf pro Nacht braucht, schon mal ins Bett. Ich schaue mir noch die schöne Show „Nur die Liebe zählt“ an. Mal sehen, welche Wetterprognose für morgen zutrifft: Im Bordfernseher ist von 16 Grad, Wolken und Regen die Rede, im Tagesprogramm steht 22 Grad und Sonne.
Freitag, 19. Juli 2019 Leknes / Lofoten
Vor Aufregung werde ich erstmals schon um 3.30 Uhr wach. Draußen strahlt schon die Sonne, erste Berge sind schon zu sehen. Ich liege eine ganze Weile wach, ehe es mir doch noch gelingt, wieder einzuschlafen. Ich will ja fit sein für die Passagen heute Abend, wegen Raftsund und in der Hoffnung auf Trollfjord habe ich diese Reise gebucht.
Um 7 Uhr wache ich auf und mache mich fertig, um 7.30 Uhr wecke ich meinen Sohn. Heute Mittag (Treffpunkt 12.40 Uhr) haben wir einen Ausflug über Phoenix nach Nusfjord gebucht. Bei dem wunderbaren Wetter will ich aber vormittags nicht bloß auf dem Schiff sitzen. Ich habe vorab eine kleine Wanderung zum Aussichtspunkt Haugheia geplant. Phoenix bietet dies auch als organisierten Wanderausflug an, man kann die Tour aber auch gut alleine gehen (einfache Strecke vom Schiff auf den Berg ca. 3,3 km).
Wir frühstücken, mein Sohn bummelt wie üblich im Bad herum, so dass wir erst gegen 9.45 Uhr das Schiff verlassen. Für die Lofoten herrscht ein gigantisches Wetter. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, wir haben uns ordentlich mit Sonnenmilch eingecremt und es ist 22 Grad warm. Der Wanderweg ist einigermaßen gut beschildert, der Anstieg auch für Ungeübte gut machbar und die Aussicht ziemlich schnell atemberaubend, so dass man – auch wenn man gar nicht den ganzen Weg bis zum Ende geht. Da mein gefräßiger Sohn vor dem Ausflug nach Nusfjord noch zum Mittagessen will, kehren wir gegen 11 Uhr um und sind um 12 Uhr wieder am Schiff. Ein schnelles Mittagessen im Restaurant Vier Jahreszeiten (das Buffet im Restaurant Amadea ist leider noch nicht offen), dann noch mal kurz auf die Kabine und die Ausflugstickets holen und los geht’s.
Mit dem Bus fahren wir zuerst zu einem Fotostopp bei einer Kirche auf der Insel Flakstadoy. Weiter geht es zur Schmiede von Sund (hier finde ich die Aussicht fast interessanter als die Schmiedearbeiten und die kleine Ausstellung). Am sehr schönen Strand von Ramberg fahren wir leider nur vorbei, hier hätte ich gerne einen Fotostopp gemacht. Es sind tatsächlich viele Leute am Strand und sogar im Wasser (bei ca. 12 Grad Wassertemperatur muss man da aber schon abgehärtet sein). Unser letzter Stopp ist Nusfjord. Sehr schön, aber natürlich heute von Ausflüglern überlaufen. Hier wäre ich gerne noch etwas länger geblieben, aber unser Schiff legt um 17 Uhr ab. Wir sind gerade so um 16.30 Uhr wieder an Bord – wäre dies ein individueller und kein Phoenix-Ausflug gewesen, hätte ich jetzt schon Nervenflattern bekommen. Unser örtlicher Reiseleiter auf dem Ausflug war übrigens ein Deutscher aus Schwaben, der seit 1,5 Jahren in Norwegen lebt – er konnte sehr persönlich und informativ erzählen, das hat mir gut gefallen.
Auf dem Schiff findet jetzt die Polartaufe statt – übrigens deutlich harmloser als auf der Artania, wo die teilnehmenden Passagiere zum Teil stark mit Schaum etc. beschmiert wurden. Trotzdem verzichten wir auch dieses Mal darauf, uns taufen zu lassen – eine Urkunde bekommen wir später auch so auf die Kabine.
Heute Abend steht noch das auf dem Programm, warum ich die Reise gebucht hatte: die Passagen Raftsund und Trollfjord. Die Fahrt durch den Trollfjord ist nicht immer möglich und wird nicht garantiert – aber heute stimmt das Wetter. Gefühlt jeder Passagier will diese Passage erleben, deshalb gehen heute alle Punkt 18 Uhr zum Abendessen. Entsprechend lange dauert es, wir sind erst gegen 19.40 Uhr fertig. Jetzt schnell nach draußen, denn gegen 20 Uhr fahren wir in den Trollfjord ein. Die Einfahrt ist nur etwa 100 m breit – man hat den Eindruck, man bräuchte nur die Hand auszustrecken, um die hohen Felsen zu berühren. Wir sehen schon das Ende des nur 2 km langen Fjordes vor uns und fragen uns, wie in aller Welt das Schiff dort wenden soll, um wieder herauszukommen. Es ist zutiefst beeindruckend, hier entlang zu fahren und es ist ein Privileg, auf einem Schiff wie der Amadea zu fahren, die so viel Freiflächen auf den Außendecks bietet, dass es nie eng wird und jeder in Ruhe filmen oder fotografieren kann, ohne Arme oder Köpfe anderer Leute im Bild zu haben.
Nach der Fahrt durch den Trollfjord fahren wir durch den Raftsund. Mich lockt heute nichts nach drinnen, auch wenn ich gerne die Show des Geigers Jiri Erlebach erlebt hätte. Aber Shows kann ich jeden Abend sehen, durch diese fantastische Landschaft bei so einem genialen Sommerwetter fahre ich wahrscheinlich nur einmal im Leben. Wir fahren durch herrliche Natur, immer wieder stehen Menschen am Ufer und winken uns, einer sogar mit einer Flagge von Phoenix Reisen (ob das ein ehemaliger Mitarbeiter war?).
Nachdenklich machen mich die schwarzen Rauchwolken, die die Amadea immer wieder ausstößt. Diese Tour ist eine Reise durch herrliche Natur – und wir verpesten mit den Schiffsabgasen diese Natur, die wir genießen wollen. Ich weiß, dass Kreuzfahrten nur einen kleinen Teil des weltweiten Schiffsverkehrs ausmachen, ich habe unterwegs auch bei Schleppern, Lotsenbooten und Frachtschiffen dicke Rauchwolken gesehen und den Gestank der Abgase gerochen. Das macht es jedoch nicht besser. Ich halte es für den falschen Weg, wenn Menschen wie zuletzt in Kiel gegen die Kreuzschifffahrt protestieren, indem sie ein Schiff am Auslaufen hindern oder Kreuzfahrer anpöbeln. Ich möchte nicht, dass diese Art des Urlaubs verboten wird – nicht nur, weil ich selbst es so liebe, sondern weil ich gerade auf einem Schiff wie der Amadea sehen kann, dass es einige Passagiere gibt, die keine anstrengender Wanderungen mehr schaffen, für die selbst eine Busrundreise zu anstrengend wäre. Ich halte es für einen Segen, dass auch Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer etc. durch ein Kreuzfahrtschiff diese gigantische Natur erleben können. Aber ich wünsche mir, dass die Regierungen die Abgasnormen verschärfen. Ich hoffe, dass es findige Ingenieure und Techniker gibt, die gute Ideen haben, wie man ein Schiff antreiben kann, ohne die Umwelt zu verpesten – und ich hoffe, dass die notwendigen Umbauten bei älteren Schiffen nicht so viel kosten, dass Kreuzfahrt nur noch ein elitärer Urlaub für Reiche wird.
Mein immer hungriger Teenager möchte nach so viel Naturerlebnis noch zum Late Night Snack, der nach meinem Eindruck deutlich aufwendiger gestaltet ist als auf der Artania. Noch ein kurzer Blick nach draußen – es ist immer noch schön und das Abendlicht ist wunderbar. Danach fallen wir nach einem erfüllten Tag ins Bett – auch wenn es fast schade um jede Minute ist, die wir schlafen – die Landschaft ist einfach zu schön,
Samstag, 20. Juli 2019 Honningsvag / Nordkap
Mein persönlicher Weckdienst (der Mitarbeiter, der auf dem Promenadendeck vor unserem Fenster die Liegen aufstellt) weckt mich heute um 8 Uhr. Meinen Sohn, der einen gesegneten Schlaf hat und sich von keinerlei Geräuschen stören lässt, wecke ich um 9.20 Uhr, damit wir es noch zum Spätaufsteherfrühstück von 10 – 10.30 Uhr schaffen.Dadurch verpassen wir leider den Vortrag des Lektors, aber heute haben wir einen langen Abend vor uns, da soll mein Sohn ausgeschlafen sein.
Es ist ein herrlich sonniger Tag, blauer Himmel, frischer Wind. Ich drehe ein paar Runden über die Außendecks, mein Sohn geht zum Tischtennistreff. Da wir nur wenig gefrühstückt haben, gehen wir um 12.50 Uhr zum Mittagessen. Das geht heute schnell, in 50 Minuten haben wir 4 Gänge verspeist.
Nachmittags spielen wir Golf. Plötzlich ruft eine Frau: „Da ist ja ein Wal!“ Vielleicht 20 m vom Schiff entfernt sehen wir deutlich einen großen Wal (ich kann nicht sagen, ob es ein Blauwal, ein Buckelwal oder noch eine andere Art war, aber zumindest war es ein richtig großes Tier, nicht bloß ein Schweinswal). Ich habe natürlich keinen Fotoapparat dabei, aber ich freue mich, dass auch ich endlich mal so nah einen großen Wal sichte – und denke immer noch an unsere Reise mit der Artania 2016, als ich an einem ähnlich schönen Tag wie heute Richtung Kabine ging, um mir ein Buch zu holen und bei der Rückkehr auf das Außendeck von meinem Sohn erfuhr, dass er eine Gruppe Orkas gesehen hatte. Auch ich Wal-Pechvogel kann einmal Glück haben!
Noch mehr Glück haben wir bei der Kaffeestunde in der Vista-Lounge: etwas weiter entfernt sich hier zwei Wale zu sehen.
Gegen 17 Uhr passieren wir bei bestem Wetter das Nordkap mit dem Schiff.
Das Abendessen nehmen wir relativ früh ein (ich habe dafür nachmittags auf Kuchen verzichtet und nur ein Kännchen Tee getrunken, während mein Sohn schon wieder Hunger hat, obwohl er sich nachmittags durch das gesamte Kuchensortiment probiert hat).
Um 20.10 Uhr ist Treffpunkt für unseren Ausflug zum Nordkap. Bei unserem 4. Besuch in Honningsvag, wo wir gegen 19.15 Uhr angelegt haben, wollen wir endlich auch mal zum Nordkap fahren. Es hat sich gelohnt, dass ich so viele Jahre mit diesem Ausflug gewartet habe: mein Sohn ist jetzt alt genug, dass er nicht müde oder quengelig wird, wenn es abends spät wird. Wir haben gigantisch schönes Wetter, selbst abends noch an die 20 Grad, Sonnenschein, blauer Himmel, besser geht es nicht. Ich habe noch nie so gutes Wetter in dieser Region erlebt.
Unterwegs sehen wir Rentierherden und schöne Landschaft – leider ohne Fotostopp. Am Nordkap laufen wir zuerst zu der Weltkugel. Unten auf See fährt gerade die AIDAluna vorbei, die wir nach unserer Rückkehr in Honningsvag treffen werden. Außerdem schauen wir uns noch den schönen Film und die Cave of Lights an und laufen draußen herum, um schöne Fotos zu machen. Ziemlich ernüchternd finde ich den riesigen Platz, auf dem Wohnmobile und dazwischen kleine Zelte dicht an dicht stehen. Mit einsamem Naturerlebnis der Mitternachtssonne am Nordkap hat dieser Massentourismus nichts mehr zu tun. Die armen Camper werden wahrscheinlich nachts kein Auge zu tun, denn während von unserem Schiff der letzte Bus kurz nach 23 Uhr zurückfährt, werden deutlich mehr Busse mit Passagieren von der AIDAluna die halbe Nacht fahren (ab Mitternacht starten viele Busse ab Honningsvag, denn die AIDAluna hat viermal so viele Passagiere wie die Amadea).
Wir fahren mit dem letzten Bus zurück zum Schiff und kommen mit Verspätung etwa 23.45 Uhr an. Trotz des intensiven Tages sind wir noch gar nicht müde, denn die Sonne scheint immer noch und wir sind erfüllt von den schönen Erlebnissen heute. Mein Sohn will noch zum Late Night Snack auf dem Pooldeck, hier gibt es u.a. Würstchen und eine schöne heiße Suppe. Wir fahren jetzt durch schöne Innenpassagen weiter nach Tromsö. Als einziger Wermutstropfen bleiben wieder die dicken schwarzen Qualmwolken, die die Amadea ausstößt. Es ist nachts halb zwei, bis wir schlafen.
Sonntag, 21. Juli 2019 Tromsö
Das war eine kurze Nacht, schon um 8 Uhr bin ich wieder wach. Nach einem Blick nach draußen hält mich nichts mehr im Bett, wir fahren durch eine fantastische Hochgebirgslandschaft mit schneebedeckten Bergen. Ich frühstücke heute alleine, meinen Sohn lasse ich noch schlafen, es droht ja keine Hungersnot. Ab 12 Uhr gibt es Mittagessen, außerdem haben wir einen Obstkorb auf der Kabine.
Bei diesem herrlichen Panorama muss auch der Lektor auf mich verzichten, ich wandere über die Außendecks, fotografiere und sauge die Landschaft in mich auf. Solche Bilder brauche ich für die Seele, wenn ich später im Herbst oder Winter wieder im Norddeutschen Schmuddelwetter sitze. Mein Sohn hat weniger Sinn für Landschaft und geht zum Tischtennistreff, danach geht es zum Mittagessen.
Wir legen pünktlich um 13.30 Uhr in Tromsö an. Für 14 Uhr sind wir mit Karina Weinschenk von www.scanadventure.no verabredet, wir wollen den Ausflug zur Insel Sommaroya machen. Wir sind alleine mit Karina, so dass sie uns mit dem Auto abholt (sie hat auch einen Kleinbus für größere Gruppen). Wir fahren durch die schöne Landschaft, halten immer wieder für Fotostopps oder kurze Spaziergänge an. Wir sehen schöne Aussichten, Felszeichnungen, sogar Schweinswale in einem Fjord (leider tauchen sie immer nur so kurz auf, dass es nicht für ein Foto reicht). Kaffeepause machen wir bei Tove's Glashuset – hier kann man schöne Glaskunstwerke erwerben, aber auch einfach so wie wir bei Tee / Kaffee und ausgesprochen leckeren Waffeln auf der Terrasse am Fjord sitzen. Es ist einfach nur schön, Karina ist eine sehr sympathische Deutsch- Norwegerin, es kommt mir vor, als ob ich mit einer guten Freundin unterwegs bin. Weiter geht es zur Insel Sommaroya, wo es schöne kleine Strände gibt und einen wunderbaren Ausblick auf einen Felsen, der den Architekten der Eismeerkathedrale in Tromsö wohl beim Bau inspiriert hat. Mitreisende vom Schiff sehen wir bei unserem Ausflug nicht, die Schiffsausflüge gehen zu anderen Zielen.
Gegen 19.15 Uhr sind wir wieder zurück. Sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt hatten wir übrigen einen kleinen Stau, weil ein Rentier die Straße überquerte. Wir schauen uns noch das Auslaufen um 20 Uhr an, dann geht es zum Abendessen und im Anschluss zur Abba-Show in die Showlounge. Die Show ist nett, man kann sie sich gut anschauen, allerdings kennen wir z.B. von AIDA schon eine Abba-Show, da kann die von Phoenix schon aufgrund der sehr begrenzten technischen Möglichkeiten der Atlantik-Showlounge nicht wirklich mithalten. Danach muss mein Sohn noch zum Late Night Snack, der heute in der Bibliothek aufgebaut wurde, weil das Wetter für die geplante Poolparty doch recht kritisch geworden ist (während wir den ganzen Tag Sonne und blauen Himmel hatten und beim Ausflug sogar Schwimmer im Meer gesehen hatten, hat es sich jetzt zugezogen und es nieselt). Es ist schon wieder fast Mitternacht, bis wir endlich ins Bett fallen. Wieder geht ein perfekter Tag zu Ende.
Montag, 22. Juli 2019 Bodö
Der erste neue Hafen für uns auf dieser Reise, in Bodö waren wir bisher noch nicht.
Ich wache gegen 8.10 Uhr auf, mein Sohn gegen 9 Uhr. Wir können uns Zeit lassen, denn wir sollen Bodö erst um 11 Uhr erreichen und sind für 12 Uhr zu einer Wanderung mit Alf Thynes von Bodö Outdoor AS verabredet. http://bodooutdoor.no/engelsk-2/home.html Er wird uns am Schiff abholen, dann werden wir ca. 45 Minuten mit dem Auto zum Ausgangspunkt der Wanderung „Ovre Aselivatn“ fahren. Die Wanderzeit zu einem Bergsee soll etwa 2 Stunden betragen, auf der Rückfahrt wollen wir noch einen Stopp am Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrudel der Welt, einlegen, denn für 15.36 Uhr erreicht der einfließende Strom seine größte Stärke. So ist der Plan.
Das Wetter ist heute eher unfreundlich, es ist wolkig bzw. neblig bei 14 Grad. Nach einem ausgiebigen späten Frühstück (mein armer Sohn muss heute auf Mittagessen verzichten – ob er das überleben wird?) bereiten wir uns auf den Landgang vor. Heute kommen mal die wärmeren Jacken zum Einsatz, außerdem besteht eine höhere Regenwahrscheinlichkeit, so dass ich vorsichtshalber eine Regenhose für meinen Sohn einpacke und selbst eine wasserabweisende Wanderhose trage.
Alf holt uns pünktlich am Schiff ab (ich habe bei allen individuellen Ausflügen Fotos von uns an die jeweiligen Guides versandt, so dass sie uns immer gleich erkennen können). Er fragt uns, ob wir die Wanderung wirklich machen wollen, weil heute aufgrund der Wolken leider keine Aussicht besteht. Wir wollen trotzdem, ich möchte mich gerne bewegen und etwas von der Umgebung sehen.
Der Ausflug lohnt sich schon allein wegen der Fahrt, wir sehen nämlich zwei Elche. Sie stehen jeweils am Waldrand auf einer Wiese, so wie man bei uns vielleicht ein Reh sehen würde. Wow, da muss ich heute Abend gleich meinen Mann anrufen, er hat mal vor vielen Jahren drei Wochen Camping in Schweden gemacht und keinen einzigen Elch gesehen.
Wie geplant erreichen wir den kleinen Parkplatz, der Ausgangspunkt für unsere Wanderung ist, kurz vor 13 Uhr. Alf ist gut vorbereitet und packt als Stärkung für unterwegs Fladenbrot, Käse, Schokolade, heißes Wasser und Teebeutel / Kakaopulver für uns ein (ich hatte im Vorfeld mitgeteilt, dass wir keine Kaffeetrinker sind). Der Weg ist mit roten Zeichen markiert und führt über Felsen und schmale Pfade. Es ist gut zu bewältigen, aber mir wird schnell warm, die erste Jacke kommt in den Rucksack. Wir laufen eine gute Stunde, bis wir zum oberen Bergsee kommen. Leider haben wir keine Aussicht (Alf zeigt uns ein Foto von dem herrlichen Bergpanorama, was man hier bei klarer Sicht genießen kann), aber auch so war es eine schöne Wanderung und die Wasserfälle können wir immerhin auch heute bei Wolken sehen.
Wir machen eine halbe Stunde „Teepause“ (Alf hat uns sogar Unterlagen zum bequemeren Sitzen mitgebracht), dann gehen wir an den Wasserfällen entlang zurück, bis wir später wieder auf unseren Wanderweg stoßen. Auf dem Rückweg hat es ein wenig genieselt, aber insgesamt sind wir trocken geblieben, nur mein Sohn ist einmal unglücklich mit dem Fuß umgeknickt, so dass er etwas Wasser von einer Pfütze in den Schuh bekommen hat. Es sind übrigens kaum Menschen unterwegs, während der gesamten Zeit begegnen wir weniger als 10 anderen Wanderern. Wieder ein Ausflug weit abseits des Massentourismus, wunderbar!
Nun fahren wir zum Saltstraumen. Hier ist Schluss mit Ruhe und Individualität, es wimmelt von Reisegruppen der Amadea und der AIDAbella, die mit uns im Hafen liegt, auch weitere Touristen sind vor Ort. Man geht vorbei an einem kleinen See und wunderbaren Wildblumenwiesen ans Wasser. Sehr deutlich sichtbar ist die Geschwindigkeit, mit der das Wasser fließt. Strudel sind eher weiter weg zu erkennen. Einige RIB-Boote driften in den Strudeln. Insgesamt gibt der Saltstraumen aber in meinen Augen nicht so viel her, nach weniger als einer halben Stunde habe ich genug gesehen und wir fahren zurück nach Bodö. Gegen 17 Uhr sind wir wieder am Schiff. Es war trotz fehlender Aussicht ein schöner Ausflug.
Um 18 Uhr legen wir ab. Jetzt kommt zumindest ein wenig die Sonne heraus. Nach dem Abendessen geht es zur Show des Gastkünstlers Gino Castelli, der italienische Lieder singt. Die Stimmung ist großartig, das macht richtig Spaß. Als wir aus der Showlounge kommen, muss ich schnell raus zum Fotografieren: wir sind an der kleinen Insel, die durch einen Globus den Polarkreis anzeigt (auf der Artania-Reise haben wir schon gelernt, dass das wie am Nordkap nicht der geografisch exakte Punkt ist, aber dafür ein fotogener). Die Landschaft ist fantastisch, die Sonne ist herausgekommen, dazu kurzzeitig ein Regenbogen – einfach nur der Wahnsinn! Ich weiß gar nicht mehr, mit welchen Superlativen ich die Landschaft beschreiben soll, die wir hier sehen. Ich bin so dankbar, dass wir so viel Schönheit erleben dürfen.
Auch wenn es schwerfällt, irgendwann müssen wir dann doch mal schlafen gehen.
Reisebericht Amadea - Norwegen - Juli 2019
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Re: Reisebericht Amadea - Norwegen - Juli 2019
Dienstag, 23. Juli 2019 Namsos
Wieder ein für uns neuer Hafen.
Ich wache gegen 7.45 Uhr auf, meinen Sohn wecke ich gegen 8.45 Uhr (er wollte unbedingt zum Frühstück geweckt werden, denn heute stehen als Special Waffeln mit Himbeeren auf der Frühstückskarte). Es ist wolkig, aber trocken und für Norwegen mit 20 Grad recht warm.
Wir fahren wieder durch eine Fjordlandschaft. Hier sind aber keine hohen, gezackten Berge mehr wie auf den Lofoten oder bei der Ausfahrt aus Bodö, die Landschaft ist liebliche und baumreicher. Unser Schiff erreicht Namsos schon um 10 Uhr, doch da unser Ausflug erst nachmittags stattfindet, können wir es ruhig angehen lassen. Der Liegeplatz ist ca. 3 km außerhalb des Stadtzentrums. Da die Stadt selbst nicht so viel hergeben soll (Namsos wurde im 2. Weltkrieg leider komplett zerstört), vertreten wir uns nur in Schiffsnähe etwas die Fuße, bewundern die schönen Wildblumen und fotografieren unser Schiff, das von einer bestimmten Stelle aus so aussieht, als ob es in der Sandwüste liegen würde.
Mein Sohn hat trotz der üppigen Waffeln zum Frühstück schon wieder Hunger, so dass er noch zu Mittag essen möchte, bevor es um 13.20 Uhr für uns losgeht. Wir haben den Phoenix-Ausflug „Namsos und Umgebung“ gebucht. Wir fahren durch die Landschaft auf die Insel Ottaroya. Dort halten wir für eine halbe Stunde auf einem Campingplatz. Von einem Felsen aus kann man hier von Ferne einen Wal beobachten (leider zu fern für ein Foto). Auch hier fällt auf: überall findet man deutsche Wohnmobilurlauber.
Auf der Rückfahrt halten wir noch für einen kurzen Fotostopp, dann erreichen wir gegen 16 Uhr wieder die Amadea. Unser norwegischer Reiseleiter sprach übrigens ein hervorragendes Deutsch und hat uns ausgezeichnet über Land und Leute informiert. Es war sicherlich kein spektakulärer Ausflug, aber ich bin froh, dass wir hier einen Ausflug gebucht und ein wenig von dieser landschaftlich ganz anderen Ecke von Norwegen gesehen haben.
Der Rest des Tages besteht aus „Kreuzfahrerstress“: Ablegen mit einer schönen Fahrt durch den Fjord (inzwischen ist die Sonne herausgekommen, wir haben ein sagenhaftes Wetterglück für Norwegen). Um 17.30 Uhr ist die Vorstellung der Köche, abends das Philippische Abendessen (lecker! - heute lerne ich, dass wir Sorbet auch alkoholfrei bestellen können, bisher haben wir immer darauf verzichtet), danach spielt der Gastkünstler Jiri Erlebach irische Musik und County auf seiner Geige – eine ganz tolle Show! Ich bedauere fast, dass ich ihn am Abend der Fahrt durch den Raftsund verpasst habe.
Als ich nach der Show nach draußen schaue, hat es sich zugezogen und es regnet. Also verpassen wir nichts, wenn wir zu Bett gehen.
Mittwoch, 24. Juli 2019 Molde und Alesund
Geweckt werde ich heute vom Tuten des Schiffshorns: Seenebel! Aber es ist gut, dass ich schon vor 8 Uhr wach bin. Wenn wir heute noch etwas von unserem ersten Hafen Molde sehen wollen, müssen wir früh aufstehen, denn wir legen um 12.30 Uhr schon wieder ab, alle Mann an Bord ist dementsprechend um 12 Uhr. Da wir schon einmal in Molde waren und damals auf den Varden gewandert sind, hatte ich bei der Reiseplanung für heute das Freilichtmuseum auf das Programm gesetzt. Mein Sohn hat allerdings wenig Lust darauf, das Wetter ist inzwischen gigantisch (blauer Himmel, Sonne, selbst morgens schon 22 Grad), so dass ich die Wanderung vom Artania-Urlaub 2016 wiederholen möchte. Die einfache Wegstrecke beträgt 4,2 km, zu überwinden sind 400 Höhenmeter. Wir verlassen erst um 9.10 Uhr das Schiff, mal sehen, wie weit wir kommen.
Die Aussichten sind zwischendurch schon schön, aber ich schnaufe und schwitze. Entweder war der Weg vor drei Jahren weniger steil oder ich bin deutlich schlechter in Form als damals. Der ständige Blick auf die Uhr macht es nicht besser. Wir können höchstens bis 10.40 Uhr hochwandern, weil ich ja noch Zeit für den Rückweg einkalkulieren muss. Es wird knapp, aber wir schaffen es: um 10.30 Uhr stehen wir auf dem Varden – und treffen gleich auf einen Phoenix-Ausflug, der per Bus hier hochgefahren ist. Die Leute schauen recht erstaunt, als wir zu Fuß hier ankommen.
Der Ausblick entschädigt für den anstrengenden Aufstieg (wobei: anstrengend war es nur für mich, mein Sohn hat kein bisschen geschwitzt und sich herrlich über mein Gekeuche amüsiert, da kamen dann Sprüche wie: „Na Mama, mal wieder zu viele Gänge gegessen?“ - wie schön, wenn man dem Kind Freude beim Wandern bereitet ). Nach unten geht es deutlich schneller, in 55 Minuten und damit fast 25 Minuten vor „alle Mann an Bord“ sind wir wieder da. Ich brauche jetzt erst einmal eine Dusche!
Heute habe auch ich mir das Mittagessen verdient, danach genieße ich die Landschaftsfahrt. Tag für Tag fahren wir durch herrliche Landschaften, dazu dieses geniale Wetter, ich kann mich gar nicht sattsehen. Ich brauche keine Sauna und keinen Fitnessraum, ich laufe ständig auf der Promenade hin und her, genieße und fotografiere.
Mein Sohn möchte zur Kaffeezeit auf das Pooldeck, hier steht heute nämlich Apfelkuchen mit Vanilleeis auf dem Programm. Es ist so heiß und sonnig, dass wir einen Platz unter einem Sonnenschirm suchen. Ich begnüge mich mit einem Kännchen Tee (ich brauche etwas zum Wachwerden nach dem frühen Aufstehen und der Wanderung), mein Sohn ist locker mit zwei Portionen Kuchen und Eis dabei.
Schon während der Kaffeezeit laufen wir in Alesund ein, um 17 Uhr liegen wir dann an der Pier. Während wir beim Auslaufen aus Molde ganz plötzlich in einen Seenebel geraten sind, strahlt auch jetzt wieder die Sonne vom Himmel. Also wieder rein in die Wanderschuhe, jetzt geht es auf den Aksla. 418 Stufen sind zu bewältigen. Hier kann man schon von einer Völkerwanderung sprechen, bei dem schönen Wetter sind viele Besucher, nicht nur Kreuzfahrtpassagiere, unterwegs. Es gibt zum Glück viele Sitzgelegenheiten unterwegs, denn ich schnaufe wieder fürchterlich hinauf und brauche einige Pausen. Immerhin haben wir hier keinen Zeitdruck, denn wir werden über Nacht in Alesund liegen.
Für einen Blick von der Aussichtsplattform verlangt das Restaurant Fjellstua inzwischen 30 NOK bzw. 3,50 EUR Eintritt. Das finden wir etwas frech, denn nur wenige Meter weiter kann man von der Straße aus und einem Aussichtspunkt auf einem Bunker ganz kostenlos einen noch viel besseren Ausblick nach allen Seiten genießen.
Nach diversen Fotos geht es wieder nach unten. Als wir etwa auf halber Höhe sind, läuft gerade die Polarlys von Hurtigruten ein.
Noch ein kleiner Bummel durch die wunderschöne Stadt mit ihren Jugendstilhäusern, dann geht es zum Abendessen und zum Abendprogramm zurück auf das Schiff. Ich habe mich schon gewundert, warum ausgerechnet heute, wo ein Abendausflug und der Overnight-Aufenthalt für weniger Passagiere an Bord sorgt, die Show „Fosse“ (eine Hommage an den Broadway-Choreografen Bob Fosse) aufgeführt wird. Hinterher kann ich es besser verstehen, für die vielen Tanzszenen ist es natürlich von Vorteil, wenn kein Seegang herrscht, weil wir im Hafen liegen). Die Show hat mir sehr gut gefallen, hier zeigt das Showensemble, dass es eine Menge kann. Eine der Tänzerinnen sieht allerdings fast magersüchtig aus, hoffentlich nimmt sie auf dem Schiff bald etwas zu.
Wieder geht ein erfüllter Tag zu Ende.
Donnerstag, 25. Juli 2019 Alesund und Geiranger
Ich werde vom Staubsauger in der Nachbarkabine um 8.10 Uhr wach. Meinen Sohn wecke ich um 8.40 Uhr, da legen wir ab, während die Nieuw Statendam von Holland America Line einläuft und unseren Liegeplatz haben will. Ich habe vor der Reise die Schiffsbegegnungen nachgeschaut und wusste, dass wir die Nieuw Statendam heute morgen erwarten konnten. Mein Sohn wollte sie unbedingt sehen und hat mich vorher gebeten, ihn dann zu wecken.
Heute gibt es ein Angebot vom Housekeeping. Man kann einen voll gefüllten Wäschesack mit Kleidung zum Preis von 30 EUR waschen und bügeln lassen. Das nehmen wir erstmals in Anspruch, denn wir haben Berge von verschwitzten T-Shirts und bei dem Wetter und den schönen Landschaftspassagen habe ich keine Lust, Zeit im Waschsalon zu verbringen.
Es wird auch Zeit, dass wir zum Frühstück gehen, denn für heute Vormittag haben wir uns für eine Küchenführung angemeldet (kostenfrei, allerdings sehr begehrt, es können immer nur 25 Passagiere teilnehmen, es wurden an mehreren Tagen Führungen mit Anmeldung an der Rezeption angeboten, die sehr schnell ausgebucht waren). Der Küchenchef Klaus Reinmüller führt uns herum, plaudert aus dem Nähkästchen und beantwortet ausführlich alle Fragen. Statt wie geplant 30 Minuten dauert es fast eine Stunde und ist hochinteressant. Von der Art der Kontrollen in Alaska und Afrika bis hin zur Satellitenüberwachung abgelassener Schiffsabwässer waren hier viele Informationen dabei, die ich noch nicht kannte. Super!
Jetzt schnell nach draußen, denn wir fahren schon um 12.15 Uhr in den Geirangerfjord ein. Auch beim mittlerweile 4. Besuch ist es immer noch wunderschön. Die Sieben Schwestern sind allerdings bei der Trockenheit nicht wirklich als sieben Wasserfälle erkennbar.
Während wir ankern, gehen wir zum Mittagessen. Wir wollen uns stärken, denn bei diesem schönen Wetter möchte ich wieder wandern gehen. Die ersten Tenderboote für private Landgänge, die aufgrund unserer frühen Ankunft schon von 14 – 14.30 Uhr vor den Phoenix-Ausflüglern an Land fahren dürfen, schaffen wir nicht mehr, aber aber 15.35 Uhr kann man auch individuell ohne Tenderkarte an Land fahren. Ich habe noch nie ein so angenehmes Tendern erlebt wie bei der Amadea – es ist halt ein Unterschied, ob weniger als 600 oder 3.500 Passagiere an Land gebracht werden müssen. Die Zeit an Bord haben wir genutzt, um die „Lofoten“ von Hurtigruten zu fotografieren, die einen kurzen Aufenthalt im Geirangerfjord hat. Mit uns liegt noch die MSC Poesia hier, die den SeaWalk hat.
Wir sind gegen 16 Uhr an Land. Es ist 24 Grad warm und sonnig. Wir bummeln zum Campingplatz und gehen die Treppen am Wasserfall hoch bis zum Norwegischen Fjordzentrum. Dort gibt es übrigens kostenfreie Toiletten, während man den Touristen direkt unten am Anleger der Tenderboote 19 NOK (ca. 2 EUR) abknöpft. Einmal über die Straße, dann startet der Wanderweg zur Farm Westeras. Es sind von hier aus (Höhe: 90 m) knapp 2 km und 240 Höhenmeter zu überwinden, d.h. es geht wieder ordentlich bergauf. Der Weg ist schmal und zum Teil steinig, hier sollte man Wanderschuhe tragen. Ich schnaufe wieder nach oben. Wir hören das Schiffshorn der MSC Poesia, die ablegt.
Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Farm. Wir wollen uns jedoch nicht hier aufhalten, sondern weiter zu einem Aussichtspunkt. Der liegt etwas weiter unterhalb, so dass wir nicht mehr in die Höhe klettern müssen und die Strecke in knapp 20 Minuten schaffen. Unterwegs begegnen wir der „heimischen Tierwelt“: Lamas, Ziegen und Schafe.
Wir genießen wieder einen wunderschönen Ausblick, aber auch hier drängt ein Blick auf die Uhr zur Eile: Das letzte Tenderboot geht um 19.30 Uhr, wir haben es jetzt etwa 18 Uhr und sollten uns auf den den Rückweg machen. Ab der Westeras-Farm ist eine große Gruppe vor uns. Die kennen wir doch! Es ist der Wanderausflug von Phoenix, die noch höher am Storseterfossen-Wasserfall waren, dafür aber auch einen Teil der Strecke nach oben mit dem Bus zurückgelegt haben. Es ist doch beruhigend zu wissen, dass auch die Ausflügler noch unterwegs sind, da wird das Schiff schon warten.
Wir überholen die Ausflügler, die sich mit Fotostopps am Wasserfallweg verbummeln und tendern gegen 19.10 Uhr zurück auf die Amadea. Übrigens werden wir nach jedem Landgang entweder auf dem Schiff oder am Anleger von Mitarbeitern mit Getränken begrüßt – das ist gerade bei dieser Wärme und nach einer anstrengenden Wanderung wirklich eine Wohltat.
Das Auslaufen verpassen wir, denn wir sind gegen 20.30 Uhr zum Abendessen gegangen (das Ablegen war für 20 Uhr geplant, doch eine Ausflugsgruppe hat sich verspätet, so dass es erst gegen 20.45 Uhr losgeht). Heute gibt das Rock'n Roll Dinner, passend zur Rock Party heute Abend am Heck. Dazwischen ist noch die 2. Show von Gino Castelli, da müssen wir (leider mit Verspätung) auch noch hin. Danach geht es an den Pool zur Rock Party. Jiri Erlebach spielt auf seiner Geige Musik von Michael Jackson bis AC/DC und Rammstein. Hört sich vielleicht merkwürdig an, ist aber genial.
Als es ans Tanzen geht, verschwindet mein Sohn Richtung Bett. Tanzen findet er peinlich. Auch ich halte nicht lange durch, mache noch Fotos von der Party und der Landschaft im Sonnenuntergang, dann falle auch ich gegen 0.30 Uhr ins Bett.
Freitag, 26. Juli 2019 Bergen
Heute verschlafen wir komplett und wachen erst um 9.40 Uhr auf. Wie kann das angehen? Ich glaube, auch der Mitarbeiter, der für das Aufstellen der Liegen zuständig ist, war gestern zu lange auf der Rock Party (Passagiere und Crew haben gemeinsam gefeiert). Ich sehe später, dass die Liegen heute erst um 10.20 Uhr aufgestellt wurden.
Langschläferfrühstück bis 10.30 Uhr gibt es heute nicht, denn ab 10.30 Uhr ist schon wieder Bayrischer Frühschoppen angesagt. Ich hechte noch auf eine Tasse grünen Tee ins Restaurant, mein Sohn, der deutlich länger im Bad braucht als ich, muss dann eben mit dem Mittagessen anfangen. Draußen ist es schon wieder warm, jetzt sind es 23 Grad, wir werden heute noch die 30-Grad-Marke deutlich überschreiten und damit den heißesten Tag erleben, den es in Bergen seit Aufzeichnung der Wetterdaten je gegeben hat.
Wer genau gelesen hat, hat festgestellt, dass ich sehr lange nichts mehr von „Reisebericht schreiben“ erwähnt habe. Das liegt an den tollen Landschaften und dem genialen Wetter – jede Minute, in der wir nicht essen, schlafen oder Show gucken, verbringe ich draußen. Mit meinem Bericht hinke ich über eine Woche hinterher, ich habe außer dem Tagesprogramm noch nichts gelesen (obwohl ich ein Buch dabei habe und die Bibliothek sehr gut ausgestattet ist) und keine einzige Postkarte geschrieben.
Da wir heute schon gegen 12 Uhr Bergen erreichen sollen, ist ein frühes Mittagessen (11.30 – 13 Uhr) angesetzt. Das kommt uns Langschläfern sehr zugute. Mittags gibt es im Restaurant Amadea Buffet, im Restaurant Vier Jahreszeiten wird bedient, aber Salat, Obst und Käse kann man vom Buffet nehmen. So starte ich mit einem großen Teller Obst.
Gegen 13.30 Uhr verlassen wir das Schiff. Neben uns liegt die Columbus von CMV, ein Stückchen weiter die Costa Medirerranea und . In einem anderen Teil des Hafens entdecken wir später noch die Nieuw Statendam sowie die Nordnorge von Hurtigruten. Da ich vorab die Schiffsbegegnungen gegoogelt hatte, wundere ich mich über das Schiff von Costa.Später treffen wir Passagiere von Costa, die uns erzählen, dass das Schiff heute eigentlich in Lerwick sein sollte, aber aufgrund schlechten Wetters umgeroutet wurde.
Da es unser 5. Besuch in Bergen ist, hatte ich einige Museen herausgesucht, die wir besuchen könnten. Mein Sohn hat keine Lust auf Museum, ich eigentlich auch nicht so richtig. Angesichts der Hitze wollen wir auf den Floyen. Wir sind schon zweimal dort hinauf gewandert, doch heute erschlägt mich die Hitze. Die Schlange an der Bahnstation ist überschaubar, außerdem kann man drinnen im überdachten, kühleren Bereich warten. Also fahren wir mit der Bahn nach oben (Erwachsene: 65 NOK für die einfache Fahrt, hin und zurück wären es 125 NOK, Kinder 35 NOK für die einfache Fahrt). Wir warten ca. eine halbe Stunde, dann geht es nach oben. Hier genießen wir zuerst den Ausblick von der Aussichtsplattform.
Später unternehmen wir noch eine kurze Wanderung zum See, auf dem man Kanu fahren kann. Ich habe das schon zweimal mit meinem Sohn gemacht und war jedes Mal froh, wenn ich wieder draußen war, ohne ins Wasser gefallen zu sein, da wir beide nicht Kanu fahren können und ich immer gefürchtet habe, dass wir im See landen. Heute sind so viele Menschen hier, die Kanu fahren wollen, da streike ich. Außerdem müssen wir noch nach unten, einen kleinen Bummel durch Bryggen möchte ich auch noch machen, also gehen wir los.
Es sind zwei Wanderwege zum Stadtzentrum ausgeschildert, wir nehmen den kürzeren. Er führt überwiegend durch Wald, es ist wunderbar schattig, ab und an gibt es schöne Aussichten und es sind wenige Leute unterwegs. Dafür begegnen uns Schafe!
In Bryggen ist es dagegen heiß und voll, uns begegnen auch diverse Ausflugsgruppen. Ich habe wenig Lust, mich hier lange aufzuhalten, ich will zurück auf's Schiff und unter die Dusche. Noch an der Bergenhus Festung vorbei, dann sind wir wieder an Bord. Da wir die Kaffeezeit verpasst haben, bestellt sich mein Sohn einen Cheeseburger auf die Kabine. Dieser wird nach 20 Minuten geliefert, ist recht gro0 und sehr gesund mit viel Tomaten und Salat belegt. Ich finde es super, dass man bei Phoenix nicht nur Frühstück, sondern auch verschiedene Gerichte kostenlos auf die Kabine bestellen kann. Faktisch genutzt haben wir es aber nur heute.
Der Kabinensteward bringt unsere frisch gewaschene Wäsche. Es ist ein Gefühl, als würde der Urlaub noch mal von vorne beginnen, ich räume Stapel von duftiger, frischer Kleidung in die Schränke ein.
Da wir die Einfahrt nach Bergen verpasst haben, möchte ich wenigstens die Ausfahrt sehen. Die Columbus ist schon weg, dann folgt die Costa Mediterranea und kurz nach 18 Uhr auch wir. Die Fahrt unter der großen Brücke hindurch ist mit der Amadea nicht so spannend – dieses Schiff ist so klein, dass eindeutig noch viel Platz zwischen Brücke und Schiff liegt.
Die Landschaft ist auch hier wieder schön.
Gegen 20 Uhr gehen wir zum Abendessen. Auch heute erwartet uns wieder ein umfangreiches Abendprogramm: ab 21.15 Uhr werden die Mitarbeiter des Monats geehrt, ab 21.30 Uhr beginnt die Crew Show. Gesang, Tanz, Sketche – hier wird uns einiges geboten, die Show endet erst gegen 22.50 Uhr. Wir sind erledigt nach diesem langen, heißen Tag, so dass es jetzt Richtung Bett geht.
Samstag, 27. Juli 2019 Lyngdal
Lyngdal ist der dritte für uns neue Hafen auf dieser Reise. Da hier getendert wird und das letzte Tenderboot schon um 11.30 Uhr zurück geht, müssen wir zusehen, dass wir aus den Federn kommen, wenn wir hier überhaupt an Land gehen wollen. Ich wache um 7.40 Uhr auf, die Chancen stehen also gut auf einen Landgang. Wir liegen in einem Fjord, es ist selbst jetzt schon 22 Grad warm. Die Wärme macht mich verrückt, ich habe komplett die falsche Kleidung für diese Reise eingepackt. Ich habe ausschließlich lange Hosen und geschlossene Schuhe, dazu diverse Pullover, dicke Jacken, Schals, Mützen und für mich sogar ein Paar Handschuhe dabei. Völlig überflüssig, wir brauchen bloß T-Shirts.
Auch heute sind wir faul. In den Landgangsinformationen beschrieben und von mir auch vorher schon herausgesucht gibt es eine schöne Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen guten Ausblick auf den Rosfjord haben soll. In den Landgangsinformationen ist die Wanderung mit 4,6 km angegeben, ich hatte im Internet auch Angaben von 6,5 km gefunden, außerdem die Aussage, dass man 2,5 Stunden einplanen sollte. Das schaffen wir zeitlich nicht, auch habe ich keine Lust mehr, schon wieder irgendwo in die Höhe zu kraxeln (bis zu dem Aussichtspunkt wären knapp 200 Höhenmeter zu überwinden). Als wir nach dem Frühstück gegen 9.45 Uhr das Tenderboot nehmen, sitzen wir fast alleine darin. Später erfahren wir, dass sich überhaupt nur rund 100 Passagiere zum Landgang entschlossen hatten.
Es gäbe die Möglichkeit, einen kostenpflichtigen Shuttlebus nach Lyndal zu nehmen, doch das wollen wir nicht. Stattdessen laufen wir ein Stück an der Straße entlang. Es kommen zwei Campingplätze, beim zweiten gibt es auch ein Hotel, Ferienhäuser – und eine schöne Strandpromenade. Es wäre warm genug, um einen Vormittag am Strand einzulegen, einige Leute – aber niemand von unserem Schiff – baden sogar. Wir laufen einmal um die Bucht herum. Es gibt schöne Aussicht, Wildblumen, Strand und schöne Blicke auf die Amadea. Im Fjord liegt eine alte Bohrinsel, die den Anblick in diesem ansonsten sehr idyllischen Feriengebiet etwas verschandelt.
Gegen 11.10 Uhr nehmen wir ein Tenderboot zurück zum Schiff und freuen uns, dass wir einen Landgang unternommen haben.
Gegen 12 Uhr legen wir ein letztes Mal auf dieser Reise ab. Ich genieße die Ausfahrt durch den Fjord und beobachte die Abfahrt des Lotsen.
Dann haben wir uns ein Mittagessen verdient, das heute bei mir etwas knapper ausfällt als sonst, da heute noch diverse kulinarische Highlights auf dem Programm stehen: nachmittags Wiener Kaffeehaus und abends Galadinner.
Mit dem Verlassen des Fjords wird es stürmisch (Windstärke 8), so dass wir zum Abschluss der Reise auch noch ein wenig Seegang erleben (die ganzen Tage bei tollem Wetter in den Innenpassagen herrschte spiegelglatte See).
Ich schreibe noch ein wenig Reisebericht, mein Sohn schläft eine gute Stunde (für ihn war die letzte Nacht deutlich zu kurz), dann wecke ich ihn, um rechtzeitig zum Restaurant Vier Jahreszeiten zu kommen. Dort stehen die Leute schon Schlange. Auch die vielen Kreuzfahrtneulinge haben gelernt und sind mit Fotoapparaten bewaffnet. Bei Öffnung stürmen alle zum Buffet – zunächst nicht, um zu essen, sondern um zu fotografieren. Es ist wieder herrlich: ein kleines Modell des Prater-Riesenrads ist aufgebaut, dazu Eisskulpturen, Obstschnitzereien und dazu natürlich die wundervollen Leckereien: Sachertorte (meine Lieblingstorte!), Linzer Torte, diverse andere Torten, warmer Topfenstrudel, Kaiserschmarrn, auch Obst und ein paar deftigere Schnittchen sind im Angebot. Ich liebe diese besonderen Kaffeezeiten bei Phoenix. Galaabende machen viele, da bin ich wegen der „Aufbrezelei“ gar nicht so ein Fan von (ich komme mir dann immer vor, als müsste ich zur Arbeit gehen, auch hasse ich es, diverse Kleidungsstücke und Schuhe nur speziell für diese Abende mitzuschleppen). Aber diese fantastischen Kaffeezeiten, die ich in völlig normaler Kleidung genießen kann, habe ich bisher nur bei Phoenix erlebt. Da ich Schokolade noch lieber mag als Erdbeeren, ist „Wiener Kaffeehaus“ mein kulinarisches Reisehighlight!
Der Nachmittag und Abend wird stressig. Nach der Kaffeezeit springen wir beide unter die Dusche und hübschen uns dann auf. Mit Ach und Krach schaffen wir es zum Abschieds-Cocktail in die Atlantik-Showlounge. Direkt im Anschluss gibt es heute die Show Cirque du Burlesque, die mir teilweise gut gefallen hat. Die bayrisch-folkloristischen Abschnitte fand ich allerdings höchst peinlich, die könnte man gerne streichen (hier haben einige Gäste demonstrativ die Showlounge verlassen).
Von der Show geht es zum Galadinner. Diverse Gäste sind schon vor Ende der Show gegangen – wohl, um sich die besten Plätze beim Essen zu sichern. Wir haben das nicht gemacht und werden jetzt bestraft. Erstmalig auf dieser Reise finden wir keinen Platz im hinteren Bereich des Restaurants Vier Jahreszeiten und landen schließlich am Tisch für Alleinreisende. Dort freut sich eine Damenriege darüber, dass mit meinem Sohn endlich mal ein Mann hier Platz nimmt.
Wir verbringen einen netten Abend, der sich aber hinzieht. Die Eistortenparade mit Sternchenfeuer findet erst statt, als alle Gäste mit dem Hauptgericht fertig sind. So wird es 22 Uhr, bis das Essen beendet ist.
Wir verabschieden uns noch von unseren Stammkellnern im hinteren Teil, weil wir noch nicht sicher sind, ob wir es morgen hierher zum Frühstück schaffen oder zum Spätaufsteherfrühstück ins Amadea gehen werden.
Noch ein kurzes Foto vom Promenadendeck, denn die Sonne geht gerade unter, dann geht es zur Kabine, wo ich jetzt damit beginnen kann, die Koffer zu packen. Das ist nicht trivial, denn ich bringe morgen meinen Sohn zu meinen Eltern, wo er eine Woche bleiben wird und vorwiegend Sommersachen braucht, während ich am Dienstag nach Schleswig-Holstein zurückfahren werde. Meinen Mann werden wir in Bremen treffen, er wird dann einen Koffer Sommersachen für unseren Sohn mitbringen, während ich ihm schon ein oder zwei Gepäckstücke mit warmen Sachen mit nach Hause geben will. Ich muss also genau überlegen, was schon zurück kann, was mein Sohn vielleicht noch braucht und was ich für zwei Tage brauche (wir werden morgen den 80. Geburtstag meines Vaters feiern, dann fahre ich am Dienstag nach Hause und muss am Mittwoch zur Arbeit, während mein Sohn noch bei Oma und Opa bleibt).
Es wird nachts halb zwölf, als ich endlich fertig bin, wir die fertig gepackten Koffern nach draußen stellen und ins Bett gehen. Ich bin so aufgeregt (habe ich auch nichts vergessen, alles in die richtigen Koffer gepackt?) und immer noch so vollgefuttert, dass es noch lange dauert, bis ich einschlafe.
Sonntag, 28. Juli 2019 Bremerhaven
Um 5.30 Uhr werde ich schon wieder wach. Das ist zu früh! Ich döse noch vor mich hin, um 6.45 Uhr wird es draußen laut, erste Durchsagen erfolgen, wir stehen auf. Wir laufen bereits in Bremerhaven ein.
Unser frühes Aufstehen bedingt, dass wir erstens im Restaurant Vier Jahreszeiten frühstücken können und zweitens noch einmal zur Kabine zurückkehren können, denn diese müssen wir erst um 8.30 Uhr räumen.
Die Ausschiffung unseres Decks war für 9.20 Uhr geplant, doch wir könnten schon eine halbe Stunde eher von Bord gehen, wir liegen deutlich vor dem Zeitplan. Wir gehen aber noch nicht sofort (es wird mir auf immer ein Rätsel bleiben, warum Leute nach einer schönen Kreuzfahrt nichts Eiligeres zu tun haben, als vom Schiff zu stürmen – trotz der Durchsagen, man möge nicht im Bereich der Gangway warten, stapeln sich dort Menschen mit Koffern). Ich finde, der Abreisetag ist oft der beste Zeitpunkt für Fotos vom Schiff – fast alle öffentlichen Räumlichkeiten sind leer. Also mache ich noch ein paar Bilder, ehe wir gegen 9.15 Uhr vom Schiff gehen.
Mit dem Shuttlebus geht es zum Bahnhof, dann mit der Bahn von Bremerhaven nach Bremen, dort Treffen und Koffertausch mit meinem Mann. Es wird 19 Uhr, bis wir bei meinen Eltern im Rheinland ankommen.
Fazit:
Was für eine Traumreise! 2016 habe ich nach der Spitzbergen-Tour mit der Artania geschrieben, dass es die beste Reise unseres Lebens war. Ich würde sagen, die Amadea hat diese hohe Latte geknackt.
Das Schiff war genau das richtige für diese Landschaftsfahrt. Großzügige Freiflächen, halb so viel Passagiere wie auf der Artania, noch gefühlt mehr Platz in den Restaurants – das war wirklich entspannend. Das Essen war vielleicht noch einen Ticken besser als auf der Artania – wir haben beispielsweise Rehschulter, Fasanenbrust, Sauerbraten vom Rentier, Elchrücken und diverse Fischspezialitäten genossen. Die Raucherpolitik von Phoenix, die mich auf der Artania noch etwas gestört hatte (vor allem das Rauchen in der wunderschönen Pazifik-Lounge), hat mich auf der Amadea überhaupt nicht gestört. Von den Innenräumen durfte nur im Jamaika-Raum geraucht werden (den habe ich nie betreten und er lag auch so weit weg von allen Räumlichkeiten, die wir genutzt haben, dass wir davon nichts gemerkt haben). Draußen waren die Freiflächen so unglaublich großzügig, dass es mich auch nicht gestört hat, wenn mal irgendwo jemand geraucht hat – es war ja genug Platz da. Auf der Artania fand ich es toll, dass man auf vielen Decks auch vorne nach draußen gehen konnte – das hat mir auf der Amadea ein wenig gefehlt. Dafür gab es hier die wunderschöne Vista-Lounge mit Blick nach vorne – das wäre bei schlechterem Wetter eine gute Alternative zur Promenade gewesen.
Gewisse Unterschiede gab es auch im Publikum: Während auf unserer Artania-Reise ca. 30 Kinder und Jugendliche an Bord waren, für die es sogar ein eigenes Programm gab, war hier das Publikum deutlich homogener. Fast ausschlie0lich Paare ab Ende 50 waren an Bord, mein Sohn war neben einem Mädchen der einzige jugendliche Passagier, wenn man die zwei Kinder des Kapitäns, die man nur selten gesehen hat, nicht mitzählt. Trotzdem hat es auch meinem Sohn sehr gut gefallen, mit Essen, Landgängen und Tischtennistreff war auch er genug beschäftigt. Das Durchschnittsalter soll wohl bei etwa 65 Jahren gelegen haben.
Einige Passagiere waren gehbehindert (Krücken, Rollator, Rollstuhl) und es hat mich sehr gefreut, dass wir so gutes Wetter hatten und durch so wunderbare Landschaften gefahren sind, dass selbst Personen, die nie an Land gegangen sind, sehr viel Schönes sehen konnten. Ich habe mich an Bord rundherum wohl gefühlt und jede Minute der Reise genossen.
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Meine Fotos sind zu groß, um sie hier in diesem Forum einstellen zu können. Den Bericht mit Fotos findet Ihr hier
https://www.kreuzfahrtinfos.at/forum/in ... -Juli-201/
Allerdings muss man in dem anderen Forum registriert sein, um Bericht und Bilder zu sehen.
Viele Grüße
Stefanie
Wieder ein für uns neuer Hafen.
Ich wache gegen 7.45 Uhr auf, meinen Sohn wecke ich gegen 8.45 Uhr (er wollte unbedingt zum Frühstück geweckt werden, denn heute stehen als Special Waffeln mit Himbeeren auf der Frühstückskarte). Es ist wolkig, aber trocken und für Norwegen mit 20 Grad recht warm.
Wir fahren wieder durch eine Fjordlandschaft. Hier sind aber keine hohen, gezackten Berge mehr wie auf den Lofoten oder bei der Ausfahrt aus Bodö, die Landschaft ist liebliche und baumreicher. Unser Schiff erreicht Namsos schon um 10 Uhr, doch da unser Ausflug erst nachmittags stattfindet, können wir es ruhig angehen lassen. Der Liegeplatz ist ca. 3 km außerhalb des Stadtzentrums. Da die Stadt selbst nicht so viel hergeben soll (Namsos wurde im 2. Weltkrieg leider komplett zerstört), vertreten wir uns nur in Schiffsnähe etwas die Fuße, bewundern die schönen Wildblumen und fotografieren unser Schiff, das von einer bestimmten Stelle aus so aussieht, als ob es in der Sandwüste liegen würde.
Mein Sohn hat trotz der üppigen Waffeln zum Frühstück schon wieder Hunger, so dass er noch zu Mittag essen möchte, bevor es um 13.20 Uhr für uns losgeht. Wir haben den Phoenix-Ausflug „Namsos und Umgebung“ gebucht. Wir fahren durch die Landschaft auf die Insel Ottaroya. Dort halten wir für eine halbe Stunde auf einem Campingplatz. Von einem Felsen aus kann man hier von Ferne einen Wal beobachten (leider zu fern für ein Foto). Auch hier fällt auf: überall findet man deutsche Wohnmobilurlauber.
Auf der Rückfahrt halten wir noch für einen kurzen Fotostopp, dann erreichen wir gegen 16 Uhr wieder die Amadea. Unser norwegischer Reiseleiter sprach übrigens ein hervorragendes Deutsch und hat uns ausgezeichnet über Land und Leute informiert. Es war sicherlich kein spektakulärer Ausflug, aber ich bin froh, dass wir hier einen Ausflug gebucht und ein wenig von dieser landschaftlich ganz anderen Ecke von Norwegen gesehen haben.
Der Rest des Tages besteht aus „Kreuzfahrerstress“: Ablegen mit einer schönen Fahrt durch den Fjord (inzwischen ist die Sonne herausgekommen, wir haben ein sagenhaftes Wetterglück für Norwegen). Um 17.30 Uhr ist die Vorstellung der Köche, abends das Philippische Abendessen (lecker! - heute lerne ich, dass wir Sorbet auch alkoholfrei bestellen können, bisher haben wir immer darauf verzichtet), danach spielt der Gastkünstler Jiri Erlebach irische Musik und County auf seiner Geige – eine ganz tolle Show! Ich bedauere fast, dass ich ihn am Abend der Fahrt durch den Raftsund verpasst habe.
Als ich nach der Show nach draußen schaue, hat es sich zugezogen und es regnet. Also verpassen wir nichts, wenn wir zu Bett gehen.
Mittwoch, 24. Juli 2019 Molde und Alesund
Geweckt werde ich heute vom Tuten des Schiffshorns: Seenebel! Aber es ist gut, dass ich schon vor 8 Uhr wach bin. Wenn wir heute noch etwas von unserem ersten Hafen Molde sehen wollen, müssen wir früh aufstehen, denn wir legen um 12.30 Uhr schon wieder ab, alle Mann an Bord ist dementsprechend um 12 Uhr. Da wir schon einmal in Molde waren und damals auf den Varden gewandert sind, hatte ich bei der Reiseplanung für heute das Freilichtmuseum auf das Programm gesetzt. Mein Sohn hat allerdings wenig Lust darauf, das Wetter ist inzwischen gigantisch (blauer Himmel, Sonne, selbst morgens schon 22 Grad), so dass ich die Wanderung vom Artania-Urlaub 2016 wiederholen möchte. Die einfache Wegstrecke beträgt 4,2 km, zu überwinden sind 400 Höhenmeter. Wir verlassen erst um 9.10 Uhr das Schiff, mal sehen, wie weit wir kommen.
Die Aussichten sind zwischendurch schon schön, aber ich schnaufe und schwitze. Entweder war der Weg vor drei Jahren weniger steil oder ich bin deutlich schlechter in Form als damals. Der ständige Blick auf die Uhr macht es nicht besser. Wir können höchstens bis 10.40 Uhr hochwandern, weil ich ja noch Zeit für den Rückweg einkalkulieren muss. Es wird knapp, aber wir schaffen es: um 10.30 Uhr stehen wir auf dem Varden – und treffen gleich auf einen Phoenix-Ausflug, der per Bus hier hochgefahren ist. Die Leute schauen recht erstaunt, als wir zu Fuß hier ankommen.
Der Ausblick entschädigt für den anstrengenden Aufstieg (wobei: anstrengend war es nur für mich, mein Sohn hat kein bisschen geschwitzt und sich herrlich über mein Gekeuche amüsiert, da kamen dann Sprüche wie: „Na Mama, mal wieder zu viele Gänge gegessen?“ - wie schön, wenn man dem Kind Freude beim Wandern bereitet ). Nach unten geht es deutlich schneller, in 55 Minuten und damit fast 25 Minuten vor „alle Mann an Bord“ sind wir wieder da. Ich brauche jetzt erst einmal eine Dusche!
Heute habe auch ich mir das Mittagessen verdient, danach genieße ich die Landschaftsfahrt. Tag für Tag fahren wir durch herrliche Landschaften, dazu dieses geniale Wetter, ich kann mich gar nicht sattsehen. Ich brauche keine Sauna und keinen Fitnessraum, ich laufe ständig auf der Promenade hin und her, genieße und fotografiere.
Mein Sohn möchte zur Kaffeezeit auf das Pooldeck, hier steht heute nämlich Apfelkuchen mit Vanilleeis auf dem Programm. Es ist so heiß und sonnig, dass wir einen Platz unter einem Sonnenschirm suchen. Ich begnüge mich mit einem Kännchen Tee (ich brauche etwas zum Wachwerden nach dem frühen Aufstehen und der Wanderung), mein Sohn ist locker mit zwei Portionen Kuchen und Eis dabei.
Schon während der Kaffeezeit laufen wir in Alesund ein, um 17 Uhr liegen wir dann an der Pier. Während wir beim Auslaufen aus Molde ganz plötzlich in einen Seenebel geraten sind, strahlt auch jetzt wieder die Sonne vom Himmel. Also wieder rein in die Wanderschuhe, jetzt geht es auf den Aksla. 418 Stufen sind zu bewältigen. Hier kann man schon von einer Völkerwanderung sprechen, bei dem schönen Wetter sind viele Besucher, nicht nur Kreuzfahrtpassagiere, unterwegs. Es gibt zum Glück viele Sitzgelegenheiten unterwegs, denn ich schnaufe wieder fürchterlich hinauf und brauche einige Pausen. Immerhin haben wir hier keinen Zeitdruck, denn wir werden über Nacht in Alesund liegen.
Für einen Blick von der Aussichtsplattform verlangt das Restaurant Fjellstua inzwischen 30 NOK bzw. 3,50 EUR Eintritt. Das finden wir etwas frech, denn nur wenige Meter weiter kann man von der Straße aus und einem Aussichtspunkt auf einem Bunker ganz kostenlos einen noch viel besseren Ausblick nach allen Seiten genießen.
Nach diversen Fotos geht es wieder nach unten. Als wir etwa auf halber Höhe sind, läuft gerade die Polarlys von Hurtigruten ein.
Noch ein kleiner Bummel durch die wunderschöne Stadt mit ihren Jugendstilhäusern, dann geht es zum Abendessen und zum Abendprogramm zurück auf das Schiff. Ich habe mich schon gewundert, warum ausgerechnet heute, wo ein Abendausflug und der Overnight-Aufenthalt für weniger Passagiere an Bord sorgt, die Show „Fosse“ (eine Hommage an den Broadway-Choreografen Bob Fosse) aufgeführt wird. Hinterher kann ich es besser verstehen, für die vielen Tanzszenen ist es natürlich von Vorteil, wenn kein Seegang herrscht, weil wir im Hafen liegen). Die Show hat mir sehr gut gefallen, hier zeigt das Showensemble, dass es eine Menge kann. Eine der Tänzerinnen sieht allerdings fast magersüchtig aus, hoffentlich nimmt sie auf dem Schiff bald etwas zu.
Wieder geht ein erfüllter Tag zu Ende.
Donnerstag, 25. Juli 2019 Alesund und Geiranger
Ich werde vom Staubsauger in der Nachbarkabine um 8.10 Uhr wach. Meinen Sohn wecke ich um 8.40 Uhr, da legen wir ab, während die Nieuw Statendam von Holland America Line einläuft und unseren Liegeplatz haben will. Ich habe vor der Reise die Schiffsbegegnungen nachgeschaut und wusste, dass wir die Nieuw Statendam heute morgen erwarten konnten. Mein Sohn wollte sie unbedingt sehen und hat mich vorher gebeten, ihn dann zu wecken.
Heute gibt es ein Angebot vom Housekeeping. Man kann einen voll gefüllten Wäschesack mit Kleidung zum Preis von 30 EUR waschen und bügeln lassen. Das nehmen wir erstmals in Anspruch, denn wir haben Berge von verschwitzten T-Shirts und bei dem Wetter und den schönen Landschaftspassagen habe ich keine Lust, Zeit im Waschsalon zu verbringen.
Es wird auch Zeit, dass wir zum Frühstück gehen, denn für heute Vormittag haben wir uns für eine Küchenführung angemeldet (kostenfrei, allerdings sehr begehrt, es können immer nur 25 Passagiere teilnehmen, es wurden an mehreren Tagen Führungen mit Anmeldung an der Rezeption angeboten, die sehr schnell ausgebucht waren). Der Küchenchef Klaus Reinmüller führt uns herum, plaudert aus dem Nähkästchen und beantwortet ausführlich alle Fragen. Statt wie geplant 30 Minuten dauert es fast eine Stunde und ist hochinteressant. Von der Art der Kontrollen in Alaska und Afrika bis hin zur Satellitenüberwachung abgelassener Schiffsabwässer waren hier viele Informationen dabei, die ich noch nicht kannte. Super!
Jetzt schnell nach draußen, denn wir fahren schon um 12.15 Uhr in den Geirangerfjord ein. Auch beim mittlerweile 4. Besuch ist es immer noch wunderschön. Die Sieben Schwestern sind allerdings bei der Trockenheit nicht wirklich als sieben Wasserfälle erkennbar.
Während wir ankern, gehen wir zum Mittagessen. Wir wollen uns stärken, denn bei diesem schönen Wetter möchte ich wieder wandern gehen. Die ersten Tenderboote für private Landgänge, die aufgrund unserer frühen Ankunft schon von 14 – 14.30 Uhr vor den Phoenix-Ausflüglern an Land fahren dürfen, schaffen wir nicht mehr, aber aber 15.35 Uhr kann man auch individuell ohne Tenderkarte an Land fahren. Ich habe noch nie ein so angenehmes Tendern erlebt wie bei der Amadea – es ist halt ein Unterschied, ob weniger als 600 oder 3.500 Passagiere an Land gebracht werden müssen. Die Zeit an Bord haben wir genutzt, um die „Lofoten“ von Hurtigruten zu fotografieren, die einen kurzen Aufenthalt im Geirangerfjord hat. Mit uns liegt noch die MSC Poesia hier, die den SeaWalk hat.
Wir sind gegen 16 Uhr an Land. Es ist 24 Grad warm und sonnig. Wir bummeln zum Campingplatz und gehen die Treppen am Wasserfall hoch bis zum Norwegischen Fjordzentrum. Dort gibt es übrigens kostenfreie Toiletten, während man den Touristen direkt unten am Anleger der Tenderboote 19 NOK (ca. 2 EUR) abknöpft. Einmal über die Straße, dann startet der Wanderweg zur Farm Westeras. Es sind von hier aus (Höhe: 90 m) knapp 2 km und 240 Höhenmeter zu überwinden, d.h. es geht wieder ordentlich bergauf. Der Weg ist schmal und zum Teil steinig, hier sollte man Wanderschuhe tragen. Ich schnaufe wieder nach oben. Wir hören das Schiffshorn der MSC Poesia, die ablegt.
Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Farm. Wir wollen uns jedoch nicht hier aufhalten, sondern weiter zu einem Aussichtspunkt. Der liegt etwas weiter unterhalb, so dass wir nicht mehr in die Höhe klettern müssen und die Strecke in knapp 20 Minuten schaffen. Unterwegs begegnen wir der „heimischen Tierwelt“: Lamas, Ziegen und Schafe.
Wir genießen wieder einen wunderschönen Ausblick, aber auch hier drängt ein Blick auf die Uhr zur Eile: Das letzte Tenderboot geht um 19.30 Uhr, wir haben es jetzt etwa 18 Uhr und sollten uns auf den den Rückweg machen. Ab der Westeras-Farm ist eine große Gruppe vor uns. Die kennen wir doch! Es ist der Wanderausflug von Phoenix, die noch höher am Storseterfossen-Wasserfall waren, dafür aber auch einen Teil der Strecke nach oben mit dem Bus zurückgelegt haben. Es ist doch beruhigend zu wissen, dass auch die Ausflügler noch unterwegs sind, da wird das Schiff schon warten.
Wir überholen die Ausflügler, die sich mit Fotostopps am Wasserfallweg verbummeln und tendern gegen 19.10 Uhr zurück auf die Amadea. Übrigens werden wir nach jedem Landgang entweder auf dem Schiff oder am Anleger von Mitarbeitern mit Getränken begrüßt – das ist gerade bei dieser Wärme und nach einer anstrengenden Wanderung wirklich eine Wohltat.
Das Auslaufen verpassen wir, denn wir sind gegen 20.30 Uhr zum Abendessen gegangen (das Ablegen war für 20 Uhr geplant, doch eine Ausflugsgruppe hat sich verspätet, so dass es erst gegen 20.45 Uhr losgeht). Heute gibt das Rock'n Roll Dinner, passend zur Rock Party heute Abend am Heck. Dazwischen ist noch die 2. Show von Gino Castelli, da müssen wir (leider mit Verspätung) auch noch hin. Danach geht es an den Pool zur Rock Party. Jiri Erlebach spielt auf seiner Geige Musik von Michael Jackson bis AC/DC und Rammstein. Hört sich vielleicht merkwürdig an, ist aber genial.
Als es ans Tanzen geht, verschwindet mein Sohn Richtung Bett. Tanzen findet er peinlich. Auch ich halte nicht lange durch, mache noch Fotos von der Party und der Landschaft im Sonnenuntergang, dann falle auch ich gegen 0.30 Uhr ins Bett.
Freitag, 26. Juli 2019 Bergen
Heute verschlafen wir komplett und wachen erst um 9.40 Uhr auf. Wie kann das angehen? Ich glaube, auch der Mitarbeiter, der für das Aufstellen der Liegen zuständig ist, war gestern zu lange auf der Rock Party (Passagiere und Crew haben gemeinsam gefeiert). Ich sehe später, dass die Liegen heute erst um 10.20 Uhr aufgestellt wurden.
Langschläferfrühstück bis 10.30 Uhr gibt es heute nicht, denn ab 10.30 Uhr ist schon wieder Bayrischer Frühschoppen angesagt. Ich hechte noch auf eine Tasse grünen Tee ins Restaurant, mein Sohn, der deutlich länger im Bad braucht als ich, muss dann eben mit dem Mittagessen anfangen. Draußen ist es schon wieder warm, jetzt sind es 23 Grad, wir werden heute noch die 30-Grad-Marke deutlich überschreiten und damit den heißesten Tag erleben, den es in Bergen seit Aufzeichnung der Wetterdaten je gegeben hat.
Wer genau gelesen hat, hat festgestellt, dass ich sehr lange nichts mehr von „Reisebericht schreiben“ erwähnt habe. Das liegt an den tollen Landschaften und dem genialen Wetter – jede Minute, in der wir nicht essen, schlafen oder Show gucken, verbringe ich draußen. Mit meinem Bericht hinke ich über eine Woche hinterher, ich habe außer dem Tagesprogramm noch nichts gelesen (obwohl ich ein Buch dabei habe und die Bibliothek sehr gut ausgestattet ist) und keine einzige Postkarte geschrieben.
Da wir heute schon gegen 12 Uhr Bergen erreichen sollen, ist ein frühes Mittagessen (11.30 – 13 Uhr) angesetzt. Das kommt uns Langschläfern sehr zugute. Mittags gibt es im Restaurant Amadea Buffet, im Restaurant Vier Jahreszeiten wird bedient, aber Salat, Obst und Käse kann man vom Buffet nehmen. So starte ich mit einem großen Teller Obst.
Gegen 13.30 Uhr verlassen wir das Schiff. Neben uns liegt die Columbus von CMV, ein Stückchen weiter die Costa Medirerranea und . In einem anderen Teil des Hafens entdecken wir später noch die Nieuw Statendam sowie die Nordnorge von Hurtigruten. Da ich vorab die Schiffsbegegnungen gegoogelt hatte, wundere ich mich über das Schiff von Costa.Später treffen wir Passagiere von Costa, die uns erzählen, dass das Schiff heute eigentlich in Lerwick sein sollte, aber aufgrund schlechten Wetters umgeroutet wurde.
Da es unser 5. Besuch in Bergen ist, hatte ich einige Museen herausgesucht, die wir besuchen könnten. Mein Sohn hat keine Lust auf Museum, ich eigentlich auch nicht so richtig. Angesichts der Hitze wollen wir auf den Floyen. Wir sind schon zweimal dort hinauf gewandert, doch heute erschlägt mich die Hitze. Die Schlange an der Bahnstation ist überschaubar, außerdem kann man drinnen im überdachten, kühleren Bereich warten. Also fahren wir mit der Bahn nach oben (Erwachsene: 65 NOK für die einfache Fahrt, hin und zurück wären es 125 NOK, Kinder 35 NOK für die einfache Fahrt). Wir warten ca. eine halbe Stunde, dann geht es nach oben. Hier genießen wir zuerst den Ausblick von der Aussichtsplattform.
Später unternehmen wir noch eine kurze Wanderung zum See, auf dem man Kanu fahren kann. Ich habe das schon zweimal mit meinem Sohn gemacht und war jedes Mal froh, wenn ich wieder draußen war, ohne ins Wasser gefallen zu sein, da wir beide nicht Kanu fahren können und ich immer gefürchtet habe, dass wir im See landen. Heute sind so viele Menschen hier, die Kanu fahren wollen, da streike ich. Außerdem müssen wir noch nach unten, einen kleinen Bummel durch Bryggen möchte ich auch noch machen, also gehen wir los.
Es sind zwei Wanderwege zum Stadtzentrum ausgeschildert, wir nehmen den kürzeren. Er führt überwiegend durch Wald, es ist wunderbar schattig, ab und an gibt es schöne Aussichten und es sind wenige Leute unterwegs. Dafür begegnen uns Schafe!
In Bryggen ist es dagegen heiß und voll, uns begegnen auch diverse Ausflugsgruppen. Ich habe wenig Lust, mich hier lange aufzuhalten, ich will zurück auf's Schiff und unter die Dusche. Noch an der Bergenhus Festung vorbei, dann sind wir wieder an Bord. Da wir die Kaffeezeit verpasst haben, bestellt sich mein Sohn einen Cheeseburger auf die Kabine. Dieser wird nach 20 Minuten geliefert, ist recht gro0 und sehr gesund mit viel Tomaten und Salat belegt. Ich finde es super, dass man bei Phoenix nicht nur Frühstück, sondern auch verschiedene Gerichte kostenlos auf die Kabine bestellen kann. Faktisch genutzt haben wir es aber nur heute.
Der Kabinensteward bringt unsere frisch gewaschene Wäsche. Es ist ein Gefühl, als würde der Urlaub noch mal von vorne beginnen, ich räume Stapel von duftiger, frischer Kleidung in die Schränke ein.
Da wir die Einfahrt nach Bergen verpasst haben, möchte ich wenigstens die Ausfahrt sehen. Die Columbus ist schon weg, dann folgt die Costa Mediterranea und kurz nach 18 Uhr auch wir. Die Fahrt unter der großen Brücke hindurch ist mit der Amadea nicht so spannend – dieses Schiff ist so klein, dass eindeutig noch viel Platz zwischen Brücke und Schiff liegt.
Die Landschaft ist auch hier wieder schön.
Gegen 20 Uhr gehen wir zum Abendessen. Auch heute erwartet uns wieder ein umfangreiches Abendprogramm: ab 21.15 Uhr werden die Mitarbeiter des Monats geehrt, ab 21.30 Uhr beginnt die Crew Show. Gesang, Tanz, Sketche – hier wird uns einiges geboten, die Show endet erst gegen 22.50 Uhr. Wir sind erledigt nach diesem langen, heißen Tag, so dass es jetzt Richtung Bett geht.
Samstag, 27. Juli 2019 Lyngdal
Lyngdal ist der dritte für uns neue Hafen auf dieser Reise. Da hier getendert wird und das letzte Tenderboot schon um 11.30 Uhr zurück geht, müssen wir zusehen, dass wir aus den Federn kommen, wenn wir hier überhaupt an Land gehen wollen. Ich wache um 7.40 Uhr auf, die Chancen stehen also gut auf einen Landgang. Wir liegen in einem Fjord, es ist selbst jetzt schon 22 Grad warm. Die Wärme macht mich verrückt, ich habe komplett die falsche Kleidung für diese Reise eingepackt. Ich habe ausschließlich lange Hosen und geschlossene Schuhe, dazu diverse Pullover, dicke Jacken, Schals, Mützen und für mich sogar ein Paar Handschuhe dabei. Völlig überflüssig, wir brauchen bloß T-Shirts.
Auch heute sind wir faul. In den Landgangsinformationen beschrieben und von mir auch vorher schon herausgesucht gibt es eine schöne Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen guten Ausblick auf den Rosfjord haben soll. In den Landgangsinformationen ist die Wanderung mit 4,6 km angegeben, ich hatte im Internet auch Angaben von 6,5 km gefunden, außerdem die Aussage, dass man 2,5 Stunden einplanen sollte. Das schaffen wir zeitlich nicht, auch habe ich keine Lust mehr, schon wieder irgendwo in die Höhe zu kraxeln (bis zu dem Aussichtspunkt wären knapp 200 Höhenmeter zu überwinden). Als wir nach dem Frühstück gegen 9.45 Uhr das Tenderboot nehmen, sitzen wir fast alleine darin. Später erfahren wir, dass sich überhaupt nur rund 100 Passagiere zum Landgang entschlossen hatten.
Es gäbe die Möglichkeit, einen kostenpflichtigen Shuttlebus nach Lyndal zu nehmen, doch das wollen wir nicht. Stattdessen laufen wir ein Stück an der Straße entlang. Es kommen zwei Campingplätze, beim zweiten gibt es auch ein Hotel, Ferienhäuser – und eine schöne Strandpromenade. Es wäre warm genug, um einen Vormittag am Strand einzulegen, einige Leute – aber niemand von unserem Schiff – baden sogar. Wir laufen einmal um die Bucht herum. Es gibt schöne Aussicht, Wildblumen, Strand und schöne Blicke auf die Amadea. Im Fjord liegt eine alte Bohrinsel, die den Anblick in diesem ansonsten sehr idyllischen Feriengebiet etwas verschandelt.
Gegen 11.10 Uhr nehmen wir ein Tenderboot zurück zum Schiff und freuen uns, dass wir einen Landgang unternommen haben.
Gegen 12 Uhr legen wir ein letztes Mal auf dieser Reise ab. Ich genieße die Ausfahrt durch den Fjord und beobachte die Abfahrt des Lotsen.
Dann haben wir uns ein Mittagessen verdient, das heute bei mir etwas knapper ausfällt als sonst, da heute noch diverse kulinarische Highlights auf dem Programm stehen: nachmittags Wiener Kaffeehaus und abends Galadinner.
Mit dem Verlassen des Fjords wird es stürmisch (Windstärke 8), so dass wir zum Abschluss der Reise auch noch ein wenig Seegang erleben (die ganzen Tage bei tollem Wetter in den Innenpassagen herrschte spiegelglatte See).
Ich schreibe noch ein wenig Reisebericht, mein Sohn schläft eine gute Stunde (für ihn war die letzte Nacht deutlich zu kurz), dann wecke ich ihn, um rechtzeitig zum Restaurant Vier Jahreszeiten zu kommen. Dort stehen die Leute schon Schlange. Auch die vielen Kreuzfahrtneulinge haben gelernt und sind mit Fotoapparaten bewaffnet. Bei Öffnung stürmen alle zum Buffet – zunächst nicht, um zu essen, sondern um zu fotografieren. Es ist wieder herrlich: ein kleines Modell des Prater-Riesenrads ist aufgebaut, dazu Eisskulpturen, Obstschnitzereien und dazu natürlich die wundervollen Leckereien: Sachertorte (meine Lieblingstorte!), Linzer Torte, diverse andere Torten, warmer Topfenstrudel, Kaiserschmarrn, auch Obst und ein paar deftigere Schnittchen sind im Angebot. Ich liebe diese besonderen Kaffeezeiten bei Phoenix. Galaabende machen viele, da bin ich wegen der „Aufbrezelei“ gar nicht so ein Fan von (ich komme mir dann immer vor, als müsste ich zur Arbeit gehen, auch hasse ich es, diverse Kleidungsstücke und Schuhe nur speziell für diese Abende mitzuschleppen). Aber diese fantastischen Kaffeezeiten, die ich in völlig normaler Kleidung genießen kann, habe ich bisher nur bei Phoenix erlebt. Da ich Schokolade noch lieber mag als Erdbeeren, ist „Wiener Kaffeehaus“ mein kulinarisches Reisehighlight!
Der Nachmittag und Abend wird stressig. Nach der Kaffeezeit springen wir beide unter die Dusche und hübschen uns dann auf. Mit Ach und Krach schaffen wir es zum Abschieds-Cocktail in die Atlantik-Showlounge. Direkt im Anschluss gibt es heute die Show Cirque du Burlesque, die mir teilweise gut gefallen hat. Die bayrisch-folkloristischen Abschnitte fand ich allerdings höchst peinlich, die könnte man gerne streichen (hier haben einige Gäste demonstrativ die Showlounge verlassen).
Von der Show geht es zum Galadinner. Diverse Gäste sind schon vor Ende der Show gegangen – wohl, um sich die besten Plätze beim Essen zu sichern. Wir haben das nicht gemacht und werden jetzt bestraft. Erstmalig auf dieser Reise finden wir keinen Platz im hinteren Bereich des Restaurants Vier Jahreszeiten und landen schließlich am Tisch für Alleinreisende. Dort freut sich eine Damenriege darüber, dass mit meinem Sohn endlich mal ein Mann hier Platz nimmt.
Wir verbringen einen netten Abend, der sich aber hinzieht. Die Eistortenparade mit Sternchenfeuer findet erst statt, als alle Gäste mit dem Hauptgericht fertig sind. So wird es 22 Uhr, bis das Essen beendet ist.
Wir verabschieden uns noch von unseren Stammkellnern im hinteren Teil, weil wir noch nicht sicher sind, ob wir es morgen hierher zum Frühstück schaffen oder zum Spätaufsteherfrühstück ins Amadea gehen werden.
Noch ein kurzes Foto vom Promenadendeck, denn die Sonne geht gerade unter, dann geht es zur Kabine, wo ich jetzt damit beginnen kann, die Koffer zu packen. Das ist nicht trivial, denn ich bringe morgen meinen Sohn zu meinen Eltern, wo er eine Woche bleiben wird und vorwiegend Sommersachen braucht, während ich am Dienstag nach Schleswig-Holstein zurückfahren werde. Meinen Mann werden wir in Bremen treffen, er wird dann einen Koffer Sommersachen für unseren Sohn mitbringen, während ich ihm schon ein oder zwei Gepäckstücke mit warmen Sachen mit nach Hause geben will. Ich muss also genau überlegen, was schon zurück kann, was mein Sohn vielleicht noch braucht und was ich für zwei Tage brauche (wir werden morgen den 80. Geburtstag meines Vaters feiern, dann fahre ich am Dienstag nach Hause und muss am Mittwoch zur Arbeit, während mein Sohn noch bei Oma und Opa bleibt).
Es wird nachts halb zwölf, als ich endlich fertig bin, wir die fertig gepackten Koffern nach draußen stellen und ins Bett gehen. Ich bin so aufgeregt (habe ich auch nichts vergessen, alles in die richtigen Koffer gepackt?) und immer noch so vollgefuttert, dass es noch lange dauert, bis ich einschlafe.
Sonntag, 28. Juli 2019 Bremerhaven
Um 5.30 Uhr werde ich schon wieder wach. Das ist zu früh! Ich döse noch vor mich hin, um 6.45 Uhr wird es draußen laut, erste Durchsagen erfolgen, wir stehen auf. Wir laufen bereits in Bremerhaven ein.
Unser frühes Aufstehen bedingt, dass wir erstens im Restaurant Vier Jahreszeiten frühstücken können und zweitens noch einmal zur Kabine zurückkehren können, denn diese müssen wir erst um 8.30 Uhr räumen.
Die Ausschiffung unseres Decks war für 9.20 Uhr geplant, doch wir könnten schon eine halbe Stunde eher von Bord gehen, wir liegen deutlich vor dem Zeitplan. Wir gehen aber noch nicht sofort (es wird mir auf immer ein Rätsel bleiben, warum Leute nach einer schönen Kreuzfahrt nichts Eiligeres zu tun haben, als vom Schiff zu stürmen – trotz der Durchsagen, man möge nicht im Bereich der Gangway warten, stapeln sich dort Menschen mit Koffern). Ich finde, der Abreisetag ist oft der beste Zeitpunkt für Fotos vom Schiff – fast alle öffentlichen Räumlichkeiten sind leer. Also mache ich noch ein paar Bilder, ehe wir gegen 9.15 Uhr vom Schiff gehen.
Mit dem Shuttlebus geht es zum Bahnhof, dann mit der Bahn von Bremerhaven nach Bremen, dort Treffen und Koffertausch mit meinem Mann. Es wird 19 Uhr, bis wir bei meinen Eltern im Rheinland ankommen.
Fazit:
Was für eine Traumreise! 2016 habe ich nach der Spitzbergen-Tour mit der Artania geschrieben, dass es die beste Reise unseres Lebens war. Ich würde sagen, die Amadea hat diese hohe Latte geknackt.
Das Schiff war genau das richtige für diese Landschaftsfahrt. Großzügige Freiflächen, halb so viel Passagiere wie auf der Artania, noch gefühlt mehr Platz in den Restaurants – das war wirklich entspannend. Das Essen war vielleicht noch einen Ticken besser als auf der Artania – wir haben beispielsweise Rehschulter, Fasanenbrust, Sauerbraten vom Rentier, Elchrücken und diverse Fischspezialitäten genossen. Die Raucherpolitik von Phoenix, die mich auf der Artania noch etwas gestört hatte (vor allem das Rauchen in der wunderschönen Pazifik-Lounge), hat mich auf der Amadea überhaupt nicht gestört. Von den Innenräumen durfte nur im Jamaika-Raum geraucht werden (den habe ich nie betreten und er lag auch so weit weg von allen Räumlichkeiten, die wir genutzt haben, dass wir davon nichts gemerkt haben). Draußen waren die Freiflächen so unglaublich großzügig, dass es mich auch nicht gestört hat, wenn mal irgendwo jemand geraucht hat – es war ja genug Platz da. Auf der Artania fand ich es toll, dass man auf vielen Decks auch vorne nach draußen gehen konnte – das hat mir auf der Amadea ein wenig gefehlt. Dafür gab es hier die wunderschöne Vista-Lounge mit Blick nach vorne – das wäre bei schlechterem Wetter eine gute Alternative zur Promenade gewesen.
Gewisse Unterschiede gab es auch im Publikum: Während auf unserer Artania-Reise ca. 30 Kinder und Jugendliche an Bord waren, für die es sogar ein eigenes Programm gab, war hier das Publikum deutlich homogener. Fast ausschlie0lich Paare ab Ende 50 waren an Bord, mein Sohn war neben einem Mädchen der einzige jugendliche Passagier, wenn man die zwei Kinder des Kapitäns, die man nur selten gesehen hat, nicht mitzählt. Trotzdem hat es auch meinem Sohn sehr gut gefallen, mit Essen, Landgängen und Tischtennistreff war auch er genug beschäftigt. Das Durchschnittsalter soll wohl bei etwa 65 Jahren gelegen haben.
Einige Passagiere waren gehbehindert (Krücken, Rollator, Rollstuhl) und es hat mich sehr gefreut, dass wir so gutes Wetter hatten und durch so wunderbare Landschaften gefahren sind, dass selbst Personen, die nie an Land gegangen sind, sehr viel Schönes sehen konnten. Ich habe mich an Bord rundherum wohl gefühlt und jede Minute der Reise genossen.
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Meine Fotos sind zu groß, um sie hier in diesem Forum einstellen zu können. Den Bericht mit Fotos findet Ihr hier
https://www.kreuzfahrtinfos.at/forum/in ... -Juli-201/
Allerdings muss man in dem anderen Forum registriert sein, um Bericht und Bilder zu sehen.
Viele Grüße
Stefanie
bisher: 4 x AIDA, 1 x Costa, 1 x MSC, 3 x Phoenix Reisen, 1 x RCCL, 1 x Celebrity, 1 x TUI, 9 x A-ROSA Flusskreuzfahrten
Re: Reisebericht Amadea - Norwegen - Juli 2019
Herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht. Das muss wirklich eine Traumreise gewesen sein.
Deine Anmerkungen zu den gehbehinderten Passagieren fand ich interessant. Ich bin ja selbst nicht ganz so gut zu Fuß und finde für mich persönlich auch, dass kreuzfahren die beste Form des Reisens für mich gerade aufgrund des Handicaps ist. Dass jemandem, der Berge ersteigen kann (wenn auch manchmal schnaufend ), das so auffällt, finde ich bemerkenswert.
Deine Anmerkungen zu den gehbehinderten Passagieren fand ich interessant. Ich bin ja selbst nicht ganz so gut zu Fuß und finde für mich persönlich auch, dass kreuzfahren die beste Form des Reisens für mich gerade aufgrund des Handicaps ist. Dass jemandem, der Berge ersteigen kann (wenn auch manchmal schnaufend ), das so auffällt, finde ich bemerkenswert.
Antje
Re: Reisebericht Amadea - Norwegen - Juli 2019
Vielen Dank für deinen tollen Bericht, du hast dir viel Arbeit gemacht. Wenn ich das so lese,
kleines Schiff, gutes Essen.....sollte ich mich doch langsam mal mit Phoenix beschäftigen, war eigentlich immer die Reederei meiner Eltern
und schwubs ist man auch so alt, dass man das, alles toll findet
aber Aida und Tui werden immer größer und das Essen immer bescheidender
kleines Schiff, gutes Essen.....sollte ich mich doch langsam mal mit Phoenix beschäftigen, war eigentlich immer die Reederei meiner Eltern
und schwubs ist man auch so alt, dass man das, alles toll findet
aber Aida und Tui werden immer größer und das Essen immer bescheidender
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Re: Reisebericht Amadea - Norwegen - Juli 2019
Liebe Antje, liebe Nicole,
es freut mich, dass Euch der Bericht gefallen hat.
@ Antje
Gerade weil ich bei den Wanderungen ordentlich ins Schnaufen gekommen bin (ich war ziemlich entsetzt, wie sehr sich meine Kondition innerhalb von drei Jahren verschlechtert hat), habe ich so manches Mal darüber nachgedacht, wie sich wohl in späteren Jahren, wenn ich vermutlich noch schlechter zu Fuß bin, eine Kreuzfahrt gestaltet. Zum anderen habe ich einen Sohn im Alter der "Fridays for Future" Generation und habe mir - gerade auch angesichts der Proteste in Kiel, was für uns ja fast "um die Ecke" liegt, Gedanken gemacht, ob meine Liebe zu Kreuzfahrten nicht unter Umweltschutzgesichtspunkten ziemlich unverantwortlich ist. Zum dritten sind natürlich gerade bei Phoenix-Reisen, wo mein Sohn und ich den Altersdurchschnitt erheblich senken, recht viele Passagiere an Bord, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Da ich gefühlt den halben Urlaub begeistert über das Promenadendeck gelaufen bin, hat es mich sehr gefreut, dass auch die in ihrer Bewegung eingeschränkten Passagiere die tollen Fahrten durch Innenpassagen genießen konnten. Ich hoffe, dass man künftig dem Umweltschutz über strengere Bestimmungen bzgl. Schadstoffausstoß gerecht wird (im Geirangerfjord z.B. gelten jetzt schon strengere Regeln, die in den nächsten Jahren weiter verschärft werden, dort hat die Amadea auch keine schwarzen Qualmwolken ausgestoßen). Ich halte es aber für wichtig, dass man Kreuzfahrten nicht komplett verbietet - gerade weil dies für bewegungseingeschränkte Personen die beste, für manche vielleicht sogar die einzige Möglichkeit ist, zu verreisen.
@ Nicole
Phoenix ist super in puncto Routen und unverglasten Freiflächen auf den Außendecks. Obwohl mein Sohn und ich altersmäßig nicht zur Zielgruppe gehören, fühlen wir uns dort sehr wohl. Die besonderen Kaffeezeiten sind gigantisch. Mittag- und Abendessen fand ich immer sehr gut, allerdings ist die Auswahl deutlich geringer als auf größeren Schiffen. Ich würde vor Buchung immer empfehlen, mal ein paar Tage lang in die Speisekarten zu schauen, die auf der Homepage von Phoenix veröffentlicht werden, dann merkt man schon sehr schnell, ob das etwas für einen ist oder nicht. Gegenüber AIDA muss man bei Phoenix allerdings beim Showprogramm sowie beim Sportprogramm gewisse Abstriche machen, auch die Kabinen gefallen mir optisch bei AIDA besser (mit TUI bin ich noch nicht gefahren). Was uns sehr gut bei Phoenix gefällt, ist das persönliche "Kümmern" und die Fairness. Der Reisepreis ist oft recht hoch, dafür ist sehr viel enthalten, was woanders kostenpflichtig ist (z.B. Brückenbesichtigung, Küchenführung, auf der Amera, Deutschland und der Artania Essen in Spezialitätenrestaurants bzw. besondere Abendessen). Die Reisen werden nicht "verramscht"; wenn die Reise zum regulären Preis nicht ausgebucht ist, fährt man halt mit weniger Passagieren. Bei Anliegen oder Beschwerden kümmern sich die Mitarbeiter sofort darum. Wir waren bisher dreimal mit Phoenix unterwegs: eine Schnuppertour mit der Albatros in den Weihnachtsferien auf der Ostsee, eine Spitzbergen-Reise in 2016 mit Artania und nun mit der Amadea auf Postschiffroute in Norwegen. Die letzten beiden waren die besten Kreuzfahrten unseres Lebens.
Viele Grüße
Stefanie
es freut mich, dass Euch der Bericht gefallen hat.
@ Antje
Gerade weil ich bei den Wanderungen ordentlich ins Schnaufen gekommen bin (ich war ziemlich entsetzt, wie sehr sich meine Kondition innerhalb von drei Jahren verschlechtert hat), habe ich so manches Mal darüber nachgedacht, wie sich wohl in späteren Jahren, wenn ich vermutlich noch schlechter zu Fuß bin, eine Kreuzfahrt gestaltet. Zum anderen habe ich einen Sohn im Alter der "Fridays for Future" Generation und habe mir - gerade auch angesichts der Proteste in Kiel, was für uns ja fast "um die Ecke" liegt, Gedanken gemacht, ob meine Liebe zu Kreuzfahrten nicht unter Umweltschutzgesichtspunkten ziemlich unverantwortlich ist. Zum dritten sind natürlich gerade bei Phoenix-Reisen, wo mein Sohn und ich den Altersdurchschnitt erheblich senken, recht viele Passagiere an Bord, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Da ich gefühlt den halben Urlaub begeistert über das Promenadendeck gelaufen bin, hat es mich sehr gefreut, dass auch die in ihrer Bewegung eingeschränkten Passagiere die tollen Fahrten durch Innenpassagen genießen konnten. Ich hoffe, dass man künftig dem Umweltschutz über strengere Bestimmungen bzgl. Schadstoffausstoß gerecht wird (im Geirangerfjord z.B. gelten jetzt schon strengere Regeln, die in den nächsten Jahren weiter verschärft werden, dort hat die Amadea auch keine schwarzen Qualmwolken ausgestoßen). Ich halte es aber für wichtig, dass man Kreuzfahrten nicht komplett verbietet - gerade weil dies für bewegungseingeschränkte Personen die beste, für manche vielleicht sogar die einzige Möglichkeit ist, zu verreisen.
@ Nicole
Phoenix ist super in puncto Routen und unverglasten Freiflächen auf den Außendecks. Obwohl mein Sohn und ich altersmäßig nicht zur Zielgruppe gehören, fühlen wir uns dort sehr wohl. Die besonderen Kaffeezeiten sind gigantisch. Mittag- und Abendessen fand ich immer sehr gut, allerdings ist die Auswahl deutlich geringer als auf größeren Schiffen. Ich würde vor Buchung immer empfehlen, mal ein paar Tage lang in die Speisekarten zu schauen, die auf der Homepage von Phoenix veröffentlicht werden, dann merkt man schon sehr schnell, ob das etwas für einen ist oder nicht. Gegenüber AIDA muss man bei Phoenix allerdings beim Showprogramm sowie beim Sportprogramm gewisse Abstriche machen, auch die Kabinen gefallen mir optisch bei AIDA besser (mit TUI bin ich noch nicht gefahren). Was uns sehr gut bei Phoenix gefällt, ist das persönliche "Kümmern" und die Fairness. Der Reisepreis ist oft recht hoch, dafür ist sehr viel enthalten, was woanders kostenpflichtig ist (z.B. Brückenbesichtigung, Küchenführung, auf der Amera, Deutschland und der Artania Essen in Spezialitätenrestaurants bzw. besondere Abendessen). Die Reisen werden nicht "verramscht"; wenn die Reise zum regulären Preis nicht ausgebucht ist, fährt man halt mit weniger Passagieren. Bei Anliegen oder Beschwerden kümmern sich die Mitarbeiter sofort darum. Wir waren bisher dreimal mit Phoenix unterwegs: eine Schnuppertour mit der Albatros in den Weihnachtsferien auf der Ostsee, eine Spitzbergen-Reise in 2016 mit Artania und nun mit der Amadea auf Postschiffroute in Norwegen. Die letzten beiden waren die besten Kreuzfahrten unseres Lebens.
Viele Grüße
Stefanie
bisher: 4 x AIDA, 1 x Costa, 1 x MSC, 3 x Phoenix Reisen, 1 x RCCL, 1 x Celebrity, 1 x TUI, 9 x A-ROSA Flusskreuzfahrten
Re: Reisebericht Amadea - Norwegen - Juli 2019
Das Phoenix die Reisen nicht verramscht spricht für sie, das finde ich super, das würde ich mir von AC und TUI auch wünschen.
Ostsee in den Weihnachtsferien ??? auf so eine Idee würde ich aber auch nicht kommen, mir war es dort im Juni schon zu kalt ,
aber Norwegen auf der Postschiffroute, das wäre auch mein Favorit.
Ostsee in den Weihnachtsferien ??? auf so eine Idee würde ich aber auch nicht kommen, mir war es dort im Juni schon zu kalt ,
aber Norwegen auf der Postschiffroute, das wäre auch mein Favorit.
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Re: Reisebericht Amadea - Norwegen - Juli 2019
Ostsee in den Weihnachtsferien war super, es war eine nachträglich zwischen Werftaufenthalt und Weltreise eingeschobene 5tägige Kurzreise zu einem sehr günstigen Preis, nannte sich "Nordische Weihnachtsmärkte" und beinhaltete zwei Fahrten durch den Nord-Ostsee-Kanal, Kopenhagen, Wismar, Travemünde und Overnight in Hamburg. Ich bin dann direkt vom Schiff ins Büro gefahren.
Eine ausführliche Ostseekreuzfahrt hatten wir letzten Sommer mit Celebrity gemacht, das war schön, aber mir persönlich viel zu heiß (wir sind sonst eher die Nordlandfahrer, die mit Anorak, Mütze und Handschuhen in den Sommerurlaub aufbrechen).
Bei Postschiffroute empfiehlt es sich, nicht die Artania zu wählen, da diese für einige schöne Innenpassagen sowie Raftsund und den Trollfjord schon zu groß ist. Die Amadea war dafür optimal, es hatte schon etwas, auf einem Schiff in der Länge wie die AIDAcara, aber nur mit halb so viel Passagieren durch diese tollen Landschaften zu fahren.
Viele Grüße
Stefanie
Eine ausführliche Ostseekreuzfahrt hatten wir letzten Sommer mit Celebrity gemacht, das war schön, aber mir persönlich viel zu heiß (wir sind sonst eher die Nordlandfahrer, die mit Anorak, Mütze und Handschuhen in den Sommerurlaub aufbrechen).
Bei Postschiffroute empfiehlt es sich, nicht die Artania zu wählen, da diese für einige schöne Innenpassagen sowie Raftsund und den Trollfjord schon zu groß ist. Die Amadea war dafür optimal, es hatte schon etwas, auf einem Schiff in der Länge wie die AIDAcara, aber nur mit halb so viel Passagieren durch diese tollen Landschaften zu fahren.
Viele Grüße
Stefanie
bisher: 4 x AIDA, 1 x Costa, 1 x MSC, 3 x Phoenix Reisen, 1 x RCCL, 1 x Celebrity, 1 x TUI, 9 x A-ROSA Flusskreuzfahrten